Meine Privatschüler unterrichte ich heute ausschließlich bei mir zu Hause. Als ich vor ca. 9 Jahren anfing, hab ich die ersten Jahre erst mal alle machbaren Anfragen mitgenommen, also auch Hausbesuche gemacht. Die Leute möchten aber - wie so oft - alles möglichst billig, noch besser umsonst haben, also auch so eine Anfahrt. Wenn ich durch die Gegend tingele, kann ich in der Zeit aber kein Geld verdienen und hab durch Spritverbrauch und Verschleiß am Auto auch noch Ausgaben, das lohnt sich einfach nicht und daher mache ich das nicht mehr.
Dazu kommt, dass ich das ständige Herumfahren auch als stressig empfinde, was sich dann negativ auf meinen Unterricht auswirkt und ich kann dem Schüler dann nicht die volle Leistung bieten. Ich möchte aber nicht, dass das so läuft.
Die Gründe, die ihr schon für den Unterricht zu Hause aufgeführt habt, kann ich nur bestätigen (Schüler werden nicht aus irgendwelchen Tätigkeiten gerissen, man hat alle Materialien zur Hand etc.).
Dass man in einem normalen Wohnhaus die Familie stört, ist natürlich ein Grund, auswärts zu unterrichten und da ist ein Unterrichtsstudio wohl eine gute Lösung.
Bisher habe ich auch immer gestört und jezt haben wir das Problem so gelöst, dass wir ein großes Haus (das früher auch gewerblich genutzt wurde) gekauft haben, in dem ich mir gerade ein großes Unterrichtsstudio mit separatem Eingang einrichte. So störe ich niemanden mehr und der Unterricht wird auch nicht gestört. Ich bin sehr froh, dass das so geklappt hat.
Bei Schülern aus der Umgebung schaue ich auch schon mal vorbei, um mir die Situation vor Ort anzusehen und ggf. Korrekturen etc. vorzunehmen. Gerade diese Woche war ich bei einer relativ neuen erwachsenen Schülerin, die ihre Bank unglaublich tief eingestellt hatte ("Mein Sohn spielt ja auch oft und der ist so groß und stellt sich die Bank immer so tief ein, da habe ich es einfach so gelassen."). Zudem musste das Klavier dringend gestimmt werden, was sie noch nicht beurteilen konnte.
Fazit: Unterricht zu Hause finde ich am sinnvollsten und wenn es nicht zu umständlich ist, sollte man schon einmal beim Schüler vorbeischauen und sei es nur, um festzustellen, dass alles in Ordnung ist.