Vielleicht sollte man das getrennte Üben als technisches Training ansehen, dass eben kontraproduktiv sein kann, da die 2. Stimme hinzuzufügen das Problem ist, und nicht eine Stimme allein. Dem konkreten technischen Üben auch beider Hände zugleich geht aber das Kennenlernen !!! des Stückes voraus natürlich! Also sofortiges beidhändiges Spiel heißt nicht ins kalte Wasser springen, sondern zuvor werden die Noten gelesen, Patterns, Teile A,B A* ec. erkannt, wiederkehrende Muster in der Begleitstimme, bei Fugen, Kanons, eben die Stimmen usw. erst wenn man das Stück "erkannt" hat, teilt man es in zu übenden Abschnitte ein. Dabei kann es sinnvoll sein, einen bestimmten Lauf einzeln zu trainieren, es kann aber auch sinnvoll sein, es mit der 2. Stimme oder einer rudimentären 2. Stimme diesen Lauf zu rhythmisieren und damit eben von vornherein späterere Schwierigkeiten der Zusammenführung auszuschließen. Man nehme mal nur die Bagatelle für Elise.
Hier ist das Grundmotiv, das sich ständig wiederholt. Da ist der Einsatz der Linken Hand erst mental zu erfassen und dann langsam sofort beidhändig zu spielen.
hier ist in der linken Hand pro Takt eine repetierende (sich wiederholende Note), schön langsam klappt das sofort!
Hier ist ein schneller Lauf mit chromatischer Tonleiter, aber links nischt, die Dreiklänge sind sogar gut, um dem Lauf Fixpunkte zu geben-
So hier ists haariger, aber links da 2x das gleiche, siehe oberes und unteres Notenbeispiel, nur das Ende leicht variiert. Auch hier empfielt sich dieses Muster links tatsächlich mal allein sicher zu üben, aber dann die rechte Hand langsam gleich mit der bereits geübten linken Hand zu spielen, und dann auch so auf Tempo zu bringen. Vermieden hat man, später die linke Hand da einzupassen, oder man hat sich umgekehrt rechts Orientierungspunkten beraubt, die der Bass bietet.
(Es dürfte jetzt jedem Anfänger klar sein, dass für Elise kein Anfänger Stück ist
)
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