Bin gerade sehr frustriert...

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partita

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15. Dez. 2009
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Hallo ihr Lieben,

ich bin gerade sehr frustriert und möchte einfach damit raus, meinem Frust Platz machen...

Den ganzen Abend und nicht nur heute, sondern immer mal wieder in letzter Zeit, habe ich damit zugebracht, nach Stipendien zu suchen, um mir wenigstens einen Teil meines Studiums finanzieren zu können und nicht so viel neben meinen 15 Fächern noch arbeiten zu müssen, dass ich kaum zum Üben komme oder eben nur im Rahmen eines Zeitplans, der dem einer Wahnsinnigen gleicht. Alle Mühe scheint vergebens, es scheitert immer wieder an der Bedingung Zweitstudium oder an meinem Alter.
Darüber hinaus habe ich nach Stipendien/Stiftungen/Zuschüssen für die Teilnahme an Meisterkursen gesucht - leider auch vergeblich.

Ich bin gerade so frustriert, da ich mich so gerne mehr auf mein Instrument konzentrieren können würde und in Ruhe üben können würde. Wenn ich nur am Tag eine einzige Stunde für mich hätte, um einmal auszuspannen, dann könnte ich freier, ungezwungener, entspannter üben und viel effektiver arbeiten. Meine Professorin wundert sich zwar, wie schnell ich trotz meiner hohen zeitlichen Belastung vorankomme, aber ich sehe, wieviel effektiver ich arbeiten könnte und wieviel weiter ich sein könnte, wenn ich mehr Zeit hätte...

Dadurch, dass ich wegen meiner Arbeit zeitlich so festgelegt bin, stehen mir auch nicht einmal viele Meisterkurse zur Verfügung - und diejenigen, die zeitlich machbar wären, weil Schulferien und Semesterferien zusammenfallen (sprich: im Sommer), muss man auch erstmal bezahlen. Kursgebühren von ein paar hundert Euro + Einschreibegebühren + Übernachtungskosten + Anreise - das kann ich vergessen - ich brauche meine Einkünfte, um mich hier finanzieren zu können.

Ich würde auch so gerne wieder an Wettbewerben mitspielen, aber auch hier gibt es Altersgrenzen, die ich teilweise schon überschritten habe und bei anderen werde ich sie bald überschritten haben. Mit der wenigen Zeit, die ich neben allem hier habe, schaffe ich es innerhalb der kurzen Zeit, die mir noch bis zu den Altersgrenzen bleibt, auch sicher nicht, mich anständig auf einen Wettbewerb vorzubereiten (an dem meist ja auch die Cracks aus der Meisterklasse teilnehmen), um dort eine Chance jenseits der Vorrunde zu haben.

Es war einfach die größte Fehlentscheidung meines Lebens, damals die Musik aufzugeben - nun bleibt mir einiges verwehrt dadurch. Ich bereue mein Erststudium überhaupt nicht, es hat mir sehr viel Spaß bereitet, ich habe sehr nette Leute kennengelernt und hatte eine prima Zeit. Aber ich bin so frustriert zu sehen, was das Alter für eine Rolle spielt in der Musik... Wenn man nicht mit 21 schon alles kann, braucht man nicht mehr zu kommen, auch wenn man trotzdem noch weiterentwicklungsfähig ist und gerade schnell große Fortschritte macht. :-(

Ich will eigentlich gar kein Selbstmitleid von mir geben - ich habe mir meine Situation schließlich selbst ausgesucht und kann froh sein, dass ich es überhaupt noch soweit geschafft habe nach meinen 12 Jahren Spielpause. Ich sehe rein rational auch die Argumente gegen eine finanzielle Unterstützung eines Zweitstudiums ein - eigentlich hatte ich meine Ausbildung und soll nun der Gesellschaft als arbeitendes und steuerzahlendes Mitglied zur Verfügung stehen. Trotzdem bin ich gerade so frustriert, da ich einfach so sehr zurück möchte in die Musik, zurück in den Weg, den ich damals verlassen habe und ihn aus einer größeren Überzeugung heraus und mit mehr Herzblut gehe, als manch anderer Student. Es gibt eben nicht nur die Standardfälle und das Leben verläuft nicht immer geradlinig in den geregelten Bahnen. So viele Leute (u.a. mehrere Professoren...) haben mir gesagt, es müsse doch einen Weg geben, mich zu unterstützen, irgendwer müsse doch meinen großen Willen und mein Potential erkennen - aber allein schon die Zahl, die sich in den nächsten Tagen noch um eins erhöhen wird, und wenn nicht diese, dann aber das Wort "Zweitstudium", vernichtet all jene Möglichkeiten. An allen Stellen heißt es: Ja, da müsste man doch was machen können - aber moment mal, Zweitstudium, nein, das geht nicht. Oder: Wie alt ist sie? 28? Nein, wir fördern nur junge Talente...

Ich bin traurig zu sehen, dass einem eine berufliche Umorientierung so erschwert wird, auch wenn man so zielstrebig und hart dafür arbeitet, im wahrsten Sinne des Wortes.

Keine Sorge, ich schaffe das alles auch mit meinen 3 Jobs nebenher - ich habe trotzdem überall beste Noten und Rückmeldungen - aber frustriert bin ich trotzdem, da ich weiß, dass es nicht dasselbe werden kann als hätte ich es vor 10 Jahren gemacht. Und zwar nicht wegen meiner pianistischen Unfähigkeit, sondern wegen des Alters und des Zweitstudiums.

Ich kann nur jedem hier, der sich überlegt, Musik oder was anderes zu studieren, dazu raten, ZUERST Musik zu studieren und DANACH was anderes...

Frustrierte Grüße,
eure Partita,
die sich das nun einfach mal von der Seele reden musste... :(
 
Kopf hoch, Partita!! (das soll aber nicht heissen, dass es nicht gut ist, sich was von der Seele zu reden).
Könnte Dir denn vielleicht Dein früheres Studium helfen, einen besser bezahlten Nebenjob zu bekommen, so dass Du weniger nebenher arbeiten musst?
 
*trauriggucK* :(
 
Liebe partita,

das verstehe ich nur zu gut!!!

Vielleicht ist es aber auch so, dass du jetzt und nur jetzt so gut werden wirst und kannst, wie du willst. Vielleicht wäre dieser Weg früher für dich nicht das Richtige gewesen und du hättest nicht mit dem gleichen Herzblut daran gehangen wie jetzt.

Ich glaube immer, dass alles so seinen Sinn hat und vielleicht musste dieser Umweg sein, um dich zu richtiger Meisterschaft zu führen. Vielleicht wirst du mit dem Umweg, mit allen Hindernissen besser, als du anders gewesen wärest. Denn die Musik kommt aus deinem Innersten und will hinaus. Jetzt!

Wettbewerbe sind letztlich nicht alles, deiner Reife und deinem Können dienen sie nicht. Meisterkurse wären gut, deshalb muss man in deiner Situation vielleicht schauen, was das Wichtigste ist, das wirklich Wichtige vom Unwichtigen trennen. Also Prioritäten setzen.

Es gibt ja durchaus auch die Möglichkeit, als studentische Hilfskraft Geld zu verdienen. Da ich auch an der MHS Köln war, habe ich mich jahrelang so finanziert. Ich habe meinen Lebensstandard runtergeschraubt, an einem Tag in der Woche 10 Schüler unterrichtet und bei mehreren Professoren als Korrepetitorin (stud. Hilfskraft) gearbeitet. Das war nicht viel Geld, aber es hat gerreicht. Sonderausgaben für Meisterkurse könnten doch auch mal Verwandte finanzieren, oder nicht?

Sonst mache ich hier noch einen Aufruf - wir in clavio gründen eine Stiftung und jeder zahlt monatlich 10€. Bei 100 Mitgleidern macht das schon einen Tausender pro Monat (ich weiß, das wolltest du natürlich nicht mit deinem post, aber man kann ja mal alle möglichen Ideen durchspielen).

Ich glaube, auch wenn ich es nicht weiß, dass der Weg, den du individuell zur Musik gefunden hast, für dich der richtige und einzige ist! Ich denke aber auch, dass man versuchen sollte, nun etwas so zu verändern, dass du dein Geld wenigstens mit Musik verdienst ( denn dabei lernt man eine Menge), dass du wenigstens etwas mehr üben kannst und dass dir die Teilnahme an Meisterkursen möglich ist.

Falls also jemand einen Mäzen kennt, immer her mit der Adresse :p !

Liebe Grüße :kuss:

chiarina
 
Ich habe mal wo gelesen, dass es immer das Beste sei, nichts zu raten, sondern nur zu hören. Inzwischen glaube ich tatsächlich, dass jeder Mensch die besten Entscheidungen treffen kann, um sein Leben zu meistern.

Aus Erfahrung weiß ich, dass es in der Musik fatal ist, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, vor allem im fortgeschrittenen Midlife-Alter, wenn die Jugendträume wie Astern anfangen zu blühen. Dann weiß ich noch, dass man mit Geld oder Technik niemals Talent ersetzen kann. Das größte Geschenk für ein glückliches Leben kann - so paradox das klingen mag - mangelhaftes Talent in der Jugend sein. Ebenfalls aus Beobachtung weiß ich, dass es insbesondere die kleine Gruppe jener ist, die ganz dicht unter den "Siegern" stehen, die diese Tatsache verarbeiten müssen.

Ebenfalls im Alter lernt man, wie sich Dinge relativieren. Eine Jugendfreundin von mir ist kürzlich verstorben. Viel zu jung. Was ist dann mit all den Übestunden, dem Repertoire, all dem Talent, den ungenutzten, nie gehörten Vorspielungen...? "Alles hat seine Zeit". Der Weg kann immer nur noch vorne gehen.

Falsche Ratgeber sind besonders gefährlich. "Wenn Du nur Zitronen hast, mache Zitronenlimonade daraus". Sie sagen Dir nicht, dass Du auch Zucker brauchst und einen Vertriebsweg.

Dieses Zitat hier gefällt mir für jede Situation: "Denn womit soll der Patient die Krise lösen? Gewiss nicht mit den Fähigkeiten, die er gern hätte, sondern nur mit den Fähigkeiten, die nun einmal hat".

Falls ich nun doch einen Rat gebe, lautet er: Wenn man wo hochsteigen will, sollte man vorher ganz genau wissen, wie man da wieder runterkommen will. Oder: Es ist immer leicht, wo reinzukommen, es ist schwer, wieder rauszukommen. "Das Ende einer Sache ist besser als ihr Anfang"
 
Hallo partita,

ich habe allerhöchsten Respekt, sowohl vor deinem Mut, eine berufliche Kehrwende zu machen, als auch die Art und Weise wie du das trotz aller widrigen Umstände hinbekommst.

Genau das können auch die Dinge sein, die dich nicht nur jetzt von vielen anderen mutlosen, unentschlossenen, energielosen Studenten positiv abgrenzt, sondern dich auch und gerade musikalisch zu etwas besonderem reifen lassen können. Letztlich ist doch auch die Musikalität eines jeden das Produkt einer Persönlichkeit und das Ergebnis von Lebenserfahrungen.

Herzliche Grüße
Musicus

P.S. Vielleicht wäre ein Studentenkredit auch eine erwägenswerte Alternative?
 
Ihr Lieben,

ich habe leider nicht viel Zeit, komme grad von der Hochschule und muss jetzt gleich arbeiten gehen - entschuldigt daher die Kurzversion meiner Antwort.
Ich danke euch aber für euer Verständnis und eure konstruktiven Kommentare!

@Chiarina: Ich arbeite bereits zum Teil in einem Gebiet, in dem ich mein Erststudium nutze. Abends arbeite ich an einer Schule, die auf dem zweiten Bildungsweg zum Abitur befähigt. Das mache ich zweimal die Woche abends ab 18h - das ist sehr anstrengend, wenn man um 6 aufgestanden ist und seitdem den ganzen Tag lang Vorlesungen und Seminare hatte und geübt hat. Damit ist auch noch deutlich mehr Arbeit und Verpflichtung verbunden als die reinen Schulstunden - die Schulstunden müssen vorbereitet werden, 60 Klausuren müssen korrigiert werden bei jeder Klassenarbeit, ich muss zu Konferenzen anwesend sein, weshalb ich dann in meinem Studium meine Fehlzeiten immer für sowas freihalten muss (wir haben Anwesenheitspflicht im Bachelor und dürfen in jedem Seminar nur 2 mal fehlen, was ja in der Regel auch ausreicht - aber wenn man sich die 2 mal für sowas wie Notenkonferenzen oder Quartalskonferenzen freihalten muss und nicht nehmen kann, wenn man krank ist, dann geht man auch mit 39 Fieber in die Hochschule, was einem natürlich nicht gerade zu bester Genesung dient, aber was will man machen).

@Chiarina + Musicus: Ihr habt beide sehr recht, wenn ihr sagt, dass sich die Musik sehr wohl ihren Weg aus mir heraus gesucht hat und ich wahrscheinlich nun auf einer ganz anderen Ebene besser werden kann als ich es geworden wäre, wenn ich gleich damals weitergemacht hätte. Das sagen auch alle Professoren, denen ich vorgespielt habe, alle unabhängig von einander - meine Reife im Spiel zeichnet mich gegenüber den anderen Kandidaten schon aus. Natürlich bin ich aber technisch wie andere auch Studienanfänger, zwar sicherlich ein guter Studienanfänger, aber wenn man eben sagt: Im Alter von 28 muss man so und so weit sein, dann sind das die Erwartungen, die man an einen 28 Jährigen stellt, der mit 18 sein Studium begonnen hat und die KANN ich nicht erfüllen können. Noch nicht. Vielleicht in ein paar Jahren. Wie gesagt ist meine Professorin überrascht davon, wie schnell ich mich trotz meiner wenigen Zeit entwickle - aber ich werde trotzdem älter und morgen werde ich schon 29...

@Musicus: Über Studienkredit habe ich natürlich auch schon nachgedacht - Problem ist, dass ich danach noch ein Masterstudium machen möchte (meine Professorin rät mir auch dazu und meint: Natürlich machen Sie einen Master, was denn sonst?!), welches als Aufbaustudium gilt und in diesem müsste ich danach nicht nur mein Studium wieder selbst finanzieren, sondern auch noch den Bachelor Studienkredit zurückzahlen. Das werde ich nicht leisten können.

Wegen Meisterkursen und sonstigen Fortbildungen: Nein, ich habe keine Verwandte, die das zahlen können, meine Eltern können mich nicht mehr unterstützen, Omas und Opas sind lange tot, sonst habe ich auch niemanden, der mich da unterstützen könnte und muss alles aus eigener Kraft stemmen.

So, muss los, arbeiten gehen.

liebe Grüße,
eure Partita
 
Lieber Neronick,

ich weiß nicht, was mir dein Beitrag sagen will. Was ich für mich da rausziehen kann, ist "bleibe realistisch". Das bin ich sicher. Ich bin eher immer diejenige, die sich unterschätzt als überschätzt. Wenn es um die Auswahl neuer Stücke geht, glaube ich immer, das könnte ich bestimmt nicht spielen und meine Lehrerin meint, das sei überhaupt kein Problem und es stimmt, sie hat recht.

Ich bin, mit Verlaub, nicht im "fortgeschrittenen Midlife-Alter", ich versuche weder mit meinem nicht vorhandenen Geld noch mit Technik Talent zu ersetzen, welches in meiner Jugend auch nicht mangelhaft gewesen ist. Das war nicht der Grund warum ich aufgehört hatte. Als ich 10 war, wollte man mich ins Musikinternat nach Weimar holen, meine Eltern wollten es nicht - ich habe damals in Wettbewerben gegen Leute gewonnen, die heute hier und da Preise einheimsen. Meine Professorin kennt auch eine davon, sie kennt also uns beide, und sagt, ich sei wesentlich talentierter als sie, die jetzt mehrere Stipendien bekommt und Preise gewinnt. Ich bin nicht neidisch auf sie, überhaupt nicht, ich gönne es ihr und freue mich für sie. Ich bin nur traurig, dass ich für mich den Punkt verpasst zu haben scheine, wo ich meine Zeit und, entschuldige, auch mein Talent, in die Musik stecken kann, sondern wo mir durch die Unmöglichkeit, mein Studium zu fördern, soviel Zeit auf Arbeit draufgeht.

"Das Ende einer Sache ist besser als ihr Anfang".
Soll ich aufhören mit dem Studium? Gewiss nicht...

Es ist eher so, dass ich eben leider zu spät auf den Trichter gekommen bin, dass ich das machen möchte, zu was ich eigentlich in der Lage gewesen wäre zu tun und wozu ich Talent hatte und immer noch habe. Zu spät, nicht um mich noch weiterzuentwickeln, aber zu spät, um dem in Ruhe und Frieden nachzugehen, wie dies Leute im Erststudium können.

Du brauchst mir auch nicht zu erklären, dass sich im Alter Dinge relativieren - wenn du wüsstest, was mir in meinen 28 Jahren schon alles an Leid und Schwierigkeiten begegnet ist, würdest du wissen warum. Das Forum ist für mich nicht der Ort, diese sehr privaten Dinge offenzulegen. Ich weiß insofern auch sehr genau, wie es ist, Menschen viel zu jung zu verlieren - natürlich.
Nur bedeutet das doch im Umkehrschluss nicht, dass ich nun nicht für mich meinem Lebensweg versuchen soll zu folgen. Nur, weil es genauso morgen alles vorbei sein kann - was bei jedem von uns der Fall sein kann! - bedeutet das für mich nicht, dass meine Ziele des Zweitstudiums zu hoch und irrealistisch gesteckt sind und dass ich "wieder herunterkommen" soll.

Sicherlich, ein richtiger und wichtiger Punkt ist, dass man nicht vergessen soll, die Freude am Leben zu genießen und sich darüber bewusst zu sein, dass man da ein großes Geschenk hat, das man selbst ausgestalten kann. Aber weißt du - für mich ist es ein SEHR großes Geschenk, dass ich wieder zurück zur Musik gefunden habe und ich bin überglücklich, diesen Weg zurück gefunden zu haben. Das hört man auch an meinem Spiel, wie mir mehrfach bestätigt wurde.

liebe Grüße von Partita,
die jetzt ganz dringend los muss, da sie schon zu spät ist... Mist...
 
Den ganzen Abend und nicht nur heute, sondern immer mal wieder in letzter Zeit, habe ich damit zugebracht, nach Stipendien zu suchen, um mir wenigstens einen Teil meines Studiums finanzieren zu können

Laß mich doch einfach mal nachfragen (Du mußt natürlich nicht
antworten, wenn dir das zu sehr in Detail geht): hast Du wirklich alle
Möglichkeiten ausgetestet, als da wäre:

-- Bafög auf Darlehensbasis
-- Studienstiftung (am besten von Prof. vorschlagen lassen)
-- Polit. Stiftungen: Adenauer, Ebert, Naumann, Seidl, Böckler
-- Töpfer (für Studium in Osteuropa bis zu 1 Jahr)
-- KfW-Studienkredit (Frage: kannst du nicht einen "konsekutiven"
Master machen, sodaß die Rückzahlphase erst nach dessen Abschluß
beginnt?)
-- kirchl. Stiftungen: Cusanus, Villigst


Gibt es an Deiner Uni keine Stipendienberatung, sei es des Sozial- sei
es des Studentenwerks, mit der Du Deine Situation mal gründlich
erörtern kannst? Oder mit dem / der Gemeindereferenten/-in der
Hochschulgemeinden, die zwar kein Geld, aber oft gute Kontakte haben?

Ich wünsche Dir, daß sich da vielleicht doch noch eine Möglichkeit für Dich auftut.

Schönen Gruß,

Friedrich
 
Lieber Neronick,

ich weiß nicht, was mir dein Beitrag sagen will. Was ich für mich da rausziehen kann, ist "bleibe realistisch".
Liebe Partita,
nein, das will ich dir sagen, weil du genau das bist. Du warst es und du wirst es weiterhin sein, es sei denn, du gerätst in eine Krise. Davor ist nunmal niemand gefeit.

"Ich werde morgen 29", schreibst du an anderer Stelle. Das ist mit Sicherheit NICHT die Midlife-Krise. Du bist eine junge Frau. Dennoch, vermutlich, in 14 Jahren wirst du wieder ähnliche Betrachtungen anstellen. Krisen und Wünsche wiederholen sich. Die typischen Fragen lauten, "War es das jetzt?", "Was kommt jetzt noch?", "Und jetzt?" sowie "Wofür das alles?".

Ich zitierte aber, "Alles hat seine Zeit".
Was ich glaube, gerade Menschen, die es WIRKLICH "hätten schaffen können", tun sich später schwerer damit als die sowieso Chancenlosen. Ganz nah am Gipfelkreuz zu sein...und dann schlägt das Wetter plötzlich um. DAS tut weh, verdammt weh.

Ich rate zu keinem Weg. Persönlich wollte ich mal mit dem Kopf durch die Wand. Inzwischen glaube ich, dass man mehr auf Resonanz achten muss. Wenn man das Richtige unternimmt, dann öffnen sich auch Türen. Wenn sich gar nichts tut, die Hürden immer höher werden, der Widerstand überall wächst...dann ist man wohl auf dem falschen Weg? Im "Richtigen" liegt immer auch eine gewisse Leichtigkeit trotz aller notwendigen Anstrengung.

Ich glaube, dass Schlimmste was einem Musiker passieren kann, wäre die Freude an der Musik zu verlieren.
Liebe Grüße
Neronick
 
Darf ich mich deinem Frust anschließen?

Ich habe mich seit 5 Jahren für ein Musikstudium vorbereitet, die Aufnahmeprüfung auch geschafft. Doch jedes mal, wenn ich es versuche, das Studium aufzunehmen oder gerade am Ziel angelangt bin, wirft mich meine Krankheit zurück auf den Boden. Ich möchte nicht sagen, was ich für eine Erkrankung habe, weil sie viele Vorurteile aufwirft. Aber ich bin so gut wie zu gar nichts fähig und muss jetzt mindestens ein Jahr auf meine Genesung warten, mich mit Unwohlsein quälen. Dabei kriege ich es nicht mal hin, wenigstens eine Stunde am Tag zu üben.

DAS ist frustrierend. Es ist nun mal nicht "das selbe wie es hätte sein können"... Aber ich akzeptiere es.
 

Lieber Neronick,

(...) Im "Richtigen" liegt immer auch eine gewisse Leichtigkeit trotz aller notwendigen Anstrengung.

Ich glaube, dass Schlimmste was einem Musiker passieren kann, wäre die Freude an der Musik zu verlieren.
(...)

ok, dann habe ich dich nun besser verstanden, danke!
In deinem ersten Satz, den ich eben von dir zitiert habe, liegt soviel Wahrheit! Ich weiß, dass er mehr aussagt als das reine "wenn's sein soll, dann soll's eben sein".
Im Übrigen empfinde ich es auch immer noch als absolut richtig, diesen Weg gegangen zu sein. Und trotz meiner irren Anstrengung - denn mein Zeitplan ist dies ganz sicher, das kannst du mir glauben - empfinde ich alles davon als interessant und spannend, sowohl jedes Fach in meinem Studium, das Üben früh morgens oder spät abends, als auch sämtliche Arbeiten, die ich ausführe. Ich glaube, genau das ist auch der einzige Grund, wie ich das gerade durchhalte. Meine Kommilitonen, die nicht noch arbeiten müssen, stöhnen schon darüber, wieviele Fächer wir haben und dass sie ja auch noch üben müssten. Wenn sie sehen, dass ich zudem noch 3 Jobs habe und trotzdem immer alles gemacht habe, was zu tun ist, dann fragen sie mich, wie ich das überhaupt durchhalte. Ich glaube, die Antwort ist genau der Satz, den du geschrieben hast - jedenfalls habe ich darauf immer geantwortet: Ich schaffe es, weil mir alles davon Freude bereitet.

Der zweite zitierte Satz ist natürlich selbstverständlich höchst wichtig - das Letzte, was ich möchte, ist die Freude an der Musik zu verlieren. Davon bin ich auch weit weg. Nur wegen der Musik lade ich mir dieses Programm überhaupt auf. Es stimmt schon, dass man sich in Krisenzeiten wie gerade jetzt, innehalten und einmal mehr bewusst machen sollte, warum man das alles eigentlich tut. Dazu brauche ich mich nur ans Klavier zu setzen und eines meiner Stücke zu spielen, dann spüre ich genau, warum ich das tue.

Als Ergänzung zu meinem Beitrag vorhin sei noch gesagt, dass ich natürlich nicht darauf hoffe, in der Carnegie Hall zu spielen oder Ähnliches. Was ich vielmehr sagen wollte: Ich hätte so gerne die Möglichkeit wie andere auch, einfach ihr Potential auszuschöpfen - egal wohin das hinführt.

liebe Grüße,
Partita
 
Liebe Partita,

Du hast das ganz große Glück, im zweiten Anlauf das zu studieren, was Du wirklich möchtest.
Das drumherum ist nicht ideal.

Aber was nützt es zu bedauern, dass Du es nicht gleich getan hast?

Ich habe auch viele verschiedene Wege beschritten, und auch die bereichern auf ihre Weise. Und du läufst nicht Gefahr, dich zu sehr auf Eines zu versteifen. Mancheiner sagt dazu: ein Fachidiot zu werden.;):)

Wenn das Studium dein Herzenswunsch ist, dann wirst du es schaffen. Vielleicht nicht ganz so rasant, wie du es unter idealen Umständen schaffen würdest.

LG
VP
 
Liebe Partita,

Das klingt alles sehr frustriert... du arme! *Drück*

Ich bewundere dich sehr dafür, wie du alles gemeistert hast und meisterst, den Aufnahmeprüfungs-Marathon, dein Durchhaltevermögen, deinen Ehrgeiz, deine Zielstrebigkeit und deine so sehr funktionierende Disziplin. Ein gewonnener Wettbewerb ist natürlich super, das steht außer Zweifel. Aber jene Eigenschaften von dir sind genauso super, wenn nicht sogar noch viel erstrebenswerter. Ein Wettbewerbsgewinn ändert nichts an Fähigkeiten, er bestätigt sie nur (unter Umständen).

Natürlich hab ich auch keinen alles lösenden Vorschalg, aber den wolltest du sicher gar nicht haben. Aber du hast meinen Zuspruch. Du bist super, Partita! Mach dein Ding weiter, es wird sich auszahlen.

@ Ubik: Falls es dich tröstet - auch ein gesunder Klavierstudent ist man mal frustriert... Wenn man die unglaublichen internationalen Anforderungen und Niveau-Standarts sieht und feststellt, dass man vermutlich nach dem Studium mit selbigen kaum einen Job finden kann, der den Wünschen und Vorstellungen entspricht, geschweige denn einem Hochschulstudium entsprechend lukrativ ist...
Aber ich hör schon auf zu motzen. Mir steht es ja frei, was anderes zu studieren.
 
-- Bafög auf Darlehensbasis
-- Studienstiftung (am besten von Prof. vorschlagen lassen)
-- Polit. Stiftungen: Adenauer, Ebert, Naumann, Seidl, Böckler
-- Töpfer (für Studium in Osteuropa bis zu 1 Jahr)
-- KfW-Studienkredit (Frage: kannst du nicht einen "konsekutiven"
Master machen, sodaß die Rückzahlphase erst nach dessen Abschluß
beginnt?)
-- kirchl. Stiftungen: Cusanus, Villigst


Gibt es an Deiner Uni keine Stipendienberatung, sei es des Sozial- sei
es des Studentenwerks, mit der Du Deine Situation mal gründlich
erörtern kannst? Oder mit dem / der Gemeindereferenten/-in der
Hochschulgemeinden, die zwar kein Geld, aber oft gute Kontakte haben?

Lieber Friedrich,

erstmal vielen, vielen Dank für deinen Beitrag!
Ich habe mich in der Tat schon sehr viel erkundigt, so z.B. gibt es zwar manchmal ein Bafög-Darlehen für Zweitstudien, aber erstens wird das von Fall zu Fall entschieden, ob das Zweitstudium "sinnvoll" ist (und ich weiß nicht, ob ich da drunter falle - denn wieviele Leute würden es als sinnvoll erachten, nach einem mit 1,0 abgeschlossenen Mathediplom noch Musik studieren zu müssen... - aber gut, das könnte man ja zumindest durch Antragsstellung herausfinden). Problem ist aber wieder die Rückzahlung, wenn man denn noch einen Masterstudiengang machen möchte: "Da der Bachelorstudiengang bereits ein solcher Abschnitt war, ist für die Rückzahlung des Darlehensteils aus dem Bachelorstudiengang auch das Ende dieses Studiengangs entscheidend. Ein Masterstudiengang verschiebt den Rückzahlungsbeginn also nicht nach hinten.

" Rückzahlung des Bachelor-Kredits wäre auch nicht wie im Erststudium erst nach 5 Jahren nach Studienabschluss, sondern bereits 6 Monate nach der letzten Zahlung. Das ist das von mir bereits angesprochene Problem, nicht nur an dieser Stelle, sondern an eigentlich allen Stellen, die, wenn überhaupt, einen Studienkredit für ein Zweitstudium vergeben würden.

KfW macht nur Erststudium,
Studienstifung und sämtliche "übliche" Stiftungen wie die politischen auch (außerdem wollen letztere politisches Engagement sehen, wozu ich gar keine Zeit habe - und wenn ich Arbeit gegen politisches Engagement tausche, wäre mir auch nicht geholfen :-)). Bei der Studienstiftung hatte ich schon nachgefragt, da ich im Erststudium von ihr gefördert wurde - mein Anliegen wurde zwar verstanden und mir wirklich von Herzen Glück dabei gewünscht, aber es steht "Erststudium" in der Satzung.
1 Jahr nach Osteuropa bringt mir erstmal nichts - da bin ich mit dem Studium nicht fertig - evtl. könnte ich höchstens versuchen, dort einmal ein Auslandssemester zu machen. Aber weißt du, alles nicht so einfach: Wenn ich hier weggehen würde für 1 Jahr, dann müsste ich hier meine Jobs, die ich habe aufgeben, und damit meine ganze Sicherheit. Wenn ich zurückkomme, müsste ich hoffen, sofort wieder meine Jobs zu kriegen - wovon ich nicht ausgehen kann. Das ist echt ein Problem, das man bedenken muss. Dadurch, dass ich so viele Fächer habe tagsüber und auch noch üben muss, kann ich nicht einfach einen normalen tagsüber-Job machen. Und find mal Jobs, in denen ich mein Erststudium nutzen kann und die abends stattfinden... Das sollte man nur aufgeben, wenn man weiß, dass die Finanzierung dauerhaft anders geregelt ist.

Cusanuswerk: Erststudium...
Villigst: Ich bin Katholisch... Aber in der Tat ist das das Einzige, das mir noch bleiben würde. Da werde ich mich auch bewerben, obwohl ich katholisch bin. Ich habe schon gehört, dass sie einen gewissen Prozentsatz "Andersgläubige" aufnehmen - ob das eher für richtig andere Religionen gilt oder auch für Katholische, weiß ich nicht. Darüber hinaus muss man dort natürlich gesellschaftliches Engagement nachweisen - das hatte ich vielleicht mal - aber momentan habe ich dazu gar keine Zeit...

Ich war hier schon in der Finanzierungsberatung, da konnte man nichts für mich tun, als ich das Stichwort "Zweitstudium" habe fallen lassen. Sie hätten mir gerne geholfen, also nett waren sie schon, aber hatten eben auch keine Ahnung, was man mit Zweitstudiumsleuten machen soll.

Trotzdem schonmal vielen, vielen lieben Dank für deine Hinweise! Wenn dir noch was einfällt, nur her damit...
Was ich noch versuchen könnte, wäre bei der Hochschulgemeinde - aber ich weiß auch nicht, da mache ich mir keine großen Hoffnungen...

liebe Grüße,
Partita
 
Etwas dreist - aber ich schreibe das mal.
Fabian hat mal erzählt, dass seine Mutter, die Bildhauerin ist (? ich glaub, so wars ? irgendjemand jedenfalls tat das) sich eine gewisse Zeit in Frankreich als Schaffensphase organisiert hat, indem einige Leute ihr monatlich einen gewissen Betrag überwiesen haben, von dem sie gelebt haben. Am Ende der Zeit hat jeder von ihnen eine Skulptur bekommen. Das könntest du möglicherweise auch tun - z.B. mit einem Konzert pro Jahr. Da kannst du dann spielen, was du in dem Jahr erarbeitet hast.
 
@Violapiano,

(...)
Du hast das ganz große Glück, im zweiten Anlauf das zu studieren, was Du wirklich möchtest.
(...)
Wenn das Studium dein Herzenswunsch ist, dann wirst du es schaffen. Vielleicht nicht ganz so rasant, wie du es unter idealen Umständen schaffen würdest.

Danke auch für deinen Beitrag!
Wegen deines ersten von mir zitierten Satzes möchte ich nur nochmal sicherstellen, dass ich mein Erststudium an sich überhaupt nicht bereue und dass ich es sehr wohl aus ebenso freien Stücken gemacht habe wie nun Musik. Ich habe sehr viel Spaß daran gehabt, war sehr gut und habe wertvolle Leute kennengelernt - kurzum, die Zeit selbst möchte ich nicht missen im Nachhinein.

Was ich allerdings bedauere, ist, dass mir dadurch nun solche Hindernisse für mein Zweitstudium entstehen.

Was den zweiten von mir zitierten Satz angeht, so kann ich dich auch beruhigen, dass es bei mir nicht darum geht, ob ich das Zweitstudium überhaupt schaffe - es geht auch nichtmal darum, ob ich es nicht innerhalb der Regelstudienzeit schaffe. Das werde ich schon schaffen, wie gesagt läuft es super. Es geht mir nur darum, dass ich sehe, dass ich unter meinen Möglichkeiten bleiben muss, da ich nicht genug Zeit auf mein Hauptfach oder auch auf sowas wie Tonsatz verwende, was mich auch sehr interessiert. Als ich hier anfing, dachte ich, ich würde nun endlich Zeit haben, mich so intensiv mit der Musik zu beschäftigen, wie ich es gerne würde. Was stimmt, ist, dass ich mich intensiver damit beschäftige als vorher - aber so intensiv wie ich gerne würde, kann ich das nicht. Insbesondere nicht so intensiv, um mein Potential auszuschöpfen. Das merke ich leider sehr deutlich. Und das finde ich sehr, sehr schade.

Liebe VP, in der Tat bin ich kein Fachidiot, das war leider auch schon immer mein "Problem". Ich empfinde es natürlich auch als sehr wichtig, einen möglichst breiten Horizont zu haben und sich für vieles zu interessieren. Aber leider versteht nicht jeder, dass dieses vielseitige Interesse auch eine Bürde sein kann bzw. etwas, das einen unzufrieden macht: Man muss sich nun leider einmal entscheiden und kann nicht alles auf der Welt, was einen interessiert und was einem Spaß macht oder in was man talentiert ist, tun und ausreizen. Das ist etwas, das mir sehr schwer fällt, zu akzeptieren. Es interessieren mich SO viele Sachen, dass ein Leben, in dem man sich nunmal für eines entscheiden muss, um dort zu arbeiten oder doch wenigstens für zwei, wie ich es getan habe, zu kurz ist. Hobbyniveau ist bei mir immer schwierig... Das müsste ich in der Tat einmal lernen...

@ubik: Ohne zu wissen, was genau das gesundheitliche Problem bei dir ist, wünsche ich dir, dass es dir bald besser geht und du dein Studium richtig beginnen kannst. Ich kann mir vorstellen, dass das richtig übel ist und in dem Sinne schäme ich mich fast schon, hier auf so hohem Niveau rumzunölen von wegen Potential ausschöpfen... Ich drück dir die Daumen!

@Blüte:
Danke für deine unterstützenden und motivierenden Worte! *drück zurück*!!

liebe Grüße an euch alle,
Partita
 
Etwas dreist - aber ich schreibe das mal.
Fabian hat mal erzählt, dass seine Mutter, die Bildhauerin ist (? ich glaub, so wars ? irgendjemand jedenfalls tat das) sich eine gewisse Zeit in Frankreich als Schaffensphase organisiert hat, indem einige Leute ihr monatlich einen gewissen Betrag überwiesen haben, von dem sie gelebt haben. Am Ende der Zeit hat jeder von ihnen eine Skulptur bekommen. Das könntest du möglicherweise auch tun - z.B. mit einem Konzert pro Jahr. Da kannst du dann spielen, was du in dem Jahr erarbeitet hast.

Liebe Blüte,

das lese ich jetzt erst - tja, das wäre natürlich eine feine Sache. Aber solche Leute erstmal finden... Es will hierzulande ja jeder 20 oder besser noch 17 jährige Wunderkinder fördern, die schon technisch perfekt sind, wenn sie mit dem Studium anfangen. Selbst wenn man meine zugegeben doch überspitzte Formulierung nochmal relativiert - man bekommt immer zu hören, dass "junge" Talente unterstützt werden sollen - da falle ich nicht mehr drunter.

Wie gesagt - so viele, auch schon einige Profs hier an der MuHo, haben gesagt, dass sich doch jemand finden müsste, der meinen starken Willen und meine außerordentliche Liebe zur Musik erkennt und gleichzeitig Geld hat, mich zu unterstützen. Leider ist mir noch niemand solches über den Weg gelaufen.

Einmal in der Vorlesung Musikgeschichte habe ich den 4. Satz der Pastorale gespielt, da kam ein Rentner zu mir und war ganz begeistert (obwohl ich wirklich schlecht gespielt habe meiner Ansicht nach, da der Satz noch so frisch war damals und mitten im Übestadium...). Er möchte mir nun ein Ministipendium von 50 Euro pro Monat zahlen - das bekomme ich vom Förderverein der MuHo. Das fand ich total süß und hab mich sehr gefreut. Nur erlauben mir die 50 Euro pro Monat nicht, einen meiner Jobs zu kündigen :-) Trotzdem fand ich's süß :-)

liebe Grüße,
Partita
 
"Liebe VP, in der Tat bin ich kein Fachidiot, das war leider auch schon immer mein "Problem". Ich empfinde es natürlich auch als sehr wichtig, einen möglichst breiten Horizont zu haben und sich für vieles zu interessieren. Aber leider versteht nicht jeder, dass dieses vielseitige Interesse auch eine Bürde sein kann bzw. etwas, das einen unzufrieden macht: Man muss sich nun leider einmal entscheiden und kann nicht alles auf der Welt, was einen interessiert und was einem Spaß macht oder in was man talentiert ist, tun und ausreizen. Das ist etwas, das mir sehr schwer fällt, zu akzeptieren. Es interessieren mich SO viele Sachen, dass ein Leben, in dem man sich nunmal für eines entscheiden muss, um dort zu arbeiten oder doch wenigstens für zwei, wie ich es getan habe, zu kurz ist. Hobbyniveau ist bei mir immer schwierig... Das müsste ich in der Tat einmal lernen..."

Davon kann ich auch ein Lied singen.
So ist das, wenn man seine Antennen immer auf Empfang gestellt hat, das ist der Preis. Die Inensität, mit der Du studieren möchtest, kann ich auch gut nachvollziehen. Mir ginge das genauso....
Ich hoffe, Du findest einen Weg, vielleicht kannst Du ja auch auf kleinen Festivitäten spielen und so etwas Geld verdienen?

LG
VP
 
Liebe Partita,

erstmal müsstest du dich dafür entscheiden, ob du das überhaupt tun und wollen würdest, oder nicht. Dann kann man anfangen, Sponsoren zu suchen. Ich denke, es würden sich einige finden. Selbst, wenn die nicht deinen kompletten Lebensunterhalt finanzieren, sondern nur einen Teil davon, wäre dir doch geholfen. Ein Konzert ist ja nicht so viel Aufwand für dich - im Gegenteil, ich finde es sehr gut, immer wieder Fixpunkte zu haben, für die man etwas auf den Punkt bringen muss. Und es wäre eine gute Alternative zu den Wettbewerben!
Hier im Forum gibt es sicher einige, und auch im Rest von Deutschland könnte man es über Zeitung oder sonstiges versuchen...
 

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