...zweitens: Wenn Deine Finger im "entspannten" Zustand mehr als nur ein bißchen (!!) gekrümmt sind, dann kann es gut sein, daß Deine Muskeln durch Fehlgewohnheiten standardmäßig weiter kontrahiert sind als sie sein müßten...
Ich kann dich beruhigen, dass ich normalerweise eine sehr entspannte Handhaltung habe, und zwar egal, ob ich die Finger nur ein bißchen krümme oder ein bißchen mehr krümme (ich bin da nämlich ziemlich flexibel).
Ich weiß nicht, wie Du, Hasenbein, z.B. Bach-Fugen auf der Orgel spielst, aber ich weiß, wie die Handhaltung sehr vieler Virtuosen dafür aussieht, nämlich ziemlich stark gekrümmte Finger. Für Chopin auf dem Klavier orientiere ich mich hingegen mehr an einer Handhaltung, bei welcher die Finger weniger gekrümmt sind, eben um z.B. legato-Linien bequemer in die Tasten massieren zu könenn statt leicht und luftig zu spielen.
Bgzl. mehr oder weniger gekrümmt und "entspanntester" Zustand:
Meiner Meinung nach ist die Handhaltung mit dem allergeringsten Muskeltonus der entspannteste Zustand (mal unabhängig vom Klavier gesehen).
Und diese Handhaltung findet man meiner Meinung nach in der sogenannten Schonhaltung, in die die Hand automatisch geht, wenn man z.B. durch einen Schlaganfall eine gelähmte Hand bekommt. Bei dieser Schonhaltung sind die Finger schon mehr als nur ein bißchen gekrümmt (und die Hand zeigt nach innen), aber ich will nicht abstreiten, dass es da Unterschiede von Mensch zu Mensch geben kann bzgl. Grad der Fingerkrümmung bei dieser Schonhaltung. Normalerweise aber schon mehr als nur ein kleines bißchen gekrümmt, aber auch nicht wahnsinnig stark gekrümmt auf der anderen Seite.
Wenn das bei dir anders ist, Hasenbein, und du Verspannungen bekommst, wenn du die Finger mehr als nur ein "bißchen" krümmst oder streckst, insbesondere für Musikrichtungen und Instrumente, die dafür geeignet sind, solltest du mal lieber selber prüfen, ob sich bei dir da Fehlgewohnheiten eingeschlichen haben (z.B. fehlende Gewohnheit, mit unterschiedlichen Fingerkrümmungen zu spielen).