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….z.B. wie Tschaikowski (Klavierkonzert G-Dur) ...ich bin mir sehr sicher, dass der russische Pjotr Illytisch in Sachen Tonleitern integrieren nicht von einer @Marlene und ihrem ungemein kundigen Urteil in die ewige Verdammnis verfrachtet wird wir könnten jetzt allerlei berühmteste Klaviermusik nach eingebauter "akustischen Umweltverschmutzung" durchsuchen, das Ergebnis wird nachweisen, dass die Klaviermusik in diesem Sinne weitaus verschmutzter ist als die Weltmeere mit Plastik, die Jeckenkapitale mit Feinstaub usw
...das alles wäre ja ganz witztig, wenn exakt dieses Thema (blabla Tonleitern) nicht schon vor Jahren ausführlich durchgekaut worden wäre.
gerade du @Marlene teilst doch in einem anderen Faden deine interessanten Erfahrungen mit dem transponieren mit: wäre dir bewußt (hörbar, sichtbar, greifbar (an den Tasten) und wirklich begriffen/verstanden) was Tonleitern sind (siehe als Ansatz, was @Tastatula mitgeteilt hat) müsstest du nicht stochernd Intervalle ausrechnen und abzählen, sondern die Lage der Töne einer Melodie in ihrer Skale wäre dir klar und könntest sie sofort in jeder Tonart spielen - - aber nein, s´ist wohl edler im Gemüt, musikalische Grundlagen gar nicht erst kapieren zu wollen, auf dieser weisen Grundlage dann ein abfälliges Urteil zu fällen und die trübseligen Ergebnisse dieser Vorgehensweise breit auszuwalzen...
na gut, damit die Schelte, die sich @Marlene redlich verdient hat (siehe ihre Einlassungen) doch noch eine Nutzanwendung hat: natürlich gibt es grundsätzlich zweierlei Vorgehensweisen beim Umgang mit Skalen, die horndumme und die verstehende.
a) die horndumme: mimimi Vorzeichen, das da isn fis, oh ich muss immer wieder da so´n fis fummeln, mimimi drei Kreuze is ja voll fies usw usw usw männo wo fang ich oh Tannenbaum in Dingsbumsdreikreuze an? mimimi ich schnall das nicht buhu
b) die verstehende:
Halbtonschritt Taste zu Taste, Ganztonschritt über eine Taste hinweg (scheißegal, ob schwarze, weiße oder bunte Tasten: sie sind alle gleich!) - Tetrachorde sind zwei Ganztonschritte plus ein Halbtonschritt (sowas wie c-d-e-f oder h-cis-dis-e) und dann alle davon mit verschiedenen Fingerkombinationen durchprobieren - dazu die immense Erkenntnis: zwei Tetrachorde im Abstand von einem Ganzton sind eine Durskala. Oh wie schwierig: e-fis-gis-a + H-CIS-DIS-E Halleluja erster Tetrachord Ganztonschritt ZWEITER TETRACHORD*) ---- wer das nicht begreifen und anwenden kann, soll halt Schnee schippen oder Rasen mähen ("ist auch wichtig" Mord mit Aussicht) ---- dann die Mollskalen als Abweichungen von dieser Abfolge begreifen, und das genügt an "Wissen/Theorie" um alles transponieren zu können und um ohne rumfummeln/suchen/danebenpatschen alle Tonleitern spielen zu können
Halt... spielen können, womöglich schnell, wie im Tschaikowski G-Dur Dings - - - tja, das Klavierspielen hat nun mal auch eine motorische Seite:
da ist es immer sinnvoll, klein anzufangen und die Ohren aufzusperren...
mit beiden Händen im Oktavabstand:
- jeden Ganztonschritt mit 2-3, 1-2, 3-4 usw
- dito jeden Halbtonschritt
- alle Kombinationen von zwei Ganztonschritten (c-d-e / des-es-f usw) mit verschiedenen Fingerkombinationen
- dann alle 12 Tetrachorde
- begreifen, dass man da eigentlich immer dasselbe macht, Tasten egal
- komplette Skalen spielen (jeden Bestandteil hat man ja s.o. schon längst angefasst) und das möglichst mit geschickten Fingerfolgen (Georgii, natürliche Fingersätze, also Daumen gleichzeitig wie in H-Dur)
- - und bis man die begriffenen Skalen schnell spielen kann, das dauert, denn die motorische Seite ist leider keine Selbstverständlichkeit (wäre sie es, würden alle hier sämtliche Chopinetüden - die auch Tonleitern enthalten - prima spielen können)
addiert man jetzt noch Dreiklänge mit Umkehrungen, Arpeggien, Kadenzen hinzu, dann hat man ne solide Grundlage des Verstehens und Anwendens ---- aber klar, es gaht auch anders (dann allerdings kommt stümpernde akustische Umweltverschmutzung am Ende bei raus)
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*) boah wenn man die acht Dinger römisch durchzählt, Heureka, dann hat man ja alle Intervalle einer Tonleiter bezogen auf ihren Grundton wow der erste Ton vom zweiten Tetrachord ist die Quinte überm Grundton, wer hätte das gedacht? Oh Herr, der Aufbau der Durtonleiter ist ein unbegreifliches Wunder....
Hast Du heute wieder die kratzige Unterhose an? Ich habe Marlene so verstanden, dass sie keinen Sinn darin sieht, Tonleitern stupide am Instrument zu üben. Es war doch überhaupt nicht die Rede davon, dass Tonleitern natürlich ihren Sinn als Grundlage zum musikalischen Verständnis haben. Erstaunlich, dass aus @Stilblüte eine sehr gute Pianistin geworden ist, die hier (wie in der Vergangenheit auch einige andere Profis, wenn ich mich recht erinnere) freimütig bekennt, dass sie nie Tonleitern geübt hat.
Jetzt gibt es bestimmt wieder ne verbale Watschn.