Den Vergleich mit dem Lesen finde ich sehr schön. Nicht nur, weil man auch beim Lesen mit den einfachen Sachen anfängt. Man kann auch nicht zu viel schwere Kost auf einmal zu sich nehmen - bestimmte Literatur bewältigt man lieber abschnittsweise und ausgeruht. Dazwischen kann man die Zeitung lesen oder im Forum stöbern. Und je mehr man gelesen hat, desto mehr verbindet sich das miteinander, begegnet sich. Etwas erneut nach langer Zeit lesen ist auch oft überraschend. Manches, was man bedeutungsvoll fand, erscheint banal, während anderes sich erst spät überhaupt erschließt. Das ist in der Musik tatsächlich genauso, oder?
Ich übe manchmal auch einzelne Passagen, Abschnitte, die zu bewältigen sind, auch wenn man noch nicht das Ganze schafft. So wie im Lesebuch.
Wofür ist es wichtig, wie lang man an etwas übt? Ich versuche, nicht länger dran zu üben als ich es selbst hören mag. Tatsächlich sind manche Stücke irgendwann ziemlich öde und ich lege sie weg. Aber die sind es dann auch nicht wert.