Abseits der Pfade

... bei Hummel .... dass sich da nicht besonders viele wirklich wiederbelebenswerte Sachen finden werden

Wenn man bedenkt, dass er bei Mozart stilistisch angefangen hat, dann hat er sich doch ein ganzes Stück entwickelt:



Inzwischen fiel mir noch ein:

Unter den mehr als 1000 Klavierstücken von Theodor Kirchner sollten sich doch auch noch Perlen finden lassen.




Auf der Seite

http://www.romanmusprod.de/werkbeschr/8175179ebd122da02/index.html

werden die Klavierwerke von Camillo Schuman überschwänglich gelobt, allerdings habe ich bisher noch keine selbst gehört oder gesehen ...

Kürzlich stieß ich auch auf Julius Röntgen.

Es gibt bei imslp auch einige solistische Klavierwerke ...

Es ist immer wieder unglaublich, wieviel grundlos vergessene Musik es gibt.
 
werden die Klavierwerke von Camillo Schuman überschwänglich gelobt, allerdings habe ich bisher noch keine selbst gehört oder gesehen ...
Zitat: "Die Camillo Schumann-Gesellschaft freut sich über jede Mitgliedschaft, und würde sich zunächst einmal über Ihr Interesse mit einem Eintrag ins Gästebuch bedanken."
Bisher habe ich kein Gästebuch gefunden und auch keinen Link zu Noten oder Einspielungen. Da würde ich mich auch nicht wundern, wenn keiner das Zeug spielen will :D
Oder bin ich blind?
 
Hallo Stilblüte,

Mich würde interessieren, wie du dann bei der Auswahl aus dem unendlich großen Fundus unbekannterer Musik vorgehst. Ich persönlich bin nicht überzeugt, dass alles, was vergessen wurde oder nur sehr selten aufgeführt wird, hörenswerte Musik ist. Auf der anderen Seite glaube ich auch nicht daran, dass sich gute Musik zwangsläufig durchsetzt. Es kommt also darauf an, die Spreu vom Weizen zu trennen und da würde mich interessieren, wie du das handhabst.

Das theoretische Problem sieht für mich so aus: Bei Musik, die in den Kanon aufgenommen wurde, weiß man im Prinzip, dass man da kaum einen falschen Griff tun kann. Diese Musik wurde im Laufe der Zeit hundert- und tausendfach von Musikern, Musikliebhabern, Musikwissenschaft etc gespielt, angehört, untersucht und für spielenswert erachtet. Der Musik, die einem aus dem Kanon nicht gefällt, zollt man in der Regel trotzdem Respekt und konstatiert bei sich selbst eben mangelndes Verständnis für diese Art von Musik. Was macht man nun bei Musik, wo man zur Beurteilung kaum mehr als seinen persönlichen Geschmack als Anhaltspunkt hat?

lg marcus
 
Mich würde interessieren, wie du dann bei der Auswahl aus dem unendlich großen Fundus unbekannterer Musik vorgehst.
Das würde mich auch interessieren :lol:
Möglichkeit 1: Ich frage in einem Forum.
Danach: Was gefällt mir und wer ist der Komponist (taugt er z.B. für Prüfungen, Konzerte und Wettbewerbe)

Also genau genommen hab ich auch keine Ahnung. Mal sehen, was so kommt. Ich wühle mich gerade durch die Haydnsonaten. Da sind echt langweilige dabei *duckundweg*
 
Ah, noch eine Anmerkung von mir, sehr cool (meiner Meinung nach) sind die Praeludien und Fugen von Schchedrin:
 
Wie wärs mit Martinu, Paradiesvögel über dem Meer?
Oder mit Chant de nuit von Reger? Wundervoll expressiv und im Gegensatz zu vielen anderen seiner Stücke nicht so mit Chromatik vollgestopft, daß man meinen könnte, es geht eigentlich nur darum, zu zeigen, welche harmoische Volte man noch schlagen kann. Ach - sehe grade, daß das DonBos auch schon vorgeschlagen hat. Noch eins: Milhaud, Saudades do Brasil (kann man - vielleicht sollte man sogar - auch in Auswahl spielen).

Schön und interessant, was hier alles zu Tage gefördert wird!
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch bei Poulenc gibt es einiges. Stellvertretend drei Beispiele:

Die "Trois pièces" sind in ihrem Charakter recht unterschiedlich - eine phasenweise nahezu atonale Pastorale, gefolgt von einer etwas wuchtigen Hymne und hintenraus dann eine virtuose Toccata:


Hier wäre die "Melancolie" - das ist mehr oder weniger eine romantische Stilkopie, aber klingt durchaus sehr schön:


Und das Beste kommt zum Schluss - die Suite "Napoli". Stilistisch sind die drei Sätze ähnlich unterschiedlich wie bei den oben genannten "Trois pièces". Auf zwei ziemlich kurze Sätze (eine hübsche Barcarolle und eine relativ impressionistisch anmutende Nocturne) folgt eine "Caprice italien", die mehr als die Hälfte der gesamten Suite einnimmt.
 
Vielleicht Viktor Stepanovych Kosenko?
 

Hallo Stilblüte,

ich habe zwar momentan keine Vorschläge für ausgefallenere Stück, aber möchte schon einmal ankündigen, daß wir ja von einer Klavierlehrerin die Noten geerbt haben, u. a.Bela Bartok.
Ich habe schon vorsichtig gesichtet. Manches ist mir dabei bisher unbekannt vorgekommen. Das will aber nichts heißen, weil ich ja bisher hauptsächlich bei den Klassikern mit meinem Repertoire geblieben bin.
Wenn du Anfang Juli hier in Hamburg bist zum Konzert, dann werden wir die Noten sichten können.
Vielleicht ist ja dann etwas dabei und Du kannst die Noten gleich mitnehmen.

Gruß Hartwig
 
Mir fiele spontan noch die Klaviersonate von Felix Draeseke ein. Wobei der dritte Satz zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftig ist (und außerdem wohl auch arg schwer zu spielen) - aber ich liebe den 1. Satz mit diesem tollen Trauermarsch, und der 2. Satz ist auch hübsch. Deshalb wollte ich die Sonate trotzdem mal in den Raum werfen.

1. Satz:
2. Satz:
3. Satz:
 
Was hältst du von der 5. Sonate von York Bowen?



Oder wenn du mal besonders viel zeit hast: die Passacaglia von Godowsky über die ersten 8 Takte aus der Unvollendeten?

 
Hallo Anne,

„mein Repertoire erweitern“ aus Deinem Eingangspost klingt für mich zu abstrakt. Du willst ja nicht aus reinem literarischem Interesse neue Sachen lernen, sondern Du willst mit ihnen was anfangen, etwa im Konzert auftreten oder sie im Unterricht verwenden. Also: wozu sollen die Stücke dienen? Brauchst Du die großen, schweren und „inhaltsvollen“ Stücke oder willst Du leichtere, gefälligere Stücke?

Nicht Stilblüte soll der unbekannten guten Musik dienen, sondern die unbekannte gute Musik muss der stilistischen und künstlerischen Tätigkeit der Pianistin Stilblüte dienen. – Also erste Frage: was willst Du und was brauchst Du?

Ein Beispiel: Du hast von spanischen (kubanisch, lateinamerikanisch) Stücken geschrieben, da kann ich mir vorstellen, dass Du Dir einen oder zwei Komponisten suchst und eine oder zwei Konzertnummern (10-15 Minuten) daraus zusammen stellst. Es muss nicht immer Albeniz, Granados oder de Falla sein. Das könnte es dann mal fürs Erste in dieser Richtung reichen. (Moszkowski hast Du ja schon mal gespielt!)

Ich habe für mich im Visier: Ignacio Cervantes, Danzas Cubanas. Diese Danzas sind meist sehr kurz, meist nur eine Seite, vielleicht sind da auch Unterrichtstücke dabei. Der Rhythmus ist allerdings für Schüler sehr diffizil. Von diesen Tänzen gibt es eine ganze Ladung, eine gewisse (und meist auch gute ) Vorauswahl sind immer die Stücke, die man in youtube findet. Die Leute, die dort spielen, sind auch nicht blöde und haben die Sachen gesichtet und das für sie Beste ausgewählt. Die Konzertnummer, wie Silvia Navarrete sie spielt, finde ich ganz ansprechend.







Ernesto Lecuona, auch ein Kubaner, hat eine sehr stilvolle Suite Andalusia geschrieben, das bekannteste Stück ist Malaguena.





Viel Glück bei der Suche!

Walter
 
Die Malagueña ist toll, die habe ich auch schon gespielt ;) irgendwann lerne ich die ganze Suite :zunge:

 
Hier auch noch eine Idee - die Nocturne von Alexei Stanchinsky:
 

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