In der Adoleszenzphase, in der nicht nur der Body, sondern auch das Organ im Oberstübchen ausreift, sollten letzterem möglichst viele verschiedene Anreize gegeben werden. Was in dieser Phase (für die Motorik besonders interessant ist der Zeitraum bis zum - cum grano salis - 14. Lebensjahr) GElernt wird, VERlernt sich nicht mehr. Schwimmen, Fahrradfahren, Reiten, Instrumentspielen, Auf-Bäume-Klettern - es ist dem Gehirn völlig egal, womit es angefüttert wird. Die erworbenen Fähigkeiten bleiben.
Auch wenn man lebenslang dazulernen kann (auch motorisch) - so basal wie die in der Kindheit mit "spielerischer Leichtigkeit" erworbenen Fähigkeiten werden später erworbene nur mit mehr oder weniger deutlich vermehrtem Aneignungsaufwand.
Die Definition dessen, was "Intelligenz" ist, ist nach wie vor umstritten. Daher das geflügelte Wort unter Sonderpädagog*innen: "Intelligenz ist das, was ein IQ-Test misst". Letzterer testet v. a. räumliche Vorstellung, Gedächtnis, Mustererkennung sowie Sprach- und Zahlenlogik. Ergo verbessert alles, was diese Fähigkeiten trainiert, die Ergebnisse eines IQ-Tests (und somit "die Intelligenz" - die Debatte über genetische bzw. umfeldbedingte Grundlagen von Intelligenzleistung entzündet sich präzise daran).
Um all das geht es allerdings nicht, wenn man erwägt, ob Klavierspiel (zu einem beliebigen Lebenszeitpunkt jenseits des 15. Geburtstags) imstande ist, vorhandene Hirnleistung - sowohl in kognitiver als auch motorischer Hinsicht - zu verbessern. Insbesondere bei Vorliegen hirnorganischer Läsionen, zu deren Umschiffung völlig neue Verknüpfungen erworben werden müssen.
Und dazu sage ich aufgrund eines Selbstversuchs: Jepp, läuft.