Stirbt klassische Musik irgendwann aus?

>>> Es gibt im Bereich der U-Musik Werke, die hinter manchen (!!!) Werken der E-Musik nicht zurückstehen müssen. Es gibt keine GENERELLE Überlegenheit der E-Musik.<<<
nochmal:
- Jazz hab ich extra augeklammert, dich nur zu Pop/Rock & Metallica gefragt
- erstaunlicherweise verlässt Pop/Rock das eigene Gefilde (den typischen Song), wenn - selten - mal mehr als das Unterhaltungseinerlei geboten werden soll (hab ich zuvor beschrieben "also sollte anderes eingeschmuggelt werden")
- Struktur und Harmonik der Rock/Pop-Songs sind zuallermeist banalste Muster

es gibt einen anderen musikinternen Bereich, in welchem Vergleiche möglich sind: die Melodik. Und da ist es tatsächlich so, dass sich einige U-Musik Werke nicht hinter "manchen (!!!) Werken der E-Musik"*) verstecken müssen
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*) womit wohl gemeint ist, dass man bitteschön nicht mit Tschaikowski-Balletten, Verdi-Opern oder Mahler-Sinfonien vergleichen möge (?) ;-)
 
Möchte aber anführen, dass KJ natürlich auch kein "Korsett" (Walzer) hatte - aber das meinst Du sicherlich auch.
trotzdem ist anzumerken, dass ein Vergleich mit einem bzgl. des Umfangs adäquaten Klavierwerk konzeptionell, pianistisch und musikalisch ungünstig für KJ ausfiele - allerdings binich davon überzeugt, dass der sich mit seinem (zurecht berühmtem!) Auftritt nicht mit der h-Moll Sonate anlegen will :-)
 
es gibt einen anderen musikinternen Bereich, in welchem Vergleiche möglich sind: die Melodik. Und da ist es tatsächlich so, dass sich einige U-Musik Werke nicht hinter "manchen (!!!) Werken der E-Musik"*) verstecken müssen

Da würde einer der allergrößten Komponisten, nämlich ein Ludwig van aus Bonn, sogar ausgesprochen schlecht abschneiden... denn so viele unglaubliche Stärken er auch hatte, Melodik gehörte NICHT dazu...
 
Da würde einer der allergrößten Komponisten, nämlich ein Ludwig van aus Bonn, sogar ausgesprochen schlecht abschneiden... denn so viele unglaubliche Stärken er auch hatte, Melodik gehörte NICHT dazu...
...deswegen hat er vermutlich weder die 7.Sinfonie noch das Violinkonzert komponiert, auch ein G-Dur Konzert sowie ein arioso dolente sind vermutlich nicht von ihm...
 
...deswegen hat er vermutlich weder die 7.Sinfonie noch das Violinkonzert komponiert, auch ein G-Dur Konzert sowie ein arioso dolente sind vermutlich nicht von ihm...

Und das Andante cantabile aus dem Erzherzog-Trio, die 5. Violinsonate, das Adagio aus der 9. Sinfonie, das Variationenthema aus op. 109, die Cavatina aus dem Quartett op. 130 etc. - muss er alles irgendwo geklaut haben. :konfus:

LG, Mick
 
Na also, sind wir doch d'accord!

Man kann E-Musik nicht GENERELL über U-Musik stellen (zu 99% natürlich schon..) Mehr wollte ich ja gar nicht sagen. Und gut is...
 
na also, wieder ein wenig Zeit totgeschlagen ;-)
 
Na also, sind wir doch d'accord!

Man kann E-Musik nicht GENERELL über U-Musik stellen (zu 99% natürlich schon..) Mehr wollte ich ja gar nicht sagen. Und gut is...
Nein, nicht d'accord!

Meine Berechnungen haben ergeben, daß die E- zu 94,7% über der U-Musik steht.

Um genau zu sein: Es sind 28,3 cm!

Gruß
PS:
Schwachsinn, solche Vergleiche anzustellen.;-)
 
Nachdem ich am Sonntag bei den Rostocker Bachtagen zu einem Orgelkonzert in der Kirche ging, fragte ich mich genau das (stirbt klassische Musik aus?) - und schaute mal nach, ob dieses Thema hier bereits diskutiert wurde. (Natürlich wurde es das 😃)

Die Kirche war VOLL, allerdings hab ich mit meinen 37 Jahren den Altersdurchschnitt fast im Alleingang nach unten korrigiert. Neben mir und meinem Mann gab es noch etwa 4 Menschen in eeeetwa unserer Altersspanne, 2 Kinder, die mit ihren Eltern dort waren (und ihren Gesichtsausdrücken nach nicht freiwillig) und ansonsten war die Kirche gefüllt mit Senioren - was ja schön ist. Aber es sieht nicht aus, als würden dort die Menschen jüngeren Alters nachrücken. Es mag an dem Instrument und dem Ort gelegen haben (Kirche, Orgel), aber anschließend habe ich mich mit meinem Mann darüber unterhalten, wie wohl in 20 Jahren solche Konzerte aussehen würden.
 

Es gehen ja auch fast nur alte Menschen in die Kirche. Ich verstehe das. Als Teenager ist man das Kind seiner Eltern, mit 20-30 ist man mit Ausbildung und Geldverdienen beschäftigt, danach mit Familie + Kindern, danach mit Beruf - nie hat man Zeit, wenn man nicht wirklich ein Spezialinteresse hat. In der Rente werden plötzlich Kapazitäten frei und man besinnt sich auch auf Werte, die nicht so viel körperlichen Einsatz erfordern (Kunst, Wein, Kulinarik...). Außerdem hat man dann (vielleicht) etwas Geld. Gilt natürlich nicht für alle. Aber so erkläre ich mir das.
 
Möglich. Vor 20 Jahren hab ich teenierebellisch Punk gehört und mich mit der Frage nicht beschäftigt 😃 (was allerdings die Frage auch im positiven beantworten könnte - die Klassikfreunde wachsen schon irgendwann nach).
Damit hast Du die Antwort schon gegeben. Klassische Musik ist halt nicht unbedingt in der Peer-Group der Teenies angesagt. Und „Nischen“-Events wie Orgelkonzerte oder Neue Musik sind eh’ keine Kassenschlager. Aber das ist beim Sport nicht anders. Leichtathletik, Schwimmwettbewerbe etc. finden meist auch vor leeren Rängen statt. Vieles hängt im Kulturbereich vom Marketing ab. Das mag man bedauerlich finden, aber das war in früheren Jahrhunderten auch nicht anders.
 
Die Elbphilharmonie hat meistens ein sehr durchmischtes Publikum.
 
Es gehen ja auch fast nur alte Menschen in die Kirche. Ich verstehe das. Als Teenager ist man das Kind seiner Eltern, mit 20-30 ist man mit Ausbildung und Geldverdienen beschäftigt, danach mit Familie + Kindern, danach mit Beruf - nie hat man Zeit, wenn man nicht wirklich ein Spezialinteresse hat. In der Rente werden plötzlich Kapazitäten frei und man besinnt sich auch auf Werte, die nicht so viel körperlichen Einsatz erfordern (Kunst, Wein, Kulinarik...). Außerdem hat man dann (vielleicht) etwas Geld. Gilt natürlich nicht für alle. Aber so erkläre ich mir das.
Warum wird eigentlich der „Konsum“ Klassischer Musik immer mit „besser“- oder gar „gutverdienend“ gleichgesetzt? Wenn ich mir die Preise für Popkonzerte anschaue und dann von ausverkauften Sportarenen lese - da stimmt doch was nicht …
 
Damit hast Du die Antwort schon gegeben. Klassische Musik ist halt nicht unbedingt in der Peer-Group der Teenies angesagt. Und „Nischen“-Events wie Orgelkonzerte oder Neue Musik sind eh’ keine Kassenschlager. Aber das ist beim Sport nicht anders. Leichtathletik, Schwimmwettbewerbe etc. finden meist auch vor leeren Rängen statt. Vieles hängt im Kulturbereich vom Marketing ab. Das mag man bedauerlich finden, aber das war in früheren Jahrhunderten auch nicht anders.
Meinte ich ja auch, dass die Antwort schon in meiner Aussage zu finden war.
Und ja, Orgelkonzerte sind wirklich nischig - ich hatte mir mal vorgenommen, mir die Toccata und Fuge in D-Moll mal live anzuhören, und die stand dort im Programm, sonst hätte ich mich auch nicht in dieses Konzert "verirrt".

Im November bin ich auf einem Beethoven-Klavierkonzert und gespannt, ob es bei weniger nischigen Auftritten etwas durchwachsener ist.
 
Warum wird eigentlich der „Konsum“ Klassischer Musik immer mit „besser“- oder gar „gutverdienend“ gleichgesetzt? Wenn ich mir die Preise für Popkonzerte anschaue und dann von ausverkauften Sportarenen lese - da stimmt doch was nicht …
Wenn es um die reinen Konzertpreise geht, gebe ich dir recht.

Aber wenn es um "gutverdienend" und Zugang zu klassischer Musik geht, würde ich schon eine Verbindung sehen.
 
Das war doch vor 20 Jahren auch schon so... :003:
...und auch vor 50 Jahren. Aber zu der Zeit wurde der "song of joy" sehr populär. Dann sah ich zum ersten Mal viele deutliche anders gekleidete Jugendliche im Konzertsaal viele davon saßen auf dem Boden an die Säulen gelehnt. Sowas wäre den sonstigen alten Leuten sich nicht in den Sinn gekommen.
Ich habe die jungen Leute bedauert, weil sie vielleicht nicht wußten, wie lange sie auf den "song" warten mußten. :003:
Nun stellt man fest, daß man die damals fehlende Jugend nun bei den Alten im Konzert wiedertrifft.
 

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