Guten Morgen,
ich persönlich habe kopierte, gedruckte, oder sonstwie "mal eben schnell" besorgte Noten satt.
Auch die immer und überall sofortige Verfügbarkeit ist ja im Prinzip die Antithese des Musizierens. Sie sind die kleine Schester von "Alexa spiele Beethoven" ...
Ich will sie nicht Wertanlage nennen, aber einen gewissen Wert sollte man seinen Noten schon beimessen. Das funktioniert mMn besser, wenn wenn ein Wert, bzw. die Wertschöpfungskette überhaupt erst vorhanden ist. Klar kann man sich streiten, ob mit zwei Klicks und tags darauf gelieferte Noten jetzt "etwas besondereres" sind als ein IMSLP Druck.
Vielleicht ist es übertrieben, aber eine Pathetique mit nem billigen Drucker, auf noch billigerem Papier mit dem letzten Amateur - Gratis - Notensatzprogramm "gesetzt" , auf nem Keyboard (am Ende noch)... was ist daran pathetisch? Es ist eher pathetic, das Blatt Papier bekritzelt, verknittert, beeselsohrt sich bald schon auf einem der Kompostierung sich selbst überlassenen Stapel, "Fixer Ideen, abgehalfterter Utopien und Sekunden Schlafs "Das-will-ich-habens" wieder finden! zu müssen.
Der Spieler streamt die Stücke und die Noten Banken bewerfen ihn mit bunten Kinkerlitzchen, ollen Kamellen, für die er sich weder bücken noch einen Finger krümmen mag.
Ein Schatz dagegen das "Jugendalbum" der Urgroßmama. Schutzbespannt, geklebt, geflickt, gebunden, braun, gelb befleckt und nach Erinnerungen duftend, Datums, Fingersätze wenig Lob, viel Tadel an den Rand gemerkt. Keine bunte Verpackung, kein "Spiel mich, ich muss verkauft werden, mein Autor braucht das Geld / schönstes Hobby, heile Welt Getue."
Wenige, erlesene Almanache statt tausendfachem Tand, der einen ohnehin nur noch tauber macht, erdrückt und einen Anschreit: Inflation, Inflation: hier hast du es schwarz auf weiß... ich bin nichts wert, genau wie du mit deinem heillosen Geklimper nichts bist als Chamaechorie, eine alter Ballen Titelblatt, den der Wind durch die Gassen treibt. Niemand will dich hören. Du bist nicht Alexa? Spiele Inflation!