3 wichtige Klavier Übe-Tipps

Ich kann nur immer wieder drauf rumreiten:

Die meisten der Tipps sind Dir eh' klar.

Du setzt sie nur nicht beim Üben um, weil Du dann doch wieder nur irgendwie so losspielst.

Alles, was Du hier bezweckst, ist ein kurzfristiges gutes Gefühl "ah, wenn ich es so machen würde, könnte ich total gut vorankommen." Aber Du handest dann nicht danach.

Ungefähr so wie jemand, der total gute Bücher über Diäten oder Workouts liest, die Tipps und Übungen echt stark findet, aber es nie schafft, mal tatsächlich damit anzufangen, geschweige denn es über eine zweckmäßige Zeitdauer durchzuhalten.
Jetzt sei doch nicht mal so hart, playitagain hat die Frage gestellt und es kamen jede Menge gute Tipps und playitagain hat sich die Mühe gemacht, die vielen Antworten zusammen zu fassen. Ich finde das toll und da braucht's nix zum blöden Nachhaken, einfach so nehmen wie das Ergebnis ist :super:
 
Ich kann nur immer wieder drauf rumreiten:

Die meisten der Tipps sind Dir eh' klar.

Du setzt sie nur nicht beim Üben um, weil Du dann doch wieder nur irgendwie so losspielst.

... Aber Du handest dann nicht danach.
Mag ja alles aus Sicht des Klavierlehrers so sein, aber muss man seinen Schüler hier so bloßstellen? Das könnte man doch auch intern im Unterricht klären, wenn der Schüler sich mehr Mühe geben soll.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das könnte man doch auch intern im Unterricht klären, wenn der Schüler sich mehr Mühe geben soll.

Darum geht es nicht. Hasenbein liegt da nicht so falsch, auch wenn er es sehr drastisch ausdrückt. Vielleicht wäre das für den fortgeschrittenen Klavierüber der letzte und wichtigste Tip:

Hinterfrage dich selbst - wieviel von dem, was Du übers Üben weißt setzt Du in der Regel um?

Denn oft ist man nicht faul im Sinne von zu wenig Übezeit, sondern faul was das Einsetzen des Intellekts beim üben betrifft!
 
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Zuletzt bearbeitet:
Gerade bei erwachsenen Schüler sie mögen fortgeschritten sein oder nicht kann ich so ziemlich jede Einstellung von "bespasse mich KL" bis zu engagiertester Mitarbeit erleben .
Aber jemand, der so diszipliniert übt, wie das hier gelegentlich eingefordert wird, ohne Umwege und Verluste, ist mir auch noch nicht begegnet.
 
So, danke nochmal für eure Tipps. Starke Liste :super:
Die Tipps habe ich nun zusammengefasst:
  • Kleine (musikalische) Abschnitte üben
  • Regelmäßig Pausen machen
  • Nicht zu schwere Stücke üben
  • Mehrmals am Tag üben
  • Langsam üben
  • Erst schnell(er) spielen wenn man es langsam perfekt beherrscht
  • Fingernägel kurz halten
  • Mit dem beginnen, was die meiste Konzentration erfordert.
  • Auch weiterüben, wenn man mal keinen Fortschritt bemerkt.
  • Bei häufigen/regelmäßigen Fehlern überlegen, was diese Fehler verursacht.
  • Ersten Überblick verschaffen: dazu Stück durchspielen
  • Fingersätze finden, hinschreiben /ggf. die unpassenden und schon vorgedruckten ändern
  • verschiedene Interpretationen des Stückes anhören, vergleichen, analysieren
  • konzentriert und zielgerichtet üben, kein Klimpern.
  • Am Ende einer Übesession das gerade Geübte nochmals langsam und vor allem fehlerfrei wiederholen, notfalls in einzelne Abschnitte aufgeteilt.
  • Abwechslung, also Übevariationen
  • Spiel aufnehmen und anhören
  • So üben, dass nirgends im Bewegungsapparat Schmerzen durch Überbelastung oder falsche Bewegungsmuster entstehen
  • Lerne das Üben zu lieben
  • Richtig atmen (Atmung nicht anhalten, sondern stets weiterfließen lassen)
  • Körperspannung, richtig sitzen
  • Nicht verkrampft spielen/üben
  • (viel) Musik hören
  • ausreichend schlafen
  • Verstehen was in den Noten steht (umfasst komplettes musikalische Verstehen)
  • Verstandene in taktile Bewegungschoreografie umsetzen
  • Einen kompetenten Lehrer haben und Ratschläge (mit Hirn) befolgen
  • Rückwärts additiv üben (geht auch für kleine musikalische Übestellen)
  • Unterteilung in 4er Gruppen um Lauf zu lernen
  • Musikgattung auch mal wechseln
  • Videoaufzeichnung
  • In der Klavierstunde wird (vor)geübt
Die Liste mutet an, alle Tipps seien richtig, was aber eben in Diskussionen durchaus differenziert gesehen wird.
Z. B. gegen Ende einer Übesession schreibst du, langsam fehlerfrei die geübten Teile im Zusammenhang spielen, das widerspricht dem Diskussionsergebnis, das im ermüdeten Zustand das kaum gelingt und somit kontraproduktiv ist.
Additiv rückwärts üben, Unterteilung von Läufen in 4er Gruppen ist kein pauschaler Übetipp, sondern eine Spezifikation der Behandlung einer technischen Schwierigkeit. Und auch der Tipp grundsätzlich im langsamen Tempo sich zu perfektionieren und dann erst das Zieltempo anzugehen ist auch nicht generell richtig, da manche Bewegungsmuster bis hin zu Fingersätzen für schnelles und langsames Spiel unterschiedlich sind. Hier greift eher in kleinsten Einheiten zu üben, oder die technische Schwierigkeit mit gezielten Etüden/Übungen erstmal grundsätzlich zu lernen.
Und warum soll man nicht gelegentlich rumklimpern?

Jetzt wäre die Aufgabe alle Tipps in drei Oberbegriffen zu konzentrieren - gemäß der Aufgabenstellung:-D
 
Gerade bei erwachsenen Schüler sie mögen fortgeschritten sein oder nicht kann ich so ziemlich jede Einstellung von "bespasse mich KL" bis zu engagiertester Mitarbeit erleben .
Aber jemand, der so diszipliniert übt, wie das hier gelegentlich eingefordert wird, ohne Umwege und Verluste, ist mir auch noch nicht begegnet.

Derjenige wäre auch eher Roboter mit MIDI-Schnittstelle statt Mensch und Schüler. @hasenbein : nichts für ungut, aber ich würde in deinem Unterricht vor lauter Selbstzweifel gar nicht mehr die Kraft haben, deiner eingeforderten Disziplin zu folgen. Lernen aus Angst vor dem Versagen oder dem Klavierlehrer als alllwissenden Übervater klappt nicht. Ich würde sogar sagen, dass kindliche Erziehung nach diesem Konzept ohne liebevolle Hingebung und Annahme des Kindes mit allen Fehlern eher psychisch kranke Erwachsene als Ergebnis hat,

Das soll ja nicht heißen, dass man keine Disziplin braucht und sich auch mal durchbeißen muss. Aber deine Ratschläge und Ansichten sind leider immer so extrem und von dir wie in Stein gemeißelt.
 
Boah, was für Weichei-Loser hier teilweise unterwegs sind...

Weder habe ich gesagt, playitagain übe nie (wie er oben behauptet), noch fordere ich irgendeine harte Disziplin.

Ich habe NUR geschrieben (aber das geht vermutlich in die Köpfe der getriggerten Crybabies hier nicht hinein), dass es äußerst typisch ist, dass Schüler (egal welchen Alters) zwar eigentlich wissen, was die zweckmäßigen Übeweisen wären und auch meist gut in der Lage sind, diese in der Stunde gemeinsam mit dem Lehrer zu verstehen und umzusetzen, diese aber zu Hause meist nicht beachten und auf die übliche "Irgendwie-so"-Art üben.
Oder sie beachten sie ab und zu mal, aber bei weitem nicht so regelmäßig und konsequent, als dass das nennenswerte Auswirkungen hätte.

Ja, ich habe ins Blaue hinein unterstellt, dass das bei Playitagain bestimmt auch so ist. Und bis jetzt hat er nichts geschrieben, was das falsifizieren würde. Allenfalls das übliche Blabla, das darauf hinausläuft "wenn's nicht flüssig klappt, liegt's daran, dass man erwachsen ist und daher zu alt, zu verkopft, zu vielbeschäftigt etc.pp. ist". Die üblichen Ausreden halt.

Wenn DAS schon "harte Disziplinforderung" sein soll, dass man den Schüler immer wieder darauf hinweist "entweder Du übst wirklich ganz konsequent auf die hier gemeinsam erarbeitete Weise, dann kannst Du die Stelle nächstes Mal auch flüssig; oder eben nicht, aber dann beklag Dich nicht und jammer nicht, Du seist halt schon zu alt etc.", dann sollte die EU Wattebäuschchenwerfen wegen der Verletzungsgefahr verbieten. Aber echt. Augenroll.
 
mal fuers Protokoll:

wen willst Du hier ansprechen und beleidigen:
was für Weichei-Loser hier teilweise unterwegs sind...




Wenn DAS schon "harte Disziplinforderung" sein soll, dass man den Schüler immer wieder darauf hinweist "entweder Du übst wirklich ganz konsequent auf die hier gemeinsam erarbeitete Weise, dann kannst Du die Stelle nächstes Mal auch flüssig; o

Diese Forderung kann nur umgesetzt werden, wenn Du die Eltern mobilisieren kannst die Proben zu " überwachen", denn die einen üben zu wenig und die anderen falsch.
 

Es geht hier um erwachsene Schüler.

Und mit Weichei-Loser meine ich vor allem "Hoffnungsloser Romantiker", aber auch alle anderen, die in meine Postings hineinlesen, ich sei ein (zu) "strenger Zuchtmeister", nur weil ich den Schülern wiederholt unter die Nase reibe, dass sie ja wissen und eigentlich beherrschen, wie sie üben sollen, aber es allzu oft nicht tun - und dass das IHRE Verantwortung ist, nicht aber die Schuld des Lehrers, ihres hohen Lebensalters oder whatever.
 
Diese Forderung kann nur umgesetzt werden, wenn Du die Eltern mobilisieren kannst die Proben zu " überwachen", denn die einen üben zu wenig und die anderen falsch.
Ha genau das ist von Eltern gefordert, wenn der Instrumentalunterricht nicht Bespaßung sondern sinnvolle Erziehung sein soll. Früher haben das Eltern auch gewusst. Bestimmte Modelle beziehen Eltern mit ein (Stichwort Suzuki ). Instrumente wie Violine gehen gar nicht bei kleineren Kindern ohne aktive Hilfe der Eltern, von guten Lehrern wird gerade im Beginnerunterricht auch der betreuende Elternteil instruiert. Und über Übezeiten zu wachen und durchzusetzen ist Minimalanforderung.
 
So ist es.

Ich erinnere mich noch gut an eine einstmalige Mitschülerin, deren Mutter Schreibkraft war und die ohne musikalische Kenntnisse, trotzdem die Anweisungen des KL minutiös für die Kleine dokumentierte und zwischen 5. und 10. Lebensjahr immer beim Unterricht und Üben aufmerksam anwesend war und dem Kindlein so gut es geht geholfen.
Bei der Kleinen jedenfalls hat es ausweislich ihrer Opernlaufbahn gute Früchte getragen.

Selbstvetständlich kann ein 5-10 jähriges Kind sich selbst oft nicht angemessen selbstkritisch korrigieren.

Z.B.
Allein die einigermassen saubere Fingerstellung, Handgewölbeausbau, Arm und Körperhaltung kann jeder Mutter verständlich erläutert werden, ggf mit Bildchen Skizzen usw., was sie dann beim Übling zu überwachen hat.

Auch kann man der Mutter das ruhige Unter/Übersetzen erklären und worauf sie beim Übling dann achten sollte.

Die Grundrhythmik/Metrik kann ein unterwiesenes Elternteil auch überwachen im Rahmen der Wochenaufgabenstellung.

Dynamik ebenso. Muttern kann das Kind auch befragend anregen, das Spiel empfindsam zu gestalten .

Grundlegende Gehörbildungsübungen ebenso.

usw usf

Wer kleine Kinder erfolgreich musikalisch unterrichten will, muss die Eltern ausreichend einbinden und mitbeschulen.
 
und dass das IHRE Verantwortung ist, nicht aber die Schuld des Lehrers, ihres hohen Lebensalters oder whatever.
Um irgendeine Schuldfrage ist es bei mir noch nie gegangen. Wirst du wohl öfter als der Schuldige dargestellt? Ich hab ja den Eindruck, Lehrer und Schüler finden mittelfristig immer genau so zusammen, dass es passt. Wenn deine Schüler dauernd meckern und nie machen, was du sagst - oh well...
 
Hier sind ja einige Gurus zu Gange, die das Ei des Weisen und den Stein des Columbus gefunden haben. Nach meinen Erfahrungen profitieren diese Allesbesserwisser aber selbst oft nur sehr eingeschränkt von ihrem Allwissen wenn man sie dann spielen hört. ;-)
Erinnert mich an einen Bekannten, der sich als Kampfsportspezialist in allen möglichen Disziplinen auskannte und den Nimbus der Unbesiegbarkeit aufbaute.
Als es wirklich mal zu einer Auseinandersetzung kam, war der Kampf in drei Sekunden beendet, da ihm der Kontrahent völlig unbeeindruckt von allen Kampstellungen einfach und banal aufs Maul haute. :lol::lol:
Sorry ! Das musste ich mal loswerden .
 
ich sei ein (zu) "strenger Zuchtmeister",
Ein Lehrer muss ,was Fehler betrifft, streng sein. Keine Frage, jede Fehlernachgiebigkeit, führt zu Mängelkaskaden.
Da muss unerbittlich aber mit Augenmaß nachgefasst werden.

Nur bittschön , wer nicht üben will, muß aus dem Unterricht herauskomplimentiert werden.
Die Leerstelle sollte sich bei Klavierlehrern schnell wieder füllen.

Als Mangelinstrumentlehrer geht es so einfach natürlich nicht, nur tummeln sich dort meist die eifrigeren Schüler und Eltern ;-). , es kommt im Vergleich zu Klaviermassen sehr selten vor, dass Horntutler, Posauneure Doppelrohrblattler, Harfner o. ä. Schüler sehr schlampig üben.
Wenn die dann auch noch im Nebenfach Klavier nachziehen, sind das oft sehr dankbare und zügige Üblinge.
 
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Als Mangelinstrumentlehrer geht es so einfach natürlich nicht, nur tummeln sich dort meist die eifrigeren Schüler und Eltern ;-). , es kommt im Vergleich zu Klaviermassen sehr selten vor, dass Horntutler, Posauneure Doppelrohrblattler, Harfner o. ä. Schüler sehr schlampig üben.
Wenn die dann auch noch im Nebenfach Klavier nachziehen, sind das oft sehr dankbare und zügige Üblinge.
Darüber gibt es sicher eine statistische Erhebung.
 

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