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Also erstens gibt es keine Kleberschicht am Scheitel des Hammerkopfes. Die Reste an den Wangen kann man belassen und ändern nichts am Klang. Mit dem entfernen des Leders wird der klangliche Übergang in den Diskant wieder normal. Ist der Filz durch gespielt, empfiehlt es sich, die Köpfe befilzen zu lassen. Das kostet für den Kunden in etwa gleich viel als neue Köpfe zu installieren. Die Kosten für die Befilzung sind etwas höher, dafür muss man hinterher aber weniger Angleichungsarbeiten machen. Plant man die sowieso nicht ein und lässt sie aus, dann hat man eben ein verbasteltes Instrument.Hallo Klaviermacher,
"So viel wie möglich einfach so zu lassen" ist halt einfach gesagt. Ich finde die Entscheidung wirklich schwierig.
Der Klavierbauer meinte, dass unter dem Leder zu wenig Substanz sei, weil man die Kleberschicht noch entfernen müsse. Ich werde aber jedenfalls mal fragen, ob er es nicht doch probieren kann. Meinst Du, dass man mit der Methode einen gleichmäßigen Anschlag in allen Registern hinbekommt, also ohne abrupte Übergänge?
Der Vorschlag die Hammerköpfe neu befilzen zu lassen klingt für mich plausibel, da sich ja bei neuen Köpfen auch das ganze Anschlagsverhalten ändern würde. Ist das denn wesentlich teurer als einen Satz fertiger Hammerköpfe zu kaufen?
Zu den Saiten: sie sind etwas rostig und lassen sich wohl nicht richtig sauber stimmen, deshalb der Vorschlag, sie zu erneuern.
Zum Resonanzboden dachte ich, dass man einen kräftigeren Klang erhält, wenn man "druck macht" durch das Ausspänen. Bin ich da falsch informiert? Würdest Du ihn einfach so lassen, mal angenommen, Du würdest Dich dazu entscheiden, die Saiten zu wechseln?
Es ist jedenfalls eine große Hilfe, hier so wertvolle Tipps zu bekommen, dafür schonmal ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten!
Viele Grüße
Du sagtest, die Basssaiten würde der Kollege erneuern. Die machen in der Regel am wenigsten Probleme beim stimmen. Rost an den glatten Saiten schon viel eher.. Schlechte Bässe klingen vielleicht dumpf.
Druck macht man nicht durch ausspänen, sondern wenn man den Rahmen tiefer setzt. Das macht man also bei einer Generalüberholung.
LG
Michael