Das Schneemann-Klavierlernsystem

  • Ersteller des Themas Annaklena
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Auf Stretta kann man Beispielseiten der Bücher der Klavierschule anschauen.
Für mich siehts aus, wie ein Versuch, den Zugang zum Notenlesen über Bilder zu vereinfachen und zu erleichtern.
Da aber das Notenlesen, meiner bescheidenen Meinung nach, eh der leichteste Part beim Erlernen eines Instrumentes ist, kann ich keinen besonderen Nutzen in diesem System erkennen.
Möglich wäre es eventuell, dass man damit lernt, sich vielleicht ein paar Tage oder Wochen schneller auf dem Notenblatt zu orientieren, als man es auf "herkömmliche Weise" geschafft hätte.
Aber da das Erlernen des Klavierspiels, ein über viele Jahre andauernder Prozess ist, mit Notenlesen können alleine ist's ja leider nicht getan, kann ich nicht nachvollziehen, was die möglichen "paar Tage Abkürzung" jetzt effektiv für einen Sinn haben sollen.
 
Tja, das sagst Du gerade unserem Leberwurst-Hamster-Rolex-Schüler... Spätestens beim dritten Beitrag merkt man doch, um wen es sich handelt.
Als Moderator hat man Möglichkeiten, Wiederkehrer mit Methoden zu enttarnen, die dem einfachen Mitglied nicht zur Verfügung stehen. Im Falle von "Wolf" ist die Sachlage eindeutig. Deshalb durften wir mal wieder die rote Karte zeigen. Möge er sich beim nächsten Versuch, hier etwas zu posten, einen Wolf laufen. Vielleicht meldet er sich jetzt als "GeißleinNummerEins" bis "GeißleinNummerSieben" wieder an.

LG von Rheinkultur
 
Meiner Erfahrung nach ist Sympathie im Gesangsunterricht durchaus auch ein Faktor, aber nicht der einzige. Und was nützt mir eine Lehrperson, mit der ich menschlich zwar gut klarkomme, die aber fachliche Schwächen hat und mir nicht das beibringen kann, was ich brauche?
Eine Lehrperson, die fachlich etwas drauf hat und auch einigermaßen verträglich ist, wäre natürlich wünschenswert. Und oft ist das ja auch der Fall.
 
Man sollte hier mal auseinander halten:

Schneemann oder nicht Schneemann -> ich denke, ein wie auch immer erleichterter Einstieg in's Klavierspielen zieht bei denen, die länger dabei bleiben und deren Unterrichtsmethode mitwächst, keine negativen Spätfolgen nach sich. Leicht zu erzielende Anfangserfolge sind bei Kindern doch durchaus sinnvoll. Die kriegen dann positive Rückmeldung und Lob. Bei mir waren es bei meiner ersten Klavierlehrerin die farbigen Tasten nach der Schaum Methode. Damit konnte ich als 4-jähriger sogar schon in Rückrichtung kommunizieren (Buchstaben kannte ich noch nicht) und z.B. meinem Papa sagen, dass er in irgendeiner Unterstimme einer Liedbegleitung lieber mal "grün" statt "gelb" spielen sollte.

Sympathisch oder unsympathisch, kompetent oder nicht kompetent -> Wenn irgendwo ein Fernsehsender auftaucht, geht es natürlich zuallererst um ansprechendes Bildmaterial und eine Dramaturgie, die die Zuschauer bei der Stange hält. Es geht ausdrücklich nicht darum, dass jemand seine Kompetenz gegenüber dem Teil des Publikums, der das überhaupt beurteilen kann, (auf Kosten der breiten Masse, die dann weg ist), optimal rüberbringen kann.
 
Sympathisch oder unsympathisch, kompetent oder nicht kompetent -> Wenn irgendwo ein Fernsehsender auftaucht, geht es natürlich zuallererst um ansprechendes Bildmaterial und eine Dramaturgie, die die Zuschauer bei der Stange hält. Es geht ausdrücklich nicht darum, dass jemand seine Kompetenz gegenüber dem Teil des Publikums, der das überhaupt beurteilen kann, (auf Kosten der breiten Masse, die dann weg ist), optimal rüberbringen kann.
Ich finde den Vergleich nicht so passend. TV ist in erster Linie Unterhaltung, zweidimensional und erfordert überhaupt keine Selbsttätigkeit aus Augenbewegung.

Beim Klavierunterricht muss man natürlich differenzieren zwischen Kindern und Erwachsenen mit und ohne Vorbildung.
Ich denke sehr wohl, dass erwachsene Laien nach gewisser Zeit und einigen Erfahrungen beurteilen können, ob ein KL kompetent ist, bestimmte Aspekte des Spiels gut zu vermitteln oder nicht. Das merkt man doch am eigenen Lernzuwachs.
Und aus meiner leidvollen persönlichen Erfahrung kann ich eben sagen, dass (für Erwachsene wohlgemerkt) Sympathie natürlich angenehm und wünschenswert ist, aber eben nicht ausschließlich die Garantie für erfolgreiche Vermittlung.
 
Ich finde den Vergleich nicht so passend. TV ist in erster Linie Unterhaltung, zweidimensional und erfordert überhaupt keine Selbsttätigkeit aus Augenbewegung.
Richtig, aber welchen Vergleich meinst Du denn?
Ich denke sehr wohl, dass erwachsene Laien nach gewisser Zeit und einigen Erfahrungen beurteilen können, ob ein KL kompetent ist, bestimmte Aspekte des Spiels gut zu vermitteln oder nicht. Das merkt man doch am eigenen Lernzuwachs.
Klar, es ging mir aben eben gerade nicht um diesen (kleinen) Teil unter den Zuschauern, der zur Quote nicht relevant beiträgt.

Und man mache sich bewusst, es handelt sich nicht um eine bezahlte Werbesendung. Was aus aufgezeichnetem Material letztendlich über den Sender geht, entscheiden die Redakteure, so wie die das für ihre Sendung für sinnvoll halten , und nicht so, wie es der Selbstdarstellung der gezeigten Personen optimal dienlich ist.
 
Also mir ist jeder KL sympathisch, der mir was beibringen kann. Dennoch koennte ich niemanden respektieren, der unfreundlich ist.
 

Ich denke sehr wohl, dass erwachsene Laien nach gewisser Zeit und einigen Erfahrungen beurteilen können, ob ein KL kompetent ist, bestimmte Aspekte des Spiels gut zu vermitteln oder nicht. Das merkt man doch am eigenen Lernzuwachs.

Wie kann ich meinen Lernzuwachs objektiv beurteilen?
Und wie kann ich ohne Vergleichsmaßstab beurteilen, ob der eigene Lernzuwachs jetzt im grünen Bereich ist?
Wie stelle ich fest, ob es an mir oder am Lehrer liegt?

Grüße
Häretiker
 
Richtig, aber welchen Vergleich meinst Du denn?



Und man mache sich bewusst, es handelt sich nicht um eine bezahlte Werbesendung. Was aus aufgezeichnetem Material letztendlich über den Sender geht, entscheiden die Redakteure, so wie die das für ihre Sendung für sinnvoll halten , und nicht so, wie es der Selbstdarstellung der gezeigten Personen optimal dienlich ist.
Was willst du dann mit den Sätzen über TV ausdrücken?:konfus:

Wie kann ich meinen Lernzuwachs objektiv beurteilen?
Und wie kann ich ohne Vergleichsmaßstab beurteilen, ob der eigene Lernzuwachs jetzt im grünen Bereich ist?
Wie stelle ich fest, ob es an mir oder am Lehrer liegt?

Grüße
Häretiker
Objektiv beurteilen, keine Ahnung. Ich kann nur subjektiv.
Meine Beispiele: Im Vergleich und im Austausch mit anderen, klavierspielenden Menschen, natürlich nicht im Internet, sondern live. Zwei Freundinnen meiner Tochter spielen Klavier, die hol ich mir immer her und stelle neugierige Fragen oder lasse vorspielen. Habe nun eine vierhändige Partnerin, das ist echt ein äußerst hilfreicher Austausch auch in Bezug auf Klavierunterricht, Methodik, Didaktik. (Heute Nachmittag kommt noch jmd. weiteres zum vierhändigen Spiel. Bin gespannt.)

Es gibt doch keinen absolut zu setzenden grünen Bereich, aber das weißt du ja selbst. Ich habe nicht behauptet, dass ich denke, es gäbe objektive, allgemeingültige Kriterien.
Nur ex negativo vom roten Bereich zu schlussfolgern: Schmerzen, Feedback von vierhändiger Partnerin über körperliche Anspannung und ungesund aussehende Haltung), keine Weiterentwicklung in Bezug auf sage mal Feindosierung von Kraft in den Händen, Koordination etc. > das bemerke ich selbst an mir.

Edit PS.: Auch dein letzter Satz ist nicht pauschal zu beantworten. Ich denke aber, dass man auch als Laie sehr wohl mit der Zeit ein Gespür bekommt/bekommen kann, ob der Unterricht einen voranbringt, ob Entwicklung in vielfältigster Art und Weise stattfindet. Je nach eigenem Schwerpunkt/Focus/Zielsetzung/Anspruch.
 
@Kaltstoff

Wenn dem so wäre, warum gibt es dann Scharlatane in allen möglichen Gebieten und die Schüler merken das nicht?

Ich wollte vor allen Dingen darauf hinweisen, dass diese persönliche Einschätzung eben nicht-trivial ist.
Es gibt Leute, die die eigenen Fähigkeiten maßlos überschätzen.
Es gibt Leute, die Unterricht abbrechen, weil die meinen,. es gehe nicht schnell genug, der Lehrer will ja nur einen zurück halten. (Dabei versucht er vielleicht,eine vernünftige Basis *) zu schaffen.
Es gibt Leute, die lassen sich von anfänglichen vorgeblichen schnellen Lernerfolgen blenden.
Usw,. usf. ...

Der Ansatz Lernfortschritte zu vergleichen ist ja nicht verkehrt, aber wenn Du einen gründlichen KL hast, der Grundlagen legen will und Dein Vergleichsmaßstab ein Schüler ist, der halt vor sich hin huddelt, weil muss ja alles schnell gehen, dann muss man das erkennen können, um fest zu stellen, ob der Vergleich überhaupt so angebracht ist.

Wie gesagt, das ist nicht-trivial. Man befrage einfach einen Schüler, was seine Defizite sind. Das kann mit den wirklichen Defiziten überien stimmen. Muss aber nicht.

Grüße
Häretiker

*)
Die Basis ist das Fundament jeder Grundlage! :-)
 
@Kaltstoff, ui, soviel regen Austausch hast Du? gleich zwei Partner für vierhändiges Spiel? Du hast noch weitere klavierende Leute?

Meine Ferndiagnose mit diesem Hintergrund: Du merkst selbst, ob Du Fortschritte machst. Du bist ganz offensichtlich kein naiver Anfänger mehr. Mache Dir einfach keine Sorgen. Du machst und entscheidest alles richtig mit der richtigen Autarkie.

:super:
 
@Kaltstoff

Wenn dem so wäre, warum gibt es dann Scharlatane in allen möglichen Gebieten und die Schüler merken das nicht?
Es gibt bestimmt viele, die es nicht merken. Aber auch viele, die es sehr wohl merken! Ich denke da jetzt z.B. an die Regelschule meiner Tochter. Die Klasse merkt und reflektiert sehr wohl, dass der Unterricht bei bestimmten, wenigen Lehrern unterirdisch ist. Die können sich bloß nicht so heftig und effektiv wehren.
Ich wollte vor allen Dingen darauf hinweisen, dass diese persönliche Einschätzung eben nicht-trivial ist.
Die persönliche Einschätzung wessen?
Es gibt Leute, die die eigenen Fähigkeiten maßlos überschätzen.
Es gibt Leute, die Unterricht abbrechen, weil die meinen,. es gehe nicht schnell genug, der Lehrer will ja nur einen zurück halten. (Dabei versucht er vielleicht,eine vernünftige Basis *) zu schaffen.
Es gibt Leute, die lassen sich von anfänglichen vorgeblichen schnellen Lernerfolgen blenden.
Usw,. usf. ...
Ja, na klar wird es die geben. Die Erfahrung, beurteilen zu können, wie das Verhältnis ist, hab ich nicht. Mein möglicherweise neuer KL machte in der letzten Stunde zum Schluss so Andeutungen über ältere, erwachsene Spätanfänger.
Der Ansatz Lernfortschritte zu vergleichen ist ja nicht verkehrt, aber wenn Du einen gründlichen KL hast, der Grundlagen legen will und Dein Vergleichsmaßstab ein Schüler ist, der halt vor sich hin huddelt, weil muss ja alles schnell gehen, dann muss man das erkennen können, um fest zu stellen, ob der Vergleich überhaupt so angebracht ist.
Wie meinen?
Man befrage einfach einen Schüler, was seine Defizite sind. Das kann mit den wirklichen Defiziten überien stimmen. Muss aber nicht.
Ja.
@StefanN Danke für deine Einschätzung. Das freut mich. Ich nehme an, es bezieht sich auch mit auf den KL-Thread?
Na, ich bin auf jeden Fall Anfängerin, zum Glück mit meinen e-orgeligen Vorkenntnissen aus der Kindheit. Naiv hoffe und denke ich nicht.
Das gestern war auch sehr spannend. Der neue Vierhänder ist für mich hochinteressant, ganz anders als meine andere Partnerin. Er spielt seit er 14 ist, ist nun schätzungsweise 5, 6, 7 Jahre älter als ich.
Ich kann es wirklich jeder/m Spätanfängerin raten, sich jmd. zu suchen, mit dem man zusammen spielt. Man bekommt nochmal ganz anderes Input.
Sorry für das ganze OT.
Die Schneemannmethode kenne ich nicht, es interessiert mich auch nicht wirklich, weil mich irgendwie schon die Begrifflichkeit abstößt, warum auch immer. Oft sind solche als neuartig propagierte Methoden ev. alter Wein in neuen Schläuchen?

Aber letztendlich gibt es so viele verschiedene Wege zu einem hörenswerten, versierten Klavierspiel, so ist grad meine These. Vor allem Leute, die schon seit Kindheit Klavierspielen, müssen sich über ihre Art keine Gedanken machen, das sieht man ja auch an wirklich bedeutenden Pianisten. Der eine sitzt tief, der andere hoch, Hände flach, Handgelenke höher, ... Körper zerfließt, Körper unbeweglich, etc. pp. Beneidenswert!
Ich glaube, dass es dem ein oder anderen KL nicht gelingt, den Spätanfänger da richtig abzuholen, wo er steht, weil, bei ihm funktioniert es ja, also auch beim Spätanfänger. (Gestern z.B. der langjährige Klavierspieler zu mir: "Ich glaube, du musst halt einfach ganz locker...blabla... einfach ganz natürlich... blabla...)
 
Und man mache sich bewusst, es handelt sich nicht um eine bezahlte Werbesendung. Was aus aufgezeichnetem Material letztendlich über den Sender geht, entscheiden die Redakteure, so wie die das für ihre Sendung für sinnvoll halten , und nicht so, wie es der Selbstdarstellung der gezeigten Personen optimal dienlich ist.
Was willst du dann mit den Sätzen über TV ausdrücken?:konfus:
Damit möchte ich ausdrücken, dass man solche (in erster Liine der Unterhaltung dienenden) Beiträge nicht überbewerten sollte. Man sollte in diesem Fall keine Beurteilung der allgemeinen Kompetenz dieser Klavierlehrerin davon ableiten, weil sie da eben nur (sympatischer) Teil des Spiels "Zuschauerbespaßung" ist, wo allzu tiefergehendes Dozieren, was nichts mit Schneemännern zu tun hat, eigentlich nur stören würde.
 
Ich habe mal etwas zum Schneeball-System recherchiert und spärliche Informationen dazu gefunden. Die grundlegende Idee scheint zu sein, dass nicht Einzeltöne die Basis fürs Klavierspiel bilden, sondern Akkorde (= Schneemänner). Von diesen visualisierten Griffen wird offenbar ausgegangen, um die weitere Klaviatur zu erkunden und Notenbild und Griffbild zu verinnerlichen. Es scheint sich also um eine Methode zu handeln, bei der scheinbar komplexe Strukturen als Bild vermittelt werden, die Ankerpunkte auf der Klaviatur bilden und die Erschließung der Noten- und Tastenlandschaft erleichtern sollen.
 

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