Das ist generell nicht richtig.
Wieso genau ist das nicht gut, was Guendola sagt? Ein Anfänger muß mal mit irgendwas anfangen, solange noch sehr wenig praktische Spielerfahrung vorhanden ist, denke ich.
Sowohl 0 Grad (Finger flach gestreckt auf die Tasten) als auch 90 Grad plus Finger gestreckt, also lotrecht, zu den Tasten, wären schonmal suboptimal, könnte man wohl also ausschließen... die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen (?).
Wo genau, da bin ich mit den Vorrednern einer Meinung: es kann extrem variieren, je nach konkreter Anforderung.
Ziemlich wichtig und richtig finde ich Martin's Bemerkung:
Ich denke, die Finger suchen sich die für sie am angenehmste Position schon von alleine aus. Nur nicht verkrampfen, schon locker spielen.
Das Hirn (alternativ: die Finger, oder das Bewußtsein)
optimiert definitiv einen oft wiederholten Bewegungsablauf - d.h. nicht nur die Stellung der Finger gegeneinander und zur Klaviatur, sondern auch die Spannung, oder Vor-Spannung, der Finger, und deren Bewegungen im Klaviatur-Raum; und auch die Koordination mit den Bewegungen der Augen, wenn es etwas "wilder" zugeht beim Klavierspielen, werden zeitgenau eingestellt.
Man kann das wunderbar erleben, wenn man eine schwierige, hakelige Stelle sehr oft und lange hintereinander in einer Geschwindigkeit übt, welche einem noch die volle Kontrolle und Fehlerfreiheit ermöglicht (evtl. stabilisiert durch Metronom (?)). Man merkt dann, wie nicht nur: diese Stelle langsam irgendwann klappt, sondern auch: welchen Prozeß der Anpassung die Finger beim Erlernen dieser Stelle durchgemacht haben.
Denn wie gesagt: Bewegungen werden
optimiert, wenn man sie oft übt - die Finger finden zu einem Weg, und zu einer Art und Weise, wie sie selbst am besten, am einfachsten und am mühelosesten diese konkrete Anforderung bewältigen können.
Klavierspielen ist ein erklecklich schwieriger Prozeß für die Hände - bei Licht betrachtet. Aber eine Zauberei ist es dennoch nicht, -
Schöne Grüße,
Dreiklang
P.S. Fingernägel... nach meiner Erfahrung genügt es nicht unbedingt, sie kurz zu schneiden, klackern kann es trotzdem... vermutlich muß man seine ganze Spieltechnik dahin trimmen, diese Geräusche zu minimieren, wenn man das gern möchte. Ich bin in dieser Hinsicht noch naiv und glaube:
möglich ist alles...