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Das Niveau in der Breite ist im Vergleich zu den 90ern geradezu ins Bodenlose gesunken.
Jeder, der schon so lange unterrichtet, kann das bestätigen.
Noch Anfang der 90er war es normal, "gehörte dazu", dass man, wenn man Klavierunterricht hatte, 30-60 Minuten täglich übte. Das war ein Minimum, die 30 Minuten waren schon eine Konzession. Heute? 10-15 Minuten an 3-5 Tagen ist Standard, Lehrer trauen sich nicht, mehr einzufordern, da sonst entweder Schüler keinen Bock mehr haben oder die Eltern kommen und meckern. Oder es ist eh' klar, dass es zwecklos ist, mehr einzufordern, wenn man sich vom Schüler erzählen lässt, was für 1000 Aktivitäten er die Woche über nach der Schule hat. Und am Wochenende fährt die Familie immer weg, da kann nicht geübt werden...
Das ist aber auch alles gewollt so. Der politische Zeitgeist besagt, dass richtige Instrumentalausbildung etwas Elitäres und somit nicht Förderungswürdiges ist. Förderungswürdig hingegen ist sog. "Breitenbildung", das heißt, jeder - auch und vor allem Arme, Dumme, Behinderte etc. - sollen Gelegenheit bekommen, mit Musikmachen in Berührung zu kommen. Weil unterstellt wird (Studien zu JEKI haben das schon vor längerem - für das Musizieren auf JEKI-Niveau - falsifiziert), dass das Musikmachen, insbesondere in der Gruppe, irgendwie positive Auswirkungen auf Konzentrations- und Sozialverhalten, Kreativität etc. hat. Außerdem soll (auch wenn das immer wieder gerne bestritten wird) der fehlende Musikunterricht in Schulen ersetzt werden (mit dem zusätzlichen Vorteil, dass es weniger kostet, als wenn man Beamte dafür einsetzte).
Folge? Jugend Musiziert und ähnliche Wettbewerbe finden immer weniger Teilnehmer; in einer Musikschule hört man kaum noch echte klassische Werke und keine Werke der E-Musik des 20.Jahrhunderts mehr (früher war Bartoks Mikrokosmos ein angesehenes Unterrichtswerk, heute traut sich niemand mehr, einem Schüler so etwas vorzusetzen); stattdessen dengeln in der Unterstufe Kinder in Gruppen monatelang 2-3 Töne, und wenn sie älter werden und tatsächlich mit Instrumentalunterricht weitermachen, werden hauptsächlich TEY-artige Stücke, stark vereinfachte Klassik-Hits und schlechte Einfach-Arrangements von Pop-/Rock-/Jazz-Stücken aus den einschlägigen Heften gespielt, "um die Kinder bei der Stange zu halten".
Jeder, der schon so lange unterrichtet, kann das bestätigen.
Noch Anfang der 90er war es normal, "gehörte dazu", dass man, wenn man Klavierunterricht hatte, 30-60 Minuten täglich übte. Das war ein Minimum, die 30 Minuten waren schon eine Konzession. Heute? 10-15 Minuten an 3-5 Tagen ist Standard, Lehrer trauen sich nicht, mehr einzufordern, da sonst entweder Schüler keinen Bock mehr haben oder die Eltern kommen und meckern. Oder es ist eh' klar, dass es zwecklos ist, mehr einzufordern, wenn man sich vom Schüler erzählen lässt, was für 1000 Aktivitäten er die Woche über nach der Schule hat. Und am Wochenende fährt die Familie immer weg, da kann nicht geübt werden...
Das ist aber auch alles gewollt so. Der politische Zeitgeist besagt, dass richtige Instrumentalausbildung etwas Elitäres und somit nicht Förderungswürdiges ist. Förderungswürdig hingegen ist sog. "Breitenbildung", das heißt, jeder - auch und vor allem Arme, Dumme, Behinderte etc. - sollen Gelegenheit bekommen, mit Musikmachen in Berührung zu kommen. Weil unterstellt wird (Studien zu JEKI haben das schon vor längerem - für das Musizieren auf JEKI-Niveau - falsifiziert), dass das Musikmachen, insbesondere in der Gruppe, irgendwie positive Auswirkungen auf Konzentrations- und Sozialverhalten, Kreativität etc. hat. Außerdem soll (auch wenn das immer wieder gerne bestritten wird) der fehlende Musikunterricht in Schulen ersetzt werden (mit dem zusätzlichen Vorteil, dass es weniger kostet, als wenn man Beamte dafür einsetzte).
Folge? Jugend Musiziert und ähnliche Wettbewerbe finden immer weniger Teilnehmer; in einer Musikschule hört man kaum noch echte klassische Werke und keine Werke der E-Musik des 20.Jahrhunderts mehr (früher war Bartoks Mikrokosmos ein angesehenes Unterrichtswerk, heute traut sich niemand mehr, einem Schüler so etwas vorzusetzen); stattdessen dengeln in der Unterstufe Kinder in Gruppen monatelang 2-3 Töne, und wenn sie älter werden und tatsächlich mit Instrumentalunterricht weitermachen, werden hauptsächlich TEY-artige Stücke, stark vereinfachte Klassik-Hits und schlechte Einfach-Arrangements von Pop-/Rock-/Jazz-Stücken aus den einschlägigen Heften gespielt, "um die Kinder bei der Stange zu halten".