COVID-19 und Klavierunterricht

@Ninolev
Kleiner Tipp am Rande, evtl. für Deine zukünftigen Bewerbungen:
Übersetze училище lieber mit „Musikfachschule“, nicht Berufsschule (das letztere wäre in Russland eher ПТУ – und damit wollen wir uns ja nicht in Verbindung bringen, nicht wahr?;-))
Es ist überhaupt ein Problem, die verschiedenen Schularten länderübergreifend in unterschiedlichen Sprachen korrekt zu bezeichnen. In Deutschland könnte man drei Schultypen je nach Ausbildungsziel voneinander unterscheiden:
  1. Die meist in kommunaler Trägerschaft befindliche Musikschule, die primär dem Laienmusizieren verpflichtet ist
  2. Die oft einem Bundesland unterstellten Konservatorien, Musikakademien und Musikfachschulen, die bereits berufsqualifizierende Ausbildungsabschlüsse ermöglichen, aber auch Angebote für das Laienmusizieren bereithalten
  3. Die staatliche Hochschule für Musik, die primär Ausbildungsstätte für Musikberufe ist
Das bedeutet nicht, dass eine strikte Trennung zwischen den Schulformen besteht. Viele Musikschulen bieten studienvorbereitende Ausbildungsangebote oder Musikhochschulen bieten für besonders begabte Nachwuchskandidaten Fördermaßnahmen bereits vor dem Abitur als Zugangsberechtigung an (Jugendklasse, Vorklasse, Kontaktstudium oder ähnlich genannt). Musikfachliche Ausbildungsangebote existieren auch an Universitäten, (Hoch-)Schulen für Kirchenmusik, Pädagogischen Hochschulen und dergleichen mehr.

LG von Rheinkultur
 
Anfang der Woche hat sich meine Musikschule zum ersten Mal schriftlich zum Thema gemeldet. Man möchte weiter die vollen Unterrichtsentgelte für telefonische Übebetreuung haben. Man ist sich der Sache auch nicht ganz sicher, man möchte, daß ich dafür eine Einverständniserklärung unterschreibe. Werde ich natürlich nicht.

Ich sehe das so: Digital betreutes Klimpern am eigenen Digitalpiano bekomme ich anderswo günstiger. Hätte ich das so gewollt, hätte ich das entsprechend gekauft. Für mich war aber der Zugang zu entsprechend mit hochwertigen Instrumenten ausgerüsteten Räumlichkeiten ganz klar Teil des doch ziemlich teuren Paketes "Klavierunterricht in der Musikschule".

Sollte sich das Drama noch länger ziehen, wird es also noch spannend. Eventuell darf dann auch mal ein Anwalt über die Sache drüberschauen.
 
Hallo!
Kure Rückmeldung:
Nach einiger Vorbereitungszeit (mein Mann musste einiges Equipment aufbieten...) hatten meine Söhne gestern die erste Online-Klavierstunde. Der Lehrer war bestens organisiert, wir haben die Plattform "zoom" genutzt. Von unserer Seite hat die Verwendung eines externen Mikrofons zur durchaus guten Klangqualität beigetragen. Bei unseren vorherigen Versuchen stellte sich heraus, dass das die beste Variante ist.
Wir konnten ihn durch Anschluss eines externen Lautsprechers am PC sehr gut hören und verstehen. Er nutzte eine neu erstandene Logitech Webcam, die auch ein sehr gutes Mikrofon hat. Er hat mit Webcameinstellung und extra zuschaltbarer Handykamera gearbeitet, um Nahaufnahmen zu senden, wenn es z.B. um gezielte Vorführung einer Handgelenksbewegung ging.
Meinem Jüngsten (7 Jahre) hat der Onlineunterricht sogar besser gefallen als der "normale" (ich wollte bei der Aussage im Erdboden versinken...).
Ich hoffe für alle das BESTE, drücke die Daumen, gesund bleiben! Den Rest kriegen wir irgendwie hin...
 
Anfang der Woche hat sich meine Musikschule zum ersten Mal schriftlich zum Thema gemeldet. Man möchte weiter die vollen Unterrichtsentgelte für telefonische Übebetreuung haben. Man ist sich der Sache auch nicht ganz sicher, man möchte, daß ich dafür eine Einverständniserklärung unterschreibe. Werde ich natürlich nicht.

Ich sehe das so: Digital betreutes Klimpern am eigenen Digitalpiano bekomme ich anderswo günstiger. Hätte ich das so gewollt, hätte ich das entsprechend gekauft. Für mich war aber der Zugang zu entsprechend mit hochwertigen Instrumenten ausgerüsteten Räumlichkeiten ganz klar Teil des doch ziemlich teuren Paketes "Klavierunterricht in der Musikschule".

Sollte sich das Drama noch länger ziehen, wird es also noch spannend. Eventuell darf dann auch mal ein Anwalt über die Sache drüberschauen.
Ist Dir eigentlich klar, wie egoistisch Deine Haltung ist?

Was sollen denn die Musiklehrer machen, hm? Ich flüster Dir mal was: Die verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Unterrichten! Und Musikschulen können pleite gehen, wenn ihnen über Wochen oder gar Monate die Einnahmen fehlen!

Deshalb KÖNNEN die Musikschulen und Lehrer in der gegenwärtigen Situation gar nichts anderes machen als so weit es irgend geht "Fernleistungen" anzubieten und auf die Solidarität der Schüler/Schülereltern zu hoffen, indem diese weiterzahlen, auch wenn die gebotene Leistung notgedrungen geringer ist!

Dass da immer ein paar egoistische, unsolidarische Ekelpakete dabei sind, die das nicht mitmachen wollen, lässt sich leider nicht vermeiden...
 
Von meiner Musikschule in Geldern gibt es ausser Schweigen nichts zu vermelden. Ich habe in der Woche nach Beendigung des Unterrichts mit dem stellvertretenden Leiter gesprochen wie es aussieht mit Unterricht über Skype und wurde abschlägig beschieden, da die Lehrer anscheinend nicht in der Lage sind, eine App herunterzuladen und ein Smartphone zu bedienen, worauf ich sagte, dass mein Onkel mit über 90 sein Tablet bedienen kann, das haben ihm die Enkel gezeigt.- Betretenes Schweigen.

Ich habe meinem Flötenlehrer kontaktiert, die Antwort war njet, da dies nicht seinen Vorstellungen von Unterricht entspräche. In den ganzen drei Wochen habe ich von ihm ein pdf mit einem Stück erhalten und das wars. Nicht mal Spieltips dazu.

Dafür zahle ich 85 Euro im Monat.

Privatlehrer haben 1 Monat Kündigungsfrist und müssen sich nach der Decke strecken, sonst sind die Leute weg, die Musikschule ruht sich auf der langen Kündigungsfrist aus.
 
Unglaublich, wie sich manche Lehrer und offenbar auch ganze Musikschulen verhalten...
 
Es können einige nicht mal ein paar Wochen abwarten, wie sich das alles entwickelt. Das weiß nämlich niemand. Es ändert sich für euch gar nichts, wenn ihr weiterbezahlt (das Geld wär sowieso weg). Außer dass euch jetzt niemand sagt, wie schlecht ihr geübt habt.
Die Unsicherheit bei den Lehrern geht auch auf das Konto solcher Knaller.
 
Mir fehlt der gute Wille, dass das Ganze über Internet nicht ideal ist, ist klar, ein Versuch wäre es aber wert. Das Geld ist eh weg, fürs ganze Jahr im voraus bezahlt.
Ergänzung: Auf der Homepage gibt es einen Elternbrief vom 27.3., der mich bislang nicht erreicht hat.
 
Ich bin in einer Agentur zur Vermittlung von Auftritten mit Barpiano-Musik u.ä. registriert. Mir ist klar, dass da in der nächsten Zeit nichts kommen wird. Trotzdem käme ich nicht auf die Idee zu kündigen. Das würde nämlich bedeuten, dass es in der Nach-Corona-Zeit diese Agentur möglicherweise nicht mehr gibt. Welchen Gewinn hätten die registrierten Musiker dadurch? Zur Beantwortung der Frage darf das Denken eben nicht beim eigenen Geldbeutel aufhören.

Und Instrumentalschüler riskieren mit voreiligen Kündigungen ebenfalls, dass die Hand, die sie füttert, nämlich unterrichtet, irgendwann nicht mehr für sie da sein könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie gesagt, ich habe kein Problem mit dem Bezahlen, wenn die Musikschule sich im Rahmen der verfügbaren technischen Möglichkeiten bemüht.
 
Wo doch sogar für unsere Regierung das Internet Neuland ist?..
 

Ist Dir eigentlich klar, wie egoistisch Deine Haltung ist?

Was sollen denn die Musiklehrer machen, hm? Ich flüster Dir mal was: Die verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Unterrichten! Und Musikschulen können pleite gehen, wenn ihnen über Wochen oder gar Monate die Einnahmen fehlen!
Das geht mir nicht anders, ich muß auch sehen, wo ich bleibe. Es geht auch gar nicht ums Geld. Die Unterrichtung in klassischer/romantischer Literatur ist unter den gegebenen Umständen nicht (mehr) möglich. Sie fand auch nur deswegen statt, weil kein anderer Unterrichtsplatz frei war und die Musikschule entsprechend passend ausgerüstet war (Räumlichkeiten, Instrumente, passend ausgebildete KL).

Für einen properen Fernunterricht bspw. in "Liedbegleitung Digitalpiano/Keyboard", der mit meinem Equipment möglich wäre, fehlt der Musikschule sowohl die passende Lehrkraft als auch die technische Ausrüstung - mit welcher z. B. der KL übers Internet auf meinem Instrument spielen kann.

Generell ich möchte nicht einfach was aufgedrückt bekommen, was ich nicht bestellt habe. Für mich würde es bspw. prima passen, die fehlenden Unterrichtsstunden an das Ende des Semesters dranzuhängen. Im September hätte mein Klavierunterricht eh geendet, dann ginge er eben noch ein paar Wochen länger.

Sollte Fernunterricht hingegen zum Dauerzustand werden, ist die Sache natürlich hinfällig und ich orientiere mich gleich neu (Gitarre).

Deshalb KÖNNEN die Musikschulen und Lehrer in der gegenwärtigen Situation gar nichts anderes machen als so weit es irgend geht "Fernleistungen" anzubieten und auf die Solidarität der Schüler/Schülereltern zu hoffen, indem diese weiterzahlen, auch wenn die gebotene Leistung notgedrungen geringer ist!

Dass da immer ein paar egoistische, unsolidarische Ekelpakete dabei sind, die das nicht mitmachen wollen, lässt sich leider nicht vermeiden...
Tja, von "Solidarität" war im Schriftstück der Musikschule nicht die Rede, dort wird auf § 227 Abgabenordnung verwiesen, wo es um Steuerschulden geht. Bei solcher Paragraphenschinderei muß ich leider sofort an "Verwaltungsgericht" denken. Zumal die Instanz, die gerade die Gebühren (leistungsbezogene Abgaben) weiter einfordert, zufälligerweise genau dieselbe ist, die sämtlichen Musikschulbetrieb untersagt hat.
 
Man muss aber nicht immer gleich aus dem Wald zurückrufen. Die wissen doch selber nicht, wie das gehandelt wird. Mannmann, warte ab, dann kriegste vielleicht später noch deine Stunden.
Was evtl. nicht "geht", wenn du mit Streitereien und Rechthaberei anfängst.
 
Man muss aber nicht immer gleich aus dem Wald zurückrufen. Die wissen doch selber nicht, wie das gehandelt wird.
Die wissen das schon ziemlich genau: "Unterricht findet auch bei geschlossener Musikschule weiter statt und Sie sind weiter uneingeschränkt gebührenpflichtig."

Mannmann, warte ab, dann kriegste vielleicht später noch deine Stunden.
Was evtl. nicht "geht", wenn du mit Streitereien und Rechthaberei anfängst.

Das mit dem Abwarten ist leider nicht so einfach, wenn man gedrängt wird, jetzt gleich was zu unterschreiben. Dann kommt noch dazu, daß man ggf. auch gezwungen ist, zügig zu handeln, weil man bspw. bei einem Widerspruch gegen den Gebührenbescheid Fristen zu beachten hat (idR 30 Tage).

Versäumt man da was, kommt nämlich der Zoll zum Vollstrecken.
 
Und Instrumentalschüler riskieren mit voreiligen Kündigungen ebenfalls, dass die Hand, die sie füttert, nämlich unterrichtet, irgendwann nicht mehr für sie da sein könnte.

In meinem speziellen Fall geht die Hand, die mich unterrichtet, im Herbst/Winter in den Ruhestand. Etwas vorher endet auch (geplant) mein Klavierunterricht.
 
In meinem speziellen Fall geht die Hand, die mich unterrichtet, im Herbst/Winter in den Ruhestand. Etwas vorher endet auch (geplant) mein Klavierunterricht.
Es ist dein gutes Recht, aber ich finde dieses Denken schon sehr egoistisch. Ist es nicht an der Zeit, dass in unserer Gesellschaft jeder alle anderen im Blick haben sollte? Sollten nicht auch persönliche Entscheidungen immer im Hinblick auf das Gesamtgefüge getroffen werden?

Auf der anderen Seite kann ich deine Wut verstehen, denn die Kommunikation der Musikschule, wie du sie wiedergegeben hast, ist wirklich sehr ungeschickt und plump.
 
Ist Dir eigentlich klar, wie egoistisch Deine Haltung ist?

Was sollen denn die Musiklehrer machen, hm? Ich flüster Dir mal was: Die verdienen ihren Lebensunterhalt mit dem Unterrichten! Und Musikschulen können pleite gehen, wenn ihnen über Wochen oder gar Monate die Einnahmen fehlen!

Deshalb KÖNNEN die Musikschulen und Lehrer in der gegenwärtigen Situation gar nichts anderes machen als so weit es irgend geht "Fernleistungen" anzubieten und auf die Solidarität der Schüler/Schülereltern zu hoffen, indem diese weiterzahlen, auch wenn die gebotene Leistung notgedrungen geringer ist!

Dass da immer ein paar egoistische, unsolidarische Ekelpakete dabei sind, die das nicht mitmachen wollen, lässt sich leider nicht vermeiden...

So einen Quark, den du da schreibst!
Mittlerweile ist das Sozialstaatniveau derweit fortgeschritten, dass man meint immer und überall sozial abgesichert sein zu müssen. Wenn´s der Staat nicht macht, dann eben meine Geschäftspartner. Dabei wird ganz vergessen, dass man selber nicht der Einzige ist, der zukünftige Existenzprobleme haben wird: "Mir doch egal. Entweder du bezahlst mich oder du wirst für mich in die Sorte "Ekelpaket" einkategorisiert."

Ich habe ganz aktuell in meinem Umfeld Leute, die wegen der anstehenden Kurzarbeit und dem damit verbundenen Einnahmeverlust sich nicht zu schade sind, demnächst auf´s Land zu gehen um Spargel zu stechen.

Respekt vor diesen Menschen!
Keinen Respekt vor Menschen, die sich in einer Krise von anderen alimentieren lassen wollen und darauf einen Anspruch erheben!
 
Scheint von Fünftons Musikschule unglücklich kommuniziert zu sein, das will ich gerne konzedieren.

Das ändert nichts daran, dass sich Fünfton überaus verständnislos, egoistisch und sogar regelrecht ekelpaketig (Überlegungen wegen Anwalt etc.) verhält.
 
Stegull, das ist Schwachsinn, denn niemand will "alimentiert" werden, sondern die Lehrer erbringen ja weiterhin Leistungen so weit es die Umstände erlauben.

Ich z. B. arbeite derzeit sogar summa summarum mehr für meine Schüler als sonst.
 

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