Rolf, hör endlich mit deinen Tatsachenverdrehungen auf, sonst brauchst du dich nicht wundern, dass deutlichere Worte fallen müssen.
Mindenblues,
ich verdrehe in diesem Faden nichts - und ich lasse mich nicht grundlos beschimpfen. Und ebensowenig bedrohen.
Deutliche Worte, und zwar sachliche, kannst Du gerne haben:
der grundlose Stein des Anstoßes dafür, dass Mindenblues wütend poltert und auskeilt:
Zitat von rolf:
schwer voneinander abzugrenzen ist, ob Bebung und Vibrato nicht identisch sind - insgesamt aber dürfte die Bebung bei Tasteninstrumenten einzig dem Clavichord vorbehalten sein.
da sich die Bedeutungen und Praxis bei Begriffen wie Bebung, Vibrato, Tremolo im Lauf der Zeit änderten, zudem auch ihre Notation, und da sie von Instrument zu Instrument recht verschieden sein können, ist der Gebrauch dieser Begriffe nicht ganz einfach, weil die Gefahr der Missverständlichkeit besteht.
Zitat von Mindenblues:
Tja, mit den Begriffen ist es immer so eine Sache, da gebe ich dir recht. Zumindest taucht das Wort Bebung bereits bei C.P.E.Bachs Standardwerk "Versuch..." bereits auf, im Zusammenhang mit Clavichord, und dieses Buch dürfte zu allen Zeiten bekannt gewesen sein.
humorig formuliert, völlig ok (kleine Schikane: das Standardwerk (eines von mehreren) nicht zu allen Zeiten, sondern erst ab der Publikation) - gefolgt von(sagen wir mal) einer subjektiven Erläuterung
Zitat von Mindenblues:
Dazu ein paar Gedanken:
1) Die auf dem Clavichord ausführbare "Bebung" ist vom Prinzip her hauptsächlich eine Änderung der Tonhöhe (technisch ausgedrückt: Frequenzmodulation, tontechnisch: Vibrato). Nicht vollständig, denn durch Druck auf die Tangente wird wohl auch etwas die Lautstärke angehoben. Hauptänderung ist aber die Tonhöhe.
2) Z.B. auf der Orgel führt die Verwendung des Tremulanten dazu, dass die Windzufuhr moduliert wird, dass ist hauptsächlich eine Änderung der Lautstärke (technisch ausgedrückt: Amplitudenmodulation, tontechnisch: Tremolo). Auch nicht vollständig, denn durch stärkeren Pfeifenwind wird auch etwas die Tonhöhe angehoben. Hauptänderung ist aber die Lautstärke.
Das Interessante ist aber, dass 2) erstaunlich ähnlichen Effekt beim Hörer bewirkt wie 1), will sagen, Tremolo und Vibrato sind ziemlich verwandt vom Höreindruck - der primäre Höreindruck ist, dass "da ständig was schwankt".
Schlussfolgerung: Wenn man auf dem Klavier die "Bebung" des Clavichords nachmachen möchte, sollte man da ansetzen, was mit dem Klavier möglich ist: nämlich als Ersatz für ein Vibrato ein Tremolo (hier: Begriff mit der Bedeutung wie unter 2) beschrieben) erzeugen.Dies ist zumindest theoretisch dadurch möglich, indem man schnell hintereinander ein und denselben Ton abwechslend stark und schwach anschlägt, d.h. die Klangfarbe/Lautstärke ändert. Dies ist zwar kein Vibrato, aber ein angenähertes Tremolo. Das halte ich für eine bessere "Bebungsimitation" als lediglich einen Ton mit gleicher Lautstärke hintereinander anzuschlagen.
Deine Idee ist also, die clavichordtypische Bebung mit ihrer minimalen, aber hörbaren Tonhöhenschwankung (was auch im Singen und Violinespielen möglich ist) durch ein
Repetieren mit wechselweise stärkerem und schwächerem Anschlagen zu simulieren. Am Klavier ist das, was Du beschreibst, kein Klaviertremolo - es kostet niemanden Überwindung, den korrekten Begriff der Tonrepetition zu verwenden. --- Genau das aber
willst Du nicht, sondern beharrst darauf, dass jeder hier in diesem Kontext Deine Verwendung des Begriffs Tremolo akzeptieren wenn nicht gar übernehmen solle (und zwar in dem Sinn, dass man Dir darin recht gibt)
Völlig sachlich ist dazu zu sagen: Du, Mindenblues, willst hier gegenüber den für das Klavier üblichen Begriffsverwendungen
Deine solchen durchsetzen - methodisch wie sachlich ist das nicht ok!
---- ich habe darauf freundlich und, ebenso wie Du zuvor, mit etwas augenzwinkerndem Humor reagiert, nämlich Deine humorige Äusserung wie es mit den Begriffen ist (s.o.) aufgegriffen:
Zitat von rolf:
in der Tat ist es so eine Sache mit den Begriffen einerseits, andererseits kommen wir aber nicht weiter sondern die Verwirrung wächst, wenn wir nun auch noch sozusagen private Definitionen berücksichtigen müssten ;)
------------------------------------------------------------------------------------------und das soll eine Unterstellung oder Falschaussage sein?
geht´s noch?
ist Dir das "sozusagen" nicht aufgefallen?
deswegen brüllst und tobst und wetterst Du hier herum????ausgerechnet Du, der sonst so gar nicht zimperlich ist????
Allein hier schon genügt abwinken...
Laß Dir den oben gezeigten Anlaß für Deine Toberei noch mal durch den Kopf gehen... Du, Mindenblues, willst Deinen Gebrauch musikalischer Fachbegriffe durchsetzen und fängst an zu rumpelstilzen, wenn man da nicht zustimmt, sondern mit freundlichem Humor darauf hinweist, dass das heikel ist weil es die Begriffsverwirrung vermehrt? ----- das solltest Du Dir tunlichst abschminken und Deine seltsame Pose mit der Unterstellung einer privaten Definition verlassen - diese Pose, auch wenn seit geraumer Zeit beharrlich eingenommen, ist nicht sehr kleidsam...
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der weitere Verlauf des Fadens
Was sich danach abspielte, habe ich zur Genüge beschrieben - da nehme ich kein Wort zurück.
Wenn ich mir das alles durchlese, vermag ich in den letzten Beiträgen nur in meinen mancherlei zum Thema finden - bei Mindenblues reduziert sich die Sachebene auf einen einzigen Vorschlag sowie auf Pseudoargumente (siehe Beethoven spielte auch Clavichord), der größere Rest ist Polterei in meine Richtung.
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Bzgl. der Sachebene noch ein paar Nachträge:---was am Klavier möglich ist, darüber gibt es haufenweise Literatur; speziell zur vermeintlichen Bebung in op.110 sind J.Kaiser und J.Uhde informativ (beide habe ich im Verlauf des Fadens zitiert)
---was die Bebung am Clavichord betrifft, kann man sich bei C.P.E.Bach, L.Spohr, F.W.Marpurg, MGG, Brockhaus/Riemann, J.G.Sulzer u.v.a kundig machen
---zur Klärung musikalischer Begriffe empfehlen sich die üblichen Musiklexika
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Beschimpfungen, Unverschämtheiten etc. in meine Richtung
nichts davon ist haltbar - kann man, auch wenn´s langweilig ist, nachlesen.
Ich habe den Eindruck, Mindenblues geht es einzig darum, einen Anlaß zu konstruieren (s.o.), um sich mit mir anzulegen - das ist langweilig. Warum er das, wie mir scheint, tut, ist mir unverständlich.
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der Vorschlag, mit wechselnder Stärke zu repetieren, um damit die Bebung anzudeuten
das ist am Klavier theoretisch machbar, wenn man eine lange Note beben lassen will, über welcher mehrere Punkte notiert sind (vgl. die erwähnten Quellen) - die Notation mit Tonwiederholungen und gar überbundenen Noten (z.B. Bethoven op.110, hier sogar mit Fingerwechsel auf der überbundenen Note) ist widersprüchlich.
kritisch wird diese Ausführung, wenn die einzelnen Anschläge zu deutlich werden: dann hört man sie als einzelne Töne - aber genau das will eine Bebung ja nicht (sonst hätte der Komponist auch einzelne Töne notiert) - - also wird dieses Verfahren (Tonrepetition mit unterschiedlicher Stärke) sehr vorsichtig und fein eingesetzt werden müssen.
Hierbei ändert sich die Tonhöhe am Klavier nicht - und weil das der Fall ist, scheint es sinnvoller, von einer Suggerierung anstelle Simulation zu sprechen.
Betrachtet man, was die Quellen zur Bebung am Clavichord hergeben, so wird das alles noch schwieriger: denn da ist von an- und abschwellen sowie von der Orientierung am Gesang zu lesen (und in der Tat gibt es dort sowohl Vibrato, als auch die Verzierung mittels beschleunigender Tonwiederholung sowie beschleunigenden Tonimpulsen)
Die Frage, ob in der explizit für Hammerklaviere komponierten Musik wie z.B. Beethovens Sonate op.110 von 1820 überhaupt das Ausführen einer Bebung gemeint ist oder ob es sich speziell hier nicht eher um ein Stilzitat in Form einer Anspielung handelt, wird sich nicht mit dem Hinweis beantworten lassen, dass Beethoven auch Clavichord spielte. Zudem finden sich in Beethovens Klavierwerk abgesehen vom Rezitativ in op.110 kaum Notationen, die auf eine Bebung schließen lassen.
Im Gegensatz zum Singen oder Violinespielen oder Trompetespielen und bzgl. der Bebung auch dem Clavichordspielen, kann am Klavier ein einmal angeschlagener Ton nicht mehr nennenswert verändert werden (wenn man mal vom abstoppen/abdämpfen absieht - ein Sonderfall ist die Teilabdämpfung zur plötzlichen Reduktion der Tonstärke) - - ein an- und abschwellen eines Tons ist am Klavier nicht möglich, ebenso lässt sich die Tonhöhe nicht verändern (abgesehen vom Einsetzen des Stimmschlüssels, was während des Klavierspielens überwiegend ungebräuchlich ist). Tonwiederholungen sind am Klavier sehr deutlich hörbar (es ist ein unerbittliches Instrument), folglich wird man die Suggestion einer Bebung äußerst vorsichtig anfassen müssen - - darüber hätte man produktiv diskutieren können, ebenso über die alternativen Vorschläge in J.Kaisers Essay über op.110