Winkel zwischen Fingern und Tasten

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Eva Sponne

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28. Juli 2011
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Hallo ihr .... in welchem Winkel setzt ihr eigentlich die Finger auf die Tasten? Mir sagte jemand, es gebe alle Varianten, von ganz flach bis hin zu 90 Grad, richtig und falsch gebe es hier nicht. - Seht ihr das genauso? Ich setze die Finger ziemlich senkrecht auf, habe aber das Gefühl, dass das Legato-Spiel darunter leidet. Ich kann besser legato spielen, wenn ich die Finger mehr ausstrecke. - Dann brauche ich auch nicht die Fingernägel so kurz zu schneiden, man ist ja eitel ...
Wie haltet ihr das mit den Fingernägeln?

Gruß Eva
 
Also ich habe die Finger anfangs immer so, als würde ich einen Tennisball halten, danach ergibt sich die Haltung beim Spielen von selbst. Ich denke, die Finger suchen sich die für sie am angenehmste Position schon von alleine aus. Nur nicht verkrampfen, schon locker spielen.

die Fingernägel halte ich immer kurz. mag es nicht, wenn ich das Geräusch der auf die Tasten "aufschlagenden" Fingernägel höre.

Gruß,

Martin
 
Möglichst runde Finger...

ist mir noch im Ohr von meiner Klavierlehrerin aus der Kindheit; das ist jetzt allerdings mehr als 35 Jahre her:D.
Ob das heute noch dem "Stand der Klavierunterrichtstechnik entspricht, vermag ich nicht zu sagen und den Winkel zwischen Taste und Finger müßte ich erst mal ausmessen:D; mach ich gleich mal!

NAchtrag: Meine Fingernägel sind generell kurz; (Fingerkuppe) - alles was darüber steht, stört mich beim Klavierspiel - den Winkel könnte man ja auch aus der Länge des Nagels errechnen, wie ging sowas doch gleich?:confused:

Gruß Klimpertante
 
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ich hatte noch nie einen Winkel zwischen den Fingern - ich weiß auch nicht, wozu ich mir so ein Schreinerwerkzeug zwischen die Finger klemmen sollte :D:D

ich mach es so: ich halte Finger und Hand immer so, wie es für den jeweiligen Griff am bequemsten ist (und zwar für meine Hände), und das ist meistens relativ flach/fastgestreckt

Platz (nicht Winkel) zwischen den Fingern ist manchmal nötig, wenn man weitgespannte Akkorde (c-e-g-b-d oder auch Dezimenakkorde) kompakt (also gleichzeitige Töne) anschlagen will
 
Moin!

Mir sagte jemand, es gebe alle Varianten, von ganz flach bis hin zu 90 Grad, richtig und falsch gebe es hier nicht. - Seht ihr das genauso?

Vollkommen unabhängig davon, wie das irgendjemand "sieht": so isses.


Wie haltet ihr das mit den Fingernägeln?

Sobald Du Dir den ersten zu langen Nagel zwischen den Tasten eingeklemmt
und/oder abgebrochen hast, wirst Du vielleicht ins Grübeln kommen.

gruß

stephan
 
Natürlich gibt es richtig und falsch! Richtig ist es, so zu spielen, wie es für die eigene Anatomie am leichtesten ist, das gewünschte musikalische Resultat zu erzielen. Generell ist es nicht falsch, mit der üblichen Vorgabe zu beginnen, also mit runden Fingern. Damit sollte jeder zurecht kommen, aber es ist natürlich nicht optimal. Aber es ist relativ einfach, wenn man sich daran gewöhnt hat, man kann so Musik machen, und man hat einen sicheren Ausgangspunkt, um im Laufe der Zeit herauszufinden, wie man wirklich spielen muß. Wichtig ist es, Erfahrung damit zu sammeln, mit welcher Technik man in welcher Situation am besten zum Ziel kommt. Dafür lohnt es sich auch, Fehler zu machen - allerdings nur dann, wenn man sie auch erkennt und daraus lernt. Allerdings darf man dabei nicht nur die Fingerhaltung betrachten, denn die ist ja nur ein kleiner Bestandteil der Bewegungen, die man zum Spielen braucht. Als Referenz braucht man logischerweise die Ausgangstechnik. Wenn es besser geht, hat man eine neue Technik im Repertoire, wenn es schlechter geht, ist die Technik falsch oder man hat noch nicht herausgefunden, wozu sie gut ist.
 

Wieso genau ist das nicht gut, was Guendola sagt? Ein Anfänger muß mal mit irgendwas anfangen, solange noch sehr wenig praktische Spielerfahrung vorhanden ist, denke ich.

Sowohl 0 Grad (Finger flach gestreckt auf die Tasten) als auch 90 Grad plus Finger gestreckt, also lotrecht, zu den Tasten, wären schonmal suboptimal, könnte man wohl also ausschließen... die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen (?).

Wo genau, da bin ich mit den Vorrednern einer Meinung: es kann extrem variieren, je nach konkreter Anforderung.

Ziemlich wichtig und richtig finde ich Martin's Bemerkung:

Ich denke, die Finger suchen sich die für sie am angenehmste Position schon von alleine aus. Nur nicht verkrampfen, schon locker spielen.

Das Hirn (alternativ: die Finger, oder das Bewußtsein) optimiert definitiv einen oft wiederholten Bewegungsablauf - d.h. nicht nur die Stellung der Finger gegeneinander und zur Klaviatur, sondern auch die Spannung, oder Vor-Spannung, der Finger, und deren Bewegungen im Klaviatur-Raum; und auch die Koordination mit den Bewegungen der Augen, wenn es etwas "wilder" zugeht beim Klavierspielen, werden zeitgenau eingestellt.

Man kann das wunderbar erleben, wenn man eine schwierige, hakelige Stelle sehr oft und lange hintereinander in einer Geschwindigkeit übt, welche einem noch die volle Kontrolle und Fehlerfreiheit ermöglicht (evtl. stabilisiert durch Metronom (?)). Man merkt dann, wie nicht nur: diese Stelle langsam irgendwann klappt, sondern auch: welchen Prozeß der Anpassung die Finger beim Erlernen dieser Stelle durchgemacht haben.

Denn wie gesagt: Bewegungen werden optimiert, wenn man sie oft übt - die Finger finden zu einem Weg, und zu einer Art und Weise, wie sie selbst am besten, am einfachsten und am mühelosesten diese konkrete Anforderung bewältigen können.

Klavierspielen ist ein erklecklich schwieriger Prozeß für die Hände - bei Licht betrachtet. Aber eine Zauberei ist es dennoch nicht, -

Schöne Grüße,
Dreiklang

P.S. Fingernägel... nach meiner Erfahrung genügt es nicht unbedingt, sie kurz zu schneiden, klackern kann es trotzdem... vermutlich muß man seine ganze Spieltechnik dahin trimmen, diese Geräusche zu minimieren, wenn man das gern möchte. Ich bin in dieser Hinsicht noch naiv und glaube: möglich ist alles...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
die Antwort ist einfach:

23,5° !
 

Hi,

Hände so halten als hätte man ein rohes Ei in der Hand, so hätte es eine Freundin von
Ihrer älteren Klavierlehrerin gelernt. Somit höre ich mitunter auch meine
Fingernägel auf den Tasten, aber nach einiger Zeit, wenn die Hände müde werden,
gibt sich das wieder. Die Haltung der Finger wird dann automatisch flacher.
Somit Stimme ich der Aussage zu :" Die Hände finden schon Ihre optimale Haltung".
Jedoch als Anfänger finde ich es gar nicht schlecht, wenn auf die Hand/Finger
Haltung geachtet wird.

Ich habe gerade ein Musikvideo mit Billy Joel am Flügel gesehen, bei der Haltung
würde er vom Klavierlehrer bestraft werden, aber spielen kann er :p


Gruß Schellack
 
Hi,

zu dieser sehr grundsätzlichen Frage mal wieder was von mir:

Man kann das nicht generell beantorten, wie so oft beim Klavierspielen kommt es auf die Situation an.

Besser ist es vielleicht die grundsätzlichen Ziele beim Klavierspielen im Auge zu behalten:

1.) Unnatürliche Haltungen mit Verkrampfungen und/oder Anspannungen vermeiden. Die entspannteste Haltung der Finger und der Hand ist die, wenn man die Hand locker am Arm herunterhängen lässt. Das ist die Grundhaltung der Hand.

2.) Die Taste möglichst mit dem vorderen Fingerpolster spielen, da es eine gewisse "mechanische" Pufferung bewirkt und dort am meisten taktile Nervenzellen sind und dadurch die unbewusste motorische Rückmeldung am grössten ist (das Tastengefühl ist optimal).

3.) Die Tasten möglichst im mittleren "grauen" Bereich zwischen schwarzen und weissen Tasten spielen, da dadurch die Anpassbewegungen an die Tastatur minimiert werden und dadurch die benutzte Tastaturhebellänge und damit der Anschlag sich nicht so stark ändert. Je nach Spielsituation, besonders bei Akkorden, lässt sich das aber nicht immer erreichen.

4.) Möglichst mit einer runden koordinierten Bewegung aller Finger-, Hand/Handgelenk-, Arm-, Schulter-Muskeln und -Gelenke spielen.
Je nach Spielsituation und Artikulation sind natürlich die einzelnen Anteile verschieden stark ausgeprägt.
Die grossen "Gelenke"/Muskeln (Arm) werden eher bei lauten/starken und langsameren Bewegungen, die kleineren "Gelenke"/Muskeln (Finger) mehr bei schnellen Bewegungen eingesetzt.
Die Armbewegung aus der Schulter steuert die musikalische Gesamtbewegung bezogen auf die Spiel-Situation (Phrasierung).

Gruß
 
Puh, das sind ja eine Menge Antworten mit recht unterschiedlichen Auffassungen. - Ich bin nicht so überzeugt davon, dass die Finger selber die richtigen Positionen schon finden werden, denn ich hab gemerkt, dass ich mir auch definitiv falsche, da verkrampfte Haltungen mühelos angewöhnen kann und dann mühsam abtrainieren muss. Mein Eindruck ist, dass die Finger, wenn man sie sich selbst überlässt, im Wesentlichen die Haltung einnehmen wollen, die sie immer einnehmen.

Gruß Eva
 
Moin!

Wieso genau ist das nicht gut, was Guendola sagt?

Eine detaillierte Darstellung des Wieso würde den Rahmen dieses threads
entschieden sprengen, die Frage war überdies die nach der Sichtweise -
und gesehen hab ich genug.

Man sagt einem zwojährigen Kind nicht, es sei "generell" nicht falsch, zunächst
einmal mit dem Rollator laufen zu lernen, oder etwa mittem Appel im Maul sprechen.

Hätte Chopin auch bloß versucht, in der von ihm empfohlenen Ausgangs-"Haltung"
ein rohes Ei zu halten, wärns stante pede bestenfalls verlorne Eier gewesen, und
er hätte sein Omelette vom Parkett schlürfen können.

Deshalb wußte bereits sein guter Freund Liszt:

Machen Sie keine Omelette!​
 
Hallo!

Also ich machs ja so, dass meine Finger an schnellen, lauten Stellen (u.a. auch bei Läufen) rund sind, da ich da dann viel schneller "weiterkomme". Wenn ich legato, langsam oder leise spielen will, mach ich das mit flachen Fingern, weil der Ton dann zwar immer noch leise, aber etwas intensiver rauskommt :)
Ich würde dir vllt. einfach raten, bei den jeweiligen Stellen rumzuprobieren, wie es sich am angenehmsten anfühlt und wie es am besten funktioniert....

Lange Fingernägel? Was ist das? ;)
Also meine sind immer ganz kurz - ich hab da auch ein besseres Gefühl auf den Tasten...

Liebe Grüße,
Oli
 
Hände so halten als hätte man ein rohes Ei in der Hand

Habe das gerade mal ausprobiert - dabei liegen ja die Finger extrem krumm!
 
Wieso genau ist das nicht gut, was Guendola sagt? Ein Anfänger muß mal mit irgendwas anfangen, solange noch sehr wenig praktische Spielerfahrung vorhanden ist, denke ich.

Puh, das sind ja eine Menge Antworten mit recht unterschiedlichen Auffassungen.

Hm - bin ich gerade der einzige, der das Gefühl hat, dass hier aus
verschiedenen Perspektiven diskutiert wird? Was ich damit meine?

Die Ausgangsfrage lautete: "Welcher Winkel zwischen Finger und Taste?"
und eben nicht: "Welcher Winkel zwischen Finger und Taste bei einem
Anfänger am Klavier
?"

Ich bin der Ansicht, dass beide Fragen unterschiedliche Antworten
liefern - und wenn man nicht die Antwort bekommt, die man sucht,
kann es daran liegen, dass man nicht die richtige Frage gestellt hat.


liebe Grüße
 
3.) Die Tasten möglichst im mittleren "grauen" Bereich zwischen schwarzen und weissen Tasten spielen, da dadurch die Anpassbewegungen an die Tastatur minimiert werden und dadurch die benutzte Tastaturhebellänge und damit der Anschlag sich nicht so stark ändert.

Ich versteh nicht ganz, was du mit dem "grauen" Bereich meinst. Ich vermute, du meinst die Gegend, wo die schwarzen Tasten enden?
 

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