Troubadix
Dorfpolizist
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Grundsätzlich ist es bei mir so, dass mich nicht nur interessiert, wie ein Stück komponiert ist, sondern warum es genau so und nicht anders komponiert ist. Ich bin gerade ein bisschen im Ring-Fieber und in dieser Hinsicht bietet dieses monomentale Werk ja quasi unerschöpfliches Material.
Was mich besonders beschäftigt ist die Frage, was der Komponist wirklich bewusst und mit der Absicht, die heutzutage gerne hineininterpretiert wird so komponiert hat und was davon für den Durchschnittshörer eigentlich wahrnehmbar ist, ohne sich ausführlicher mit der Materie auseinanderzusetzten.
Nehmen wir mal das rein instrumentale Finale der Götterdämmerung als Beispiel, denn genau bei diesem Beispiel bin ich ins Nachdenken gekommen. Das letzte Leitmotiv der Oper ist bekanntlich das Erlösungs-Motiv. Dieses erscheint zum Abschluss in Des-Dur. Des-Dur ist im Ring die Tonart Wotans (Walhall-Motiv). Laut Stefan Mickisch erscheint das Erlösungs-Motiv zum Schluss in der Tonart Wotans um zu zeigen, dass Wotan eben doch nicht alles falsch gemacht hat und er seine Schöpfung letzten Endes zu einem positiven Ende gebracht hat.
Das klingt ja einmal alles recht einleuchtend, aber… Wer hört denn ohne sich mit der Partitur ausführlich auseinanderzusetzen, dass final das Erlösungs-Motiv in Des-Dur ertönt und zieht daraus die richtigen Schlüsse? Kann man solche Sache rein intuitive fassen und sind sie überhaupt sinnvoll, sollte das nicht möglich ist? Oder entstehen solche Sachen eher aus dem kompositorischen Kontext heraus (unmittelbar zuvor ertönt ja recht ausführlich das Walhall-Motiv in der üblichen Tonart Des-Dur) und entsprechende Interpretationen sind erst durch die Nachwelt entstanden? Kann ein Komponist solche Schlüsse überhaupt vom Publikum verlangen? Oder ist die eher wissenschaftliche Auseinandersetzung mit solch monomentalen Werken Grundvoraussetzung, um sie überhaupt fassen zu können?
Viele Grüße!
Was mich besonders beschäftigt ist die Frage, was der Komponist wirklich bewusst und mit der Absicht, die heutzutage gerne hineininterpretiert wird so komponiert hat und was davon für den Durchschnittshörer eigentlich wahrnehmbar ist, ohne sich ausführlicher mit der Materie auseinanderzusetzten.
Nehmen wir mal das rein instrumentale Finale der Götterdämmerung als Beispiel, denn genau bei diesem Beispiel bin ich ins Nachdenken gekommen. Das letzte Leitmotiv der Oper ist bekanntlich das Erlösungs-Motiv. Dieses erscheint zum Abschluss in Des-Dur. Des-Dur ist im Ring die Tonart Wotans (Walhall-Motiv). Laut Stefan Mickisch erscheint das Erlösungs-Motiv zum Schluss in der Tonart Wotans um zu zeigen, dass Wotan eben doch nicht alles falsch gemacht hat und er seine Schöpfung letzten Endes zu einem positiven Ende gebracht hat.
Das klingt ja einmal alles recht einleuchtend, aber… Wer hört denn ohne sich mit der Partitur ausführlich auseinanderzusetzen, dass final das Erlösungs-Motiv in Des-Dur ertönt und zieht daraus die richtigen Schlüsse? Kann man solche Sache rein intuitive fassen und sind sie überhaupt sinnvoll, sollte das nicht möglich ist? Oder entstehen solche Sachen eher aus dem kompositorischen Kontext heraus (unmittelbar zuvor ertönt ja recht ausführlich das Walhall-Motiv in der üblichen Tonart Des-Dur) und entsprechende Interpretationen sind erst durch die Nachwelt entstanden? Kann ein Komponist solche Schlüsse überhaupt vom Publikum verlangen? Oder ist die eher wissenschaftliche Auseinandersetzung mit solch monomentalen Werken Grundvoraussetzung, um sie überhaupt fassen zu können?
Viele Grüße!