Die Partitur von Schumanns "Träumerei" ist noch lange keine Musik. Sie ist eine
Komposition.
Lieber Dreiklang,
für dich vielleicht. Aber generell ist selbstverständlich eine Komposition Musik!!! Die Musik ist im Notentext, in der Komposition, aufgeschrieben - oder würdest du sagen, dass ein Buch keine Literatur ist, weil man es nur lesen, nicht hören kann. Einen Notentext kann man genauso lesen wie ein Buch - du vielleicht nicht, aber das ist dann vollkommen subjektiv. Der Notentext ist sozusagen 100% Musik, eine Interpretation immer eine Deutung.
Wenn jemand die Träumerei, oder einen Chopin, oder einen Beethoven, beim Spielen verhunzt, dann darf ich also mit Fug und Recht von schlechter Musik sprechen.
Nein, sondern von schlecht gespielter schöner Musik.
Eine kurze Unterbrechung, um wieder auf mein Thema zu kommen :D
Herrlich!!! :D
Es freut mich, dass es schon besser geht! Ich kann nicht beurteilen, ob du auch bei der Mondscheinsonate und dem Impromptu diese Art von Absicherung betreiben musst. Ich persönlich würde das natürlich immer machen, aber du hast wohl keinen KL (oder?), wenn ich es richtig vermute, und vielleicht ist die Lage da anders.
Zu Chopins PS3 - I: Genügt es nicht, dass man das Stück in lauter kleine Teile teilt, und man dann halt es nur können muss, jeweils bei diesen Teilen anfangen zu können. Und diese kleinen Teile so zu üben, dass es nicht dazu kommt, dass man sie falsch spielt?
Genau! Wie ich bereits sagte: es reicht völlig, bei Phrasenanfängen und Formteilen anfangen zu können!
Hier ist es auch schwierig, in der Linken Hand zwischen Bass und Harmonie zu teilen. Im langsamen Mittelteil (sostento)(wo die linke Hand nach einem ähnlichen Schema wie in Fant. aufgebaut ist (es also einen Bass gibt)) kann man ja noch zwischen Bass und Harmonie unterscheiden. Aber sonst? Und wozu nutzt diese Trennung? (Ich würde ja als Beispiel gerne was anhängen, aber ich weiß nicht, wie man einen Ausschnitt aus einer PDF hochlädt...)
Beim Mittelteil ist es sehr sinnvoll so zu üben. Der Vorteil besteht grundsätzlich vor allem in einer differenzierteren klanglichen Gestaltung und hat den schönen Nebeneffekt, dass man dadurch auch Sicherheit bekommt. Ich will dich nicht verunsichern. Ich weiß ja auch nicht, wie du spielst. Nur ein Beispiel aus dem ersten Satz will ich dir geben:
Dort siehst du ja, wie in der rechten Hand zwei Stimmen geführt sind, wobei die zweite (quasi wie bei einem Kanon) die erste Stimme imitiert. Da bringt es für die klangliche Gestaltung viel, diese beiden Stimmen mit zwei Händen zu spielen (was erstmal einfacher ist) und das klangliche Ergebnis dann wie gefordert mit einer Hand hinzukriegen. Mit beiden Händen zu spielen schult die Klangvorstellung für diese Stelle und man macht sich zunächst unabhängig von der technischen Schwierigkeit, zwei Stimmen in eine Hand zu bekommen.
Auch bei Akkorden, z.B. gleich am Anfang, kann man mal nur die Oberstimme spielen, damit man die Melodie, also die horizontalen Linien wahrnimmt. Bei Akkorden neigt man manchmal dazu, vertikal zu denken, weil man so greift. Die musikalischen Aspekte stimmen aber oft nicht damit überein, wie man etwas spielen muss. Denken müssen wir Pianisten wie ein Orchester mit vielen verschiedenen Stimmen, zum Spielen haben wir halt nur zwei Hände. :p
Ich möchte mich nämlich verbessern.
Liebe Grüße
chiarina