Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Dauerlegato (eventuell noch kräftig gewürzt mit Pedalsauce!) in Barockmusik kann's jedenfalls nicht sein.

Hab ich auch nie behauptet. Du wirst aber sicherlich ein Präludium oder eine Fuge nicht im Dauer-non legato spielen. Das schöne bei Bach ist, dass er viele Interpretationen verträgt. Und auch wenn ich bekennender Gould-Anhänger bin, bin ich auch fasziniert vom WTC von Richter. Auch wenn ich persönlich so Bach nicht spiele.

Ob historische Aufführungspraxis oder nicht: ich überlege mir, wie mein Bach klingen soll, was ich damit ausdrücken möchte. Dann überlege ich, welche Artikulation (Dynamik, etc) das unterstützt. Dabei benutze ich kein Pedal. Das ist mein Verständnis, und alles andere ist mir gelinde gesagt egal. Sorry, wenn das unprofessionell ist.

Lieber Fragesteller: tatsächlich kann dir @Alter Tastendrücker, @rolf oder @Stilblüte die besseren Tipps geben. Ich habe nur aus meinem Verständnis heraus geantwortet.
 
@Ellizza: das ist sehr hilfreich, danke! Langsam fange ich an zu verstehen, warum es so komisch klingt, wenn ich spiele, und was ich tun/üben kann, damit es besser klingt.

@Alter Tastendrücker : vielen Dank für die ausführlichen Gedanken. Ein neues Universum wartet offenbar darauf, erkundet zu werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
dass nur legato gespielt wird, wenn Bögen über den Noten stehen (Bindebogen?). Ohne Bogen wird non-legato gespielt.

So steht's in der alten Lehrbüchern, aber oft steht auch deshalb nichts, weil der Komponist eine geeignete Artikulation für selbstverständlich hielt und nicht hingeschrieben hat.
Die beste Lösung ist es, beim alten Bach die wenigen Legato Bögen, die nachweislich von ihm selbst stammen zu studieren (ich empfehle zunächst die Allemande aus der 6. Französischen Suite und die Fuge h-Moll aus WtC I).
Die Dreiton Gruppen aus der Fr. Suite finden sich bei Bach immer wieder und die Zweiton-Seufzer aus der Fuge ebenfalls.
Wenn man dann noch zwei kleine Regeln (Regeln, keine Gesetze!!) beachtet, nämlich möglichst keine Bindungen über Taktstriche und größere Intervalle eher trennen, dann hat man schon eine gewisse Grundlage.
Melismen wie im langsamen Satz des Italienischen Konzerts sind auch eher Legato (Solche Bögen findet man in Bachs Vokalmusik gelegentlich)!
 
Vor kurzem habe ich ja das Digitalpiano gewechselt.

Aufgrund meiner Anatomie (kleine Hände, lange mittlere Finger, kurze Daumen/Außenfinger) lande oft zwangsläufig sehr weit innen auf der Tastatur, spätestens wenn es mit dem Daumen hoch auf die schwarzen Tasten geht und ich eine relativ flache Hand benötige, um die Oktave zu erreichen.

Nun sind bei den meisten Digitalpianos die Tasten relativ kurz und dadurch die Winkel bis zum Scheitelpunkt etwas ungünstig. Weiter innen spielen sich also insbesondere die schwarzen Tasten deutlich schwerer. Beim bisherigen Instrument hatte das zur Folge, daß die dort angeschlagenen Töne etwas leiser ausfielen, was aber bei den Klangerzeugungsfähigkeiten des Instrumentes kaum auffiel. Beim neuen habe ich nun das Problem, daß die ganz innen angeschlagenen Töne hingegen hörbar lauter ausfallen, als die Außentöne bspw. in einem Oktavakkord.

Gibt es Empfehlungen für irgendwelche Übungen außer Hanon :004: und chromatischen Tonleitern?
 
Beim neuen habe ich nun das Problem, daß die ganz innen angeschlagenen Töne hingegen hörbar lauter ausfallen, als die Außentöne bspw. in einem Oktavakkord.
Ehrlich gesagt, hört sich das Problem weniger als ein motorisches an, sondern mehr ein die gewollte Lautstärke nicht steuern können. In jeder Konstellation muss jeder Finger anders anschlagen um die gewünschte Lautstärke zu erreichen. Kopple also deine Erwartungshaltung von den bestimmten Fingern ab (mittlere schlagen kräftiger an....) und konzentriere dich mental auf die gewollte Lautstärke. Die Finger werden dann richtig anschlagen, unabhängig davon welcher Finger gerade zuständig für den Ton ist.
 
Ehrlich gesagt, hört sich das Problem weniger als ein motorisches an, sondern mehr ein die gewollte Lautstärke nicht steuern können. In jeder Konstellation muss jeder Finger anders anschlagen um die gewünschte Lautstärke zu erreichen. Kopple also deine Erwartungshaltung von den bestimmten Fingern ab (mittlere schlagen kräftiger an....) und konzentriere dich mental auf die gewollte Lautstärke. Die Finger werden dann richtig anschlagen, unabhängig davon welcher Finger gerade zuständig für den Ton ist.
Inzwischen bin ich der Sache auf den Grund gegangen und sehe die Ursache in der ziemlich großen Differenz zwischen statischen und dynamischem Spielgewicht. Diese Differenz existiert auf meinem alten Instrument nicht. Dessen Reibung an den relativ leichtgängigen Plastiktasten ist praktisch Null, man spürt nur das reine Hammergewicht.

Ich vermute mal, das ist der Preis, den man für Holztasten ohne Gegengewichte zu zahlen hat. Es gibt zwar Digitalpianos, die individuell ausbalancierte Holztasten haben, aber die kosten dann eben nochmal ein paar Tausender mehr.
 
Lieber Fünfton,

ohne dein Spiel und das Instrument zu kennen, kann man nur raten. Deine Probleme (und ich meine, du hättest schon an anderer Stelle über schwergängige Instrumente geklagt?) können daher rühren, dass du sehr viel aus den Fingern spielst. Wenn man den Arm mehr einsetzt, nicht zu nah am Instrument sitzt und auch mal auf seine Hand-/Armstellung achtet bei den entsprechenden Akkorden, kann das helfen!

Liebe Grüße

chiarina
 

Ich habe wiederholt mal so eine Frage zur Wiederholung.:-D

Stück Wiosna von F. Chopin.

In Takt 10 steht D.C. - also eigentlich Takt 1-4 dann nochmal 1-4 mit Endung2. --- dann Takt 6-9 und nochmal 6-9 mit Endung2. ------ Und dann wegen D.C. nochmal Takte 1-9 (mit oder ohne Wiederholung?)? :konfus: Dann Abschnitt 11-18 - wozu steht dann dort nochmal Coda? Und was heißt im Takt 10 "con repetione"?
 
Erste Zeile 2 mal
Zweite Zeile 2 mal
dann erste Zeile 2 mal (con r.)
dann zweite Zeile 2 mal (von r.)
dann Coda (Zeile 3 und 4)

Jeweils bei den Wiederholungen beim ersten Mal die erste Klammer als vierten Takt spielen und beim zweiten Mal die zweite Klammer spielen, also zuerst T. 1 - 4 und dann T. 1 - 3 und dann T. 5 !

Das ist aber doch eigentlich ein Lied!?
 
Zuletzt bearbeitet:
D. C. ist kurz für 'Da Capo'
wörtlich übersetzt ' vom Kopf',
gemeint ist vom Anfang nochmals spielen!
 
Erste Zeile 2 mal
Zweite Zeile 2 mal
dann erste Zeile 2 mal (con r.)
dann Coda (Zeile 3 und 4)

Jeweils bei den Wiederholungen beim ersten Mal die erste Klammer als vierten Takt spielen und beim zweiten Mal die zweite Klammer spielen, also zuerst T. 1 - 4 und dann T. 1 - 3 und dann T. 5 !

Das ist aber doch eigentlich ein Lied!?

con rep bezieht sich also auf D.C. - "mit Wiederholung spielen".:idee:
Aber warum wird bei D.C. nur die erste Zeile wiederholt um dann zu Coda zu springen? Übersehe ich was?:denken:
 
ohne dein Spiel und das Instrument zu kennen, kann man nur raten. Deine Probleme (und ich meine, du hättest schon an anderer Stelle über schwergängige Instrumente geklagt?) können daher rühren, dass du sehr viel aus den Fingern spielst. Wenn man den Arm mehr einsetzt, nicht zu nah am Instrument sitzt und auch mal auf seine Hand-/Armstellung achtet bei den entsprechenden Akkorden, kann das helfen!
Ich hatte nie speziell Probleme mit schwergängigen Instrumenten. Der Grund war einfach, daß mir mein altes Instrument mehr hat durchgehen lassen, als das neue mit etwas kürzeren Tastenhebeln. Inzwischen nach mehr als zwei Wochen komme ich besser zurecht. Ich weiß ja immerhin, wie es "richtig" geht, bin ja damals schließlich streng nach der Russischen Methode (Armgewicht) unterrichtet worden.

Mittlerweile fühlt sich auch eher das alte Instrument schwergängig an, weil es eine kaum definierte Rückmeldung gibt. :coolguy:
 
Ich lerne ja gerade die Invention Nr. 4 von Bach.
Irgendwie bin ich mir jetzt aber bei den langen Trillern nicht mehr sicher. :015:

Takt 19 spiele ich mit dem 1. und 3. Finger d und c. Oben beginnend..., gell?
Takt 29 spiele ich auch oben beginnend??? F und E? Oder Fis und E? Und mit welchen Fingern am besten?
Bin halt eine Triller- Niete... :030:
 
Die Triller haben die Funktion, die lange Note nicht verklingen zu lassen. Ich würde an beiden Stellen erstmal die Hauptnote anschlagen und erst später mit dem Triller beginnen - ungefähr mit dem zweiten Takt und kurz vor dem Ende der langen Note wieder auf der Hauptnote stehenbleiben.

Am schönsten klingt der Triller für mich, wenn man ihn langsam beginnt, die Geschwindigkeit dann steigert und gegen Ende wieder verlangsamt. Das kann man üben, indem man zunächst streng rhythmisiert: erst 16tel-Triolen, dann 32tel, dann 32tel-Quintolen und anschließend das Ganze wieder zurück. Unbedingt achtgeben, dass der Triller leise bleibt - also möglichst direkt an der doppelten Auslösung spielen! Sonst klingt das wie das Gemecker einer Ziege. Als Fingersatz nehme ich gerne einen Wechselfingersatz, z.B. 132 4231 42314 23142 3142 314 2 (rechts). Der Triller links mit f, nicht fis!
 
Aber es geht auch viel einfacher. Um auf einem modernen Instrument den Ton zu erhalten kann man in bestimmten metrisch passenden Abständen nicht zu schnell und hektisch einige Pralltriller spielen. Auch da gilt: Beginn obere Nebennote!
 

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