Was ist so kompliziert daran, ne gedachte Klaviatur abzuschreiten und sich die Tastenfarbe zu vergegenwärtigen? Und natürlich erscheint das euch komplizierter als mir.
@tasteur mir erscheint es nicht kompliziert.
Übrigens finde ich deine Idee, sich Akkorde/Akkordgriffe nach Tasten/Grifflagen quasi vor dem inneren Auge zu vergegenwärtigen, prima. Die (noch) etwas unbeholfene Beschreibung (sws etc) ist auch sicher für das anfängliche "Lernen"/memorieren/wissen in Richtung mentales Üben brauchbar - du könntest in deinem Gedankenexperiment auch gerne sämtliche Umkehrungen integrieren.
(nebenbei: ist dein h-Moll mit www ein absichtlicher Fehler oder ein Versehen?)
((das Zahlendings allerdings halte ich für irreführend bzw. für unnötig - da wäre es besser, sich die Tonschritte der jeweiligen Skala und deren Intervalle zu merken. Überhaupt ist das mit den Intervallen für Akkorde relevant))
Aber es stellt sich die Frage, ob dir das (sws, wss etc) für die Praxis, für das saubere und ggf schnelle spielen von Akkordgängen nützt - und da fürchte ich, dass das noch nicht der Fall ist. => Wenn du allerdings deiner mentalen Visualisierung sowas wie
taktiles Wissen, sicheres Vorausfühlen beigesellen kannst, dann wäre das durchaus sehr nützlich. Was heißt das? Das Kürzel wsw für Grunddreiklänge (A, D, E, c, f, g) kann für das entsprechende
Tastengelände (quasi die Silhouette des Akkordtastengriffs) und das automatisch richtige simultane Fühlen der drei Oberflächen "Tal-Berg-Tal" stehen: dann "weiss" man auch mental, wie sich das anfühlt und kann die Akkorde tatsächlich sauber, differenziert und mit gleichzeitigen Tönen anschlagen - ein Können, das man irgendwann derart internalisiert hat, dass man daran gar nicht mehr denkt (wie man beim laufen auch nicht über jeden einzelnen Schritt nachgrübelt) - - wenn dir deine Kürzel dabei helfen, dass du ad hoc jeden beliebigen Akkord mit gleichzeitigen Anschlägen zuverlässig treffen und spielen kannst, und zwar mit variierenden Fingerkombinationen (123, 124, 135, 235, 245) und "die Hand weiß vorher, wie sich der Akkord anfühlt", dann ist alles in Butter.
=>=> wenn das noch nicht der Fall ist, dann empfehle ich dir, die Tastenlagen, die du auf deine Weise memorierst, immer wieder zu berühren, dann langsam in den Tastenboden bringen und eine Weile halten - in der Hoffnung, dass sich die wenigen differierenden Griffweisen taktil einprägen. (die drei Tastenoberflächen eines Akkords haben dieselbe Silhouette wie der Akkordgriff im Tastenboden - beim üben kann die Absicht nützlich sein, gleichzeitig unten im Tastenboden anzukommen)
...wenn es dir allerdings nicht um praktische Belange gehen sollte, sondern um eine rein abstrakte mentale Spielerei - das kann nichts schaden, hilft aber am Instrument nun auch auch nicht sonderlich.
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Nur nebenbei - und ich freue mich schon auf das Wutgeschrei der Spezialisten*innen - sei noch eine Übung erwähnt. Man findet sie samt ihrer Ableitungen im Pedal-Betz. Anfangs alle 5-Ton-Lagen (cdefg - defga - efgah usw) clusterartig gleichzeitig anschlagen und das in sämtlichen Dur- und Molltonarten; dann die "Cluster" verkomplizieren (cdega - efghc) und das auch in allen Tonleitern. Und immer auf gleichzeitiges anschlagen achten =>
@tasteur da wäre dein wsw je nach Tonleiter ergänzt, z.B. Des-Dur sswss