Fragt doch mal @Universaldilettant Der ist vom Fach.
Aber er kann sich - wie jeder andere Hörgeräteakustiker - vermutlich nur auf vorgegebene Einstellungen konzentrieren. Er hat nicht unsere Ohren und daher muss wohl jeder selber herausfinden, womit er am Besten hören kann.
Beim Treffen war ich im Testmodus denn ich hatte noch ein Paar Bernafon Alpha 7 zum Testen. Beide Akustiker hatte Unrecht mit ihrer Aussage, dass ich den Unterschied und die Hörwahrnehmungen nicht einschätzen könnte, das Hirn könne sich nicht so schnell umstellen. Es kann aber und ich habe deutliche Unterschiede wahrgenommen.
Nächsten Freitag habe ich bei beiden Termine und der Bernafon-Akustiker versucht eine Lösung/Einstellung für "schwabbelnde" Flügelklänge zu suchen. Ich höre dieses Lallen aber nur wenn ich selber spiele - wenn andere gespielt haben waren die Flügelklänge sehr angenehm. Und das gilt besonders für die ruhigen Stücke wie z.B. op. 9 von Skrjabin. Da habe ich (in der Flügelbucht sitzend, Deckel ca. 40 cm geöffnet) vor Fassungslosigkeit über den wundervollen Klang feuchte Augen bekommen.
Die Phonak wurden meiner Wahrnehmung nach (und diese hatte ich schon vor dem Treffen) auf "Weichspülen" eingestellt. Nachdem ich beklagt habe, dass der Bösendorfer zu brillant sei und klirrt hat er etwas verändert. Die Obertöne sind jetzt milder aber nicht so ausgeprägt wie bei den Bernafon. Diese wiederum waren bei lauten Flügelklängen so aggressiv, dass ich ins Gästezimmer fliehen musste weil ich nicht schnell genug die Schalter am Hörgerät erwischt habe.
Die Phonak haben keinen wirklich hörbaren Unterschied zwischen dem Standardprogramm (für jede Hörsituation) und dem Musikprogramm offenbart. Wenn ich selber spiele (vor dem Treffen) finde ich sie angenehm, aber wenn andere gespielt haben waren die Phonak wie in Watte gepackt (Obertöne nicht mehr gut genug verstärkt) und die Bernafon waren klanglich klar vorne. Da Treffen nicht so oft stattfinden könnte ich mit den "dezenteren" Phonak gut leben. Aber die Obertöne möchte ich deutlicher hören ohne dass der Bösendorfer dann wieder klirrt. Mal sehen, ob der Akustiker das am Freitag hinbekommen wird.
Noch etwas hat mich bei den Bernafon begeistert: Ich konnte den Gesprächen viel besser folgen weil nach kurzer Zeit die hinteren Mikrofone stummgeschaltet worden sind, wenn hinter mir jemand gesprochen hat. Diese Unterhaltung in meinem Rücken habe ich dann ein wenig wie im Nebel wahrgenommen und konnte meinem Gegenüber besser zuhören. Daher hatte ich die meiste Zeit die Bernafon an und in den Ohren, ich fand sie sehr angenehm. Aber wegen der Lautstärke habe ich dann nicht mehr das Musikprogramm benutzt sondern das für Sprache optimierte (was aber nicht unangenehm war, ich konnte noch genug von der Musik wahrnehmen).
Nachteil Phonak: Wenn man vergisst sie zu laden hat man die Popokarte gezogen. Die hatte ich am Samstag in der Hand, denn die Phonak waren leer. Grund: Der Stecker ist ein wenig aus der Steckdose gerutscht. Vorteil der Bernafon: Es gibt eine Aufbewahrungsbox mit eingebautem Akku der die Geräte drei Tage lang kabellos mit Strom versorgt.
Beide haben bei mir einen Makel offenbart: Die App lässt sich nicht vollständig öffnen und konfigurieren.
Nachtrag:
Negativ an den Bernafon ist für mich, dass sie ein Eigenrauschen haben, die Phonak haben das nicht bzw. kaum wahrnehmbar. Meine Widex haben dieses Rauschen auch und es stört mich, denn mir reicht der Tinnitus an "Fremdgeräuschen".