3 wichtige Klavier Übe-Tipps

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Ha genau das ist von Eltern gefordert, wenn der Instrumentalunterricht nicht Bespaßung sondern sinnvolle Erziehung sein soll. Früher haben das Eltern auch gewusst.
Diese "früher war alles besser Mentalität" (vor allem in der Erziehung) begegnet mir hier immer wieder.
Wo aber sind dann alle die guten erwachsenen Hobby Musiker, die ja dank ihrer Eltern so viel geübt haben in ihrer Kindheit???
Ich kenne fast nur Erwachsene (Alter 20-80) die "bedauern", dass sie früher nicht genug geübt haben...
Vielleicht können diejenigen Pädagogen, die viel mit Jugend Musiziert zu tun haben, etwas zu sagen. Ist hier das Niveau in der Breite deutlich gesunken?
 
Alle anderen - Amateure und Pop/Jazz-Pianisten - üben ständig unsystematisch und wissen in aller Regel auch selber genau, dass sie deswegen nicht so spielen, wie sie spielen könnten. Aber das Systematische/Konsequente erscheint ihnen einfach irgendwie zu anstrengend und als "zu wenig Fun".
Ich übe relativ regelmäßig, wenn ich es schaffe eine Stunde täglich. Übe ich falsch? Vermutlich ja. Der Grund ist aber nicht, dass ich dazu keine Lust hätte oder nur Spaß haben will. (Den hab ich beim Spielen immer, sonst würde ich es lassen, es ist ein Hobby...) Der Grund ist der, dass ich Dir tatsächlich gar nicht sagen könnte, wie man richtig übt. Vom KL kommen da nur sporadische Tipps, die ich versuche zu beherzigen, aber das bezieht sich meist nur auf das Thema "wie spiel ich eine bestimmte Stelle", nicht auf die Frage, wie man generell übt. Ich kenne ein paar Übetipps hier aus dem Forum, wie z.B. dies rückwärts additiv. Ich kenn den für mich unerfüllbaren Rat, ein Stück erst zu verstehen, dann zu üben - dafür fehlen mir noch die Theorie Kenntnisse. Ich versuch schwere Stellen primär zu üben und mich nicht an den leichten zu ergötzen und ich vermeide, stur einfach nur das Stück durchzuspielen. Keine Ahnung, wo ich auf eine Skala von 1-100 stehen würde, wenn man die Übequalität bewerten wollte. Am Ende komme ich zum Ziel, vielleicht gibt es schnellere Wege dorthin. Insofern sind die Tipps hier sicher hilfreich. Steter Tropfen höhlt den Stein, irgendwann geht einem der ein oder andere Tipp dann doch mal in Fleisch und Blut über.
 
Sind ja tolle KL hier, z.B. hasenbein, der Vollchecker, der kennt alle Macken seiner Schüler. Nein von allen Menschen! Wie kann man nur so von sich überzeugt sein. Und dann so festzementierte Ansichten. Aber über die vielen Narzisten wettern. :lol:
Trotzdem schreibt keiner über einen anderen Grund für zuhause ungünstiges Üben. Scheint, als bin ich die einzige, die ein Problem hat das hier noch keiner gesagt hat. Ich übe so (aber ungern) wie KL es erklärt, aber oft eben nicht. Weil ich es total anstrengend finde, es schlaucht mich, es powert mich aus und das fühlt sich an wie nach einem Marathonlauf. Hat nichts mit dem Alter zu tun, ist eben so. Entweder geben Eure Schüler das nicht zu oder ihr (charina eher nicht) seid blind dafür, weil ihr darauf fixiert seit, dass eure Schüler halt einfach nur zu faul sind.
 
Man muss IMMER Fehler vermeiden!

Das heißt NICHT, dass nicht ab und zu mal ein falscher oder etwas "unordentlicher" Ton oder Rhythmus dazwischenschlüpfen darf, das ist nicht der Punkt. Sondern es heißt, dass zweckmäßiges Üben bedeutet, dass man STETS so übt, dass fehlerfreies Spielen der Passage problemlos möglich ist. Man könnte fast sagen, dass das das Übe-Axiom Nr. 1 ist.
Heisst, dass man das Stück konsequent so extrem langsam spielt, bis man das fehlerfrei vom Notenblatt spielt?
 
Heisst, dass man das Stück konsequent so extrem langsam spielt, bis man das fehlerfrei vom Notenblatt spielt?
Ist das Stück aktuell im Bereich des Machbaren, gibt es eine Fehlerfreigeschwindigkeit ggf. an oder unter der Wiedererkennbarkeitsgrenze, wobei ich einzelne wirklich kurze "Extremstellen" davon ausklammern würde.


PS: Vorher sollte aber leserische und fingersätzige Textsicherheit hergestellt sein.
 

Ich übe so (aber ungern) wie KL es erklärt, aber oft eben nicht. Weil ich es total anstrengend finde, es schlaucht mich, es powert mich aus und das fühlt sich an wie nach einem Marathonlauf.
Der Kampf gegen den inneren Schweinehund ist eben anstrengend..
Dann machst du irgendetwas falsch, oder so.
Nö, genauso muss es sein.
Wenn man es immer so macht, schlaucht es auch nicht mehr so.
 
Ein neues Stück mit neuen Anforderungen zu erarbeiten finde ich auch anstrengend. Die Flöte hat nur die Melodie, das reicht auch schon. Beim Klavier hat man zwei Hände mit mindestens zwei Stimmen, eher oft vier. Das zu koordinieren im Gehirn und die Finger motorisch zu lernen, füllt mein Hirn völlig.

Gut ist es, noch ein zweites leichteres Projekt zu haben, was schneller zum Erfolg führt, dann frustet mich auch das andere Stück nicht so.:-)
 
Meine Übungen sind eigentlich so strukturiert, wie ich es eben aus meinem Übungs-Fortschritt benötige, mal nur eine für mich schwierige Sequenz innerhalb eines Taktes, mal nur einen Takt oder mehrere Takte, mal eine Phrase, mal mehrere musikalisch logisch zusammengefaßte Phrasen, mal das ganze Stück, mal von rückwärts additiv und, und, und .... und dabei mach ich mir auch keinen Stress, wie auch kein großes Thema dazu.

Für mich ganz wichtig ist allerdings, daß ich das Stück musikalisch erfassen kann und auch verstehe.

Die Zusammenfassung der Übe-Tipps, wie auch die Ergänzung von Ulrike dazu finde ich nach wie vor super, wo bekommt man dies auch so kompakt präsentiert :super:
 
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Ich übe so (aber ungern) wie KL es erklärt, aber oft eben nicht. Weil ich es total anstrengend finde, es schlaucht mich, es powert mich aus und das fühlt sich an wie nach einem Marathonlauf. Hat nichts mit dem Alter zu tun, ist eben so. Entweder geben Eure Schüler das nicht zu oder ihr (charina eher nicht) seid blind dafür, weil ihr darauf fixiert seit, dass eure Schüler halt einfach nur zu faul sind.
Aus dieser Definition entnehme ich nur negative und belastende Aspekte, aber leider keinen positiven - sei es "nur" die Freude daran, gute Lösungen gefunden zu haben, besser geworden zu sein, gut voran zu kommen. Das Positive ist es aber, was einen zur Fortsetzung der Musiziertätigkeit auf lange Sicht motiviert. Hast Du diese Sichtweise mit dem KL mal kommuniziert? Denn ein zentraler Bestandteil guten Unterrichts ist ja gerade das Entwickeln zweckmäßiger Lösungsansätze zur Bewältigung musikalischer und technischer Probleme, ohne die einen von den anderen trennen zu können. "Ist eben so"? Ich behaupte das Gegenteil. Ein Missverhältnis zwischen Aufwand und Ergebnis ist für Schüler und Lehrkraft gleichermaßen unbefriedigend. Es mag viele "Kack-Lehrer" geben - aber längst nicht jede Lehrkraft weist jeden Zweifel an Qualität der eigenen Methodik und Didaktik von sich mit der Begründung, der Schüler sei einfach dumm und eine faule Sau. Warum? Weil solche Lehrer nämlich irgendwann einmal gar keine Schüler auf Dauer mehr bekommen respektive halten können.

Anstrengend ist nicht gleich Anstrengend. Ein gewisses Mindestmaß an Lernbereitschaft ist natürlich vonnöten - auch wer sich einem Sportverein anschließt, weiß hoffentlich vorher, dass er des Öfteren ins Schwitzen geraten wird. Was lässt Dich ungern oder oft nicht nach der Vorgabe des KL üben? Die Angst vor Anstrengung? Dann dürfte sich das Problem beim nächsten (auch guten) KL wiederholen. Oder spürst Du Unzweckmäßigkeiten? Oder verstehst Du nicht, was der andere von einem will? Dann führt an der Rücksprache mit dem KL kein Weg vorbei.

LG von Rheinkultur
 
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Aus dieser Definition entnehme ich nur negative und belastende Aspekte, aber leider keinen positiven - sei es "nur" die Freude daran, gute Lösungen gefunden zu haben, besser geworden zu sein, gut voran zu kommen.

So negativ sehe ich das nicht. Was bringt Befriedigung? Mit der Seilbahn aufn Berg oder mühsam auf Schusters Rappen! Anstrengung für ein sinnvolles Ziel! Passt!
 

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