Das "V-Piano" - es schreiben Besitzer und Tester

Lasst Euch bitte mal nicht von der Optik "verzaubern". Ohne am V-P "kratzen" zu wollen, möchte ich hier kurz kundtun, dass ich einen wunderschönen, richtig teuren Digitalflügel von Roland anspielen durfte. Das Ding war sowas von tot, toter gehts nicht! Bäh!

Wird wirklich Zeit, mal so ein VP auszuprobieren - aber es bleibt auch dann ein V-P, wenn es in einem hübschen Flügel steckt.
 
Wahrscheinlich bekomme ich von Dreiklang und Razo gleich wieder eins auf die Mütze, da ich das V-Piano selbst noch nicht gespielt habe.:cry:
Ich habe jetzt einiges darüber gelesen und die Meinungen gehen von „Himmel hoch jauchzend“ bis zu „nicht der Rede wert“.

Was mich jetzt aber mal interessieren würde.
Gibt es irgendwelche Demos klassischer Werke in guter Qualität?

Auf der Roland Seite bin ich nicht fündig geworden.
Und die Demos von George Duke, usw. überzeugen mich nicht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo chris 80,

ich glaube, ich muß Razo in Schutz nehmen... der, der den schlechten Ruf hat, der bin wohl ich allein :D:D

Was Du da fragst, ist ein Kernproblem beim V-Piano. Keine Demos da, von klassischen Stücken, die jeder kennt. Ich verstehe das nicht. Haben die Rolandianer Angst? Das V braucht sich echt nicht zu verstecken, und sie liefern es mit Demos aus, die... naja, sind. Vielleicht ist das das Problem: s.u. (*)

@fisherman: wenn Du das V mal anspielen willst, gebe ich Dir folgende Tipps mit auf den Weg: versuche verschiedene Instrumente, Lautstärken und Hall-Effekte (= Raum-Akustiken) anzuspielen. Beim Hall zumeist irgendwas zwischen "12 Uhr" und "viertel nach zwölf" einstellen. Ganz nach links gedreht macht den Hall ganz weg. Laß Dir Zeit beim Spielen! Keiner kann Dir verbieten, mal eine halbe Stunde oder länger mit dem Gerät zu verbringen. Dazu steht es ja da. Und: wappne Dich für das Abschlußgespräch ;) wenn der Verkäufer fragt, ob Du das Gerät nun kaufen willst etc.

(*) mir selbst ist bewußt geworden, daß ich eigentlich 3 Monate gebraucht habe, um die - für mich - optimalen Kombinationen aus diesen V-Piano-Einstellungen zu finden (diese Einstellungen können je nach Stück variieren). Und auch mein Spiel und meinen Anschlag optimal dazu einzustellen, hat solange gebraucht. Vielleicht ist das immer so bei einem neuen Instrument. Nun habe ich langsam das Gefühl eines optimalen Ergebnisses...

da ich aber nicht weiß, ob dieser Prozeß jedem so gelingen kann, möchte ich meine Aussage mit Vorsicht und Vorbehalt verstanden wissen.

Schönen Gruß,
Dreiklang
 
(*) mir selbst ist bewußt geworden, daß ich eigentlich 3 Monate gebraucht habe, um die - für mich - optimalen Kombinationen aus diesen V-Piano-Einstellungen zu finden (diese Einstellungen können je nach Stück variieren). Und auch mein Spiel und meinen Anschlag optimal dazu einzustellen, hat solange gebraucht. Vielleicht ist das immer so bei einem neuen Instrument. Nun habe ich langsam das Gefühl eines optimalen Ergebnisses...
Es ist ganz klar, dass man bei diesen Instrumenten etwas Zeit braucht, um seine individuellen Vorstellungen umzusetzen.

Ich bin dir dankbar, dass du diesen Thread eröffnet hast.
Das hat mich dazu gebracht, mich wieder mehr mit dem Thema „virtuelles Klavier“ zu beschäftigen.

Schauen wir was die Zukunft bringt. Es ist spannend.

LG
chris
 
... Ich bin dir dankbar, dass du diesen Thread eröffnet hast. Das hat mich dazu gebracht, mich wieder mehr mit dem Thema „virtuelles Klavier“ zu beschäftigen.

Hallo Chris,

schön, daß Du das sagst. Ich selbst habe durchaus zwiespältige Gefühle wegen dieses Fadens - auch wenn es nach außen hin vielleicht nicht so scheint. Ich bin nicht so gern so eine Art "Vorreiter" - lieber stehe ich seitlich daneben und kucke zu :D.
Übrigens war ich neulich im Steinway-Haus. Also, was aus den ganz langen Flügel-Exemplaren für ein Klang rauskommt... das muß man mal erlebt haben. Kann ich nur jedem ans Herz legen. Alternativ, natürlich auch eine andere Klavier/Flügel-Edelschmiede mal besuchen... ein Tag, der sich unbedingt lohnt...! :)

Ja, wir dürfen gespannt in die Zukunft blicken. Allerdings wohl weniger, was das V-Piano-"Grand" angeht... ich bin mir nicht so sicher, ob Roland sich damit einen Gefallen getan hat. Wenn es, wie ich vermute, nicht besonders positiv bewertet werden wird (du kannst einfach nicht mit ein paar Lautsprecher-Chassis den Klang eines Flügels "einfangen", an dem Du sitzt und selber spielst - meine Meinung), dann könnte es auch das V-Piano mit runterziehen.

Wir werden sehen... :)

Schönen Gruß,
Dreiklang
 
... Keine Demos da, von klassischen Stücken, die jeder kennt. Ich verstehe das nicht. Haben die Rolandianer Angst?...

...kann schon sein, denn so eine Demo war schon mal auf der Website. Angekündigt als Chopin Walzer, was sich dann als g-moll Ballade entpuppte. Ich hatte es einmal in einem anderen Faden verlinkt. Ich habe mich damals schon gefragt, warum die so ein Demo veröffentlichen, was ganz bestimmt nicht die Käuferlust anfacht.

Gruß
Manfred
 
Übrigens war ich neulich im Steinway-Haus. Also, was aus den ganz langen Flügel-Exemplaren für ein Klang rauskommt... das muß man mal erlebt haben. Kann ich nur jedem ans Herz legen.

Und jetzt mal ehrlich: Glaubst du wirklich, dass ein Digitalpiano jemals an diesen Klang rankommen kann?

Irgendwer hat hier neulich geschrieben, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht, wenn man echte Instrumente Digitalpianos gegenüberstellt. Das fand ich ziemlich treffend. Denn die Art und Weise, wie bei einem Flügel oder einem Klavier der Klang entsteht, könnte von einem Digitalpiano nur dann erreicht werden, wenn man Lautsprecher in Saitenform mit genau demselben Material- und Schwinungsverhalten wie echte Saiten baut. Aber selbst wenn das möglich wäre: Wozu sollte man dann noch die Saiten mit viel Aufwand künstlich nachbilden und nicht gleich echte Saiten nehmen?

Nur damit keine Missverständnisse auftreten: Ich bin nicht grundsätzlich gegen Digitalpianos. Wer mit einem Digitalpiano glücklich ist und wem die Musik gefällt, die er damit erzeugt, der soll sich daran freuen. Und darüber hinaus bieten Digis unübersehbare Vorteile hinsichtlich Silent-Spiel, Transportabilität und - insbesondere beim V-Piano - Klang-Experimentiermöglichkeiten.

Ich bin nur dagegen, wenn man so tut, als könnten Digitalpianos bei entsprechender Entwicklung die echten Instrumente irgendwann ablösen. Das ist Humbug, denn der Klang eines Flügels ist nur deshalb so, wie er ist, weil der Flügel mit allen seinen Komponenten und Materialien so gebaut ist, wie er gebaut ist.

Grüße von
Fips
 
Ich will den Thread ja nicht verwässern, aber ein Schüler von mir hat sich vor kurzem ein Yamaha Avant-Grand gekauft und ich durfte es ausgiebig Probe spielen. Hat mich durchaus überzeugt, da es sich vergleichbar einem C2 Flügel (echte Flügelmeachnik) spielen lässt und auch die Resonanzen mittels gut platzierter Lautsprecher relativ authentisch übermittelt. Das wäre meine Alternative (das kleinste Modell liegt aber schon um die 10k €!).
Hast Du das N3 gespielt? Ich denke, dass da die Mechanik und das Lautsprechersystem den Hauptanteil am guten Eindruck haben. Die Sample-Technik ist konventionell und Aufnahmen hören sich sehr digital an. Stereo-Aufnahmen wie z.B. hier (http://members.home.nl/davehorne/mp3.htm, alle Aufnahmen mit *) haben mich als Laien zumindest bisher nicht überzeugt.
 
Und jetzt mal ehrlich: Glaubst du wirklich, dass ein Digitalpiano jemals an diesen Klang rankommen kann?

Irgendwer hat hier neulich geschrieben, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht, wenn man echte Instrumente Digitalpianos gegenüberstellt. Das fand ich ziemlich treffend. Denn die Art und Weise, wie bei einem Flügel oder einem Klavier der Klang entsteht, könnte von einem Digitalpiano nur dann erreicht werden, wenn man Lautsprecher in Saitenform mit genau demselben Material- und Schwinungsverhalten wie echte Saiten baut. Aber selbst wenn das möglich wäre: Wozu sollte man dann noch die Saiten mit viel Aufwand künstlich nachbilden und nicht gleich echte Saiten nehmen?

Nur damit keine Missverständnisse auftreten: Ich bin nicht grundsätzlich gegen Digitalpianos. Wer mit einem Digitalpiano glücklich ist und wem die Musik gefällt, die er damit erzeugt, der soll sich daran freuen. Und darüber hinaus bieten Digis unübersehbare Vorteile hinsichtlich Silent-Spiel, Transportabilität und - insbesondere beim V-Piano - Klang-Experimentiermöglichkeiten.

Ich bin nur dagegen, wenn man so tut, als könnten Digitalpianos bei entsprechender Entwicklung die echten Instrumente irgendwann ablösen. Das ist Humbug, denn der Klang eines Flügels ist nur deshalb so, wie er ist, weil der Flügel mit allen seinen Komponenten und Materialien so gebaut ist, wie er gebaut ist.

Grüße von
Fips

Hallo Fips,

nein, das glaube ich auch nicht im Moment. Ansonsten kann ich alles voll und ganz unterschreiben, was Du argumentativ so angeführt hast. Und, Äpfel mit Birnen - das trifft es genau. Man könnte nun versuchen, ein Maß zu finden, ab wann einem ein bestimmte saftige Birne lieber ist als ein mehliger Apfel - oder andersrum. Hab ich schon darüber nachgedacht, aber das Ergebnis ist auch irgendwie Blödsinn.
Wir sollen und wollen hauptsächlich glücklich sein mit unserer Musik - und unseren Instrumenten, und was gibt es für einen schöneren gemeinsamen Nenner als den, den wir hier in diesem Forum haben: eben die Liebe zur Klavier-Instrumentalmusik...

aus praktisch den von Dir genannten Gründen, glaube ich auch daß dieses V-"Grand-Piano" ein wenig "abstürzen" wird. Denn etwas, das wie ein Flügel aussieht, davon erwartet man auch, daß es wie einer klingt. Und sowas ist wirklich beliebig schwer - wenn nicht letztlich unmöglich.

Beim über-Kopfhörer-Spielen relativiert sich sehr vieles - nur, wer will sich solche Dinger aufsetzen beim Klavierspielen...? ;) Alles ist so und so...

Schönen Gruß zurück
Dreiklang

@FLIP: keine Sorge. Solange es im Rahmen bleibt...
 
... aus praktisch den von Dir genannten Gründen, glaube ich auch daß dieses V-"Grand-Piano" ein wenig "abstürzen" wird. Denn etwas, das wie ein Flügel aussieht, davon erwartet man auch, daß es wie einer klingt. Und sowas ist wirklich beliebig schwer - wenn nicht letztlich unmöglich.

Dem kann man nur voll und ganz zustimmen.

Übrigens: Vor knapp zwei Wochen hatte ich hier ein Pre-Listening von Op. 40 Nr. 1 in A-Dur (Polonaise (de militaire)) von F. Chopin reingestellt.

Ich habe das Stück jetzt mal unter den bekannten hobbymäßigen Bedingungen aufgenommen (etwas mehr als zwei Wochen hat´s gebraucht, ohne Lehrer entstanden und ist eine Momentaufnahme des derzeitigen Standes). Die Laufzeit liegt bei 6:56 Minuten. Ich habe eine Referenzaufnahme, die ca. 6:10 dauert, insoweit tempomäßig passt´s schon, denke ich. Vielleicht drücke ich die Zeit noch etwas und erhöhe dementsprechend das Tempo, mal sehen (muss aber nicht unbedingt). Also mir hat das Stück sehr gefallen, vor allem die schön kräftigen akkordischen Zusammenklänge und der marschartige, interessante Rhythmus des Mittelteils.

http://www.megaupload.com/?d=IRAZRGIL

Der Download ist unter den bekannten Bedingungen bei megaupload.com entsprechend kostenlos (so wie vorstehend in einem meiner Beiträge beschrieben).

... ist zwar jetzt keine neue "offizielle" Demo von Roland zum V-Piano, so wie sich das hier Einige gewünscht hatten, dafür aber das Ergebnis meiner Hobbyaktivitäten ...

Übrigens: @Dreiklang: Was heißt hier "schlechter Ruf"? Jeder kann doch (und das ist auch gut so), machen, was er gerne möchte, oder?

Ich habe gestern mal mit der Ballade Nr. 2 in F-Dur Op. 38 von F. Chopin angefangen. Der Andantino-Teil lässt es ja sehr ruhig angehen und er klingt sehr schön, aber dann ...

Also, ich weiß als einziges "Rezept" bei der Bewältigung des Presto-Teiles nur, dass ich ihn jetzt jeweils komplett übe, damit ich dort in Gänze die klanglichen und vor allem tempomäßigen Entwicklungen verfolgen kann (mit dem Andantino-Teil zusammen, in meiner Ausgabe also die ersten vier von insgesamt elf Seiten) und dass ich ihn extrem langsam spiele (derzeit fast noch langsamer als der Andantino-Teil).

So hoffe ich, dass aus dem extrem langsamen Spiel heraus die Zusammenhänge für mich deutlich werden, als wenn man von Anfang an zu schnell herangeht und es dann nachher "mit der Angst zu tun bekommt" und dass ich auf diese Weise allmählich mein Tempo entsprechend steigern kann. In der Hoffnung, dass ich daraus ein wenig schöpfen kann, habe ich vorher die Op. 40 Nr. 1 gemacht, denn die Akkordzusammenklänge dort sind ja auch am Ende recht flott zu spielen (Gut, ich meine: Allegro con brio ist jetzt tempomäßig etwas langsamer als presto, aber "immerhin")

Ich muss auch sagen (rein persönliche Meinung als Hobbyspieler): 1/16-Noten innerhalb eines Presto-Teils können einem schon ganz gehörigen Respekt einflößen. Ich werde halt versuchen, es tempomäßig so schnell spielen, wie ich es persönlich schaffe (nach ca. 2 - 3 Wochen täglichem Üben), mal sehen, wo ich da lande. Damit ich diesen schnellen Teil dann zusammenhängend habe, erarbeite ich ihn mir auch komplett während der erwähnten Übungsphase, um dann weiterzumachen (dann kommt ja wieder der Andantino-Teil, der dann mit einer agitato-Einleitung in einen schnellen Presto-Teil übergeht und dann zum Schluss kommt).

Ich wollte diese Ballade unbedingt spielen, weil mir die Melodie und die "dahinter liegende" Geschichte von den Jungfrauen, die verwandelt werden, um den in die Stadt einfallenden mongolischen Horden (das sind "die" mit dem "Presto" :-)) zu entgehen, sehr gut gefällt.

Gruß

Razo!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Hallo Razo :)

ich muß sagen, ich bewundere Deine Produktivität, die Zielstrebigkeit und den Fortschritt! ;). Habe mir die Polonaise de militaire heruntergeladen, und sie läuft hier gerade "am Band". Sehr schön, und so richtig schön "lebendig"...! Ich finde, eine solche Hobbyaufnahme paßt viel besser, um den Klang des V-Pianos zu demonstrieren, als irgendwelche "perfekten" Studioaufnahmen. Ich behaupte einfach mal, das ist die schönste Demo des "V-Pianos" bisher. Interessant wäre es, die anderen Klangfacetten des "V" anhand anderer Stücke auch zu zeigen. Ich habe noch kein Aufnahmegerät, all das ist noch in der Mache und Überlegung... will auch nicht zuviel Geld ausgeben, für eventuelle Möglichkeiten, die ich nur ganz wenig nutzen würde. Da bin ich noch am hadern mit mir selbst.

Aber die Dinge in Richtung "aufnehmen", will ich nun etwas pushen, damit es nicht mehr allzu lange dauert. Wenn die Aufnahmen dann "gelingen", und mir einigermaßen gefallen, stelle ich sie auch zum Download zur Verfügung.

Was das sich-erarbeiten schneller Passagen angeht, -- da bin ich auf dem gleichen Trichter wie Du im Moment. Ich übe jedoch im Moment keine einzelnen Stücke bis zur Reife, sondern eher viele Läufe aus verschiedenen Stücken, weil mir diese seit jeher ziemlich Probleme bereiten.
Gut klappt es, auch bei mir, langsam ranzugehen, immer wieder langsam rangehen... langsam stellt sich eine Art Gefühl für den Anschlag und das Spiel bei Läufen ein, ein Erfolg den ich nicht unbedingt erahnt hätte vor zwei oder drei Monaten. Es liegt aber noch viel Arbeit vor mir. Nun, das Jahr ist noch lang.
Ich muß aber auch sagen, daß es mich immer und immer wieder "hinzieht" zu dem Instrument, und so für meine Verhältnisse ziemlich viel Üben zustande kommt (auch zu "Unzeiten" wie nachts oder frühmorgens - mit Kopfhörern, ist das ja kein Problem).

Schönen Gruß!
Dreiklang

P.S. Jemand hatte gefragt, (in einem wohl gelöschten Beitrag), welche Kopfhörer ich nehme. Ist kein Geheimnis, es sind AKG K240, die hatte ich aber schon vorher, und die scheinen mir "gut genug". Vielleicht werde ich mal bessere ausprobieren, mal sehen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Interessant wäre es, die anderen Klangfacetten des "V" anhand anderer Stücke auch zu zeigen.

Hallo,

um mal an den Vorschlag meines Vorschreibers hier im Faden anzuknüpfen, kann ich sagen: Auf dem V-Piano klingt nicht nur so etwas Kraftvolles wie die Militärpolonaise, sondern quasi ganz im Gegensatz dazu auch etwas absolut Zärtliches und Feinfühliges, wie man es an folgendem Beispiel hören kann:

http://www.megaupload.com/?d=A3MXPPZ0

Der Download funktioniert ja wie üblich und bereits beschrieben.

Ihr hört hier ein Pre-Listening der Takte 1 - 44 der Ballade No. 2 von F. Chopin Op. 38 in F-Dur aus dem Jahr 1839. Vortragsanweisung dieses Themas ist Andantino und zusätzlich ist sotto voce zu spielen, also muss der Klang ganz stark in Richtung träumerisch-zärtlicher Ausdruck gehen.

Ich hatte dazu mal in folgendem Faden etwas geschrieben, weil es da eine Frage zum Verständnis der entsprechenden Spielweise gab:
https://www.clavio.de/forum/theorie...hopins-nocturne-20-cis-moll-3.html#post185894

Jetzt gibt´s auch Entsprechendes "auf die Ohren" :-)

Zur Geschichte der Ballade gibt es ja auch Interessantes zu berichten:

Der Musik bezieht sich auf eine der litauischen Balladen von Chopins Landsmann Adam Mickiewicz. Er widmete das Werk Robert Schumann als Dank für dessen Widmung an ihn seiner Kreisleriana.

Das zu hörende Thema klingt pastoral. In der Ballade von Adam Michiewicz geht es um Mädchen einer versunkenen Stadt, die in Wasserblumen verwandelt worden waren, um den einfallenden russischen Horden zu entgehen. Diese liedhafte Melodie erzeugt sehr gut das "Bild im Kopf" von leise im Wasser durch einen sanften Windhauch sich bewegenden und hin und her schaukelnden Wasserlilien.

Wenn man diese zärtlich-feinfühlige Melodie hört, dann kann man gar nichts anderes denken als: "Was müssen das für wundervolle Geschöpfe sein, von denen hier die Rede ist ..." :-)

Danach kommen (erstmals) die Russen und da bin ich derzeit noch dran.

Statt einfallender Horden klingt der erste kriegerische Überfall bei mir derzeit eher noch nach einem "geriatisch-zitternden Kriegerverein mit knallfrosch-bewehrten Rollatoren ..." :-), aber im Verhältnis zum Beginn des Stückes am Dienstag erschließt sich jetzt auch an dieser Stelle elementar bereits der melodische Zusammenhang. Zumindest habe ich bei den ersten 12 Takten dieses Abschnittes den Eindruck.

Ich muss aber ehrlich zugeben, dass die notwendige Geschwindigkeit dieses Abschnittes (presto) wohl für mich noch sehr viel Übung bedeuten wird. Ich werde diesen Presto-Teil jetzt 2 - 3 Wochen lang mal jeden Tag üben, mal schauen, wo ich da lande.

So habe ich es bei dem Mittelteil vom 23/5er von Rach auch gemacht und am Ende stand anstelle von "Einzeltönen und Einzelakkorden" eine zusammenhängende Melodie.

Gruß

Razo!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

also zu der Klaviatur meines V gibt es Neuigkeiten.

Mein Händler hat mir zugesagt, dass die Griffspuren darauf ein bekannter Garantiefall für ROLAND sind und dem entsprechend mir eine neue Klaviatur bestellt sowie eingebaut wird.

Man muss sich eben regen und dann tut sich was.

Gruß

Razo!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
So,

also seit dem 21. habe ich nun die neue Klaviatur auf dem V-Piano. Die Oberfläche fühlt sich jetzt so an, wie man das von anderen Klavieren und Flügeln kennt (z. B. dem Boston aus der Piano-Bar von unserem UT oder dem Bechstein D aus dem Berliner Bechstein Zentrum).

Es scheint jetzt ein etwas härterer, aber sehr glatter und angenehm griffiger Kunststoff zu sein. Zwischen den schwarzen und weißen Tasten fühle ich keine Unterschiede. Bechstein z. B. hat ja die schwarzen im Vergleich zu den weißen Tasten etwas aufgerauht.

Der Einbau war problemlos. Ca. 2 Stunden hat der Techniker gewerkelt. Das Instrument wurde geöffnet, die alte Klaviatur ausgehängt und dann demontiert (also auch die elektronischen Verbindungen gelöst) und die neue Klaviatur dann eingeschoben. Und das alles auf Kosten von Roland.

Übrigens scheinen mir die Tasten jetzt noch schwergängiger als vorher zu sein. Aber da habe ich ja gerade nichts dagegen. Was nützen dir irgendwelche diesbezüglichen Leichtgewichte? Vernünftiges Spielgefühl kommt so jedenfalls niemals auf, wenn man auf einer zu leichtgängigen Klaviatur übt.

Also ich kann es nur empfehlen, wenn ein V-Piano-Besitzer seinen bestehenden Garantieanspruch entsprechend verwirklicht.

Gruß

Razo!
 
Hallo zusammen,

letzten Freitag habe ich mal ein V-Piano getestet. Muss ganz offen sagen, der Klang hat mich jetzt nicht umgehauen - im Gegenteil- zumal dieses V-P an zwei recht neutralen Studiomonitoren hing. Besonders der Baßbereich klingt unnatürlich und z.T. schwammig was mir auch der Verkäufer bestätigte. Jetzt hab ich mir mal die Demos von Razo angehört- genau wieder dieser fast unangenehme Sound, als würde da ein Kontrabass die Klänge untermalen....

Chris
 
Der Test vom Wichtigtuer

Ich wurde bei meinem ersten Beitrag zum V-Piano hier im Forum gleich so nett empfangen, dass ich eigentlich nichts mehr schreiben wollte.
Den Test bin ich damals schuldig geblieben und liefere ihn jetzt nach.
Jetzt darf ich ja als Tester auch schreiben. ;)

Letzte Woche habe ich das V-Piano getestet.
Mein erster Eindruck vom Klang war mehr als enttäuschend.
Es war an 2 Aktivlautsprecher angeschlossen, die einfach unterdimensioniert
waren, um einen Pianoklang gut rüberzubringen.
Damit hat es geklungen wie ein Casio Keyboard aus einem Kaufhaus.

Also habe ich meine Koss Portapro Kopfhörer angeschlossen.
Damit war es dann schon viel besser.
(es war ein Roland Kopfhörer angeschlossen, mit dem der Klang noch besser war)

Der erste Klang den ich gespielt habe, hieß „Vintage Piano 1“.
Das Einzige was daran vintage war, war der Name.
Recht passabel im Bassbereich und in den hohen Lagen.
Die eingestrichene Oktave, mit der die meisten „E-Pianos“ Probleme haben, klingt auch hier nicht überzeugend, sehr unnatürlich oder „künstlich“. Die große Oktave klingt mir persönlich in manchen Bereichen zu „nasal“.

Der Dynamikumpfang, also von pp bis ff, ist zu gering.

Der Hall, der hier „Ambience“ heißt, ist zu kurz.
Ein Concert Hall klingt anders.
Wenn man ihn voll aufdreht, klingt er aufdringlich..
Ich habe bei Software Pianos schon viel besseren Hall gehört.
(vielleicht läßt er sich aber editieren)

Die Tastatur würde ich als gut bis sehr gut bezeichnen.
Es war für mich ein recht angenehmes Spielgefühl.
Trotzdem kann ich nicht sagen, dass es außergewöhlich war.
Man hat auf jeden Fall nicht das Gefühl, an einem Flügel zu sitzen.
Andere Keyboards mit Hammermechanik können durchaus mithalten.

Die Werksounds, wie z.B. „All Silver“ habe ich alle probiert.
Ich habe keinen gefunden, der mich überzeugen konnte.

Ich spiele „The Grand 2“ – mit dem kann das V-Piano nicht mithalten.
Zur Zeit sind gute gesampelte Pianos überlegen.
Modeling braucht wahrscheinlich noch einige Zeit.
Und einen Vergleich mit einem echten Flügel braucht man erst gar nicht anstellen.

Fazit: zu wenig Piano für zu viel Geld.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo chris 80,

Eigentlich wollte ich nichts mehr schreiben in diesem Faden. Habe mich nach langem Überlegen nun doch dazu entschieden. Denn eine Aussage wie "„The Grand 2“ – mit dem kann das V-Piano nicht mithalten." kann und will ich einfach nicht in aller Öffentlichkeit stehen lassen als Quintessenz dieses Fadens.
Dieses „The Grand 2“ gibts auf YT zu hören. Nullachtfuffzehn sample-Digi-Sound, keinen Deut besser als all die Sampling-Geräte, die ich im Laden probegespielt habe. Platt, flach, leblos und eindimensional - die typischen Markenzeichen der Sample-Technik. Welche seit dem V-Piano Schrottwert besitzt.

Echte Töne stufendynamisch abtasten, und isoliert voneinander auf Kommando wiedergeben - genauso wie sich das anhört, so klingt es auch.

Beim V-Piano werden die Klänge dynamisch mit hohem HW/SW-mäßigen Aufwand von Grund auf erzeugt - wobei sie in sich mit Leben versehen werden und untereinander/miteinander interagieren. Und das hört man einfach überdeutlich!
Du scheinst mir darüberhinaus auch nicht sehr umfassend, ausgiebig und fachmännisch getestet zu haben: das V-Piano hat nicht weniger als 12 stufenlos einstellbare Raumumgebungs-Simulationen. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und, was bringt Dich zu der seltsamen Annahme, der Dynamikumfang sei "zu gering"? Hast Du den Lautstärkeregler voll aufgedreht? Wie empfindlich sind die angeschlossenen Kopfhörer?
Fragen, die beim Test eines elektronisch-technischen Gerätes geklärt sein wollen.

Meine persönliche abschließende Wertung zum V ist die folgende: Klaviere haben keine Chance gegen diesen Klang. Da muß man schon im Flügelbereich suchen. Und zwar bei den langen, richtig edlen Dingern - weil die normal-kurzen für meinen Geschmack einfach bloß zugeschnürt sind im Baßbereich. Das mag ich nunmal nicht, darauf kann ich verzichten.

Von der letztendlichen Schönheit des Klanges und dem akustischen Ergebnis eines guten Konzertflügels, der in entsprechender Akustik steht, und von einem guten Pianisten bespielt wird, ist das V noch ein gutes Stück entfernt. Hier reden wir aber bereits über spitzenmäßige Aufnahmen, wo wirklich einfach alles paßt.

Im Wohnzimmer würde ich das V nicht gegen einen Flügel tauschen - wo bleibt die Konzertsaal-Atmosphäre, die Möglichkeit rund um die Uhr, morgens vor der Arbeit, spätabends nachts wann immer es mir beliebt, zu spielen, und der verlorene Platz?

De facto, für mich: viel Piano für wenig Geld. In Relation gesehen zu einem neuen Steinway für 83k€, welchen ich ebenfalls probiert habe, und welcher nach kurzer Testzeit der einzige von allen ausgestellten Instrumenten war, an dem ich mich überhaupt länger aufhalten wollte. (Dieser Aufenthalt war dann allerdings ganz angenehm).

So. Bevor die berühmten Buhu-Rufe laut werden, das Adrenalin bei manchen wieder ungeahnte Höhen erreicht, und sich Mordgelüste einstellen :)

Nocheinmal: das ist MEINE Meinung zu diesem Gerät. Als Besitzer, der sich das Gerät auch wirklich erspielt hat, und der daran arbeitet, das vorhandene Potential aus diesem Gerät herauszuholen - und der jeden Tag aufs neue durch den unwahrscheinlich schönen ausdifferenzierten Klang ("All Silver 1") wunderbare Übungsmotivation erhält.

Ich schreibe das alles nicht, weil ich das V hab, oder es propagieren will, sondern weil ich es im rechten Licht stehen sehen will. Roland hat etwas absolut tolles geleistet - und Ehre, wem Ehre gebührt.

Schönen Gruß
Dreiklang
 
Es überrascht mich schon ein bisschen hier noch nichts über das V-Piano Grand zu lesen (falls ich falsch liege berichtigt mich bitte).
Das Instrument scheint es aber auch noch nicht sehr lange zu geben.
Hier mal zwei Video's von dem V-Piano Grand in denen man einen kleinen Eindruck des Klangs bekommen kann.
Roland V-Piano Grand Premiere - Los Angeles - Yana Reznik (Part 1) - YouTube
Miyuji Kaneko performs Hungarian Rhapsody No. 2 on the V-Piano Grand - YouTube

Was haltet ihr von dem Instrument?
Und wäre es euch 17.000€ wert?
 
Was haltet ihr von dem Instrument? Und wäre es euch 17.000€ wert?

Ich verweise auf das, was zum V-Piano gesagt wurde - nach allem was ich weiß, steckt die gleiche Technik dahinter. Wer mit dem Gedanken spielt, 17.000€ auszugeben, sollte einfach die Zeit in das Lesen dieses Fadens, ergänzend in die Suchfunktion des Forums, investieren.
Vielleicht noch eine kleine Ergänzung: weder um Luftfeuchtigkeit, noch Raumtemperatur, noch mechanische Wartung wird man sich je kümmern müssen; vielleicht ist es Geschmackssache, ob man den Klang gerne mag, oder nicht. Um das für sich herauszufinden, sollte man - bei einer Anschaffung dieser Größenordnung - sicher auch gute mechanische Instrumente probespielen.

Schönen Gruß,
Dreiklang
 

Zurück
Top Bottom