Dreiklang
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@Sesam, @Chrissi
ich kann euch nicht wirklich erklären, warum mir die Arbeit an der Campanella einen so großen Spaß macht, trotz der Tatsache, daß nicht zu erwarten ist, daß ich sie je beherrschen könnte. Fakt ist, daß es wunderschöne Lautmalerei und Harmonien für mich sind. Klavierspiel über einen weiten Oktavenumfang, wenn auch mit Schwerpunkt in den oberen Lagen. Der dritte Satz ist einfach herrlich, selbst langsam gespielt, finde ich (man kann manche Pianisten beim Schluß einknicken hören).
Aber irgendwann hört es für mich auch auf, mir selbst Fragen zu stellen :D
Ich bin sehr froh, daß ich das Klavierspiel mit der Freude und persönlichen Motivation habe, wie sie halt bei diesem Stück da ist, und ja schon über einen längeren Zeitraum...
Es geht und ging wirklich langsam vorwärts, aber was soll's... mehr weiß ich kaum zu sagen darüber.
klimpertante, das wie Du es beschreibst, so war es bis vor nicht allzu langer Zeit, als erste Teile dann mal auswendig gingen (ich meine, herumklimpern und sich auch mit dem unvollkommenen freuen). Als ich gemerkt habe, daß ich so aber nicht weiter vorankomme, habe ich das Metronom jetzt wieder im Einsatz...
---
Für "unspielbar" halte ich das Stück an und für sich nicht. In jeder Dimension sehr schwierig, auch z.B. bei der musikalischen Gestaltung, das ja.
Ich weiß nicht, ob das eine von Pianisten geteilte Ansicht ist, aber: mir scheint, daß jedes Klavierstück ganz einfach eine völlig individuelle Bewegungsaufgabe für die Finger resp. Hände ist. Und zwar dermaßen individuell und einzigartig, daß ich mich beginne zu fragen, wo überhaupt zwischen Stücken und beispielsweise Etüden wirklich Synergien liegen können...
Aber wenn jedes Stück eine völlig individuelle und in jeder Sekunde einzigartige Bewegungsaufgabe ist, warum sich dann nicht an eine Bewegungsaufgabe wie die Campanella wagen...? Wobei, die "Aufgabe" in der reinen Bewegung natürlich nicht erschöpft ist - die Dimension der musikalischen, auch der rhythmischen, Gestaltung sollte man auch noch adequat auszufüllen versuchen (jetzt rede ich schon bald wie ein Lehrer... :oops:).
Man muß allerdings auch ein Konzept haben, wie man an eine solche Aufgabe rangeht. Ohne das bei meinem Digital-Piano eingebaute Metronom dabei vorzugehen, wäre für mich vollkommen undenkbar... das Auswendig-Lernen kann getrennt davon erfolgen, aber beim auf-Geschwindigkeit-bringen laufen so mannigfaltige geistige Prozesse ab, daß ich die Stütze einer präzise vorgegebenen und reproduzierbaren Geschwindigkeit unbedingt brauche. Hat man diese Geschwindigkeit im Griff, kann man sie etwas steigern, wieder den neuen Lernprozeß bewältigen, und so weiter.
Für eine schwierige Stelle ist dabei mein Ziel, einen sogenannten "inneren Blick" zu entwickeln. Hat man diesen, kann man die Stelle. Spielt man sie ohne diesen "inneren Blick", kann man sie nicht und sie gelingt nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit.
Das schöne ist, für jede Stelle oder Passage läßt sich dieser "innere Blick" letzten Endes entwickeln... man muß nur die (langsame) Geschwindigkeit finden, bei der die Stelle komplett sauber läuft, und diese z.B. mittels Metronom langsam steigern. Das mag Zeit kosten, und Arbeit sein, aber jedes Ziel sollte so irgendwann erreichbar sein, wenn man sich einen gewissen Grundstock an Technik schon erworben hat.
Vielleicht dauert das bei einem solchen Stück einfach zu lange. Noch bin ich jedenfalls gerne dabei.
---
Aber auch wenn man eine gute Methode hat, ranzugehen, warten nach meiner Erfahrung bei diesem Stück viele viele Hürden, und zwar ganz unterschiedlicher Art...
Solange es einem gelingt, diese jeweils zu erkennen und zu lösen, geht es noch (schlimm ist nur, wenn man gar nicht klar beziffern kann, woran es liegt, daß man auf der Stelle tritt - dann kann man wohl auch keine Lösung finden. Bei genau solchen Problemen könnten dann wohl kompetente Lehrer mit ihrer Erfahrung einem hilfreich beistehen).
Soviel meine Gedanken dazu,
Schönen Gruß,
Dreiklang
ich kann euch nicht wirklich erklären, warum mir die Arbeit an der Campanella einen so großen Spaß macht, trotz der Tatsache, daß nicht zu erwarten ist, daß ich sie je beherrschen könnte. Fakt ist, daß es wunderschöne Lautmalerei und Harmonien für mich sind. Klavierspiel über einen weiten Oktavenumfang, wenn auch mit Schwerpunkt in den oberen Lagen. Der dritte Satz ist einfach herrlich, selbst langsam gespielt, finde ich (man kann manche Pianisten beim Schluß einknicken hören).
Aber irgendwann hört es für mich auch auf, mir selbst Fragen zu stellen :D
Ich bin sehr froh, daß ich das Klavierspiel mit der Freude und persönlichen Motivation habe, wie sie halt bei diesem Stück da ist, und ja schon über einen längeren Zeitraum...
Es geht und ging wirklich langsam vorwärts, aber was soll's... mehr weiß ich kaum zu sagen darüber.
klimpertante, das wie Du es beschreibst, so war es bis vor nicht allzu langer Zeit, als erste Teile dann mal auswendig gingen (ich meine, herumklimpern und sich auch mit dem unvollkommenen freuen). Als ich gemerkt habe, daß ich so aber nicht weiter vorankomme, habe ich das Metronom jetzt wieder im Einsatz...
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Für "unspielbar" halte ich das Stück an und für sich nicht. In jeder Dimension sehr schwierig, auch z.B. bei der musikalischen Gestaltung, das ja.
Ich weiß nicht, ob das eine von Pianisten geteilte Ansicht ist, aber: mir scheint, daß jedes Klavierstück ganz einfach eine völlig individuelle Bewegungsaufgabe für die Finger resp. Hände ist. Und zwar dermaßen individuell und einzigartig, daß ich mich beginne zu fragen, wo überhaupt zwischen Stücken und beispielsweise Etüden wirklich Synergien liegen können...
Aber wenn jedes Stück eine völlig individuelle und in jeder Sekunde einzigartige Bewegungsaufgabe ist, warum sich dann nicht an eine Bewegungsaufgabe wie die Campanella wagen...? Wobei, die "Aufgabe" in der reinen Bewegung natürlich nicht erschöpft ist - die Dimension der musikalischen, auch der rhythmischen, Gestaltung sollte man auch noch adequat auszufüllen versuchen (jetzt rede ich schon bald wie ein Lehrer... :oops:).
Man muß allerdings auch ein Konzept haben, wie man an eine solche Aufgabe rangeht. Ohne das bei meinem Digital-Piano eingebaute Metronom dabei vorzugehen, wäre für mich vollkommen undenkbar... das Auswendig-Lernen kann getrennt davon erfolgen, aber beim auf-Geschwindigkeit-bringen laufen so mannigfaltige geistige Prozesse ab, daß ich die Stütze einer präzise vorgegebenen und reproduzierbaren Geschwindigkeit unbedingt brauche. Hat man diese Geschwindigkeit im Griff, kann man sie etwas steigern, wieder den neuen Lernprozeß bewältigen, und so weiter.
Für eine schwierige Stelle ist dabei mein Ziel, einen sogenannten "inneren Blick" zu entwickeln. Hat man diesen, kann man die Stelle. Spielt man sie ohne diesen "inneren Blick", kann man sie nicht und sie gelingt nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit.
Das schöne ist, für jede Stelle oder Passage läßt sich dieser "innere Blick" letzten Endes entwickeln... man muß nur die (langsame) Geschwindigkeit finden, bei der die Stelle komplett sauber läuft, und diese z.B. mittels Metronom langsam steigern. Das mag Zeit kosten, und Arbeit sein, aber jedes Ziel sollte so irgendwann erreichbar sein, wenn man sich einen gewissen Grundstock an Technik schon erworben hat.
Vielleicht dauert das bei einem solchen Stück einfach zu lange. Noch bin ich jedenfalls gerne dabei.
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Aber auch wenn man eine gute Methode hat, ranzugehen, warten nach meiner Erfahrung bei diesem Stück viele viele Hürden, und zwar ganz unterschiedlicher Art...
Solange es einem gelingt, diese jeweils zu erkennen und zu lösen, geht es noch (schlimm ist nur, wenn man gar nicht klar beziffern kann, woran es liegt, daß man auf der Stelle tritt - dann kann man wohl auch keine Lösung finden. Bei genau solchen Problemen könnten dann wohl kompetente Lehrer mit ihrer Erfahrung einem hilfreich beistehen).
Soviel meine Gedanken dazu,
Schönen Gruß,
Dreiklang