Das "V-Piano" - es schreiben Besitzer und Tester

Vielleicht noch eine kleine Ergänzung: weder um Luftfeuchtigkeit, noch Raumtemperatur, noch mechanische Wartung wird man sich je kümmern müssen

Dass die Mechanik von Digis (insbesondere mit Hammermechanik!) keiner Wartung bedürfen gehört auch ins Reich der Märchen. Bei mir halten sie so im Schnitt 7-10 Jahre. Dann sind Kontakte und Mechanik restlos hinüber. Vielleicht nehme ich sie auch härter ran als der Durschnittspianist aber unendlich halten sie bestimmt nicht. Ich merke schon nach einigen Jahren, dass Repetitionsverhalten und Genauigkeit in der Anschlagsdynamik abnimmt.

Gruß
Thilo
 
Dass die Mechanik von Digis (insbesondere mit Hammermechanik!) keiner Wartung bedürfen gehört auch ins Reich der Märchen. Bei mir halten sie so im Schnitt 7-10 Jahre. Dann sind Kontakte und Mechanik restlos hinüber.

Hallo Thilo,

danke für den Beitrag. Meine Erfahrungen sind etwas andere - ich hatte 20 Jahre lang ein CVP-7, das damalige Spitzenmodell. Die "Klaviatur" (damals war's wohl eher noch eine "Tastatur" ;) ) war am Ende immer noch wie frisch aus dem Werk, in jeder Beziehung. Ich hatte es einmal geöffnet und mir angeschaut. Die Mechanik war voll und ganz auf Langlebigkeit ausgelegt (z.B. gespannte Streifen aus Federstahl - hält ewig). Was irgendwann kaputtging, war die Elektronik.

Auch die Klaviatur des V-Piano habe ich bereits aus der Nähe betrachtet. Metallische Kontakte, die sich abnutzen oder korrodieren könnten, gibts nicht mehr, und auch die Hammermechanik mit fühlbarem Druckpunkt macht auf mich einen auf sehr hohe Langlebigkeit ausgelegten Eindruck (Materialien, Aufbau). Ich schätze - wissen tut man es ja nicht - daß auch diesmal irgendwann die Elektronik die Zicken machen wird...

nach zweistelliger Jahreszahl. Und ob es dann wirklich sehr viel kosten wird, diese einfach auszutauschen...?

Viele Grüße,
Dreiklang
 
Hallo Dreiklang,

ich kann natürlich nur über die Tastaturen reden die ich selbst spiele, das waren in den letzten Jahren in der Regel Döpfer-Produkte. Die sind für mich zwar sehr praktisch aber qualitativ nicht unbedingt erste Liga, vor allem die frühen Modelle (90er Jahre) waren schnell kaputt (gebrochene Hämmer, korrodierte Kontakte). Mittlerweile deutlich verbessert, aber 20 Jahre halten sie bei meinem Gebrauch bestimmt nicht. Ich benutze sie fast zu 100 Prozent im Live-Einsatz. Bei dem momentan im Einsatz befindlichen (Baujahr 2004) habe ich gerade erst die Kontakte gewechselt. Die sind zwar mittlerweile gekapselt aber der Gummi wurde im Laufe der Jahre weicher, sodass sie nicht mehr schnell genug repetierten, was man bei schnellen Tonwiederholungen und Trillern gemerkt hat (Töne wurden leiser). Die Platinen auf denen die Kontakte sitzen haben sich auch schon etwas zwischen den Verschraubungen nach unten gebogen, also trotz gewechselter Kontakte ist nicht mehr alles 100%ig gleich. Für meine Bedürfnisse reicht es aber wieder, so dass es noch ein paar Jahre geht. Ist alles kein Weltuntergang, so ein Master-Keyboard kostet ja auch keine 17.000,- und mein Herz hängt auch nicht daran.

Die Reparatur kostet auch nicht die Welt, das Problem nach 20 Jahren sehe ich auch eher in der Ersatzteilbeschaffung. Da ist die mechanisch akustische Instrumentenwelt deutlich besser dran.

Ich kann mir vorstellen, dass bei einem Nobel-Digi durchaus hochwertigere Mechaniken zum Einsatz kommen, aber nix hält ewig ;), besonders nicht bei mir:D.

Gruß
Thilo
 
Hallo Thilo,

das Problem nach 20 Jahren sehe ich auch eher in der Ersatzteilbeschaffung

für das CVP-7 hätte es sogar Ersatzelektronik gegeben - bloß, gelohnt hätte sich das halt nicht (außerdem, als ich meinen jetzigen Liebling :kuss: im Laden näher angespielt hatte, war die Entscheidung schnell klar ;))

aber nix hält ewig, besonders nicht bei mir

stimmt, die Ewigkeit ist schon eine ziemlich lange Zeit ;)
Ich wünsch' Dir immer viel Spaß und Erfolg bei Deinen Live-Auftritten,

Schöne Grüße, Dreiklang
 
Hallo,

wen es interessiert:

Ich habe zwischenzeitlich eine neue Klaviatur bekommen (kostenloser Austausch von Roland auf Garantie). Diese ist eine neue Generation mit einer verbesserten Oberfläche, die NICHT mehr abgenutzt wird oder rauh wird durch Fingernägel bzw. Spielen. Roland hat das Problem also inzwischen in den Griff bekommen. Die Oberfläche ist trotzdem leicht konturiert/strukturiert (und nicht etwa spiegelglatt).

Viele Grüße
Dreiklang
 
Ich bin begeistert...!

Habe gerade folgenden Test gemacht, den normalerweise nur mechanische Instrumente bestehen, Digis aber nicht:

1) Akkord c' - g' - c'' stumm anschlagen, d.h. die Tasten langsam runterdrücken und ständig gedrückt halten, ohne dabei einen Ton zu erzeugen

2) dann Akkord C - G - c kurz forte und staccato anschlagen

Was müßte jetzt wohl passieren beim mechanischen Flügel? Richtig: man muß den ersten Akkord c' - g' - c'' leise klingen hören, da die jetzt ungedämpften Saiten durch die Obertöne des zweiten Dreiklangs zum Mitschwingen (Resonanz) angeregt wurden.

Genau solche Dinge tragen zu Klangreichtum, -vielfalt und typischer Akustik bei mechanischen Instrumenten bei. Und Digis können so etwas üblicherweise nicht.

Das V-Piano kann das...! Man könnte sagen: die "elektronisch" (per Software und digitalen Signalprozessoren) nachgebildeten virtuellen Saiten reagieren und interagieren beim Spielen miteinander, so wie bei einem echten Instrument.

Das ist der schlüssige Beweis dafür. Und so langsam wird klar, bzw. erklärlich, warum das V-Piano anderen Digis so viel in Sachen Klang bzw. "lebendigem Klang", was auch immer wieder von Testern, alten Bühnenhasen etc. und nicht zuletzt auch von mir selbst immer wieder konstatiert wurde, voraushat.

Und das ist sicher nicht die einzige technische Besonderheit des V-Pianos.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
klingt doch alles durchaus positiv ....

eine frage ist jedoch noch offen: wie steht's denn nun um die gewichtung der tasten?
nach unten hin sollten diese ja typischerweise schwerer werden. ist das auch beim v-piano so?
 
Und das ist sicher nicht die einzige technische Besonderheit des V-Pianos.

Ich möchte Deine Begeisterungsblase nicht zum Platzen bringen, aber das ist keine Besonderheit. Mein stinknormales Roland FP7F kann das auch, und ich bin mir sicher, die meisten anderen aktuellen Digis der Mittelklasse genauso. Ich glaube, das V-Piano ist schon vier Jahre alt, vielleicht waren das damals Neuerungen. Aber vier Jahre ist bei elektronischen Geräten viel Zeit.
 

Das ist doch schön ;) wie ich immer sage: die Technik macht rasende Fortschritte. Vielleicht können wir ja mal den einen oder anderen "Zopf" abschneiden, der Digis angedichtet wird, bzw. der so nicht mehr ganz aktuell ist.

Erst vor kurzem habe ich die Aussage gehört: "Kein Digi kann das. Punkt." ;)
 
versteht ihr meine frage nicht, oder ist dieser gewichtsunterschied bei digis für euch schon so selbstverständlich dass ihr die frage nicht beantworten könnt? : - D

edit: ok, jetzt verstehe ich den witz ;D

und nun bitte eine ernsthafte antwort =)
 

ihr versteht mich alle nicht =( :D

mir gehts um die relation der tastengewichtung. also ob das tiefere A schwerer ist als das höhere im diskant etc.....
 
Das ist doch schön ;) wie ich immer sage: die Technik macht rasende Fortschritte. ..

Lieber Dreiklang,

Ich kann Dir sagen, dass die Raserei hauptsächlich in den Köpfen der Werbefuzzis erschaffen wird. Seit geraumer Zeit beobachte ich das... Es wird alles mögliche nachgebildet und als Gigantomanisch verkauft. Fakt ist, dass die Digis keine Membrane haben von 1,3qm, welche sogar bei billigsten chinesischen Klavieren Standard ist. Es vergeht übrigens sicher kein Jahr und dann kommt wieder was ABSOLUT FANTASTISCHES auf den Markt, dass einem Klavier mehr ähnelt als irgendwas anderes. Und die ganze "Fachwelt" (Hauptsächlich Verkäufer von Elektronika, Reporter und Unterhaltungsmusiker) dies Wunderwerk in höchsten Tönen loben wird.

LG
Michael
 
Habe gerade folgenden Test gemacht, den normalerweise nur mechanische Instrumente bestehen, Digis aber nicht:

1) Akkord c' - g' - c'' stumm anschlagen, d.h. die Tasten langsam runterdrücken und ständig gedrückt halten, ohne dabei einen Ton zu erzeugen

2) dann Akkord C - G - c kurz forte und staccato anschlagen

Was müßte jetzt wohl passieren beim mechanischen Flügel? Richtig: man muß den ersten Akkord c' - g' - c'' leise klingen hören, da die jetzt ungedämpften Saiten durch die Obertöne des zweiten Dreiklangs zum Mitschwingen (Resonanz) angeregt wurden.

Genau solche Dinge tragen zu Klangreichtum, -vielfalt und typischer Akustik bei mechanischen Instrumenten bei. Und Digis können so etwas üblicherweise nicht.

Das V-Piano kann das [...]

Und das ist sicher nicht die einzige technische Besonderheit des V-Pianos.

Ähm, mein Stagepiano Kawai MP 5, fünf Jahre alt, kann das auch. Aber das ist mir wurscht, weil der Blüthner dahinter kann das noch viel besser. Und das ist sicher nicht die einzige technische Besonderheit, die er besser kann :D

LG, Sesam
 
Ähm, mein Stagepiano Kawai MP 5, fünf Jahre alt, kann das auch. Aber das ist mir wurscht, weil der Blüthner dahinter kann das noch viel besser. Und das ist sicher nicht die einzige technische Besonderheit, die er besser kann :D

LG, Sesam

...und das, obwohl er noch gebaut wurde als es noch nicht mal Autos und elektrischen Strom gab und Klavierspieler noch aus Holz waren.
Das finde ich sensationell und ABSOLUT PHANTASTISCH.
Heute kann fast kein Mensch mehr ohne Auto und elektrischen Strom eine einfache Blockflöte basteln... :D

;-)

LG
Michael
 
Ihr tut...

wirklich alle so, als ob es die Tasten sind, die spielen, und nicht der Spieler :D:D:D

ich kann euch versichern: jemand, der z.B. mit Ach und Krach die Elise zusammenbekommt, ist bisher noch nie zum Horowitz oder Gould mutiert, bloß weil er mal an "irgendwie anderen Tasten" sitzt... ;)
 
(das war auf die vorherige Tasten-Diskussion bezogen)
 

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