P
partita
- Dabei seit
- 15. Dez. 2009
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Hallo ihr Lieben,
ich bin gerade sehr frustriert und möchte einfach damit raus, meinem Frust Platz machen...
Den ganzen Abend und nicht nur heute, sondern immer mal wieder in letzter Zeit, habe ich damit zugebracht, nach Stipendien zu suchen, um mir wenigstens einen Teil meines Studiums finanzieren zu können und nicht so viel neben meinen 15 Fächern noch arbeiten zu müssen, dass ich kaum zum Üben komme oder eben nur im Rahmen eines Zeitplans, der dem einer Wahnsinnigen gleicht. Alle Mühe scheint vergebens, es scheitert immer wieder an der Bedingung Zweitstudium oder an meinem Alter.
Darüber hinaus habe ich nach Stipendien/Stiftungen/Zuschüssen für die Teilnahme an Meisterkursen gesucht - leider auch vergeblich.
Ich bin gerade so frustriert, da ich mich so gerne mehr auf mein Instrument konzentrieren können würde und in Ruhe üben können würde. Wenn ich nur am Tag eine einzige Stunde für mich hätte, um einmal auszuspannen, dann könnte ich freier, ungezwungener, entspannter üben und viel effektiver arbeiten. Meine Professorin wundert sich zwar, wie schnell ich trotz meiner hohen zeitlichen Belastung vorankomme, aber ich sehe, wieviel effektiver ich arbeiten könnte und wieviel weiter ich sein könnte, wenn ich mehr Zeit hätte...
Dadurch, dass ich wegen meiner Arbeit zeitlich so festgelegt bin, stehen mir auch nicht einmal viele Meisterkurse zur Verfügung - und diejenigen, die zeitlich machbar wären, weil Schulferien und Semesterferien zusammenfallen (sprich: im Sommer), muss man auch erstmal bezahlen. Kursgebühren von ein paar hundert Euro + Einschreibegebühren + Übernachtungskosten + Anreise - das kann ich vergessen - ich brauche meine Einkünfte, um mich hier finanzieren zu können.
Ich würde auch so gerne wieder an Wettbewerben mitspielen, aber auch hier gibt es Altersgrenzen, die ich teilweise schon überschritten habe und bei anderen werde ich sie bald überschritten haben. Mit der wenigen Zeit, die ich neben allem hier habe, schaffe ich es innerhalb der kurzen Zeit, die mir noch bis zu den Altersgrenzen bleibt, auch sicher nicht, mich anständig auf einen Wettbewerb vorzubereiten (an dem meist ja auch die Cracks aus der Meisterklasse teilnehmen), um dort eine Chance jenseits der Vorrunde zu haben.
Es war einfach die größte Fehlentscheidung meines Lebens, damals die Musik aufzugeben - nun bleibt mir einiges verwehrt dadurch. Ich bereue mein Erststudium überhaupt nicht, es hat mir sehr viel Spaß bereitet, ich habe sehr nette Leute kennengelernt und hatte eine prima Zeit. Aber ich bin so frustriert zu sehen, was das Alter für eine Rolle spielt in der Musik... Wenn man nicht mit 21 schon alles kann, braucht man nicht mehr zu kommen, auch wenn man trotzdem noch weiterentwicklungsfähig ist und gerade schnell große Fortschritte macht.
Ich will eigentlich gar kein Selbstmitleid von mir geben - ich habe mir meine Situation schließlich selbst ausgesucht und kann froh sein, dass ich es überhaupt noch soweit geschafft habe nach meinen 12 Jahren Spielpause. Ich sehe rein rational auch die Argumente gegen eine finanzielle Unterstützung eines Zweitstudiums ein - eigentlich hatte ich meine Ausbildung und soll nun der Gesellschaft als arbeitendes und steuerzahlendes Mitglied zur Verfügung stehen. Trotzdem bin ich gerade so frustriert, da ich einfach so sehr zurück möchte in die Musik, zurück in den Weg, den ich damals verlassen habe und ihn aus einer größeren Überzeugung heraus und mit mehr Herzblut gehe, als manch anderer Student. Es gibt eben nicht nur die Standardfälle und das Leben verläuft nicht immer geradlinig in den geregelten Bahnen. So viele Leute (u.a. mehrere Professoren...) haben mir gesagt, es müsse doch einen Weg geben, mich zu unterstützen, irgendwer müsse doch meinen großen Willen und mein Potential erkennen - aber allein schon die Zahl, die sich in den nächsten Tagen noch um eins erhöhen wird, und wenn nicht diese, dann aber das Wort "Zweitstudium", vernichtet all jene Möglichkeiten. An allen Stellen heißt es: Ja, da müsste man doch was machen können - aber moment mal, Zweitstudium, nein, das geht nicht. Oder: Wie alt ist sie? 28? Nein, wir fördern nur junge Talente...
Ich bin traurig zu sehen, dass einem eine berufliche Umorientierung so erschwert wird, auch wenn man so zielstrebig und hart dafür arbeitet, im wahrsten Sinne des Wortes.
Keine Sorge, ich schaffe das alles auch mit meinen 3 Jobs nebenher - ich habe trotzdem überall beste Noten und Rückmeldungen - aber frustriert bin ich trotzdem, da ich weiß, dass es nicht dasselbe werden kann als hätte ich es vor 10 Jahren gemacht. Und zwar nicht wegen meiner pianistischen Unfähigkeit, sondern wegen des Alters und des Zweitstudiums.
Ich kann nur jedem hier, der sich überlegt, Musik oder was anderes zu studieren, dazu raten, ZUERST Musik zu studieren und DANACH was anderes...
Frustrierte Grüße,
eure Partita,
die sich das nun einfach mal von der Seele reden musste... :(
ich bin gerade sehr frustriert und möchte einfach damit raus, meinem Frust Platz machen...
Den ganzen Abend und nicht nur heute, sondern immer mal wieder in letzter Zeit, habe ich damit zugebracht, nach Stipendien zu suchen, um mir wenigstens einen Teil meines Studiums finanzieren zu können und nicht so viel neben meinen 15 Fächern noch arbeiten zu müssen, dass ich kaum zum Üben komme oder eben nur im Rahmen eines Zeitplans, der dem einer Wahnsinnigen gleicht. Alle Mühe scheint vergebens, es scheitert immer wieder an der Bedingung Zweitstudium oder an meinem Alter.
Darüber hinaus habe ich nach Stipendien/Stiftungen/Zuschüssen für die Teilnahme an Meisterkursen gesucht - leider auch vergeblich.
Ich bin gerade so frustriert, da ich mich so gerne mehr auf mein Instrument konzentrieren können würde und in Ruhe üben können würde. Wenn ich nur am Tag eine einzige Stunde für mich hätte, um einmal auszuspannen, dann könnte ich freier, ungezwungener, entspannter üben und viel effektiver arbeiten. Meine Professorin wundert sich zwar, wie schnell ich trotz meiner hohen zeitlichen Belastung vorankomme, aber ich sehe, wieviel effektiver ich arbeiten könnte und wieviel weiter ich sein könnte, wenn ich mehr Zeit hätte...
Dadurch, dass ich wegen meiner Arbeit zeitlich so festgelegt bin, stehen mir auch nicht einmal viele Meisterkurse zur Verfügung - und diejenigen, die zeitlich machbar wären, weil Schulferien und Semesterferien zusammenfallen (sprich: im Sommer), muss man auch erstmal bezahlen. Kursgebühren von ein paar hundert Euro + Einschreibegebühren + Übernachtungskosten + Anreise - das kann ich vergessen - ich brauche meine Einkünfte, um mich hier finanzieren zu können.
Ich würde auch so gerne wieder an Wettbewerben mitspielen, aber auch hier gibt es Altersgrenzen, die ich teilweise schon überschritten habe und bei anderen werde ich sie bald überschritten haben. Mit der wenigen Zeit, die ich neben allem hier habe, schaffe ich es innerhalb der kurzen Zeit, die mir noch bis zu den Altersgrenzen bleibt, auch sicher nicht, mich anständig auf einen Wettbewerb vorzubereiten (an dem meist ja auch die Cracks aus der Meisterklasse teilnehmen), um dort eine Chance jenseits der Vorrunde zu haben.
Es war einfach die größte Fehlentscheidung meines Lebens, damals die Musik aufzugeben - nun bleibt mir einiges verwehrt dadurch. Ich bereue mein Erststudium überhaupt nicht, es hat mir sehr viel Spaß bereitet, ich habe sehr nette Leute kennengelernt und hatte eine prima Zeit. Aber ich bin so frustriert zu sehen, was das Alter für eine Rolle spielt in der Musik... Wenn man nicht mit 21 schon alles kann, braucht man nicht mehr zu kommen, auch wenn man trotzdem noch weiterentwicklungsfähig ist und gerade schnell große Fortschritte macht.
Ich will eigentlich gar kein Selbstmitleid von mir geben - ich habe mir meine Situation schließlich selbst ausgesucht und kann froh sein, dass ich es überhaupt noch soweit geschafft habe nach meinen 12 Jahren Spielpause. Ich sehe rein rational auch die Argumente gegen eine finanzielle Unterstützung eines Zweitstudiums ein - eigentlich hatte ich meine Ausbildung und soll nun der Gesellschaft als arbeitendes und steuerzahlendes Mitglied zur Verfügung stehen. Trotzdem bin ich gerade so frustriert, da ich einfach so sehr zurück möchte in die Musik, zurück in den Weg, den ich damals verlassen habe und ihn aus einer größeren Überzeugung heraus und mit mehr Herzblut gehe, als manch anderer Student. Es gibt eben nicht nur die Standardfälle und das Leben verläuft nicht immer geradlinig in den geregelten Bahnen. So viele Leute (u.a. mehrere Professoren...) haben mir gesagt, es müsse doch einen Weg geben, mich zu unterstützen, irgendwer müsse doch meinen großen Willen und mein Potential erkennen - aber allein schon die Zahl, die sich in den nächsten Tagen noch um eins erhöhen wird, und wenn nicht diese, dann aber das Wort "Zweitstudium", vernichtet all jene Möglichkeiten. An allen Stellen heißt es: Ja, da müsste man doch was machen können - aber moment mal, Zweitstudium, nein, das geht nicht. Oder: Wie alt ist sie? 28? Nein, wir fördern nur junge Talente...
Ich bin traurig zu sehen, dass einem eine berufliche Umorientierung so erschwert wird, auch wenn man so zielstrebig und hart dafür arbeitet, im wahrsten Sinne des Wortes.
Keine Sorge, ich schaffe das alles auch mit meinen 3 Jobs nebenher - ich habe trotzdem überall beste Noten und Rückmeldungen - aber frustriert bin ich trotzdem, da ich weiß, dass es nicht dasselbe werden kann als hätte ich es vor 10 Jahren gemacht. Und zwar nicht wegen meiner pianistischen Unfähigkeit, sondern wegen des Alters und des Zweitstudiums.
Ich kann nur jedem hier, der sich überlegt, Musik oder was anderes zu studieren, dazu raten, ZUERST Musik zu studieren und DANACH was anderes...
Frustrierte Grüße,
eure Partita,
die sich das nun einfach mal von der Seele reden musste... :(