Alles über den Online-Chang, Erfahrungen, Diskussion

Meiner Meinung ist es immer mal ganz nützlich, Sichtweisen von Nicht-Fachleuten zu lesen und darüber nachzudenken. Allerdings würde diese Sichtweisen auch mit Vorsicht genießen. Chang selbst ist weder Klavierpädagoge noch Pianist:

About the author, Chuan C. Chang
Born in Taiwan, 1938; lived in Japan, 1945-1958; started piano lessons in 1949, then received a BS degree from RPI, Troy, NY (1962), and Ph. D. in Physics from Cornell Univ., Ithaca, NY (1967), USA. Worked as analytical research scientist, 1967-1998,mostly with the Bell Telephone companies in NJ. This book originated from my observations on the methods of Mlle. Yvonne Combe, who taught our two daughters.
While writing it, I discovered that piano pedagogy had never been researched, documented, and analyzed properly; therefore, this book is my attempt at correcting that deficiency. Although this book is the best teaching aid available now, this book demonstrates that it is not a finished product: it is just a beginning.
~
 
Du hast Recht, 40er. Es heißt bekanntlich schrub. Und vor allem muss man konsistent sein, also nicht "schrob" mit "schreibselte" mischen.

Sang nicht schon Helge Schneider: "Ich schrub auf meiner Schreibmaschine"?
 
ich möchte mich keinesfalls über die Rechtschreibung von anderen Leuten mokieren, jeder hier hat seine Verschreiber, aber das Verb "schrob" ist schon eine regelrechte Neufindung in der Rechtschreibung. Gibt es in D Gegenden wo "schrob" verwendet wird?
Ja, gibt es. In diesen Gegenden leben mehrheitlich verschrobene Charaktere. Dort fühlt sich Barbie sauwohl.

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LG von Rheinkultur
 
Zitat von Chang:
While writing it, I discovered that piano pedagogy had never been researched, documented, and analyzed properly; therefore, this book is my attempt at correcting that deficiency. Although this book is the best teaching aid available now, this book demonstrates that it is not a finished product: it is just a beginning.

@ Schwarzgedrucktes: Da irrt übrigens Mr. Chang gewaltig...denn selbst wenn ihm ( wie anzunehmen ) z.B. Libermanns Lectures nicht bekannt waren, so gab es dennoch mit Sicherheit zur Zeit der Chang-Dokumente einige - zumindest in großen Teilen - absolut vernünftige und relevante Betrachtungen, die auch als Texte veröffentlicht wurden.

LG, Olli.
 
@ schrob:

Packt mal Eure Werkzeugkisten ein.

Zitat aus Web:

Es ließe sich deshalb noch kaum nachvollziehen, dass der Begriff Verschrobensein sich von dem Verb schrauben herleitet, dessen Vergangenheitsform einst schrob lautete. Die Beispiele ließen sich beliebig fortführen. Einst molk man die Kuh, es boll der Hund und man frug den Nachbarn.
 

Einige Ratschläge von Chang scheinen mir gut. Dazu muss ich bemerken, dass ich nicht ein Stück systematisch auf Tempo bringe, sondern dass ich nach dem Auswendiglernen das Stück jeden Tag ein-zweimal spiele und so allmählich besser und schneller werde. Ein Stück stundenlang zu üben brächte ich nicht fertig. Wäre wohl auch Zeitverschwendung.
1. Beim letzten Durchgang langsam und präzis spielen, damit die Musik richtig im Gedächtnis verbleibt.
2. Von Anfang an auswendig lernen und musikalisch spielen.
3. Der Fortschritt bildet sich zwischen den Übungen heraus, beim Ausruhen.
4. Mentales Üben. Darunter verstehe ich die einzelnen Aspekte wie Rhythmus und Fingersatz etc. sich im Geist vorstellen und nachvollziehen.
5. Lupenprinzip. Die schwierigen Stellen einzeln üben und nicht immer das ganze Stück.
6. Lieber vom Ende des Stücks anfangen, damit man nicht gegen Ende unsicher wird. (Sollte ich mehr beherzigen).
7. Vor dem Vorspielen langsam spielen. Weil ich vom Vorspielen keine Erfahrung habe, kann ich dazu nur sagen, dass es logisch klingt. Langsam spielen gibt einem innere Sicherheit.

Mehr fällt mir jetzt nicht ein. Sicher gibt es mittlerweile viele Klavierlehrer, die die selben Prinzipien lehren.

Dass Chang kein ausgebildeter Pianist oder Klavierlehrer ist, wiederlegt seine Theorien nicht. Früher wäre es für ihn unmöglich gewesen, sein Buch zu veröffentlichen. Kein Verleger hätte es angenommen. Dank des Internets und des kostenlosen Selbstverlegens kann heute jeder seine Meinungen in die Öffentlichkeit bringen. Jeder kann dann die Meinungen prüfen und bestätigen oder verwerfen.
Weltweit wird das Klavierspielen immer populärer. Früher war es mehr eine Domäne der Wohlhabenden.
 
Einige Ratschläge von Chang scheinen mir gut ...
Alles alter Wein in neuen Schläuchen. Jeder vernünftige Klavierlehrer wird diese Arbeitsprinzipien vermitteln. Nur - meist gehen diese Tips bei vielen Schülern zum einen Ohr 'rein und zum anderen wieder 'raus.
Aber wenn eine "Kapazität" diese Binsenwahrheiten im Internet veröffentlicht, hat dies natürlich direkt ein anderes Gewicht.
Früher wäre es für ihn unmöglich gewesen, sein Buch zu veröffentlichen. Kein Verleger hätte es angenommen. Dank des Internets und des kostenlosen Selbstverlegens kann heute jeder seine Meinungen in die Öffentlichkeit bringen.
In der Tat: Heutzutage kann jeder alles veröffentlichen - und es gibt keinen Lektor, der sagt: Das ist Unsinn, oder ein alter Hut.
Weltweit wird das Klavierspielen immer populärer. Früher war es mehr eine Domäne der Wohlhabenden.
Ich befürchte, die Statistiken sprechen da eine andere Sprache.
 
Hi hpesch,

gut zusammengefasst. Was mMn auch noch wichtig ist und oft übersehen wird ist, daß es mindestens 3 verschiedene Übungs-Phasen gibt, die jeweils verschiedene Haupt-Vorgehehnsweisen verlangen:

1.) Das Stück inhaltlich und motorisch aufnehmen
2.) Das Stück nachdem es inhaltlich gelernt ist auf Vorspielreife bringen
3.) Üben das Stück aufzuführen

Dass Chang kein ausgebildeter Pianist oder Klavierlehrer ist, wiederlegt seine Theorien nicht.
Das ist richtig und sehe ich genauso.

Aber es ist trotzdem ein schwieriger Punkt, da man, um etwas allgemein für alle zu vermitteln, eigentlich eine empirische (zB eine grosse praktische Erfahrung mit vielen Klavierschülern) oder theoretische Beweisbasis für seine "Theorien" haben sollte.

Gruß
 
Alles alter Wein in neuen Schläuchen.
(...)
In der Tat: Heutzutage kann jeder alles veröffentlichen - und es gibt keinen Lektor, der sagt: Das ist Unsinn, oder ein alter Hut.
genau so ist es.
das, was in dieser Publikation ok ist, sind alte Hüte (d.h. altbekannt) - dann aber kommt noch manscherlei schädliche Bödsinn hinzu (z.B. der Unfug mit den "parallelen Settings", also dem gleichzeitigen anschlagen von Skalenteilen a la 1 - 23 - 1 - 234 - usw.)

das ist wie mit einem bewährten Kochrezept, in welches der neue selbsternannte Chefkoch dann als Spezialwürze Kieselsteine und Abfall hineinzurühren als Ersatz für Pfeffer und Salz empfiehlt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Weltweit wird das Klavierspielen immer populärer. Früher war es mehr eine Domäne der Wohlhabenden.
Das würde Legionen von Klavierlehrern nicht nur hierzulande sehr freuen, wenn es so wäre. In einem wenig für geistige Anregungen empfänglichen Umfeld gibt man nach wie vor lieber Geld für alles andere als Klavierunterricht aus.

In der Tat: Heutzutage kann jeder alles veröffentlichen - und es gibt keinen Lektor, der sagt: Das ist Unsinn, oder ein alter Hut.
Eben - soll der Lektor seine eigenen Aufträge wegrationalisieren?

LG von Rheinkultur
 
In jedem Falle:
  • Rudolf Kratzert: Technik des Klavierspiels. Ein Handbuch für Pianisten
  • Günter Philipp: Klavier, Klavierspiel, Improvisation (wahrscheinlich nur antiquarisch erhältlich)
  • Nürnberger Trichter (derzeit nicht auffindbar)
 
Rudolf Kratzert: Technik des Klavierspiels. Ein Handbuch für Pianisten

Ich habe als Anfänger sowohl in den Chang reingelesen als auch in den Kratzert. Im Chang muss man sich ein bißchen durch den Wust durchkämpfen, aber er gibt klare Übehinweise. Damit meine ich jetzt nicht die Klaviertechnik, sondern das Üben an sich. Mit seinen Tipps habe ich in ganz kurzer Zeit viel geschafft. Als ich irgendwann (durch das Forum verunsichert) aufgehört habe, mich an die Übetipps zu halten (wie gesagt, nicht die Technik, sondern das Üben), hatte das klar negative Auswirkungen.

Im Kratzert habe ich nicht viel zu Übetechniken gefunden. Das Buch richtet sich auch gar nicht an Anfänger (sagt der Autor auch selber, ich habe ihn kennengelernt). Die Klaviertechniken, die beschrieben werden, konnte ich als Anfänger ohne Lehrer nicht umsetzen. Bei mir steht das Buch nutzlos rum - es ist sicher hilfreich und bringt einen weiter, wenn man ein bestimmtes Niveau erreicht hat, aber zum Selbststudium als Anfänger? Nee. Wie gesagt, das ist auch die Meinung des Autors selber.
 

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