Altes Steinway lohnt sich Instandhaltung?

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anna82

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Hallo,
ich habe als Kind einige Jahre auf diesem Klavier unterricht bekommen und meine Eltern waren darum bemüht es in Schuss zu halten. Später ließ ich das Spielen wieder.
Nun fängt meine Tochter an Klavier zu lernen,
ich möchte es daher stimmen lassen,
außerdem meinte das Klavier im Unterricht sei viel schwerer zu spielen, ich weiß nicht lässt sich da etwas machen, dass die Tasten wieder schwerer zu spielen sind.? Es klingt monentan wie ein honkytonk piano(falls es soetwas gibt ;-) ) Zahlt es sich aus?ist es zu Lernen noch geeignet? Es sind auch unterschiedliche Jahreszahlen ersichtlich, ich weiß gar nicht wie alt es wirklich ist. Was sagt denn ihr dazu?
 

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Das kann dir doch nur ein Klavierstimmer — und bei sich abzeichnenden nötigen Reparaturen — ein Klavierbauer beantworten.

Dass es nach Honky-Tonky klingt ist wohl auf den dringenden Stimmbedarf zurückzuführen. Wichtig ist, ob die Stimmung hält, ob die Filze noch in Schuss sind und die Mechanik unauffällig ist. Wenn es jahrelang nicht gestimmt wurde, dann ist es vielleicht nötig, das Instrument zweimal in kurzer Zeit zu stimmen, bevor man ein Urteil über die Stimmhaltung fällen kann.

Ich glaube nicht, dass es richtig ist, dass ein Klavier schwergängig ist, eher im Gegenteil. Ist aber auch Geschmackssache. Suche mal nach "Aufgewicht" und "Niedergewicht".
 
Zuletzt bearbeitet:
Schaut doch gut aus, einmal Klavierbauer fürs stimmen und Begutachtung holen, dann weißt Du ob es verdeckte Schäden gibt.
 
lässt sich da etwas machen, dass die Tasten wieder schwerer zu spielen sind.?
Ja, man kann die Tasten schwergängiger machen.
"wieder"? Ich vermute, dass sie nie deutlich schwergängiger als jetzt waren. Die Änderung ist zwar technisch möglich, aber nicht unbedingt sinnvoll. Du kannst das Niedergewicht messen: Das Gewicht, das an der Tastenvorderkante nötig ist, damit sie sich senkt.

Eine InstandHALTUNG zahlt sich sicher aus. Die Frage ist, ob es hier eher um eine InstandSETZUNG geht. Dazu und zu
kann dir ein Klaviertechniker mehr sagen, nachdem er bei der Stimmung das Klavier gesehen hat.

Es sind auch unterschiedliche Jahreszahlen ersichtlich
Das sind die Jahre der verwendeten Patente, nicht das Baujahr.
 
Ja, das passt zusammen. Patente 1872 bis 1880, Baujahr 1886. Kritisch wird es, wenn das Baujahr VOR dem letzten Patent ist. Da hätte die Gießerei die Zukunft vorhergesagt... ;)
 
Die Substanz eines Klaviers, das fast 140 Jahre alt ist, sollte man vor Investitionen gut prüfen — egal welch klingender Name draufsteht.
 
Pfuh, 140 Jahre, danke für die Meinungen dazu. Dass es wirklich so alt ist war mir nie so recht bewusst.
Ein Termin mit dem Klavierstimmer wurde vereinbart, mit Vorwarnung dass wohl mehr zu tun sein wird. Ich hoffe sehr auf einen positiven Ausgang, nach solanger Zeit täte es mir dann doch leid (nachher ist man immer klüger)nicht eher darauf geachtet zu haben.
Ich werde dann berichten.
 
Pfuh, 140 Jahre, danke für die Meinungen dazu. Dass es wirklich so alt ist war mir nie so recht bewusst.
Ein Termin mit dem Klavierstimmer wurde vereinbart, mit Vorwarnung dass wohl mehr zu tun sein wird. Ich hoffe sehr auf einen positiven Ausgang, nach solanger Zeit täte es mir dann doch leid (nachher ist man immer klüger)nicht eher darauf geachtet zu haben.
Ich werde dann berichten.

So all zu arg wirds scho ned.

Der Klavierstimmer wird Dich über alles weitere beraten.

Leichtes Spielgewicht ist bei den alten S&S normal - ich würd es auch nicht ändern lassen, ansonsten haut nix mehr miteinand hin.
 

Der Klavierstimmer war da, wirklich sehr nett und sehr ehrlich.Es klingt jetzt schon ein kleines bisschen besser.Ja der Seriennummer nach Baujahr zw 1886 und 1887. Wenn das Klavier einen hohen ideellen Wert hat, kann man natürlich versuchen es wieder top hinzukriegen, aber um dieses Geld würde ich ein super neues(neuwertiges)Klavier bekommen, wo halt dann wirklich jahre(zehnte)lang, bei Pflege, einfach alles in Ordnung ist.
So wäre es zb notwendig fast die Hälfte der Hammerköpfe austauschen zu lassen und auch die Kapseln.ein Loch im Resonasnzboden ist wahrscheinlich. Es ist halt auch alles unschön zu hören. ( ich glaube dass ist dieses honkytonky gefühl was ich da immer hab, aber ich bin das so gewohnt, dachte es ist halt alt gehört so)
selbstverständlich muss das auch ein klavierbauer entscheiden ..jedenfalls eine vierstellige Summe.
Man verzeiht mir wenn ich dass jetzt nicht so 1:1 wiedergeben habe ...ich bin ja wirklich absoluter Laie.
Jetzt sind neue Fragen entstanden..in 2 Jahren wäre es möglich ein gutes neues Klavier zu kaufen...bis dahin sind maximal 2000 euro drin...die für das alte steinway verwenden um es noch 2 Jahre durchzukriegen...oder was ganz billiges um 2000 euro kaufen?(wenn das überhaupt möglich ist)
 
Ich würde da keine 2.000 € reinstecken. Dafür bekommt man ja nur lebenserhaltende bzw. palliative Maßnahmen. Wenn, dann richtig. Und das wird so richtig teuer. Zumal du in 2 Jahren was ordentliches bekommen kannst. Also nur für den Übergang würde ich eher nein sagen.

Ist es denn eine Option, so wie es ist 2 Jahre darauf zu spielen, Honkty Tonk hin oder her?
 
Mitunter gibt es für klein fünfstellig schon einen Steinway-Flügel. Der Klaviermachermeister in Wien, Bernhard Balas, hatte mal einen O-Flügel angeboten, optisch nicht saniert, technisch aber fit. Alle O, die ich bisher spielte, auch der vor Jahren in Wien, waren immer klasse im Klang. Also ist "das bessere der Feind des Guten".

Man sollte wissen, dass das Bauen von Hochklavieren in den 1860er, 70er, 80er Jahren ein Streitpunkt der Steinway-Brüder war, Theo in Deutschland (bis 1865) promotete das Hochklavier, ihm waren sehr viele der Flügelbauten seiner Brüder in New York zu aufwendig, und erst als er dann alle Flügel nach seinem Gusto umgestrickt hatte, 1886 mit dem damals neuen C, herunterentwickelt aus dem 1884er neuen D-Konzertflügel, da war er es zufrieden.

So ein Steinway-Hochklavier ist somit schon etwas Besonderes. ...

Als man ihn zuvor aus Deutschland 1865 herbat, in New York mit ans Technik-Ruder zu gehen, da brachte er nicht nur seine Braunschweiger Hochklavier-Konstruktionen mit, sondern gleich auch ein paar taffe Jungs, die er in Braunschweig schon an Hochklavieren tätig gehabt hatte. Einer von denen wurde dann prompt auch der erste Hamburger Werkleiter, als man 1880 eine alte Schuhfabrik in Altona umstrickte zum Klavierbau.

So ein Steinway-Hochklavier ist also nicht nur irgendwas effe ururaltes 140-jähriges an dösigem Klavier, das man da "Ragtime-kompatibel" herumklimpern hätte, sondern man sollte diesen Dingern doch mit einem Minimum an Ehrfurcht begegnen - es steckt viel Gehirnschmalz drin.

Konkreter: wenn ... der Stimmstock die Stimmung hält, UND wenn auf den Hammerköpfen noch ein klein wenig herunterzufeilen ist, dann lasse man das einen Technikus tun, das kostet nur drei- oder klein vierstellig, und man höre sich das Ergebnis mal in aller Friedfertigkeit erstmal eine Weile lang an.

Bei dem Namen "Steinway" auf der Tastenklappe tickt nämlich so mancher Klaviertechnikus aus..., unterstellt dem Eigner, wohl sehr wohlhabend zu sein, und dann kommen diese schlauen Angebote auf "Generalsanierung", zwischen 8.000 und 12.000 EUR... was manchmal sinnvoll sein kann..., aber ganz oft, nein GANZ GANZ GANZ oft einfach nur unnötig ist und auf den Geldbeutel schielt. Da wirkt sich dann ggfs. die Expertokratie GEGEN den Nutzer aus. Das sollte man sich dann nicht gefallen lassen, und wie bei kritischen Arzt-Ansagen zur eigenen Gesundheit immer auch noch eine zweite Meinung einholen.

ICH ... habe hier einen Steinway-Konzertflügel stehen. Aber schenkte man mir (hinzu) ein Steinway-Hochklavier, ich träte das nicht so ohne weiteres in die Tonne.
No Way.
 
Der Klavierstimmer war da, wirklich sehr nett und sehr ehrlich.Es klingt jetzt schon ein kleines bisschen besser.Ja der Seriennummer nach Baujahr zw 1886 und 1887. Wenn das Klavier einen hohen ideellen Wert hat, kann man natürlich versuchen es wieder top hinzukriegen, aber um dieses Geld würde ich ein super neues(neuwertiges)Klavier bekommen, wo halt dann wirklich jahre(zehnte)lang, bei Pflege, einfach alles in Ordnung ist.
So wäre es zb notwendig fast die Hälfte der Hammerköpfe austauschen zu lassen und auch die Kapseln.ein Loch im Resonasnzboden ist wahrscheinlich. Es ist halt auch alles unschön zu hören. ( ich glaube dass ist dieses honkytonky gefühl was ich da immer hab, aber ich bin das so gewohnt, dachte es ist halt alt gehört so)
selbstverständlich muss das auch ein klavierbauer entscheiden ..jedenfalls eine vierstellige Summe.
Man verzeiht mir wenn ich dass jetzt nicht so 1:1 wiedergeben habe ...ich bin ja wirklich absoluter Laie.
Jetzt sind neue Fragen entstanden..in 2 Jahren wäre es möglich ein gutes neues Klavier zu kaufen...bis dahin sind maximal 2000 euro drin...die für das alte steinway verwenden um es noch 2 Jahre durchzukriegen...oder was ganz billiges um 2000 euro kaufen?(wenn das überhaupt möglich ist)

Wenn Du ein gutes neues Instrument haben willst, da ist in der Regel ein 5 stelliger Betrag von Nöten.

Für 2000 € kriegst Du kein halbwegs anständiges neues Instrument.

Da tät ich dann doch lieber so 5-6000 € für die Generalüberholung Deines Steinways investieren.

Ein Instrument welches über 100 Jahre gehalten hat, wird nach fachgerechter Überholung auch weitere 100 halten.

Da von abgesehen - es ist ja auch kein 08/15 Kasterl, sondern ein Steinway - in diesem Falle sind Überholungen grundsätzlich lohnend.
 
Mhm
Es muss 2 Jahre halten.

Die Idee was um 2000 euro zukaufen hab ich schon wieder verworfen.Offen bleibt ob ich 2000 euro für einen Teil der Reparaturen aufwende.
Ich werde noch eine zweite, dritte Meinung einholen.Und ob ich dann eine höhere Summe aufwende, dafür hab ich ja 2 Jahre Bedenkzeit.
 
Ich würde mich im Wesentlichen Wiedereinaussteiger anschließen. In Deinem ersten post, war ja die Frage nach einer Instandhaltung und nicht nach einer (kompletten) Instandsetzung. Eine weitere Instandhaltung macht auch Sinn angesichts der Tatsache, dass Deine Tochter erst angefangen hat, Klavier zu lernen und das Klavier nicht für professionelle Zwecke genutzt wird. Wenn man jetzt für Kosten, die im persönlichen Rahmen sind, das Klavier so hinbekommen kann, dass sowohl Deine Tochter, als auch ihr damit leben könnt, würde ich das Geld investieren und erst später entscheiden, (wenn die Tochter am Klavier dranbleibt) ob ein neues Klavier herkommen soll, oder das hier komplett instandgesetzt werden soll.


Gedanken meinerseits:
-anhand der beiden Fotos kann ich wenig erkennen, aber offensichtlich wurde das Klavier in der Vergangenheit instand gehalten. Sonst wäre da nicht der Filz im Bassbereich drin. Wahrscheinlich wurde da mal eine neue Saite eingesetzt.
-der augenscheinliche Zustand im Inneren ist für ein Klavier diesen Alters zumindest gut.
Aber das wird Dir der Klavierstimmer sicher genauer gesagt haben.
-Gehäusezustand kann man nicht beurteilen.

Wir haben selbst ein altes, aber nicht ganz so altes Bechstein Klavier. Damit stehen wir eigentlich vor der gleichen Entscheidung. Es ist gut, noch kann Kind ausreichend darauf lernen. Es ist also keine Gurke, auf dem das Kind nichts lernen kann. Aber der Zeitpunkt wird kommen, an dem das Klavier im jetzigen Zustand nicht mehr ausreichend sein wird. Und es ist halt auch kein Steinway...
Unser Nachwuchs liebt es trotzdem, ich kenne das Auslieferungsdatum und wir feiern jedes Jahr Klaviergeburtstag! 102 Jahre! Die Nachfolger Deines Steinways kenne ich auch, allerdings nicht die aus dem vorletzten Jahrhundert. So schnell kommt da kein modernes Klavier dran, was die Bauqualität betrifft, auch und vor allem des Gehäuses. Das sind tolle Instrumente.
Und wenn das noch aus Familienbesitz ist, umso schöner.

Es hat 140 Jahre gehalten, es wird ganz sicher noch zwei Jahre halten.....also, ich für meinen Teil würde es machen.
 
0q
Offen bleibt ob ich 2000 euro für einen Teil der Reparaturen aufwende.
Ich werde noch eine zweite, dritte Meinung einholen.
Wäre es eine Option, die 2000 jetzt für die Reparatur zu investieren und das Steinway in 2 Jahren weiterzureparieren?
ZB wenn die zweite Meinung aussagt, dass die Überholung doch nicht ganz so teuer ist und mit 2000 jetzt schon etwas Brauchbares erreichbar ist? Dann könnte es in 2 Schritten repariert werden.
 
Ich werde noch eine zweite, dritte Meinung einholen.

Das ist immer sinnvoll.

Aber erfahrungsgemäß solltest Du Dir da einen unabhängigen Klavierbauer bestellen, welcher nicht vom Klavierverkauf leben muß.

Händler neigen häufig da zu, den Kunden zum Neuerwerb eines Instrumentes zu überreden und pflegen dabei das "alte Stück" entsprechend madig zu machen.
 

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