3 wichtige Klavier Übe-Tipps

Es ist zum Beispiel bekannt dass Sport, z.Bsp. Laufen Endorphine im Gehirn ausschütten kann. Das kann süchtig machen. Man tut es dann um diesen Kick zu bekommen. Das kenne ich vom Musizieren nicht, bzw. ist mir nicht bekannt.
Das erklärt einiges.
Du kannst dir sicher sein, dass es das gibt, und die Menge an Glückshormonen, die manchmal ausgeschüttet werden, mindestens so groß ist wie bei anderen gemeinhin als schön anerkannten Tätigkeiten :003:
 
@ Rolf:

Das Problem der Diskussion und Kommunikation ist, dass ich die Dinge, wie ich meine, relativ vielschichtig betrachte, du dir aber immer nur einzelne meiner Aussagen isoliert herauspickst und in dem Sinne natürlich auch überzeugend und einleuchtend widerlegst. Wenn du dich jedoch auf meine Einstellung im Ganzen beziehen würdest, die eher ein „sowohl - als auch“ ist anstatt eines „entweder - oder“, würden wir uns nicht im Kreis drehen. Wie gesagt, zum Thema Fehlervermeidung als Ziel sind wir uns einig!

Allerdings ist meine Haltung dabei offenbar eine andere als deine.
Ich versuche es noch einmal anders zu formulieren: Konzentriertes, fehlervermeidendes Üben ist auch mein Ziel. Nur eben nicht mit der „Pistole im Rücken“, wie es Ärzte im Prinzip leisten müssen (das war ja der Ausgangspunkt der Diskussion), sondern mit der Haltung: Es kann etwas nur gelingen, wenn auch etwas schief gehen darf.
 
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Biersymbol haben wir halt immer noch keines.:drink:
Ja das ist jammerschade! So schön wie nützlich wäre ein Seidel- oder Trinkhorn-Smiley :drink:

Spitzfindige Frage :-D
...wenn ein wortklauberischer Schlauberger einzig ultralangsam übt, um sich allein dadurch wie mit Zauberhand das erforderliche Tempo zu verschaffen, dann kann man selbstredend Eselei attestieren :-D

Langsames üben dient der Griffsicherheit, dem sich gewöhnen an den Verlauf, Details bewusst machen u.v.a. - und mit diesem Zweck ist es nicht falsch. (Was gerne übersehen wird, vornehmlich von Hobbyspielern, ist, dass man dennoch in raschen Tempi, ja sogar zu schnell (!!) üben soll: aber nur sehr kurze Details - die Stationenübung wird von P.Werner detailiert am Exempel einer Chopinpassage erklärt --- für wortgewandte Schlauberger: zu schnell üben müsste ja auch ein Fehler sein...):-D:-D
 
Erstaunlich, Rolf, wie Du hier brav durch all die Dir hingehaltenen Reifen springst und brav ausführliche Entgegnungen schreibst...
 
Es ist zum Beispiel bekannt dass Sport, z.Bsp. Laufen Endorphine im Gehirn ausschütten kann. Das kann süchtig machen. Man tut es dann um diesen Kick zu bekommen. Das kenne ich vom Musizieren nicht, bzw. ist mir nicht bekannt.

Ich bin viele Jahre regelmäßig drei, viermal in der Woche ambitioniert gelaufen. Habe den Kick oder Flow häufig erfahren dürfen. War dann oft sogar neidisch auf diejenigen die mir abends beim Laufen begegnet sind, obwohl ich selbst schon in der Früh gelaufen war. Das war dann schon ein bisschen strange. Hat sich aber GottseiDank wieder von selbst normalisiert.

Sowas ähnliches erspüre ich nun weniger in physischer Hinsicht als in psychischer Hinsicht in unserer aller Leidenschaft. Wenn ich beim Klavierspielüben Schwierigkeiten bewältige, wenn bspw. die Triolen urplötzlich stimmen, wenn ich merke da kam auch noch Musiklität in dem Stück zum Vorschein, obwohl ich nur bemüht war die richtigen Tasten zu treffen.

Da durchströmen mich ähnliche Glückshormone wie beim Laufen. Ich bin zufrieden, mache froh weiter, strebe ein wenig vor um meine Klavierlehrer zu erfreuen. Es ist ja bekannt, das der nächste Zusammenbruch, die nächste als unüberwindbar erscheinenende Hürde im nächsten Stück auftauchen wird.
Tja, bis auch sie durch Hartnäckigkeit und Selbstmotivation keine mehr sein wird und einem dem nächsten Schwung für die nächste musikalische Schwierigkeit bringen kann.
Ich sehe da durchaus Parallelen zur körperlichen Herausforderungen.
 
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Wenn ich beim Klavierspielüben Schwierigkeiten bewältige, wenn bspw. die Triolen urplötzlich stimmen, wenn ich merke da kam auch noch Musiklität in dem Stück zum Vorschein, obwohl ich nur bemüht war die richtigen Tasten zu treffen..

Das kenne ich auch, sowohl beim Üben, als auch beimSpielen und Verfeinern meines Repertoires.

Allerdings denke ich dann nicht an meinen KL, sondern vergesse alles um mich herum.
 

Wenn man Fehler vermeiden soll (mit Ausnhame des Tempos :-D) muss man dann nicht daraus folgern dass man das Tempo erst zum Schluss des Übeprozesses üben/verbessern darf?
Nein, sondern man wählt den zu übenden Abschnitt/Ausschnitt genügend kurz , um schnell auf Tempo zu kommen. Also durchfingern von größeren Passagen ist nur zum ersten Kennenlernen, nicht zum Üben.
 
Das ist doch sowieso klar. Macht doch eh jeder. Oder wo ist die message ?
 
Wenn man Fehler vermeiden soll (mit Ausnhame des Tempos :-D) muss man dann nicht daraus folgern dass man das Tempo erst zum Schluss des Übeprozesses üben/verbessern darf?
Dies ergibt sich aus der logischen Folgerung "Fehler zu vermeiden", da diese ja normalerweise zunehmen je schneller man übt.

Lieber playitagain,

ich verstehe manchmal nicht, dass solche Fragen kommen. In diesem Faden wie auch in vielen anderen wurde bereits erwähnt, dass eine Reduzierung des Notentextes durch z.B. stimmenweises Üben es ermöglicht, dass man sehr bald im Tempo spielen kann. Halt nicht alle Töne gleichzeitig!

Lange Zeit nur langsam zu üben ist kontraproduktiv, da man sich nicht nur ans langsame Spielen, sondern auch ans langsame Hören gewöhnt (= Fehler). Man kann sich die originalen schnelleren Tempi nicht mehr vorstellen (Klangvorstellung) und auch nicht mehr spielen. Zudem sind für schnellere Tempi oft andere Bewegungen erforderlich und wenn man nur langsam spielt, ist das auch für die Motorik und Technik ungünstig.

Daher ist es wichtig, in verschiedenen Tempi zu üben. Man könnte beispielsweise die Melodie eines Stücks z.B. im originalen Tempo spielen, Melodie und Bass im mittleren Tempo, alles zusammen im langsamen Tempo spielen. So wie man halt kann. Das ist effektiv und der Erfolg stellt sich schneller ein. Und Fehler gibt's dabei auch nicht. :)

Liebe Grüße

chiarina
 
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Du musst vermeiden, auf die bei Anfängern und Amateuren "beliebte", dumme Weise zu üben: Note (oder 2 Noten bei 2 Stimmen usw.) lesen - Noten finden, richtigen Finger wählen - Tasten drücken - nächste Note(n) entziffern usw.

Das ist total unmusikalisch und total unzweckmäßig und führt zu den Horden von Schülern, die denken, sie könnten nicht schnell spielen, und die unmusikalisch, "buchstabierend" spielen.

Es MUSS - egal wie viel auch mal mit Verlangsamung, "out of time" etc. gearbeitet wird - IMMER dafür gesorgt werden, dass a) das Ohr, der "Klangwillen", involviert ist und b) Noten stets "verbunden" gespielt und als Teil einer musikalischen Sinneinheit, eines metrischen Flusses und "Spannungs-Entspannungsverlaufs" nicht nur kognitiv begriffen, sondern im Moment des Spielens ganz konkret empfunden werden.

Wenn das nur mit 1 Stimme geht - dann halt mit 1 Stimme. Wenn das nur mit reduzierter/vereinfachter 2.Stimme geht - dann halt erstmal so.

Bitte aber immer auch daran denken, dass es außer "langsamer" und "vereinfacht" auch noch die sehr wichtige Möglichkeit "nur kurzen Abschnitt" gibt (evtl. nur 2-3 Töne/Akkorde)!
 
Wenn ein Stück zwei Stimmen hat, dann sagst du dass man die Melodie einzeln und auch den Bass einzeln üben soll.
@playitagain bist du wirklich sicher, dass @chiarina exakt das mitsamt der unterstrichenen Prämisse irgendwo gesagt oder geschrieben hat???

...es mag dich grämen, aber eine rein lineare zweistimmige Invention wird niemand genauso üben wie eine Akkordetüde a la Debussy oder wie Doppelgriffpassagen.
 
@hasenbein Der Anfänger hat meist nicht viel andere Möglichkeiten als zu "buchstabieren". Ich bin schlicht nicht in der Lage, Phrasen als ganzes zu erfassen und da schon vor dem ersten Spiel einen Klangwillen zu bilden. Das spielen auf Tempo geht zwangsweise erst dann, wenn der Notentext soweit sicher sitzt, dass das Auge oder das Gedächtnis mit den Fingern mithalten kann. Das erkennen von Akkorden, von Phrasen erfordert viel Übung, das kommt erst ganz langsam. Insofern finde ich Deine Wertung "dummes" üben ein bisschen fehl am Platz.
Wenn das Stück ausreichend geübt ist, dann kann man das auch in musikalisch sinnvollen Einheiten spielen und das Ohr als Kontrollinstanz fungieren lassen.
Die Übergänge vom Anfänger zum Profi sind fließend. Ich erkenne nach zwei Jahren inzwischen reichlich Akkorde und Muster auf einen Blick, aber es gibt noch genug, wo ich "buchstabieren" muss. Geht dann leider gar nicht anders.
 

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