Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Das spielt man zu zweit.
I: Schüler
II: Lehrer
 
Sicher weiß ich es nicht, aber ich würde sagen: Das ist ein Stück zu vier Händen. I spielt der Schüler, II der Lehrer.

Die Auflösungszeichen sind nur zur Erinnerung. Zwingend nötig sind sie nicht. Das wird aber - gerade in Anfängerliteratur - gerne gemacht.
 
Oh.. ^^ Könntet ihr mir dennoch noch die theoretischen Fragen beantworten? Ich würd den Aufbau und die Theorie des Stücks trotzdem gerne verstehen :/
 
Meine Interpretation: einer der erfahreneren darf mich natürlich gerne berichtigen:

1. das scheint ein Duett zu sein. Die I ist für einen und die II für den anderen. Soetwas wie Lehrer Schüler Duett etc.

Entsprechend sind diese nicht im Stück drüber weil das drüber nen solo Stück ist.

Die gestrichelten Linien geben den Verlauf der Melodie an. Das ist um zu zeigen das die Melodie kurz auf die linke Hand etc. Wechselt.

Obs legato oder phrasierungs Bögen sind weiss ich nicht. Letzte Zeile unten haben wir auf jedenfalls ein paar haltebögen.

Was die # und Auflösungszeichen angeht.

Ja soweit ich weiss gelten die bloß für nen Takt. Aber hinund wieder geben Komponisten das genau in ihrem Stück an.

Das g am Ende ist das GIS aus dem Takt davor. Deswegen das Auflösungszeichen.

Das es ein Duett ist ist wohl nur der part I für den Schüler gedacht.

Pat II ist deswegen um einiges schwieriger.

Beide parts solo zu spielen dürfte sich als ziemlich unmöglich entpuppen.
 
Vielen Dank!

Solo scheint möglich zu sein:



Was sind die durchgezogenen Verbindungslinien oben bei II, die die Akkorde verbinden?
 
I und II links neben dem Stück bedeuten, dass es parallel zu spielen ist? Warum sind die römischen Ziffern bspw. nicht in dem Stück darüber?

I: primo, wird gespielt von einer Person
II: secondo, wird gespielt von einer anderen Person
Ist also für ein Klavier zu drei Händen.

Auf der CD ist ist nur secondo daruf, Du kannst dann den (wesentlich einfacherereren) primo mitspielen.

Grüße
Häretiker
 
Gibt Dir das nicht zu denken, dass Dein KL hören kann, ob Du an "Wellen" denkst oder nicht und ob Du mit genug Armgewicht spielst oder nicht?

Ja. Gerade bei den von Dir beschriebenen grundlegenden Dingen. Da musst Du einfach durch, bis Du es irgendwann verinnerlicht hat. Mein Gott, was hat mich mein KL wochen- bis monatelang immer wieder korrigiert, wenn der Pedalwechsel nicht passte (oder ich mal wieder komplett mit Vollgas gespielt habe). Irgendwann ging es. Wäre er nicht so konsequent dabei geblieben, dann wäre mein Pedalspiel heute noch immer genau so schlecht wie seinerzeit. Da dachte ich auch oft, das würde man doch gar nicht hören. Bis ich es dann selbst mal aufgenommen habe und auch besser darin wurde, mir selbst bei Spielen zuzuhören.

Eben! Und ob man das hört. Und nicht nur die relativ langen Viertelpausen. Ich vermute, Du @muff-in hast Dein Spiel noch nie aufgenommen und angehört. Mach das mal! Das wird Dir buchstäblich die Ohren für all die kleinen Fehler und rhythmischen Unregelmäßigkeiten öffnen, dass Dir die selbigen nur so schlackern. Was Dir Dein Gehirn während des Spiels als "so schön geschmeidig und elegant" vorgaukelt, entpuppt sich nämlich beim neutralem Hören als akustische Schotterpiste mit unzähligen Schlaglöchern.

Also, tut mir leid ich hatte Prüfungswoche, deswegen komme ich erst jetzt zum Antworten. Ich nehme mein Spiel oft auf und ich höre immer wieder Fehler raus, die ich leicht korrigeren kann. Dieses Stück habe ich aber tatsächlich noch nie aufgenommen. Aber ich glaube, das was meinen Klavierleher stört ist nicht, dass ich die Viertelpause vergesse oder mich verspiele, sondern eher, dass das Gefühl vom Stück nicht rüberkommt, während ich es spiele. Deswegen arbeitet er mit mir so viel an Phrasierungen. Aber ich WILL dieses Gefühl gar nicht rüberbringen bzw. gefühlvoll spielen, da ich das Stück satt habe und es mir nicht wichtig ist. Und deswegen finde ich es blöd, dass wir das Stück so "totspielen" und ich was rüberbringen MUSS. Und er weiß das. Aber trotzdem lässt er nicht locker. Und ich glaube, es macht ihn sogar etwas wütend, dass ich das Stück mit meiner Spielweise "verschandele" (verstehe diese Haltung übrigens auch nicht, villt könnt ihr mir das erklären?).

Und noch mal meine Frage: Übst Du regelmäßig und so, wie es Dein KL Dir empfiehlt?

Mein Klavierlehrer empfiehlt mir jeden Tag 15-20 Min zu üben. Da ich kein Übungsklavier zuhause habe, übe ich ca. 2x die Woche für 1,5h (freiwillig, ohne die Zeit zu zählen) in der Musikschule. Es ist das gleiche Übungspensum. Ich weiß, dass es effektiver ist täglich zu üben, aber das geht zur Zeit halt nicht. Im März ziehe ich in ein anderes Wohnheim mit zwei Übungsflügeln.
 
Immer mal wieder habe ich versucht herauszufinden, was der Komponist sich gedacht hat. Denn hier im Forum wurde und wird immer wieder gesagt, man müsse wissen, was man spielt, die Harmonien und Funktionen erkennen. Aber dann kommt z.B. Szymanowski mit einer (erfreulich) bunten Klangwelt daher:

Du kannst hier nicht mit dem Tonvorrat von b-moll argumentieren, hier gehören die übermäßigen Primen (resp. Oktaven) zum Kororit!

Kolorit und keine Harmonien?!

Vorhin habe ich schon wieder - bei einem Präludium von Skrjabin - die Stirn gekräuselt, weil ich an einigen Stellen (mal wieder) keine Harmonien entdecken konnte, es sind reizvolle Dissonanzen, mehr von der musikalischen Sprache habe ich aber an diesen Stellen nicht erkannt.

Wozu muss ich das wissen? Hilft mir das besser nach Noten spielen zu können (...) ?

stell dir vor, du rezitierst ein Gedicht, von dessen Sprache du keine Ahnung hast.
So eine Interpretation kann nichts taugen.

Dem widerspreche ich! Denn sie taugt was, wenn man auf hasenbein gehört hat:

Musizieren darf keine "Bewegungschoreographie" sein, die dann zum Ergebnis Schallereignisse hat, sondern das Hören bzw. der "Klangwille" steuert die Bewegungsaktion.

Der Klangwille! Es reicht demnach, eine Sprache möglichst akzentfrei zu beherrschen. Denn dann verstehen mich die Menschen, wenn ich in dieser Sprache etwas vorlese.

Ich habe mir selbst spanisch beigebracht und durch meine häufigen Urlaube in Katalonien habe ich einen katalanischen Akzent (der so ausgeprägt ist, dass mich die Bewohner für eine Einheimische halten). Das Umsetzen des Klangwillens ist der Akzent der Musik. Wenn man diesen Klangwillen umsetzen kann, dann muss man nicht wissen, ob man gerade es-moll, b-moll oder Des-Dur spielt. Mir ist aber klar, dass es vielen beim Spielen hilft zu wissen, was harmonisch passiert. Mir hilft es nicht!
Daher habe ich mich vorhin beim Präludium darauf konzentriert, wo meine Finger hingehören. Ich habe wahrgenommen dass es hier und da z.B. kein f ist, sondern ein eis.

Dabei habe ich mich zum x-ten Mal gefragt, warum ich meine Zeit mit etwas verschwenden soll, das mich mental belastet und das mir nicht dabei hilft, besser zu spielen sowie Strukturen, Harmonien und Akkorde besser zu erkennen.

Wenn die pianistischen und motorischen Fähigkeiten einem ermöglichen, den Klangwillen umzusetzen, wenn ein Stück also schön klingt, dann ist doch alles gut. Wenn man nicht komponieren und improvisieren will kommt man – meiner Ansicht nach – sehr gut ohne Musiktheorie aus. Der beste Beweis dafür ist ein Freund, der seit Jahrzehnten Klavier spielt, sich aber nicht mit Musiktheorie auskennt und belasten will. Aber: Wenn er spielt, dann erfreut er alle Anwesenden mit seinen Stücken.

Auch auf die Gefahr hin jetzt gesteinigt zu werden...

und das Risiko eingehend


ist meine Ansicht und Erfahrung:

Wenn man den Klangwillen (und die Vorstellungen des Komponisten) umsetzen kann, dann ist Musiktheorie für Hobbymusiker unwichtig - Hauptsache es klingt gut!
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Marlene du sprichst mir aus dem Herzen.
Besser hätt ich es nicht formulieren und ausdrücken können.
Danke
Musikalische Grüsse von Robinson
 
Hab mal eine Frage zum Klavierunterricht. Ich lerne derzeit an einer Musikschule, im Zweierteam mit meiner Tochter. Das klappt ganz gut, auch wenn 45min für zwei natürlich nicht wirklich viel ist. geht momentan leider nicht anders bzw ist ein tauglicher Kompromiss.
Seltsamerweise stehen dort 4 Keyboards... Macht das Sinn? Ich habe zu Hause ein Yamaha Digitalpiano, ein CLP535, der Unterschied im Anschlag ist schon gewaltig. Aber ich über ja 90% der Zeit zu Hause und nur 10% auf den Keyboards. Aber kann man denn auf Keyboards überhaupt sinnvoll vorspielen so dass der Lehrer da Fehler in der Anschlagsdynamik merkt und korrigieren kann?

Zweite Frage zum Unterricht für Kinder (8J) - ist das üblich, dass da ständig neue Stücke rausgesucht werden, bevor die alten überhaupt auch nur einmal ansatzweise sitzen? Also quasi jede Stunde ein neues, zu Hause wird kaum geübt, also bleiben die meisten Noten ungenutzt... Die Auswahl der Noten findet in der Stunde statt, geht also von den 45min ab. Ich fühl mich da ein bisschen komisch. (Als Erwachsener halte ich mich da mehrere Wochen an einem Stück auf, wenn es das Stück erfordert. Da ich begeistert selber Stücke aussuche, hat der KL damit bei mir nicht viel zu tun, mit meiner Auswahl ist er bislang zufrieden.)

Ich komme halt aus einer Erfahrungswelt mit 60min Einzelunterricht auf der Querflöte, das fühlt sich naturgemäß anders an...
 
Hach, dieser Beitrag ist wie gemacht für @hasenbein , er reibt sich sicher schon die Pfoten!:-D

Trotzdem kommt noch etwas Senf von mir dazu:
Bist du sicher, dass ihr tatsächlich bei einem Klavierlehrer gelandet seid und nicht bei einem Keyboardlehrer? Die Gemeinsamkeit beider Instrumente und dessen Unterricht daran sind schwarze und weiße Tasten, das war es dann aber auch schon!

Anfänger und damit vor allem Kinder spielen tatsächlich immer wieder neue Stücke, was aber vor allem daran liegt, dass erste Stücke in der Regel noch sehr kurz sind. Aber sie sollten an diesen Stücken trotzdem etwas gelernt haben, bevor es weiter geht.

Sollte hh für Hamburg stehen, dürftet ihr doch genügend Wahlmöglichkeiten haben. Schaut euch schnellstmöglichst anderweitig um und nehmt Probestunden bei verschiedenen Klavierlehrern. In Hamburg unterrichten auch aktuelle und ehemalige Claviomitglieder, die wir persönlich kennen und empfehlen können.
 

Es ist tatsächlich ein echter KL (und anders), der selber mit den Bedingungen in der Musikschule nicht wirklich zufrieden ist. Soviel erstmal dazu...
 
Aber selbst wenn die Musikschule nix taugt: die Qualität des Lehrers zweifle ich dennoch ebenso stark an, wenn er z.B. ständig neue Sachen aufgibt obwohl die alten nicht fertig sind.

Und ganz ehrlich: ein Klavierlehrer, der mangels Klavieren an Keyboards unterrichtet, kann doch nix taugen... oder habt ihr das Autofahren auf dem Fahrrad gelernt?
 
Ralph, was sind denn das genau für Geräte, die du Keyboards nennst? Sind sie tatsächlich merklich schlechter (inwiefern?) als dein CLP-535 oder nur anders? Es gibt mittlerweile Stagepianos, die neben viel buntem Geblinke auch Klaviaturen haben, die zu den besten des jeweiligen Herstellers gehören. Für den Unterricht optimal sind auch diese nicht, aber sie wären – anders als Billigkeyboards – noch kein eindeutiger Disqualifikationsgrund für Musikschule und Lehrer.
 
Müsste das Casio CTK5000 sein. Klang ist gut, Aber die Anschlagdynamik der Tasten hat nicht so richtig viel mit einem Klavier gemein.
 
Also für Klavierunterricht ist das nichts (ausgenommen als Verlegenheitslösung für die eine oder andere Ausweichstunde). Das müssten Musikschulenbetreiber und Klavierlehrer gleichermaßen unschwer erkennen.
 

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