Das "V-Piano" - es schreiben Besitzer und Tester

Nun, je nach persönlicher Zielsetzung... Aber: wie viele Flügel- oder Klavierbesitzer lassen sich ihr Instrument nach persönlichen Wünschen einstellen? Nicht eben wenige, wie mir scheint. Da wird intoniert usw.
Allerdings kannst du an einem 10.000 Euro-Yamaha für 10.000 Euro intonieren lassen, deshalb kommt trotzdem kein 20.000-Euro-Yamaha raus.
Das ist immer eine Umstellung, ja. Wenn man auf mechanischen Instrumenten spielen können möchte (=wenn das das persönliche Ziel ist) sollte man auch vordringlich auf solchen Instrumenten üben
Das ist eine super gute Idee. Leider scheitert sie bei den meisten Leuten daran, dass sie nicht alle von mir benannten Instrumente (zwischen Hammerflügel und Steinway D) zu Hause im Kämmerlein verfügbar haben.

Aber ich weiß ja schon, dass das mit Didi vs. Flügel eine Endlosdiskussion ist. Ich konnte mir nur eine Entsprechende Antwort auf deinen Beitrag von gestern nicht verkneifen. Es ist natürlich super, dass du seit fünf Jahren mit deinem Digi V-Piano zufrieden bist. Alles andere wäre bei dem Preis auch wirklich schade.
 
@Stilblüte

Eines der schönen Dinge am V-Piano ist (oder an Digis allgemein): man kann sie durch ein paar Knopfdrücke in verschiedene, und ganz verschieden reagierende, Instrumente verwandeln.

Und sich so damit spielen, und das auch für's Üben nutzen.

Je nach Stück verwende ich da schon mal verschiedene Grundeinstellungen.
 
Wenn ich die Herstellerangaben richtig verstanden habe, soll man mit dem ROLAND V auch die Intonation, Größe der Hammerköpfe etc. virtuell manipulieren können. Und da wird es dann schon interessant für den Pianisten: virtuell die Wunsch-Intonation festlegen - und dann dem Klaviertechniker sagen: "In der Art hätte ich es gerne". Wie oft habe ich es schon erlebt, daß Klaviertechniker und Pianisten aneinander vorbeireden. Der Techniker arbeitet dann stundenlang, der Spieler ist von dem klanglichen Ergebnis zunächst einmal (angenehm) überrascht. Aber ob es ihm wirklich gefällt, stellt sich in der Regel erst nach ein par Stunden Spielzeit heraus.

Ich meine sogar, bei der Vorstellung des Prototyps ROLAND V sei die Rede davon gewesen, daß man auch das Verhalten der Mechanik (samt Auswirkung auf Spielart und Klang) beeinflussen könne. Mag aber sein, daß man die Features später abgespeckt hat - der Preis war nämlich für ein Digitalpiano ziemlich happig.

Mein Fazit: Zum Experimentieren sind solche digitalen Instrumente durchaus sinnvoll, z.B. auch, wenn ich nachvollziehen möchte, wie sich eine es-moll-Fuge in mitteltöniger oder irgend einer anderen alten Stimmung anhört. Alles weitere ist Geschmacksache, braucht man also nicht darüber zu streiten und keine fundamentzalistischen Glaubenskriege anzuzetteln (die Welt ist schon mehr als voll davon).
 
könne. Mag aber sein, daß man die Features später abgespeckt hat - der Preis war nämlich für ein Digitalpiano ziemlich happig.

Der Preis ist von einem anderen Planeten. Die haben doch nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Das Teil hat eine Mittelklasse-Tastatur. Und da hängt technisch sowas wie ein "Pianoteq-Forte" dran mit integriertem PC. Völlig abgehoben.

Gut, Du hast alles in einem Gehäuse. Aber deswegen so viel zahlen? Da hole ich die Module doch besser getrennt (PC, Masterkeyboard), bin flexibel und zahle ein Drittel.

Du zahlst 5000 Bucks und stellst nach zwei Jahren fest, daß Dir die Tastatur nicht mehr taugt. Und dann?
 
Zuletzt bearbeitet:

Das Ding läßt aber auch die allermeisten anderen Digitalpianos im Regen stehen (detailreiche Klangfülle, Bespielbarkeit), auch heute noch. Und auch viele teurere.

Davon ab, sehe ich ebenfalls Pianoteq, Ivory u.ä. als größte Konkurrenten zum V-Piano. Allerdings habe ich die Softwarepianos noch nie probegespielt, und weiß nicht, wie sie eine anspruchsvolle Liszt-Etüde mit Pedaleinsatz verkraften und rüberbringen, und auch nicht allgemein, wie es sich so darauf spielt. Was ich weiß, ist, daß sie PCs an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit bringen.

Weiters, hast Du bei den Software-Pianos viel Technik-Pfriemelei, bis alles läuft, was nicht unbedingt jedermanns Sache ist. Und, es gibt Leute, die haben die fehlenden Teuros auf der hohen Kante, und geben sie halt einfach aus, und feuen sich dann an der Gesamtlösung, die da steht.
Ich meine sogar, bei der Vorstellung des Prototyps ROLAND V sei die Rede davon gewesen, daß man auch das Verhalten der Mechanik (samt Auswirkung auf Spielart und Klang) beeinflussen könne.

Nein, das nicht. Die Mechanik selbst ist fix, und wird nicht verändert. Aber das gefühlte Spielverhalten kann verändert werden, und es ist erstaunlich, wie stark sich das - gefühlt - beim Spielen auswirkt.
 
Aliens bauen interstellare Raumschiffe, Sample-basierte Instrumente kommen da in der Vorschule dran :)
Das müssen wohl die Jungs auf Aldebaran sein. Auf meinem Heimatplaneten beschäftigt man sich mit Geistes- und Kulturwissenschaften.

Nachdem Du dankenswerter Weise sehr schön dargelegt hast, wie die Töne - die Samples - zustande kommen, bewegt mich eigentlich die irdische Frage: Was macht man dann damit.

Man benötigt offenbar einen PC. Und irgendeine Klaviatur (ich nehme an, NICHT das vorhandene Digi/Stage?)
Wie geht es dann weiter? Man schiebt die CD mit den Samples in den PC. Der PC ist vermutlich an eine Klaviatur angekabelt. Darüber hinaus scheint es noch ein Bedienelement von Ivory zu geben (oder erscheint das dann auf dem Display?). Das kabelt man wohl auch an eine Klaviatur. Dann kabelt man noch Lautsprecher (?) dran?

test.gif
 
Hallo Barratt,

man kann das vorhandene Digi / Stage nehmen, der PC braucht aber eine Midi-Schnittstelle (oder das Digi einen USB ANschluss). Ferner braucht der PC eine Soundkarte mit geringer Latenz, sonst klingen die Töne erst hörbar nach dem Anschlag. Danna ber könntest Du sogar den Ausgang der Soundkarte ins Audio-In Deines Digis stöpseln, wenn vorhanden, dann brauchst Du keine weiteren Lautsprecher.
 
Das müssen wohl die Jungs auf Aldebaran sein. Auf meinem Heimatplaneten beschäftigt man sich mit Geistes- und Kulturwissenschaften.

Nachdem Du dankenswerter Weise sehr schön dargelegt hast, wie die Töne - die Samples - zustande kommen, bewegt mich eigentlich die irdische Frage: Was macht man dann damit.
...

Hi,

Also ein Planet der Geistes- und Kulturwissenschafter...glaub ich nicht. Die wären schon 20 mal von der Evolution ausgerottet, die heimische Flora und Faune überrennt die doch, während sie über die gesellschaftlichen Implikationen des neu entdeckten Faustkeils philosophieren und dessen Form besingen. ;)


Ansonsten stehen dir 2 Wege offen, entweder Du hast ein reines Master-Keyboard ohne eigene Tonerzeugung oder Du hast ein Digi, welches jeweils die notwendige Schnittstelle zum PC bereitstellt.
In beiden Instrumenten gibt es letztlich 88 Tasten mit Sensoren und Pedale mit Sensoren, die Sensoren messen die Anschlaggeschwindigkeit bzw. Pedalposition.

Für die Übertragung von Signalen von Digi/Masterkeyboard zu PC gibt es das MIDI-Protokoll.
Das ist ein sehr einfaches Protokoll, was lediglich Zahlen überträgt (Maschine-zu-Maschine-Kommunikation).
Mit diesen Zahlen wird z.B. kodiert:

Taste C2 gedrückt, Stärke 73 (127 Stufen)
Pedal rechts gedrückt, Stellung 30
Taste C2 losgelassen
Taste C1 gedrückt, Stärke 30
Taste C3 gedrückt, Stärke 100
Pedal rechts loslegassen
etc.
Dann gibts da noch Timecodes, Channels usw. - aber im Großen und Ganzen recht simpel gehalten (aus den 80ern?).

Zu dem MIDI-Protokoll gibt es ein serielles Übertragungsformat über MIDI-Kabel, aber heutzutage wird das manchmal auch über USB direkt übertragen, weil das mehr Leute zu Hause haben.

Letztlich kommen diese Signale auf Deinem PC an, wo das Software-Instrument läuft.
Das Software-Instrument kennt MIDI und baut daraus dann den Sound.
Das muss natürlich verzögerungsfrei in Echtzeit passieren, deshalb sollte es keine alte Möhre sein und man braucht ggf. spezielle Treiber (ASIO) oder Hardware (besser dedizierte Soundkarte).


Die besprochenen Samples bilden eine Einheit mit der besprochenen Audio-Engine. Du kannst normal die Samples nicht mit einem beliebigen Player oder so anhören, das sind gepackte Spezialformate für schnellen Zugriff etc. Ein Nicht-Hacker kommt da nicht ran.

Ivory zB installierst Du mit 9 DVDs und damit landen alle Samples und die Audio-Engine und eine Nutzeroberfläche dafür auf Deinem Rechner.
Man startet z.B. Ivory, das lauscht auf MIDI-Signale, übersetzt diese mittels der Samples in Echtzeit eine Tonspur und gibt diese wie Musik aus - also braucht Dein PC auch Boxen oder Kopfhöreranschluss.

Teure Digis haben alle MIDI-Support, billige Digis eher nicht.
Letztlich ist das eher was für Techniker, Digipianos haben das alles fest eingebaut.

Viele Grüße,
André
 
Wie geht es dann weiter? Man schiebt die CD mit den Samples in den PC. Der PC ist vermutlich an eine Klaviatur angekabelt.

Mit etwas Kleingeld kannst Du es so machen wie die großen Pianisten auf der Bühne. Die benutzen Ivory auch gerne, aber natürlich ohne Laptop.

Hierfür brauchst Du nur genau zwei Dinge:

- eine gute Tastatur. State of the Art ist das Kawai VPC1.
- einen Receptor

Letzterer ist eine Hardware für Rackmontage, die PC und Ivory II beinhaltet.

http://www.museresearch.com/products/

Du schliesst das VPC1 an den Receptor an und spielst los. Fertig.

Und immer noch preiswerter als ein V-Piano.
 

Da kommt mein Macbook Air mit Vintage D aber wesentlich günstiger :-)
 
Das Air ist auch ein hübsches Gerät für solche Anwendungen. Nur gibt es Menschen, die einfach nur eine Blackbox haben wollen. Ohne PC-Feeling mit Hochfahren, Programm starten, Software aktualisieren, Bildschirm an, Runterfahren, gelegentlichem Absturz, Antivirussoftware, usw. Einen Receptor muss man zwar auch mal einrichten. Dann war es das aber und Du kannst ihn unter das Keyborad hängen und vergessen.
 
Ich fahre mein Air auch (fast) nicht hoch und starte die Software, da ich es einfach nur aufwecke. Somit ist es sogar schneller als mein MP10. Das braucht nämlich ein paar Sekunden, bis der Ton kommt.

Falls ich es hoch fahre, dauert es auch nur 14 Sekunden. Soviel Zeit muss aber sein :-)
 
Da kommt mein Macbook Air mit Vintage D aber wesentlich günstiger :-)

Da kannst das Macbook nach drei Jahren und die Samples des Vintage D nach 8 Jahren in die Tonne kloppen. Nonvaleurs.

Derweilen der VIntage D (der in echt) nur immer wertvoller wird.

interessant für den Pianisten: virtuell die Wunsch-Intonation festlegen - und dann dem Klaviertechniker sagen: "In der Art hätte ich es gerne".
Im Prinzip schon. ... Aber...

Das kann in der Praxis dann dazu führen, dass der mit Nadeln stechende Techniker nicht mehr den Hauch einer Chance hat, dieses "Klangideal" in den Hammerfilz zu bringen.

Schöne Modelle, so in etwa, mal nur als Beispiel, wie sich heute Arbeitgeber ihren Traum-Angestellten modellieren: 22j. Dr.-Ing. mit 10 Jahren Führungserfahrung und xy rentierlichen Projekten, arbeitet für 1.700 Brutto.

...und lässt sich nach variablem Projektende ohne Zusatzkosten renditeschonend raussetzen...

Also, Modelle sind - im Sinne von "wünschdirwas" - sehr geduldig. ;-) Weniger geduldig sind deren kundige Nutzer in der Frage "geht denn das?!" Im Abgleich Modell vs. Realität liegt somit die Kunst - für alle die, die über das Modellieren hinaus dann wieder zurück wollen - zum echten Konzertflügel mit kKlangmodifikationen. Entscheidend dann, dass man die Grenzen von Modellen in der Realität kennt und zu messen weiß.

Man stelle sich mal Andras Schiff auf der Bühne der Kölner Philharmonie vor - er säße da am V-Piano und erklärt der Zuhörerschaft, warum V-Piano statt Steinway D - er habe da einen so feinschönen Klang virtuell modelliert, aber der Techniker habe den einfach nicht in die Hämmer zu stechen geschafft...

Also, heute abend Nocturnes von Chopin auf dem V-Piano.

Aber dicke Lautsprecher hatten sie zu holen geschafft! Soll ja keiner am Nicht-Klang darben...
:lol: :zunge:

Dann stehen in Köln von 1.800 Zuhörern 1.234 auf und verlangen ihr Eintrittsgeld zurück.
 
Da kannst das Macbook nach drei Jahren und die Samples des Vintage D nach 8 Jahren in die Tonne kloppen. Nonvaleurs.

Derweilen der VIntage D (der in echt) nur immer wertvoller wird.

Ich kann, aber ich werde es nicht. Der Vintage wird nur wertvoller, wenn man ihn verkauft, nicht viel investiert und einen Käufer findet, der bereit ist den verlangten Preis zu zahlen.

Mit meinem Vintage D + Macbook habe ich in ein paar Wochen ein Vielfaches verdient, was ich dafür ausgegeben habe und wenn ich es verkaufe (nicht in die Tonne trete), bekomme ich nach ein paar Jahren auch noch relativ viel Geld dafür.
Da kann dein echter Vintage prozentual nicht mithalten :-)


Zu Hause steht der Shigeru und ob der in den nächsten 30 bis 100 Jahren Verlust oder Gewinn macht, ist mir sowas von egal :-)
 
Hallo und Grüß Gott!

Ich habe gestern zufällig das V-Piano von Roland testen dürfen und habe bei Nachforschungen diesen Faden gefunden. Deshalb habe ich mich auch extra registriert!... ;-)

Nun kurz zu mir: ich bin 45 Jahre alt und habe Musik studiert. Meine "Muttersprache" ist das Klavier (respektive Flügel), es ist aber so gekommen, dass ich seit mehr, als 20 Jahren praktisch nur Kirchenorgel spiele (dies jedoch mit großer Leidenschaft!). Ich bin auch Organist derzeit an drei Kirchen in der Stadt Salzburg.

Nun habe ich eine große Familie und leben muss man auch... ;-) Mein Brotberuf ist Softwareentwickler, daher hatte ich nie große Scheu von Computern, Menüs etc. Ich begleite die Entwicklung von digitalen Kirchenorgeln und Klaviere praktisch seit Anbeginn mit großem Interesse.

Bei mir zuhause habe ich folgenden "Instrumentenpark":

1.) Blüthner-Flügel 1,91 m lang, aus dem Jahre 1972 mit Aliquotsaiten, H. J. Flemming-Mechanik und (leider!) Renner-Hammerstiele und -Köpfe (Schuld meines Vorgängers), die derart hohe Trägheit haben, dass Dynamik praktisch nur von mf aufwärts und wirklich hohe Geschwindigkeit nur um den Preis von Sehnenscheidenentzündung möglich ist... :-(

2.) KAWAI CA-93 Digitalklavier mit Soundboard --> bis jetzt das Beste, was mir auf dem Sektor begegnet ist. (Vorsicht! Die Nachfolgemodelle sind alle schlechter, bei Interesse kann ich gerne berichten, warum!)

3.) Ahlborn Organum II mit Kienle Pfeifenresonatorensystem, die ziemlich beste Kombination für eine digitale Kirchenorgel, welche möglich ist (auf den Internetseiten beider Hersteller als Referenzinstrument geführt, derweil stecken 150 Arbeitsstunden allein in der Intonierung auf den Raum...)

4.) Hauptwerk-System (hängt an der Ahlborn-Orgel) mit 5 hervorragenden Instrumenten (darunter 3-manualige Cavaillé-Coll, Sauer- und Trost-Orgel). Ausgabemedium: DENON AH-7000 Kopfhörer - einer der besten, die man für Geld kaufen kann!

Meine Orgeldienststellen haben sowohl Pfeifen- (2x) als auch digitale Orgeln (1x).

Nun zum Thema: wie oben geschrieben, testete ich gestern das V-Piano. Ich muss dazu Folgendes sagen: mich haben die Klangfarben trotz des sicherlich nicht hochpreisigen Kopfhörers ziemlich beeindruckt! Auch die Editierungsmöglichkeiten (habe nur mal schnell die Direktzugriffe probiert) sind beeindruckend. An und für sich ein sehr interessantes Konzept und kommt meinem Anspruch (will die denkbar beste digitale Nachbildung mit vielen Einstellungsmöglichkeiten haben) total entgegen. Allerdings: die Ausgabe ist nur über Kopfhörer wirklich gut - und da sind wir wieder am Anfang.

Ich weiß nicht, warum dem angetriebenen Resonanzboden in diesem Forum nicht mehr Beachtung geschenkt wird! Dies ist für mich ein Meilenstein in der Entwicklung, wie seinerzeit die Anschlagdynamik, oder die Holzklaviatur. So gut wie alle Digitalklaviere scheitern an der unzureichenden Ausgabe. Ein Klavier ist nur eines, wenn man es auch hören kann - und das ohne Kopfhörer. So gesehen ist KAWAI allen anderen Herstellern um eine volle Länge voraus. Ich kann das Erlebnis des Soundboards (bei richtigen Einstellungen natürlich!) nur mit dem des Pfeifenresonators einer Digitalorgel vergleichen - wenn man so etwas gespielt hat, will man nie mehr den reinen Lautsprecherklang hören!

Also mein Problem mit dem V-Piano: es müsste wohl ein Soundboard für die würdige Wiedergabe angeschlossen werden! Das geht jedoch nicht, weil selbiges vom KAWAI patentiert ist. Daher wird das für mich kein überzeugendes Digitalklavier werden. :-(Ich spiele nämlich vor auf meinem Digitalklavier - da ist Kopfhörer keine Option. Jedoch werde ich sicher noch hinschauen, um die Einstellungen noch weiter zu testen, denn für das Erste haben mich die Klavierklänge recht überzeugt!

Eine Frage an die Anwender des V-Piano: wie ist es nun mit der Polyphonie? Bis jetzt konnte ich jedes (!) Digitalklavier an die Grenzen bringen. Da haben sich Obertöne aufgehängt, die Pedale nicht mehr korrekt funktioniert etc. 128 Stimmen (das würde nach der herkömmlichen Art 64 Stereo-Samlples, also tatsächliche Stimmen bedeuten) sind absolut zu wenig. Kann mir jemand berichten?

Vielen Dank erstweilen und liebe Grüße aus Salzburg:

Jenö Hajdu
 
Hallo Jörg!

Danke für die Blumen... ;-) bin froh, do nett empfangen zu werden!

Bezüglich meines Blüthners muss ich sagen, dass im Laufe der Jahre viele Klaviertechniker das Instrument angesehen haben und der einhellige Tenor lautete: viel zu große Köpfe in einem ursprünglich feinen Instrument. Der Flügel "schreit" jetzt. Und er geht wirklich so schwer, dass - aufgrund der Trägheit - wenn die Hämmer überhaupt die Saiten erreichen, mind. mp herauskommt. Hat man nicht viiiiel Zeit zum Anschlagen des Tones und will man sicher gehen, dass alle Töne kommen, ist ein schnelles Spiel unter mf nicht zu machen. Der Flügel sei sonst toll, habe massig Potenzial und die Bässe seien überraschend schön und kräftig für die 1,91 m. Es waren wirklich mehrere Fachleute, die das über die Jahre hinweg übereinstimmend gesagt haben. Die DDR-Flemming-Mechanik hat zwar Schwächen, ist aber nicht so viel schlimmer als die Renner-Mechanik, wie das immer behauptet wird. Dieses Verhalten (echt nicht auszuhalten) ist jedenfalls NICHT der DDR-Mechanik, sondern den falschen Köpfen geschuldet.

Ja, ja - die CA-Serie... als ich meinen 93er kaufte, ist daneben bereits der neue 95er gestanden. Ich habe beide getestet. Resultat:

1.) Der 95er ist so viel leiser, dass die Maximallautstärke von der eines Flügels Größenordnungen wegbleibt. Er klingt wie ein Spielzeug. Mein CA93 kann um Häuser lauter!

2.) Die Dynamik ist arg beschnitten. Das größte Plus an dem CA93 war seine UNGLAUBLICHE Dynamik! Vom Flüstern bis zum Donnern! Ich fragte dann im KAWAI-Forum Herrn Kunz (Chef der Entwicklung KAWAI Deutschland), warum dies beindem neuen 95er nicht mehr so ist. Die Antwort überraschte mich: es sei Wunsch der Kunden! (Ist also Absicht!) Erstens spiele man auf einem Digitalklavier, "weil man ja leise spielen müsse" (Stichwort Gemeindebau), wozu also dieser Lärm?! Zweitens sei so eine ungeheuere Dynamik "unnatürlich", das könne kein Flügel. HA! Die haben den Shigeru Kawai Ex Limited Edition mit der Carbon-Mechanik noch nicht gespielt! Damals, an der Frankfurter Musikmesse (dürfte so um 2006-2007 herum gewesen sein) hat der 2,80 m-Flügel schon 140.000 ,-€ gekostet. Und er hatte WIRKLICH so eine Dynamik! Ich durfte ihn spielen - ein sagenhaftes Instrument...

Also habe ich das Beste Stück! :-D

Ach, ja: der CA97 - auch gestern getestet (übrigens parallel zu Yamaha's N1). Nun, die Lautstärke haben sie wieder nach oben korrigiert (scheinbar war ich nicht der Einzige, der sich an der mickrigen Leistung des 95ers gestoßen hat), aber die Dynamik ist immer noch weit weniger breit, als bei dem 93er, und - das ist das Wesentliche! - die Mittellage (insbesondere die eingestrichene Oktave) ist häßlich näseld und dumpf! Mir (und nicht nur mir) kam der d' z.B. absolut unnatürlich vor, da war der Yamaha N1 besser. (Der allerdings generell unterdimensionierte Lautsprecher und praktisch keinen Bass besaß, außerdem ging er so schwer, dass man die Arme brach...)

Das war für mich das KO-Kriterium für den 97er. Die Lautsprecher (oder die Einstellung am Verstärker) sind sehr viel schlechter, als beim CA93. Ich finde, ich habe immer noch das nuancenreichste und ausgeglichenste Digitalklavier - auch wenn natürlich nicht ohne Schwächen. Ich spiele es seit Jahren - der Vorgänger bei mir war der CA-9 - und bin (bis auf gewisse Probleme bei sehr häftigen Stücken, Stichwort Aufhängen!!) bisbauf den heutigen Tag sehr zufrieden! Insbesondere, da ich auf dem CA93 auch vorspiele - da brauche ich die möglichst echte Lautstärke eines Flügels mit der möglichst weitesten Dynamik.

Der Klang des V-Piano jedoch hat mich über den Kopfhörer wie gesagt schon ganz schön vom Hocker gehauen! Leider ist mir kein Weg bekannt, diesen Klang auf einmal mehr, als einem Menschen zur Verfügung zu stellen. (Kopfhörer) Deshalb ist es für mich LEIDER keine Alternative zum CA93.

Liebe Grüße:

Jenö Hajdu
 
Ich glaub nicht dass Kawai diese Dinger patentiert hat, das sind Sound-Transducer, sowas gibt es doch schon lange vor Digis?! Und die neuen Yamaha nutzen sowas ähnliches doch auch im Silent-Modus.

Es gibt ja auch ganz andere Lautsprecher-Architekturen als diese klassischen Schwingspulendinger, so Flächenlautsprecher etc. Weil selten verkauft -> teuer.

Ich glaub man baut auch selten die teuersten Lautsprecher in Digis ein.
Evtl. ein Argument gegen Komplettdigis und für sowas wie MP11 + gute Monitore, auch wenn es zu Hause irgendwie immer den Flair von Bar+Bierkästen hat.
 
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