Hallo Anne,
„mein Repertoire erweitern“ aus Deinem Eingangspost klingt für mich zu abstrakt. Du willst ja nicht aus reinem literarischem Interesse neue Sachen lernen, sondern Du willst mit ihnen was anfangen, etwa im Konzert auftreten oder sie im Unterricht verwenden. Also: wozu sollen die Stücke dienen? Brauchst Du die großen, schweren und „inhaltsvollen“ Stücke oder willst Du leichtere, gefälligere Stücke?
Nicht Stilblüte soll der unbekannten guten Musik dienen, sondern die unbekannte gute Musik muss der stilistischen und künstlerischen Tätigkeit der Pianistin Stilblüte dienen. – Also erste Frage: was willst Du und was brauchst Du?
Ein Beispiel: Du hast von spanischen (kubanisch, lateinamerikanisch) Stücken geschrieben, da kann ich mir vorstellen, dass Du Dir einen oder zwei Komponisten suchst und eine oder zwei Konzertnummern (10-15 Minuten) daraus zusammen stellst. Es muss nicht immer Albeniz, Granados oder de Falla sein. Das könnte es dann mal fürs Erste in dieser Richtung reichen. (Moszkowski hast Du ja schon mal gespielt!)
Ich habe für mich im Visier: Ignacio Cervantes, Danzas Cubanas. Diese Danzas sind meist sehr kurz, meist nur eine Seite, vielleicht sind da auch Unterrichtstücke dabei. Der Rhythmus ist allerdings für Schüler sehr diffizil. Von diesen Tänzen gibt es eine ganze Ladung, eine gewisse (und meist auch gute ) Vorauswahl sind immer die Stücke, die man in youtube findet. Die Leute, die dort spielen, sind auch nicht blöde und haben die Sachen gesichtet und das für sie Beste ausgewählt. Die Konzertnummer, wie Silvia Navarrete sie spielt, finde ich ganz ansprechend.
Ernesto Lecuona, auch ein Kubaner, hat eine sehr stilvolle Suite Andalusia geschrieben, das bekannteste Stück ist Malaguena.
Viel Glück bei der Suche!
Walter