Schwere Stücke
Deine Probleme möcht ich haben :rolleyes: :mrgreen:
@Haydnspaß, Stilblüte
Ich frage mich, warum ihr nicht sachlicher formuliert. Vielleicht würde etwas Nachdenken über mein Posting Aufklärung bringen. Ausserdem ist es hilfreich, wenn man meine früheren Einlassungen auch in Betracht zieht.
Es gibt nun mal unteschiedliche Niveaus des Könnens, das is doch wohl unbestritten. Deshalb sollte man auch genau darüber nachdenken, was das bedeutet.
1. Von Klavierstudenten der KA (künstlerische Ausbildungsklassen) , zur Erläuterung, diese Menschen wollen bald ein Konzertexamen ablegen und zwar ein staatlich geprüftes, also von diesen verlangen wir, dass ein neu geplantes tück ca. innerhalb einer Woche . Wei gesagt, das ist der normale Vorgang, im Einzelnen wird dann auch mal mehr Geduld gezeigt und (an Haydnspaß) die Ausarbeitung kann dann wirklich länger dauern.
Wenn nun so ein Stück (Beispiel; ein Satz aus einer Sonate) nach einer Woche nicht bereits spielbar ist, dann stimmt etwas nicht. Das sind übrigens haargenau die gleichen Anforderungen, die an aktive Teilnehmer bei Wettbewerben gestellt werden. Da gibt es ein für sie Neues Stück, was innerhalb einiger Tage vor der Kommission zu spielen ist. So sind nun mal die Anforderungen wenn man Pianist werden will. Wer es ausserhalb staatlicher Institute versuchen will, der mag dies tun. Auf Wettbewerben wird er wieder diesem Druck ausgesetzt sein. Braucht nun ein Schüler/Student oder auch ich als Lehrer länger, bis das Stück einigermassen vorgespielt werden kann, dann ist es zu schwer gewählt und passt nicht.
Bei einem längeren sehr komplexen Stück wie z.b. der h-moll Sonate wird natürlich mehr Zeit gegeben.
Wenn man den Notentext eines solchen Stückes erarbeitet hat und die Ausführung dann nicht klappt, dann ist man für dieses Stück eben noch nicht geeignet. Gerne kann man dann weiter darin probieren, aber dies ist dann reine Privatsache. Es ist jedem unbenommen, sich mit allen Stücken zu beschäftigen, die ihm gefallen. Im Studentenalltag der KA geht es aber darum, Stücke aufführungsreif einzustudieren. Dies bedingt bereits bei der Aufnahmeprüfung ein entsprechendes Level. Dies kann nicht umgangen werden. Auch in dieser Umgebung gibt es persönliche Vorlieben und Fertigkeiten, weshalb der Student gerne und immer seine eigenen Vorschläge für zu erarbeitende Stücke einbringen kann. auf Wettbewerben alledings ist damit Schluss, da werden die Stücke einfach vorgeschrieben.
Ich beschäfige mich auch gerne länger mit einem Stück aber muss zugeben, dass es für mich zu schwer ist, wenn ich nach einer Woche es immer noch nicht spielen kann.
2. Das aber wird doch von keinem hier verlangt und man ist auch kein schlechter Klavierspieler, nur weil man das nicht kann oder länger braucht. Aber man sollte immerhin wissen, wie es bei den Pianisten zugeht, die ihre Arbeit ständig präsentieren müssen: Die Studenten vor Ihrem Lehrer, beim Vortragsabend und in den Prüfungen - Die Lehrer, die auch ihren Schülern vorspielen und ihr könnt euch vielleicht ausmalen, welche Qualität ein solches vorspiel haben muss, und dann junge Pianisten bei Meisterkursen, wo sie aktiv eingeschrieben sind oder bei Wettbewerben, wo sie ständig vor der Kommission vorspielen müssen. Es gibt genügend Wettbewerbe und immer ist Publikum dabei. Also empfehle ich Euch, dies selbst zu erleben und einen solchen Wettbewerb als Zuhörer zu buchen.
3. Einige der jungen Leute hier haben vielleicht das berufsziel, Pianist zu werden. Dann ist das genau das, was sie leisten müssen. die Konkurrenz ist nämlich immer da.
4. Wer diese Probleme nicht haben will, wählt ganz einfach nicht diesen Beruf
5. Ich habe nie gesagt, dass dies für alle anderen Klavierspieler auch gelten muss. Die können ganz einfach ihrem Hobby nachgehen, aber sie sollten nicht immer anzweifeln, was die Profis tun.
6. Ich betone nochmals, dass ich mich selbst, auch nach langer Zeit des Unterrichtens und Auftretens ausdrücklich
nicht zu einer Pianistenelite zähle. Ich habe in den letzten Jahren viel Studenten erfolgreich bis zu ihren Examina geführt und das ist der Job, den die meisten Kollegen ebenfalls tun. Mein ehemaliger Hauptfach Lehrer in Frankfur /Main Prof. Joachim Volkmann war und ist sicher ein besserer Pianist und Musiker als ich, aber auch er hielt sich nicht für geeignet für den Weg des auftretenden Solisten.
Ich muss in meinem Berufsalltag eine Menge neuer Stücke einstudieren,für Studenten, füre kleinere Auftritte, Als Kammermusikbegleiter in Vortragsabenden und Examen und zur Bereicherung meiner Kenntnisse. Daher sind für mich Stücke zu schwer, wenn sie zu lange brauchen. so ist das gemeint.