Entweder merkt einer, dass er nicht so gut unterrichtet, oder nicht.
Bei Fall 2, also wenn einer nicht gut unterrichtet, jedoch denkt, er wäre gut, kann man denjenigen natürlich sowieso abschreiben.
Bei Fall 1 gibt es wiederum 3 Unter-Fälle: Die einen merken es zwar, aber aus welchem Grund auch immer ist ihnen das Unterrichten nicht wichtig genug (oder sie haben eine eher zynische Sicht auf diesen Beruf und auf Schüler...), um Maßnahmen zu ergreifen. Oder sie haben ihr Leben mit allem möglichen Kram vollgepackt, so dass sie gar nicht zum Verbessern kommen. Die machen halt irgendwie so vor sich hin, damit Geld in die Kasse kommt, werden aber oft immer unzufriedener und irgendwann krank.
Die nächsten merken es und machen auch was, jedoch die falschen Sachen (z.B. die allerorten angebotenen Fortbildungen, deren Prospekte z.B. in den Musikschulen ausliegen - fast alles darin ist Quatsch). Daher GLAUBEN sie, sich weiterzubilden und zu verbessern, tun es aber nicht wirklich, weil die Grundlagen ihrer Didaktik nach wie vor fehlerhaft sind.
Und dann gibt es noch die dritte Untergruppe, die unablässig danach sucht, wie Klavierspielen und Klavierunterrichten wirklich zweckmäßig funktioniert, und bereit ist, Glaubenssätze ("habe ich in der Hochschule so gelernt"...) über Bord zu werfen und unablässig zu experimentieren. Das ist aufgrund der zahllosen Fehlinformationen und falschen Glaubenssätze, die kursieren, nicht einfach und eine jahre- bis jahrzehntelange Angelegenheit, die nie zu Ende geht. Nur sehr wenige machen das, obwohl es sich SO lohnt und zu deutlich mehr Zufriedenheit und Spaß des Lehrers und deutlich mehr Erfolg und Spaß bei den Schülern führt.
ich kann mich bei meinen Schülern meiner ersten Unterrichtsjahre heute nur vielmals entschuldigen für den Kack-Unterricht, und ich gehe davon aus (ja ich HOFFE!), dass ich in ein paar Jahren auch über einzelne Aspekte meines heutigen Unterrichts sage: "Peiiinlich...wie konnte ich nur...?"
LG,
Hasenbein