3 wichtige Klavier Übe-Tipps

Ärzte, die sich privat aktiv an literarischen, musikalischen etc Kulturgesellschaften beteiligen! Aber sie wären auch ohne diese "Hobbies" in ihrem Job spitze.
Als reine Technik-Mediziner vielleicht möglich,
aber z.B. als Hausarzt, Frauenarzt, Kinderarzt, Psychiater , und das ist ein riesiger Teil der Ärzteschaft, muss eine ganzheitliche universalgelehrte Bildung unnachgiebig eingefordert werden, der Arzt ist gerade heutzutage
auch ein Seelsorger, Lebensberater und Krisenhelfer.

Helfende Berufe haben eine sehr hohe burn-out-Gefahr und Risiken sonstiger seelischer Probleme, reichhaltige Bildung und künstlerische Nebentätigkeiten/Hobbies sind gute Prophylaxe.
 
Es ist an der Zeit, hier mal eine Zusammenfassung zur Klärung der Gedanken vorzunehmen, denn es sind hier zwei Ebenen durcheinandergeraten.
Auf der einen Ebene steht der defizitäre Ansatz, der den Schüler zwingt, Fehler zu vermeiden, als wenn es um Leben und Tod ginge.
...Klärung ist ein gutes Stichwort @Tastimo : worin besteht denn das Defizit beim vermeiden von Fehlern??? (und wer zwingt wen und wo dazu, sinnvoll zu üben?)
...übrigens sind Workshops über Improvisation nicht gerade der Ort, an dem man Etüden und Sonaten ordentlich zu spielen lernt...
 
@rolf: Ich habe nie geschrieben, dass das Vermeiden von Fehlern ein Defizit darstellt. Im Gegenteil. Mir geht es um die Perspektive und den Weg zum Ziel. Hinsichtlich des Ziels sind wir uns ja einig.
 
...oh @Tastimo ...Wortklaubereien? Lies, was du selber schreibst (ich zitiere das nicht nochmal) - was ist am Ansatz, Fehler zu vermeiden, defizitär???
 
Unter den Top 100 Musikhochschulen weltweit 2019 erscheinen nur eine kleine handvoll deutscher Einrichtungen

Wien 2, Salzburg 32, Hamburg 37,
>50 : Köln, Leipzig, München

(München ist um 40 Ränge seit 2016 abgeschmiert, Berlin ist um >80 Ränge heruntergekommen, puh)



https://www.topuniversities.com/university-rankings/university-subject-rankings/2019/performing-arts

https://www.topuniversities.com/university-rankings/university-subject-rankings/2016/performing-arts


Methodologie/Studiendesign dazu,:
https://www.topuniversities.com/subject-rankings/methodology
 
Zuletzt bearbeitet:
welchen Sinn hatte es, dass die Schüler über einen kurzen Zeitraum hinweg widerwillig etwas schwerere chemische Formeln anwenden oder Schiller Dramen partiell interpretieren konnten, wenn sie bei der erstbesten Gelegenheit froh sind, nicht mehr GoetheSchiller lesen oder Resktionsgleichungen ausrechnen zu müssen...

Es ist absolut richtig, dass sich diese Frage auch auf weitere Fachbereiche übertragen lässt. Und so bloßgestellt wirkt die Frage auf den ersten Blick etwas naiv - wie die Frage von Schulabsolventen, ob man statt genannter Inhalte nicht lieber lernen solle, wie eine Steuererklärung funktioniert.
Natürlich brauchen wir obiges Wissen nicht direkt im späteren Alltag, aber genauso natürlich gehört es zu den Grundlagen unserer Bildung. Denn was wären wir ohne die Künste, ohne die humanistische Bildung?
Aus der Sicht kann man natürlich sagen, lieber widerwillig ein Instrument gelernt als gar nicht.

Doch ganz zufriedenstellen kann mich die Antwort nicht. Denn die Musik hat doch so viel mehr Potenzial, als dass man sich mit dem zufrieden geben könnte, was die Pädagogik der genannten Zeit hervorgebracht hat.

Auch wenn jemand Wichtiges mal gesagt hat, wer Visionen habe, solle zum Arzt gehen, sollte man doch nicht komplett ausschließen, dass es mit der Musik in der Breite auch wieder bergauf gehen kann. Mit Pessimismus (oder sogenanntem Realismus...), dauerhaftem Lamentieren wird es sicher nicht funktionieren.
 
Unter den Top 100 Musikhochschulen weltweit 2019 erscheinen nur eine kleine handvoll deutscher Einrichtungen
Es kommt doch wirklich sehr stark darauf an, wie man das bewertet. Mir fallen viele Gründe ein, nicht in den USA zu studieren, ebensoviele, es doch zu tun. Selbiges gilt für München versus Kleinstadt. Es kommt sehr auf den einzelnen Studenten an!
 

Es kommt sehr auf den einzelnen Studenten an!
und auf die Passung zum Prof(in) und auf das Instrument...

Ihr In WÜ habt zB. einen wunderbaren Oboen-Prof , der hat viele seiner Schüler in weltklasse Orchester getrimmt und ist ein sehr lieber Mensch!

Oboe in Amerika zu studieren ist für Leute die wieder zurück nach Europa wollen sinnlos, da die eine sehr eigenständige Art des Spiels und Rohrzurichtung haben.
Das "amerikanische" Oboe- Vibrato wird z.T. sogar verhöhnt, Geschmackssache, aber hier würde man beim Probespiel damit durchfallen.
 
Es kommt sehr auf den einzelnen Studenten an!
Das, und auf den Hauptfachlehrer. Nicht immer sitzen nämlich die besten Lehrer an den bekanntesten Hochschulen.

Überhaupt ist das Ranking sehr fragwürdig - was Harvard da auf Platz 8 zu suchen hat, ist schon seltsam. Harvard ist für alles mögliche berühmt, die haben auch eine sehr gute Musikwissenschaft - aber eine Musikhochschule in dem Sinne, dass dort praktizierende Musiker ausgebildet werden, ist das definitiv nicht.
 
Kam hier schon das Thema Vorbild vor?

Vielen Berichten kann ich Überschneidungen mit meinen Beobachtungen attestieren.

Ich würde gerne die Punkte ""Hausmusik"" und Vorbilder noch einmal weiter in den Fokus der Diskussion rücken.

Wenn man so will haben wir hier mit einer Art Plattentektonik zu tun und "eine romantisierte Vorstellung von Musikgebrauch" war gewisermaßen Pangäa.

Jetzt driften die Erdteile auseinander und es entsteht Verinselung. Schisma etc.

Wir haben den Eleven, familiäres Umfeld, sein Freundeskreis, Schule, Ausbildung/ Verein ("die doitschen Musikstudenten und Lehrer") und mediale Wirklichkeit. (Bestimmt ist die Auswahl nicht perfekt getroffen.)

Jetzt erzähl mir mal was aus der Mischung "Smaragda, spiel mal 10 Minuten auf deinem E-Piano, morgen kommt dein Musikstudent, aber nicht so laut, dein Interimsvater will ESC gucken, dann kannst du mitgucken" macht?

Welchen verdammten Mehrwert hat "Musik machen?" für ein Kind?

Da kann man froh sein, wenn man sich irgendwann in jemanden seiner Musikschule verknallt, damit man nen Grund hat da hin zu gehen.

Und was kriegen "die Kinder" vorgelebt und von wem? Klar sind die Eltern alle "stolz" auf die ersten Schritte am Klavier. Wie äußert sich sowas? setzt sich jemand daneben und oder singt / macht mit?

Oder mündet alles in "Musikschulkonzertengeklatschte", "müden kommentaren vor freunden / Stammtisch, wo die kinder wie pokemons sind."

Ich komme zwar von oberhalb des Mains, aber ich denke in Bayern geht es noch ein bisschen besser zu.

Ich bin 35+ und mit Hausmusik aufgewachsen. Ein Umstand den ich im Nachhinein bedauer, weil es einfach nur schmerzt im Void zwischen Studierten und Amateuren keinerlei musikalische Berechtigung zu haben.

Und dennoch: mir fehlen die Samstage, an denen mein Ururonkel aus Westberlin mit seiner Zither kam. Auf dem Herd köchelte den ganzen Tag die Pilzbrühe, die es später zu böhmischen Knödeln gab und man erzählte Mundart, sang, spielte Karten etc. etc.

Sowas HATTE einen Wert. Und zwar einen viel höheren als die Massensuggestion mit ESC - Meth.

Wir sind so dumm.
 
Genau das Thema Vorbild hatte ich bei meinem Beitrag im Hinterkopf. Der Beitrag spricht mir in gewisser Weise aus der Seele.

Daher kommen ja auch die ganzen Anfragen der Art, suche günstiges Klavier für mein Kind, hab aber keine Ahnung, usw. Und ein Jahr später auf ebay-Kleinanzeigen, verkaufe Klavier, da mein Kind die Lust verloren hat.
 
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Die Sache ist leider nicht ganz so einfach. Es ist zum Beispiel bekannt dass Sport, z.Bsp. Laufen Endorphine im Gehirn ausschütten kann. Das kann süchtig machen. Man tut es dann um diesen Kick zu bekommen. Das kenne ich vom Musizieren nicht, bzw. ist mir nicht bekannt.
Etwas zu tun um diese Belohnung im Hirn zu bekommen, kann motivierend sein.
Also ich fühle mich besser, wenn ich morgens Klavier gespielt habe. Wenn das mal ausfällt, neige ich dazu, mich etwas „schlecht gelaunt“ zu fühlen. Deshalb habe ich schon manches Mal gedacht, dass Klavierspielen einen ähnlichen Endorphin- Effekt hat wie Jogging.
 
@rolf: Ich habe nie geschrieben, dass das Vermeiden von Fehlern ein Defizit darstellt. Im Gegenteil.
...kurioserweise @Tastimo sagen deine vorangegangenen Beiträge das, was ich gerade zitiere, nicht. Zur Erinnerung:
Auf der einen Ebene steht der defizitäre Ansatz, der den Schüler zwingt, Fehler zu vermeiden, als wenn es um Leben und Tod ginge. (...)Dem setzte ich das positive Denken einer erfolgserlebnisbasierten
, letztlich flow-orientierten Herangehensweise entgegen.
Und dazu paar ganz schlichte rein inhaltliche Fragen:
1. wie und woher kommst du auf Zwang?
2. was ist genau deiner Ansicht nach defizitär? (lies deine eigenen Worte!)
3. Flow-Brimborium sorgt für prima Fähigkeiten? ;-)

Die schlaubergerische Frage, was die Diskussion nützt, wurde gestellt - keine Ahnung (einen Nutzen sehe ich da nicht...) Aber mich interessiert Klarheit bei den verwendeten Begriffen und (Schein)Argumenten.

Und nein @Tastimo , wir sind uns bislang nirgendwo in diesem Faden einig. Die Fachliteratur*) zum üben empfiehlt seit etlichen Jahrzehnten, möglichst a priori ohne Fehler zu üben. Von Zwang und Drill habe ich in den Publikationen (Fussnote) nichts gelesen.

Um die Diskussion weiter zu würzen: mir selber ist es völlig gleichgültig, ob irgendwer vernünftig übt oder aus bescheuerten Gründen**) letztlich verkackt. Wer nicht will, der probierts halt anders. Das ist der wunderbare Unterschied zur Medizin: es schadet niemandem, wenn irgendwer nicht fähig ist, ein Instrument spielen zu lernen! (und weil das so ist, sind Musik und Instrumente und was so alles dazu gehört ein herrlicher Tummelplatz für Blabla jeglicher Sorte... was unterhaltsam sein kann) :-D:drink:

________________
*) gemeint ist die zum Klavierspiel (seit dem 18. Jh., aber weil 18.&19. Jh. ggf pädagogisch bäh-bäh sein könnte, genügt ein Blick in neuere Publikationen a la Feinberg, Goldenweiser, Neuhaus, Bernstein, Kratzert, Werner, Marek uva)
**) nur im Flow funzt es, ich lerne lieber an kreativen Fehlern, ich mach grundsätzlich nicht was andere sagen und lasse mich nicht bevormunden, und und und... die Zahl der Fehler wie auch der doktrinären Mißideen ist unendlich...
 

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