Wir haben in der deutschen Sprache bis zur sechs (und das reicht meist) sehr kurze einsilbige präzise aussprechbate Zahlworte, die man nicht extra lernen muss.
Der Vorteil des reinen Zählens besteht darin, dass man sich klarmachen muss, wo Taktschwerpunkte sind und in welchem Bezug die notierten Rhythmen zum Metrum und Puls stehen. Ob sie beispielsweise auf betonten oder unbetonten Taktteilen stehen u.a.
Daher ist es günstig, wenn man zählen kann.
Der große Vorteil von Rhythmussprachen und selbsterfundenen Silben besteht natürlich im ungleich vielfältigeren Angebot von Konsonanten und Vokalen, mit denen man die Vielschichtigkeit auch komplexerer Rhythmen besser darstellen kann.
Hier war ja bereits problematisch, schon nur den Unterschied zwischen Triolen und Achtel+2 Sechzehntel mit den gleichen Silben darzustellen. Da gibt es ja noch diverse andere Möglichkeiten
und wenn wir dann noch an afrikanische Rhythmen etc. denken .... .
Aus diesem Grund haben sich Rhythmussprachen sehr etabliert - die Nutzung von Explosivlauten, m, ng u.a. bringt den Groove und das Timing der rhythmisch geprägten Musik deutlich besser zum Klingen als eins, zwei, drei, vier, fünf sechs... . Bei Triolen ist z.B. "Ga-ma-la" einprägsamer und musikalischer (g als betonterer Laut auf der ersten Triolenachtel, Verbindung mit dem m zum zweiten Triolenachtel...) als 2-un-te und klappt auch besser.
Nettes Buch:
https://www.stretta-music.com/elke-rhythmisch-fit-mach-mit-nr-347933.html
Liebe Grüße
chiarina
P.S.: Noch was vergessen: die Verwendung von Rhythmussprache ist m.E. keine Krücke, sondern eine zusätzliche Ebene, die uns bekannte Sprachmuster (Sprachrhythmus ...) und -silben mit dem rhythmischen Erleben von Musik verknüpft, die Klangvorstellung schult und deshalb sehr nützlich ist. Es ist immer gut, im Unterricht einen musikalischen Aspekt, in diesem Fall rhythmische Abläufe und Muster, von vielen verschiedenen Seiten und Lernfeldern zu präsentieren, so dass der Schüler auswählen kann, was zu ihm passt.