Und wenn dann ein Schüler desinteressiert ist, sich nicht damit beschäftigt, den KL frustriert und den Platz für jemanden blockiert, der es mit Begeisterung machen würde, dann ist das halt so und man sollte da nicht steuernd eingreifen?
Für echte Extremfälle in der einen oder anderen Richtung wird man Lösungen finden können.
Wenn ein Schüler wirklich über lange Zeit gar nicht übt und wirklich keine Fortschritte zu erkennen sind, dann hat der Unterricht keinen Sinn. Ich würde aber auch annehmen, dass in dem Fall der Lehrer offene Türen einrennt, wenn er anregt, den Unterricht zu beenden.
Und für ein echtes Wunderkind wird sich vermutlich auch eine Regelung finden lassen.
Aber für alles dazwischen, würde ich auch für eine Warteliste plädieren.
So lange das Kind lernt, wenn auch langsam, in seinem Tempo, sollte es den Platz behalten dürfen. Man muss auch sehen, dass kleine Kinder ja noch nicht den Tag planen können. Haben sie wenig Unterstützung der Eltern, braucht es vielleicht auch nur etwas Zeit, bis es selbst ans Üben denkt.
Ich vermute, dass das steuernde Eingreifen mehr Schaden anrichtet als nützt.
Zum einen, weil da recht schnell Leistungsdruck erzeugt wird, mit dem nicht alle Kinder gut zurecht kommen. Zum anderen, weil es ja vor allem darum geht, im Kind die Liebe zur Musik zu wecken. Und da ist jedes Kind gleich wichtig.
Und der dritte Punkt ist: Wird ein Kind von der Schule entfernt, weil es nicht schnell genug gelernt hat, ist das vermutlich für dieses Kind das Ende des Unterrichts in diesem Instrument.
Steht ein Kind auf der Warteliste, kann zwischenzeitlich ja privaten Unterricht nehmen oder es ist halt etwas älter, wenn es mit dem Unterricht beginnt.
Beides erscheint mir jetzt nicht so gravierend.
Und ich denke auch, dass es recht viele Schüler gibt, die nicht allzu fleißig lernen, aber trotzdem gern in den Unterricht gehen und auch wirklich vom Unterricht profitieren. Es wäre nicht gut, diese Schüler alle auszuschließen.
Ich verstehe ja, dass es für die Lehrer angenehmer ist, wenn sie die Schüler aussortieren können. Wer das will, muss eben als Privatlehrer arbeiten. Eine öffentliche Schule sollte das nur in seltenen Ausnahmefällen machen.