@mick :
Ich bin es gewohnt, mich nur mit Leuten, die keinen Unfug daherreden, über Bach zu unterhalten. Weil Du noch jung bist, mache ich eine Ausnahme in Deinem Fall, denn wärest Du bereits älter, würde ich ob Deinen Aussagen einen gewaltigen Lachanfall bekommen.
Folgendes ist - wie ich Dir schonmal sagte. Jedoch hattest Du es anscheinend nicht verinnerlicht. - zunächst zu widerlegen:
Zitat aus
http://de.wikipedia.org/wiki/Toccata_und_Fuge_d-Moll_BWV_565
Autorschaft
In den letzten Jahrzehnten wurden vermehrt Zweifel an Bachs Urheberschaft geäußert. Vor allem Peter Williams und später Rolf Dietrich Claus zeigen auf, dass die stilistischen Eigenarten stark den zweifelsfrei unter Bachs Namen überlieferten Werken widersprechen. So wurde auch vermutet, dass Bach hier ein fremdes Werk abschrieb oder bearbeitete, als dessen möglicher Autor
Johann Peter Kellner vorgeschlagen worden ist
[5]. Andere Theorien gehen davon aus, dass wir hier eine niedergeschriebene Improvisation Bachs vor uns haben oder dass das Werk eine Orgelbearbeitung einer Violinkomposition Bachs darstellen könnte.
[6] Allerdings fehlen Hinweise auf eine Originalversion in dieser Besetzung und grundsätzlich stellt sich die Frage nach der Gattung von Toccata und Fuge für Violine. In jedem Fall wäre unverständlich, warum der Schreiber Ringk das Stück als ein Werk Bachs bezeichnet haben sollte.
Christoph Wolff[7] zeigt in seinen Studien, dass „die übrigen von Claus angeführten Kritikpunkte – Titel, Tempovorzeichnungen und Arpeggien – […] in Wirklichkeit als Spezifika früher Kompositionen Bachs gelten können“
[8] und deutet den Unisonobeginn als auskomponierte Suboktavkoppel für eine Orgel ohne Sechzehnfußregister im Manual. Ebenso spricht nach Wolff auch die Überlieferung des Werks aus dem Kreise Johann Peter Kellners nicht gegen Bachs Urheberschaft, sondern vielmehr dafür, weil viele von Bachs Jugendwerken aus diesem Kreis überliefert sind. Wird die Toccata und Fuge in d-Moll in diesem Kontext als ein Werk des jungen Johann Sebastian Bach angesehen, bildet sie innerhalb seines Werks „eine wichtige Zwischenstufe auf dem Weg zur Ritornellform späterer Fugen“.
[9]
Viele Details und die hohe kompositorische Qualität sprechen aus heutiger Sicht stark für Bach als Autor und zeigen letztlich nur die Schwierigkeit, Bachs schnelle kompositorische Entwicklung in einer Phase zu erfassen, aus der nur wenige Vergleichswerke erhalten sind. Alte und Neue Bach-Ausgabe sowie das Bach-Werke-Verzeichnis führen sie als eine Komposition Bachs.
Zitat Ende.
So sind also Deiner Meinung nach die Leute, die sich mit den Bach-Ausgaben und dem BWV beschäftigt haben, inkompetent? Interessante Vorstellung, leider nicht überzeugend, Mick.
Es werden folgende Quellen zugrundegelegt:
Zitate der Quellen:
- Timothy Albrecht: Musical Rhetoric in J.S. Bach's Organ Toccata BWV 565. In: Organ Yearbook. 11, 1980, ISSN 0920-3192.
- Eric Lewin Altschuler: Were Bach's Toccata and Fugue BWV 565 and the Ciacconia from BCW 1004 Lute Pieces?. In: The Musical Times. 146, Nr. 1893, 2005, ISSN 0027-4666, S. 77–87.
- Bernhard Billeter: Bachs Toccata und Fuge d-moll für Orgel BWV 565 – Ein Cembalowerk?. In: Die Musikforschung. 50, Nr. 1, 1997, ISSN 0027-4801, S. 77–80.
- Rolf Dietrich Claus: Zur Echtheit von Toccata und Fuge d-moll BWV 565. 2. Auflage. Dohr, Köln 1998, ISBN 3-925366-55-5.
- Alfred Dürr: Authenticity of Johann Sebastian Bach's 'Toccata und Fuge d-moll BWV 565' - A comment. In: Musik und Kirche. 66, Nr. 5, September/Oktober 1996, ISSN 0027-4771, S. 326-327.
- Alfred Dürr: Toccata und Fuge d-moll BWV 565. In: Musikforschung. 56, Nr. 2, April/Juni 2003, ISSN 0027-4801, S. 222–223.
- Reinmar Emans: Zur Echtheit von Toccata und Fuge d-moll BWV 565. In: Die Musikforschung. 50, Nr. 1, 1997, ISSN 0027-4801, S. 113–114.
- Diethard Hellmann: Authenticity of Bach, J.S. Toccata und Fuge d-moll BWV 565. In: Musik und Kirche. 66, Nr. 3, Mai/Juni 1996, ISSN 0027-4771, S. 173.
- Siegbert Rampe (Hrsg.): Bachs Klavier- und Orgelwerke. Teilband 1. Laaber-Verlag, Laaber 2007, ISBN 978-3-89007-458-0, S. 362-367.
- Peter Williams: BWV565: A toccata in D minor for organ by J. S. Bach?. In: Early Music. 9, Nr. 3, Juli 1981, ISSN 0306-1078, S. 330–337.
- Christoph Wolff: Johann Sebastian Bach. 2. Auflage. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16739-5.
- Siegbert Rampe (Hersg.): Bachs Klavier- und Orgelwerke, Teilband 4/1, 2007, ISBN 978-3-89007-458-0, S. 364
- Siegbert Rampe (Hersg.): Bachs Klavier- und Orgelwerke, Teilband 4/1, 2007, ISBN 978-3-89007-458-0, S. 366
- Siegbert Rampe (Hersg.): Bachs Klavier- und Orgelwerke, Teilband 4/1, 2007, ISBN 978-3-89007-458-0, S. 367
- Christoph Wolff: Johann Sebastian Bach, 2. Auflage 2007. S. Fischer, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-596-16739-5
- Stephan Emele: BWV 565 – ein Werk von Kellner? (Staatsexamensarbeit). - Auszugsweise auch im Web.
- Peter Williams: BWV565: A toccata in D minor for organ by J.S.Bach?. In: Early Music, 1981.
- Christoph Wolff: Zum norddeutschen Kontext der Orgelmusik des jugendlichen Bach: Das Scheinproblem der Toccata d-Moll BWV 565. In: Wolfgang Sandberger (Hrsg.): Bach, Lübeck und die norddeutsche Musiktradition. Kassel 2002. S. 241-251.
- Siegbert Rampe (Hrsg.): Bachs Klavier- und Orgelwerke, Teilband 4/1, 2007, ISBN 978-3-89007-458-0, S. 364.
- Siegbert Rampe (Hrsg.): Bachs Klavier- und Orgelwerke, Teilband 4/1, 2007, S. 367.
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Woraus Du, Mick, Dir folgende Frage selbst erschließen kannst:
Welche aktuellen wissenschaftlichen Werke widerlegen Rampe und Wolff ?
Das sollte genügen, Dich für den Rest Deiner...Zeit...zu beschäftigen ( natürlich nur, falls Du nicht gerade die 4. Brucknersinfonie für Klavier 2hd. umschreibst, da es das ja gemäß Deiner "Kompetenz" nicht gibt, hm ? )
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Zu einigen anderen Punkten Deiner Aussagen:
Seit wann ist der Bekanntheitsgrad eines Werkes ein Maß für dessen Qualität? Nach diesem Kriterium wäre "Für Elise" das Beste, was Beethoven je komponiert hat. Ist es aber offensichtlich nicht.
Der Bekanntheitsgrad nicht unbedingt.allein - und insofern hast Du Recht, da Du vorsichtigerweise das Wort "ein" nutzt: er ist ZUSAMMEN mit den anderen oben vorn mir genannten Merkmalen
weltweit bekannt und beliebt und konnotativ belegt,
relevant für die Qualitätseinordnung. Ein Werk, das niemand mag, ist schlecht. Ganz einfach.
Besonders undurchdacht ( normalerweise würde ich hier ein anderes Wort verwenden, aber dann kommt Etepeteter und jault mich an, trotzdem ich nur auf Deinen unbelegbaren Unfug reagiere hier ) ist folgende Äußerung von Dir:
Zitat von mick:
Das hat "die Welt" aber nicht entschieden. Jedenfalls nicht der Teil der Welt, der etwas von Bachs Musik versteht und sich in dessen Werk auskennt.
Erzähl das mal bitte Herrn Wolff. Der wird bestimmt hellauf begeistert sein, welch bahnbrechende Erkenntnisse Du Dir aufgrund Deiner "Bach-Erfahrung"
hier herausrutschen lassen hast.
Wenn Du lesen kannst, wirst Du festgestellt haben, dass Leute, die sich mit Bach auskennen, DURCHAUS der Meinung sind, dass die Toccata von Bach ist.
Und zwar, bis diese Meinung widerlegt wird.
Allerdings fürchte ich, dass Du nicht derjenige sein wirst, der dies bewerkstelligen könnte. Bedenke, dass Du bereits bei mir "aufläufst". Ich kenne sowohl Toccata, als auch das d-Moll - Konzert lange ...UND gut.
LG, Olli