Das legato ist schon die "Grund-Artikulation" (oder wie man das nennt) beim Klavier.
Oh!!!??
Ab Anfang des 19. Jh. sicher! (Beethoven!)
ABER!
In der älteren Musik heißt es aber in den Lehrbüchern das Normale sei das Nonlegato (CPE Bach, Türck,... )
Da meist (Bach WtC, ...) nix da steht, muss man sich auf der Basis stilistischer Kenntnisse eine stimmige Artikulation basteln. Dauerlegato (eventuell noch kräftig gewürzt mit Pedalsauce!) in Barockmusik kann's jedenfalls nicht sein. Auch das ach so beliebte Harmoniepedal (Präludium C-Dur aus dem ersten Band; also die Begleitung zum Ave Maria) ist sicher unangemessen.
Grundsätzlich kann man bei barocker (und frühklassischer!) Musik für Tasteninstrumente zwei Grundpositionen beziehen:
A da das Spiel (auch des völlig unveränderten Textes!!) auf einem modernen Instrument bereits eine weitreichende Veränderungen, eine Transkription ist, wenden wir die zu diesem Instrument gehörige Stilistik und Ästhetik an, also die des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts oder spielen überhaupt keine ältere Musik auf dem modernen Flügel.
B Wir versuchen zu retten, was zu retten ist und bemühen uns möglichst viel von der Stilistik und Ästhetik des Originals zu erhalten.
Ich bin ein Anhänger der zweiten Position, aber das ist dann zuweilen Recht aufwändig. Man braucht doch einiges an Wissen!