Anfängerfrage zu Hanonübungen

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Manche Menschen lieben diese Übungen.
Manche hassen sie.
Bei mir ist es weder, noch. Wer sich an dem Namen Hanon stört übrigens oder wem die Erfahrung und Kreativität fehlt selber geeignete Übungen auszudenken oder zu improvisieren, da gibt es auch andere Werke ohne das verrufene Vorwort. „a dozen a day“ finde ich z.B. sehr gut für Kinder und auch erwachsene, wobei a dozen, ein Dutzend, für Anfänger schon recht ambitioniert ist, und dann Jazz-Hanon usw..
Wenn man das so formuliert beantwortet sich die Frage meiner Ansicht nach schon von selbst, "Technik" allein lässt niemanden "schöner" spielen,
Ja, Von Kniebeugen allein wird man kein besserer Fußballer, aber trotzdem ist es eine gute Übung
das gelingt nur, wenn man technische Fertigkeiten mit Musikalität kombiniert.
Wie muss ich mir das vorstellen? Welche Übung empfiehlst du, wenn ich meine Beweglichkeit und Kontrolle verbessern will?
Da ist meiner Meinung nach die Frage "Hanon oder kein Hanon" eher ein Randproblem, weil es einfach an vielen anderen wichtigeren Stellen im Unterricht schon hapert.
Es ist in der Tat ein Randproblem. Es wird ja so dargestellt als ob ich meine, dass man nur Hanon spielen soll und dann automatisch Rachmaninow spielen kann, wenn man das nur lange genug gemacht hat. Nein, es ist ein kleiner Teil des Übeprogramms.
 
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Tatsächlich haben Anfänger noch nicht das Fingergeschick, um musikalisch umsetzen zu können, was sie im Kopf haben. Es ist nur logisch, dass sie dann gern ihre Technik verbessern möchten.
Tja. Dabei wäre es viel notwendiger, den Kopf zu verbessern. Und da gibt es unendlich viele Möglichkeiten - auf der Webseite von @chiarina findest du tolle Beispiele, wie sowas gehen kann.

Hanon ist allerdings für Denkfaule leichter verdaulich, das gebe ich gerne zu.
 
Wie muss ich mir das vorstellen? Welche Übung empfiehlst du, wen ich meine Beweglichkeit und Kontrolle verbessern will?
Da bin ich nicht die richtige Ansprechpartnerin, das solltest Du mit Deinem Klavierlehrer oder Deiner Lehrerin besprechen.

Die können erkennen, wo in Deinem Repertoire Du tatsächlich Einschränkungen unterliegst, und wie man daran arbeiten kann, dadurch gesetzte Grenzen zu verschieben.
Eigentlich sollte Dein KL aber das Unterrichtsmaterial so auswählen, dass es für Dich jeweils gut zu bewältigen ist, sodass der Eindruck, es würde an Beweglichkeit oder Kontrolle mangeln, gar nicht groß entsteht.
 
Tja. Dabei wäre es viel notwendiger, den Kopf zu verbessern.
Was nützt der Kopf, wenn man das nicht technisch umsetzten kann?
Hanon ist allerdings für Denkfaule leichter verdaulich, das gebe ich gerne zu.
Faulheit ist der Motor des Fortschritts. So viele Erfindungen sind der Faulheit geschuldet. Die Schaufel, das Rad …
Und Schüler sind grundsätzlich faul.
Da bin ich nicht die richtige Ansprechpartnerin, das solltest Du mit Deinem Klavierlehrer oder Deiner Lehrerin besprechen.
Ach so, du klangst so selbstbewusst als wüsstest du es.
 
Tja. Dabei wäre es viel notwendiger, den Kopf zu verbessern. Und da gibt es unendlich viele Möglichkeiten - auf der Webseite von @chiarina findest du tolle Beispiele, wie sowas gehen kann.

Hanon ist allerdings für Denkfaule leichter verdaulich, das gebe ich gerne zu.
Was soll das? Ich habe doch überdeutlich dargestellt, dass Anfänger in der Situation sein können, dass die Finger die im Kopf vorhandene Musikalität nicht umsetzen können, weil die Fingerfertigkeit noch fehlt, und sie deshalb ihre Fingerfertigkeit verbessern möchten! Warum ignorierst Du das und schickst noch eine Beleidigung an alle Anfänger als "denkfaul" hinterher?

Warum kannst du nicht akzeptieren, dass es Leute gibt, die Hanon als nützlich erachten? Du musst diese Ansicht ja nicht teilen, aber unterlasse es doch bitte andere als "denkfaul" oder sonst wie zu beschimpfen, bloß weil sie anderer Meinung sind als du.
 
Was nützt der Kopf, wenn man das nicht technisch umsetzten kann?
Was der Kopf verstanden hat, kann man technisch umsetzen, sofern es keine körperlichen Einschränkungen gibt.
Nur in wirklich virtuoser Literatur ist mitunter spezielles Training erforderlich. Bei erwachsenen Anfängern aber ganz sicher nicht. Da gibt es in der Literatur keine Bewegungen, die man nicht aus dem Alltag kennt und die man gesondert trainieren müsste. Was man trainieren muss, sind Klangvorstellung, Hören und der Abgleich der Klangvorstellung mit dem Gehörten.


Was soll das? Ich habe doch überdeutlich dargestellt, dass Anfänger in der Situation sein können, dass die Finger die im Kopf vorhandene Musikalität nicht umsetzen können, weil die Fingerfertigkeit noch fehlt, und sie deshalb ihre Fingerfertigkeit verbessern möchten!
Was du dargestellt hast, ist nichts weiter als deine Vorstellung davon, wie Klavier lernen funktioniert. Die kannst du gerne noch ein paarmal wiederholen. Richtiger wird sie dadurch nicht, und das wird vermutlich jeder Klavierlehrer hier bestätigen.
 
Das ist aber eine Irrtum und gerade ein Problem, das Erwachsene haben, sie wollen ihre Stücke "perfektionieren", und verkennen dabei, dass sie das nach ihrem aktuellen Ausbildungsstand gar nicht so spielen können, wie sie es sich vorstellen.
Wenn ein erwachsener Schüler erkannt hat, dass er noch nicht in der Lage ist seine Stücke seinen Vorstellungen entsprechend zu spielen, und zielgerichtet Übungen macht, um sein Spielniveau zu verbessern, inwiefern hat er dann verkannt, dass er das Stück dank seines aktuellen Ausbildungsstandes nicht spielen kann?
 
Was du dargestellt hast, ist nichts weiter als deine Vorstellung davon, wie Klavier lernen funktioniert. Die kannst du gerne noch ein paarmal wiederholen. Richtiger wird sie dadurch nicht, und das wird vermutlich jeder Klavierlehrer hier bestätigen.
Klavierlehrer bin ich selbst. Insofern kann deine Behauptung gar nicht zutreffen.
Ich glaube, JEDER hat SEINE Vorstellung, wie Klavier lernen funktioniert. Da bin ich keine Ausnahme. Und nicht jede Vorstellung ist falsch, nur weil sie nicht mit deiner übereinstimmt.
 
Und was ist mit dem anderen Teil?
Gilt das auch fürs Cello? Reicht es dann übers Klavierspielen zu lesen? Brauche ich dann überhaupt ein Klavier?
Ich glaube, du verwechselst hier etwas.
"Kopfsache" bedeutet nicht nur "auf intellektueller Ebene verstehen". Auch Bewegungsabläufe zu internalisieren ist Kopfarbeit. Die werden nämlich nicht - entgegen dem Sprachgebrauch - in den Muskeln gespeichert, sondern auch im zentralen Nervensystem.
 

Was der Kopf verstanden hat, kann man technisch umsetzen, sofern es keine körperlichen Einschränkungen gibt.
Hast du Kinder oder mal mit Kindern gearbeitet? Denen kannst du 1000 mal erklären wie man Schnürsenkel bindet, können tun sie es trotzdem nicht.
Nur in wirklich virtuoser Literatur ist mitunter spezielles Training erforderlich.
Ich glaube dir dass das für dich gilt, aber hast du mal ein Kind oder einen Erwachsenen Anfänger gesehen wie er versucht flüssig 5 Töne aneinanderzureihen?
Bei erwachsenen Anfängern aber ganz sicher nicht. Da gibt es in der Literatur keine Bewegungen, die man nicht aus dem Alltag kennt und die man gesondert trainieren müsste.
Das sehe ich anders. Das Übersetzen der Finger z.B. sieht man im Büroalltag oder auf der Baustelle sicher selten.

… und das wird vermutlich jeder Klavierlehrer hier bestätigen.
Und da ist es wieder das Autoritätsargument. Dagegen können wir nicht an. Du hast recht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ein erwachsener Schüler erkannt hat, dass er noch nicht in der Lage ist seine Stücke seinen Vorstellungen entsprechend zu spielen, und zielgerichtet Übungen macht [...]

Und was haben zielgerichtete Übungen mit Hanon zu tun? Hanon ist alles andere als zielgerichtet - da werden planlos Muster aneinandergereiht, die in der Literatur so gut wie gar nicht vorkommen. Siehe das oben verlinkte Video.
 
Ich glaube, du verwechselst hier etwas.
"Kopfsache" bedeutet nicht nur "auf intellektueller Ebene verstehen". Auch Bewegungsabläufe zu internalisieren ist Kopfarbeit. Die werden nämlich nicht - entgegen dem Sprachgebrauch - in den Muskeln gespeichert, sondern auch im zentralen Nervensystem.
Natürlich, alles geht vom Gehirn aus. Trotzdem brauche ich die Muskeln um das umzusetzen. Wenn die schlapp machen hilft das Gehirn nicht. Spiel mal einen Monat nicht, dann weißt du was ich meine.
 
Ach so, du klangst so selbstbewusst als wüsstest du es.

Du scheinst anzunehmen, dass es einen Weg gibt, der pauschal für alle passt, das ist aber nicht der Fall.
Keiner kann Dir sagen, was Du tun solltest um Deine technischen Probleme anzugehen ohne Dich und Deine Bewegungsabläufe gesehen zu haben.
Da benötigst Du jemanden, der Dich individuell betreut.

Meine Lehrerin sieht sich sehr genau an, was mein Körper macht wenn ich am Klavier sitze und korrigiert und verbessert kleinste Details, wenn sie meint, dass mir diese später einmal Probleme bereiten könnten. Dafür geht auch der größte Teil des Unterrichts drauf.
Entsprechend stattet sie mich dann auch mit Übungen und Material aus, das sie für geeignet hält um diese Korrekturen zu festigen..
Der Unterricht sieht aber bei jedem Schüler anders aus, weil jeder andere körperliche Voraussetzungen hat.
 
Natürlich, alles geht vom Gehirn aus. Trotzdem brauche ich die Muskeln um das umzusetzen. Wenn die schlapp machen hilft das Gehirn nicht. Spiel mal einen Monat nicht, dann weißt du was ich meine.
Wenn die Muskeln beim Spielen schlapp machen, dann bestimmt nicht, weil sie zu schwach sind, sondern weil dann ganz Grundsätzliches nicht stimmt. Und wenn das so ist, ist Hanon so ziemlich das Schlimmste, was man dagegen unternehmen kann, denn das festigt nur die völlig falsch eingeübte Bewegungschoreografie. Wird übrigens auch in dem Video angesprochen...
 
Natürlich, alles geht vom Gehirn aus. Trotzdem brauche ich die Muskeln um das umzusetzen.
Und die hast du auch, wenn du keine grundsätzlichen Defizite hast.
Wenn die schlapp machen hilft das Gehirn nicht.
Tun sie nicht.
Spiel mal einen Monat nicht, dann weißt du was ich meine.
Habe ich bereits, ich hatte keine Probleme danach. Im Gegenteil, manche Dinge gingen danach sogar besser als vorher - weil im Kopf offenbar etwas weitergearbeitet hat.
 
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