Vielleicht ists erstmal am besten, wenn jeder selbst sagt, wie er sie spielt.
das ist eine richtig gute Idee!
ich finde, man muss unterscheiden,
was gerade mit Oktaven angestellt werden soll:
- Repetitionen (Rhapsodie Nr.6, La Campanella, Rigoletto-Paraphrase)
- repetierte Figuren (Baba Yaga, Polonaise op.53, Skrjabin Sonate Nr.1 Scherzosatz)
- chromatische Gänge (Miserere di Trivatore Paraphrase)
- größere Intervalle/Arpeggien (Norma-Reminiszenzen, Tannhäuser)
- Skalen (großes Tor von Kiew)
- Gemisch aus solchen Bewegungen (Liszt Sonate)
- Schaukel-Figuren/Sprünge (Brahms f-Moll Sonate 1. Satz Durchführung)
- glissandi (Beethoven op.53, Brahms Paganini-Variationen)
und dann gilt auch zu unterscheiden, ob solche musikalischen Bewegungen:
- p
- crescendo
-f
- martellato
gespielt werden sollen
und nicht zuletzt das Tempo... :)
zusätzlich ist zu schauen, ob ohnehin staccato vorgeschrieben ist oder ob es legato-Melodien sind (die Oktaven aus den Variationen KV331 kann man sicher nicht mit irgendwelchen Liszt-Oktavpassagen vergleichen)
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das alles zusammen macht es natürlich kaum möglich, alles Oktavenspiel auf einen einfachen Nenner zu bringen.
ebenfalls nicht ganz ohne Einfluß ist, was die andere Hand gerade zu tun hat (falls sie nicht parallel ebenfalls Oktaven spielt)
natürlich ist der ganze Arm beteiligt, aber eine einfache Regel ist hilfreich:
je länger der Hebel, umso langsamer die Bewegung und umso kräftezehrender (es ist anstrengender, mit dem gesamten Unterarm "winke-winke" zu machen als nur mit der Hand) -- Konsequenz: alle Gelenke / Hebel sind in kleiner Bewegung, wenn es schnell wird.
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marcus beschreibt, dass bei ihm in der für ihn noch ungewohnten Bewegung (Skalen in Oktaven) die Hände fest werden - ich halte es für ratsam, dieses
zu fest werden (er schreibt sogar von Verspannung) zu beseitigen: das wird m.E. nur durch ein Üben, welches nach jedem Anschlag Lockerung einprägt, funktionieren - es soll ja die zu starke und damit hinderliche Anspannung vermieden werden.
grundsätzlich müssen im Anschlag (Abprall von den Tasten) alle Gelenke widerstehen können - aber die dafür notwendige Spannung ist
zwischen den Tönen unproduktiv! Zwischen den Tönen darf es ruhig gelockert sein. Die
Vorstellung, eine Oktave
käme aus dem Handgelenk, kann helfen, das Lockern sichtbar zu machen (klar: das Handgelenk ist da eine Art Stellvertreter) - man kann dann ein "herunterfallen" der Hand sehen (idealerweise auf die nächstfolgende Taste) und fühlen, dass sie "entspannt" ist: damit programmiert man das Gefühl für die Lockerung zwischen den Anschlägen. Nach und nach beschleunigt sich das alles dann.
--- das wäre eine Möglichkeit für marcus (da könnte die Var. mit den 16tel Oktaven aus den c-Moll Variationen geübt werden, mit dem Gefühl, man würde gleich jeweils drei Oktaven auf die Klaviatur werfen, und sie prallen dort locker ab - später könnte in kleinen, dann größeren Gruppen an den Oktavläufen der g-Moll Ballade geübt werden)
Gruß, Rolf