Comptine d'un autre été: L'après midi

Wie findet ihr Comptine d'un autre été: L'après midi?

  • Ich find's göttergleich!

    Stimmen: 38 48,1%
  • Ich kann es nichtmehr erhören!

    Stimmen: 41 51,9%

  • Umfrageteilnehmer
    79
hallo Chiarina,

ich halte das für eine sehr gewagte These! Sie würde ja bedeuten, dass die Orientierung an und in der social peer group durch Bildungsmängel verursacht sei, was wiederum ein betrübliches Licht auf jegliche Sozialisation und Enkulturation werfen würde... - und letztlich müsste daraus geschlossen werden, dass alle Geseschaftsschichten gleichermaßen ungebildet seien - - komplizierte Sachen tauchen da auf.


Hallo Rolf,


da hast du absolut recht - das ist eine gewagte These, auch eher aus dem Bauch heraus, als wissenschaftlich begründet. Aber wenn Bildung auch bedeutet, möglichst viel zu wissen, sollte dann nicht auch ein gebildeter Mensch so viel wie möglich über gesellschaftliche Zusammenhänge wissen. Kann er sich nicht ein viel umfangreicheres Bild machen, wenn er alle Gesellschaftsschichten kennt und versteht? Ich glaube, dass das auch oft ein Grund für das Versagen von Politik ist - Politiker wissen zu wenig über gesellschaftliche Zusammenhänge (auch über wirtschaftliche? ;) )!

Ich würde aber nicht den Umkehrschluss formulieren, dass man einen Bildungsmangel hat, wenn man sich vorwiegend mit der eigenen Schicht befasst. Ich weiss auch zu wenig über dieses Thema, finde es aber sehr interessant und wichtig, weil verschiedene Gesellschaftsschichten oft ganz verschieden Sichtweisen haben.


übrigens hat mir Deine ironische Beschreibung der "snobistischen" sehr gefallen - der Snob mit Zweitwagen, großem Eigenheim und Opernkarten scheint eine Art Haßliebe von Dir zu sein?


erwischt ......:oops: ! Das Wort "...liebe" kannst du auch ruhig weglassen. :p Obwohl , so schlimm ist es auch nicht , "allergisch" wäre das richtige Wort. Ich hoffe, jetzt fühlt sich niemand beleidigt, hier im Forum wird sich sowieso niemand von dem Menschenschlag finden, den ich meine. Ich finde es nur einfach ganz furchtbar, wenn Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, klassische Musik nur als Prestige oder zum guten Ton gehörig empfinden. Da höre ich mir sogar noch lieber einen Klavierabend mit Werken von Tiersen an - :D!


(Grill nebst Fußball führten nicht nur bei mir zu argem Kopfweh - ich hoffe Du hast das besser überstanden)


Ach, eher nicht....... . Der Grappa ........ !


Viele Grüße

chiarina
 
Da höre ich mir sogar noch lieber einen Klavierabend mit Werken von Tiersen an - :D!
(...)
Ach, eher nicht....... . Der Grappa ........ !

:D einen ganzen Abend? sooo weit ginge ich nicht, das brächte ich nicht fertig... :)

...der Grappa... das erinnert mich an:
Erbarmen! - zu spät: die Hessen kommen!
Ei, wo hat dann der Papa die Flasch?
Ei der Papa hat de Grappe in de Tasch
war mal kurzzeitig ein "Hit"

herzliche Grüße und beste Regenerierungwünsche, Rolf
 
gibt es denn sowas überhaupt?

Einen KLavierabend nur mit Thiersens Werken?

Oder auch ein Recital mit Kompositionen von R. Kleiderschrank ?
 
Simplify your life

Hei, Die3!

Sorry Gomez, aber da hast du mich vollkommen missverstanden.
Dass es noch nicht zu spät für dich ist, bezog sich auf die Uhrzeit...

Dann wird das ein Kandidat bei der Wahl zur "Miss Verständnis 2010" -
vielen Dank für die Richtigstellung.

Beim letzten Punkt, zur Klarstellung, der Typus (Tiersen-Hörer) hat die
Verhaltensauffälligkeit, beim Hören von Musik nicht zu denken,
oder denkt er nur nicht, wenn er Tiersen-Stücke hört?

[...]

Was ich aber bestreite ist, dass der Typus Tiersen-Hörer allgemein beim hören von Musik nicht denkt!

Was man mit Sicherheit sagen kann:
Wenn er seine Hörgewohnheiten beibehält, wird er es nie lernen.

Ich weiß nicht, ob es innerhalb des von Tiersen, Einaudi, Yiruma etc.
abgesteckten Terrains intelligentes Leben gibt. Mir fehlt der empirische Nachweis.
Beim Nachdenken über diesen Sachverhalt fällt mir auf, daß sich in meinem
Freundes- und Bekanntenkreis kein Liebhaber der oben genannten Herren findet -
ein Mißstand, den Chiarina hoffentlich angemessen würdigt.

Allerdings kenne ich Leute, die in ihrem Beruf hochkomplexe Arbeitsschritte verrichten,
anspruchsvolle Literatur lesen, auf Vernissagen rennen, gelehrte Dispute verfolgen,
nur in Sachen Musik eine tragische Vorliebe für den Mainstream-Pop haben.
Das musikalische Äquivalent zu allem, womit sie sich sonst beschäftigen,
ist ihnen suspekt.
Als Gegengift wider die zunehmende Komplexität
des Lebensalltags wird in der Musik das Unterkomplexe gesucht.

Ich nehm's mit Erstaunen zur Kenntnis und kann nur hoffen, daß bei ihnen
die Komplexitätsreduktion nicht irgendwann auch andere Lebensbereiche erfaßt.

Gruß, Gomez
 
Debbie, der rhetorische Trick (den Du sicherlich nicht absichtlich angewendet hast!) Deines Postings besteht darin, den Ausdruck "zu Felde ziehen" benutzt zu haben.

Hallo hasenbein,

danke für deine ausführliche Antwort auf meinen post. Ich wollte hier wirklich nicht in die rhetorische Trickkiste greifen und habe bei der Verwendung der Redewendung "zu Felde ziehen" niemandem martialische Absichten unterstellen wollen!

Zitat von hasenbein:
Dadurch brandmarkst Du bestimmte Leute hier als "kämpferisch" bis "kriegerisch" und erweckst so den Eindruck, sie wollten gewissermaßen eine Kultur-Diktatur, eine Zwangsbeglückung.

Ebenso liegt es nicht in meiner Absicht, hier irgendjemandem (sei es ein äußerst engagierter KLavierpädagoge, ein erfahrener Pianist, oder auch einfach ein Mensch, dem das Klavierspielen und die Musik besonders am Herzen liegt) zu unterstellen, er wolle Kultur diktieren oder einen musikalisch (zu) einfach strukturierten Menschen zwangsweise zum Glück des geschulteren Ohres und des gehobeneren Hör- und Musikgenusses zu verhelfen.

Zitat von hasenbein:
Schau, Debbie, Auftrag kultureller Bildung (und Klavierunterricht ist kulturelle Bildung) kann immer nur sein, Kompetenz im Umgang mit Kultur zu verbessern, mehr Wissen über Kultur zu vermitteln und dadurch auch Geschmackssicherheit zu vermitteln.

Siehe Fernsehen: Würdest Du bezweifeln, daß es zum Auftrag der Schule gehört, Kompetenz im Umgang mit dem Medium zu vermitteln?

Damit hast du völlig recht, hasenbein!!!
Leider geschieht dies in Schulen (auch in Gymnasien!!) leider nicht allzu oft! Ich habe mich vor einigen Jahren (eine Tochter war gerade in der Mittelstufe des Gymnasiums) am Elternsprechtag über den Musikunterricht beschwert, weil dort immer nur Filme angeschaut wurden, es wurde keinerlei musiktheoretisches oder sonstiges Wissen über Musik vermittelt! Das kam dann wirklich ungünstig rüber: über den M u s i k u n t e r r i c h t hatte sich bis dahin wirklich noch niemand beschwert (es gab nämlich in diesem Fach auch niemals wirklich schlechte Noten!) - Die Folge war dann, dass wenige Wochen später im Fach Musik ein Test (bisher noch nie dagewesen) geschrieben wurde - und zwar über den Quintenzirkel, der bis dato nie durchgenommen wurde (früheres Argument des Lehrers: kann man nicht machen, da die Kinder, die kein Instrument spielen, ja keine Noten lesen können). Der Test war dann gesalzen, der dafür erforderliche Lernstoff wurde in 2 bis 3 Unterrichtsstunden im Turbotempo durchgepaukt - und wir mussten unsere Klavierlehrerin für eine Zusatzstunde bestellen, damit das, was im Test abgefragt werden sollte vorher auch verstanden war!

Zitat von hasenbein:
Genauso muß der verantwortungsvolle Klavierlehrer wahrnehmen, daß, wenn ein Schüler Begeisterung für Stücke a la Comptine zeigt, hier noch musikalischer Bildungsbedarf herrscht!

Ich bin der Meinung, daß man mit einem relativen Anfänger ruhig Comptine durchnehmen sollte, sofern er es wünscht. Aber man muß dann unbedingt wissen, daß bei diesem Schüler Weiterbildung erforderlich ist.

Auch da gebe ich dir völlig recht! Sobald man die Comptine (oder ähnliches) völlig ablehnt, wird sie für die Schüler ja erst recht interessant. Auch ich habe sie - wie vor mehreren Tagen und etlichen Beiträgen geschildert - anfangs mal im Klavierunterricht spielen wollen und dann auch spielen dürfen. Aber für den Klavierschüler ist solch ein Stück doch auch eine gute Gelegenheit, einmal selbst herauszufinden und zu erkennen, was wirklich gute Klaviermusik von solcher Trivialmusik (die allenfalls als "Zuckerwatte für die Ohren" eingeordnet werden kann) unterscheidet.

Zitat von hasenbein:
Wir Klavierlehrer sind, das darfst Du nicht vergessen, einige der wenigen Verbliebenen hierzulande, die ein wenig gegensteuern können gegen den allgemeinen und bereits weit fortgeschrittenen Abstieg in die Verdummungs-Populärkultur.
Da hast du völlig recht und ich finde es äußerst wichtig, dass Musik- und Klavierpädagogen ihre Arbeit so verstehen. Leider ist die Gefahr groß, dass gerade heute, angesichts der für den Musikunterricht sehr ungünstig veränderten Rahmenbedingungen (Ganztagsschulbetrieb und Abitur nach 12 Schuljahren, wobei häufig noch die Schulmensa fehlt und alles provisorisch organisiert werden muss) Klavierpädagogen recht schnell viel zu große Abstriche an die Erwartungen, die sie bisher gegenüber ihren Schülern aufrecht erhielten machen müssen. Es ist sicher schwierig, dies mit angemessener Gewichtung der veränderten Bedingungen einerseits und der musikalischen Ansprüche andererseits auszubalancieren. Unsere KLin sagte kürzlich, dass sie bei nahezu allen Schülern im Kindes- und Jugendalter aufgrund dieser schulpolitischen Veränderungen ihre Ansprüche stark zurückschrauben müsse.

....Weitere Überlegungen hierzu würden den Rahmen dieses Fadens sprengen!:D



LG

Debbie digitalis
 
Ich finde es nur einfach ganz furchtbar, wenn Leute, die es eigentlich besser wissen müssten, klassische Musik nur als Prestige oder zum guten Ton gehörig empfinden.

hallo Chiarina,

zunächst mal: der Grappa entschuldigt vieles... ich war heute auch nicht eben allzu fit...

Bitte, tausendmal bitte: ich möchte nicht, dass Du in den falschen Hals kriegst, was ich so überlege und mitteile (eigentlich glaube ich auch nicht, dass Du das falsch auffasst, ich sag´s nur sicherheitshalber)

In diesem Faden war ja oft und mehrmals (und meist falsch!) davon die Rede, dass etwa die Liebhaber von Musik a la Comptine "runtergemacht" würden - und jedesmal, wenn dieser (ungerechtfertigte) Verdacht mitgeteilt wurde, dann erhob sich moralisch entrüstet ein "ja genau, das soll man nicht, das verletzt Gefühle" usw usw (Du kennst ja auch den Verlauf dieses, wie ich finde sehr produktiven, Fadens)

Und nun der Satz oben, den ich natürlich bewusst zitiere - - halt, halt, lesen kann ich: ich habe natürlich das einleitende "ich finde" wahrgenommen. Aber was mir auffällt: geht es dem "gebildeten Snob, der es eigentlich besser wissen müsste" denn bzgl. der Wahrnehmung von außen nicht genauso wie dem "tränenseligen doch musikalisch unbedarften Mädchen"? ? ... ...

Leute, die auf allerlei Weise immensen Wert auf Sozialstatus legen (was mir persönlich ebenso wie Dir unangenehm ist), habe ich u.a. bei den Bayreuther Festspielen und in der Metropolitan Opera einige kennen gelernt: auf den ersten Blick hatte ich einen ähnlichen Eindruck (ja ich hatte es für mich sogar krasser gedacht: "warum nimmt so einer anderen, die das eher bräuchten, die Karten weg?"...) - doch siehe da: abseits von diesem vorschnellen Verurteilen erwiesen sich einige von denen - trotz hochnäsigem Sozialstatusgetue - als musikalisch und kulturell ziemlich gebildet. Ich habe beides beobachten können: den Snob ohne und den Snob mit Ahnung von Musik (warum der ohne in die Oper geht, verstehe ich zwar nicht, aber egal) :)

herzliche Grüße, Rolf
 
hallo Debbie digitalis,

absolut gar nichts spricht dagegen, dass man an Kitsch, Trivialitäten, Trash und was es sonst noch so gibt Gefallen findet - da kann ich mich selber problemlos outen: mir "gefallen" erzblöde Action- und Horrorfilme, mir gefallen auch kitschige Amphoren im Garten - allerdings nicht in dem Sinn, dass ich sie bewundere, sondern dass sie mich amüsieren.

Hallo rolf,

auch wenn du behauptest, an Kitsch, Trivialem und Trash teilweise selbst Gefallen zu finden, musst du doch eingestehen, dass das mit dem Gefallen, den ein z.B. Jugendlicher an einem Popstück (oder ein Kleinrentner an seinem Gartenzwerg) findet nicht vergleichbar ist!
Du amüsierst dich doch hinsichtlich trash jedweder Ausprägung von einer höheren Warte aus, - nämlich aus der Sicht des Gebildeten, Interlektuellen, der dann den (auf die Ebene der Musik transponierten) Gartenzwerg auch noch mal belächeln und sich ironisch-sarkastisch daran erfreuen kann....?

Zitat von rolf:
Es muss gar nichts gegen das Gefallen finden getan werden!! Und ich glaube auch nicht, dass irgendjemand hier dergleichen gefordert hat. - - Aber es kann nicht schaden, über das, woran man Gefallen findet, zu informieren. Eigentlich ein ganz normaler Umstand: mir gefällt was, und dann will ich auch was darüber wissen.

Zustimmung! Allerdings will nicht jeder wissen, warum ihm etwas (z.b. ein Musikstück) gefällt, das trifft wohl eher auf Menschen zu, die intellektuell stärkert gefördert und gefordert werden/wurden (dazu gehören natürlich auch Klavierschüler :D).

Weitere Ideen vorhanden, aber ich will den Rahmen dieses Fadens nict sprengen!!:mrgreen:

LG

Debbie digitalis
 
Leider ist die Gefahr groß, dass gerade heute, angesichts der für den Musikunterricht sehr ungünstig veränderten Rahmenbedingungen (Ganztagsschulbetrieb und Abitur nach 12 Schuljahren, wobei häufig noch die Schulmensa fehlt und alles provisorisch organisiert werden muss) Klavierpädagogen recht schnell viel zu große Abstriche an die Erwartungen, die sie bisher gegenüber ihren Schülern aufrecht erhielten machen müssen. Es ist sicher schwierig, dies mit angemessener Gewichtung der veränderten Bedingungen einerseits und der musikalischen Ansprüche andererseits auszubalancieren. Unsere KLin sagte kürzlich, dass sie bei nahezu allen Schülern im Kindes- und Jugendalter aufgrund dieser schulpolitischen Veränderungen ihre Ansprüche stark zurückschrauben müsse. ....Weitere Überlegungen hierzu würden den Rahmen dieses Fadens sprengen!:D

hallo Debbie digitalis,

vielen Dank für Deine mit Offenheit mitgeteilte Beobachtung!!

Leider kann ich hierzu nicht "breitenwirksam" mitreden, da ich im Durchschnitt nur alle 14 Tage "normale Schüler" unterrichte - ich habe ansonsten mit Klavierstudenten zu tun (letztere sind keine aussterbende Gattung, sodass es also doch irgendwoher genügend Ressourcen gibt). Ich bemühe mich bei den wenigen Schülern, um die zu kümmern ich die Zeit habe, das, was Du beschreibst, auszuklammern. Ich mache es trotzdem, d.h. ich schraube nichts zurück. Ich will nämlich nichts zurückschrauben!

Das hat freilich die Folge, dass es - wegen der derzeitigen Rahmenbedingungen - monatelang dauern kann, bis ein/e Klavierschüler/in zu meiner und seiner/ihrer Zufriedenheit etwas spielen kann.

Nicht zuletzt wegen dieser Umstände lehne ich grundsätzlich die Beschäftigung mit Comptine & Konsorten ab: damit geht nur noch mehr von der ohnehin knappen Zeit verloren!

Ich hoffe, Du verstehst meinen Beitrag nicht als Widerspruch! Ich will Dir nicht widersprechen, ich teile nur mit, wie ich damit umgehe und warum.

Gruß, Rolf
 
Allerdings will nicht jeder wissen, warum ihm etwas (z.b. ein Musikstück) gefällt, das trifft wohl eher auf Menschen zu, die intellektuell stärkert gefördert und gefordert werden/wurden (dazu gehören natürlich auch Klavierschüler :D).

die Frage kann man wohl nicht ganz so eingleisig auf das "warum" bezogen stellen: gar menschlich und normal ist es, dass man sich aus eigenem Antrieb über das informiert, was man gerne hat, gerne macht oder gerne machen möchte - - mal ganz keck und trivial (sic!) gesagt: allerlei Bürschlein interessieren sich sehr für die Anatomie derjenigen, die keine Burschen sind :D und fiebern nach jeglicher Info

Es ist nicht notwendig die Frage nach dem "warum", die antreibt (da müssten die oben erwähnten Bürschlein sich ja für Evolutionsbiologie inflammieren) - es genügt schon völlig, sich für das zu interessieren, was man mag: und kann jeder genug zu jedem Thema/Interessensgebiet ansammeln, sich informieren, notfalls auch schlichtweg lernen! Wer z.B. gerne Schach spielt, wird um´s lernen und Wissen ansammeln nicht nherum kommen.

Wer seine eigene Gefühlswelt an "Comptine" anlehnt, der kann dabei gerne stehen bleiben (die Welt wird sich unbeeindruckt weiter drehen) - aber wenn der/diejenige z.B. auch der eigenen Befindlichkeit auf den grund gehen will, also reflektieren will, dann ist an diesem Unterfangen nichts auszusetzen :)

Und wer das ernsthaft und engagiert betreibt, der wird sich nach und nach eine (seine) eigene Meinung und Haltung zu kommerziellen Emotionsderivaten bilden können - was er/sie damit dann anstellt, ist seine/ihre Sache...

Gruß, Rolf
 
auch wenn du behauptest, an Kitsch, Trivialem und Trash teilweise selbst Gefallen zu finden, musst du doch eingestehen, dass das mit dem Gefallen, den ein z.B. Jugendlicher an einem Popstück (oder ein Kleinrentner an seinem Gartenzwerg) findet nicht vergleichbar ist!
Du amüsierst dich doch hinsichtlich trash jedweder Ausprägung von einer höheren Warte aus, - nämlich aus der Sicht des Gebildeten, Interlektuellen, der dann den (auf die Ebene der Musik transponierten) Gartenzwerg auch noch mal belächeln und sich ironisch-sarkastisch daran erfreuen kann....?

ich behaupte das nicht, ich teile es mit (das ist ein gravierender Unterschied).

"mich ironisch-sarkastisch zu erfreuen" ist mir viel zu negativ ausgedrückt, das tue ich nicht - ganz im Gegenteil freue ich mich an und über z.B. die unfreiwillige Komik von trash: und das betrifft nicht einzig die Musik.

Gruß, Rolf
 

Hi,

ich reihe mich auch mal ein, sicherlich überlüssig, weil alles gesagt wurde, aber ich finde, es ist ein Stück um das man nicht herumkommt. Irgendwie trifft es einen, früher oder später, mich eher später, es ist schön, einfach gesagt. Keine Herausforderung, klar, einfach nur schön und ein nettes Stück. Nicht mehr und nicht weniger.

LG
Cati
 
Hi Emma, was mich mal interessieren würde:

Was hast Du in den 3 Jahren Unterricht denn alles gemacht? Welche Stücke hast Du vor "Comptine" gespielt?

An sich ist es...öhm...als Ergebnis etwas mager, wenn man erst nach 3 Jahren so etwas wie "Comptine" hinbekommt...

Hast Du einfach ein bißchen wenig geübt (ist ja o.k., nicht jeder will Profi werden), oder bist Du trotz recht viel Übens nicht recht vom Fleck gekommen?

LG,
Hasenbein
 
An sich ist es...öhm...als Ergebnis etwas mager, wenn man erst nach 3 Jahren so etwas wie "Comptine" hinbekommt...
...dann ist mein "Ergebnis" nach sogar etwas mehr als drei Jahren Klavierspiel noch magerer: denn ich habe die Comptine noch nicht gespielt :D :D

Emma meinte sinngemäß, dass man nicht um dieses Stück herumkäme (das sehe ich freilich anders!), aber sie misst diesem Stück keine sonderliche Bedeutung zu, bezeichnet es aus ihrer Sicht als
Keine Herausforderung, klar, einfach nur schön und ein nettes Stück. Nicht mehr und nicht weniger.
ist doch ganz ok. (besonders, wenn nach und nach das weniger mehr Gewicht erhält)

Ich will Dir nicht reinreden - ich teile einfach nur mit, dass ich gar nicht weiss, ob und wie lange Emma Klavier spielt und dass ich diesen Umstand, egal wie er ausfällt, nicht bewerten würde. Zumindest ich betrachte meine Teilnahme am diskutieren und plaudern hier nicht als Zensuren verteilen, weshalb ich auch nichts zu Aufnahmen sage.

Gruß, Rolf
 
Ich finde dieses Stück auch schön und der Film sagt doch gerade aus, dass man gefallen an den einfachen Dingen im Leben finden soll. Im Film hat es seine Funktion auf jeden Fall erfüllt.

Außerdem schaffen es die meisten Stücke von Yann Tiersen sehr gut Gefühle zu vermitteln. Das hier von Yann Tiersen aus "Good bye Lenin" ist sogar noch einfacher, aber es klingt trotzdem toll:
http://www.youtube.com/watch?v=kCvVTLWKS_U

In der Filmmusik gehört Yann Tiersen zur crème de la crème. Finde es stupide ihn mit Chopin etc. zu vergleichen... Habe beispielsweise auch eine sehr enge Verbindung zu Bob Marleys "Don't worry be happy". Natürlich sind Chopins Stücke Millionen mal ausgefeilter als das, aber darum geht es doch überhaupt nicht.
 
So, da nun der Off-topic-Teil des Fadens transplantiert wurde, lautet meine Antwort auf die Eingangsfrage, wie ich die Comptine finde:

Anspruchslos.
 
So, da nun der Off-topic-Teil des Fadens transplantiert wurde, lautet meine Antwort auf die Eingangsfrage, wie ich die Comptine finde:

Anspruchslos.
Das finde ich interessant. Ich bin ein fortgeschrittener Klavierspieler (Chopin Nocturnes, WTK etc) und finde es keineswegs leicht, die Comptine gut zu spielen.
Gerade was an kompositorischer Feinheit gespart wurde, muss nach meiner Erfahrung mit pianistischer Feinheit ausgeglichen werden, damit das Stück nicht total bescheuert klingt ;)

lg marcus
 
Google Suche nach "brahms piano": 1.290.000 Ergebnisse.

Google-Suche nach "tiersen comptine": 1.350.000 Ergebnisse.


Das sagt doch wohl alles, ne? :cool:

Dieses Mistding von Stück hat einfach eine völlig absurde, unangemessene Bedeutung erhalten, es ist einfach ein "Mem" wie z.B. die Internetmeme "Trolololo" oder LOLcats.

Ein Mem ist salopp gesprochen so was wie ein Denk-Virus, das sich in allen Köpfen festsetzt; es wird hier erklärt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mem

Tja, da kann man, glaube ich, nichts machen. Ohren zu und durch.

LG,
Hasenbein
 

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