Bei meinem Klavierlehrer spiele ich immer auf einem Flügel und finde den Klang des Instrumentes einfach so schön.
Hallo Paloklavier,
willkommen in der Gemeinde der Klavierspieler. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Während meines Studiums habe ich auf einem neuen
steinway-
flügel, (70er Jahre), gespielt, außerdem auf anderen Flügeln der Firmen Steinway, Bechstein und Feurich. Als ich dann ein Klavier für zu Hause suchte, (ein Flügel kam aus Platzgründen und mangelnder finanzieller Möglichkeiten wegen nicht infrage), hatte ich immer den Klang des Steinways im Unterrichtsraum meines Klavierprofessors im Ohr.
Nach langer Suche habe ich dann ein Grotrian-Steinweg-Klavier gefunden, welches von der Größe her passte und meine finanziellen Möglichkeiten nicht überstieg. Seltsamer Weise gefielen mir damals die Steinway-Klaviere weniger gut als dieses Grotrian. Ich habe auch Schimmel,
blüthner, Bechstein und andere probiert aber dieses Grotrian-Klavier empfand ich vom Klang her am vertrautesten und Flügel-ähnlichsten, obwohl der Klang natürlich kleiner und weniger ausdrucksstark und die Spielart eine völlig andere war. Aber die Klangcharakteristik stimmte.
Ich kann Dir daher nur empfehlen, viele Instrumente auszuprobieren, bis Du DEIN Instrument gefunden hast. Seit den 70er Jahren hat sich eine Menge getan. Vieles ist besser und manches ist schlechter geworden. Generell kann man mit Neuinstrumenten deutscher Klavierhersteller im oberen Preissegment, (ab ca. 9000,- € aufwärts), nur wenig falsch machen. Da sollten der Klang und das Spielgefühl entscheiden. (Kürzlich habe ich neue Flügel der Fa. Seiler probiert. Der Klang war ok aber die Mechanik und die schwergängigen Pedale haben mir überhaupt nicht gefallen). Sorgfälltiger prüfen sollte man die Instrumente des mittleren und unteren Preissegments dieser Hersteller, denn entweder werden sie komplett in Asien gebaut oder sie bestehen teilweise aus asiatischen Bauteilen. Kontrolle der Herstellung in Asien, Teilfertigung, Endfertigung oder Komplettfertigung, Ausarbeitung und Endkontrolle im heimischen Werk differieren dabei stark von Hertseller zu Hersteller.
Instrumente asiatischer Hersteller sind Geschmacksache. Mir persönlich sind sie zu eintönig und zu mechanisch. Aber es gibt durchaus gutklingende Instrumente darunter, welche auch ein angenehmes Spielgefühl vermitteln und technisch sehr gut sind. Ich habe kürzlich bei einer Bekannten ein
Kawai-Klavier, ich schätze ca. 122 cm hoch, gespielt, welches mir sehr gut gefallen hat. Generell abraten möchte ich von Instrumenten mit gesperrtem Resonanzboden/Schichtboden, wie sie beispielsweise von Wendl&Lung verbaut werden.
Auf dem Gebrauchtmarkt kann man gute Schnäppchen machen. Voraussetzung ist dabei immer das Hinzuziehen eines Fachmanns / Klaviertechnikers Deines Vertrauens, der Auskunft über den technischen Zustand, Zeitwert und Kosten für eventuelle Reparaturen geben oder aber auch gänzlich vom Erwerb eines Instrumentes abraten kann, wenn entweder das Instrument nicht mehr reparabel ist oder sich der (finanzielle) Aufwand für eine Reparatur nicht mehr lohnt.
Viel Spaß und viel Erfolg bei der Suche nach Deinem Instrument.
Klavierfreund56