Ich habe mit den Zeugen nette Erfahrungen gemacht. Auf die obligatorische Eingangsfrage hin antworte ich routinemäßig: Ich bin Atheist, aber wenn Sie unter diesen Umständen ihre Zeit vergeuden möchten - gern!
Ich habe Respekt vor denen. Sie waren eine der extrem wenigen Glaubensgemeinschaften, die konsequent eher ins KZ gegangen sind und dort ermordet wurden, als bei der Hitlerei mitzumachen.
Das erste Missionierungsduo im hiesigen Bezirk strich die Waffen, da die beiden Damen intellektuell eher schwachbrüstig bestückt waren. Die kamen nicht mehr, nachdem während eines nutzlosen Gesprächs, in dem ich gern über Trinität, Augustinus & Co. gelästert hätte, die beiden mit hartnäckiger Penetranz aber dauern auf dem Propheten Daniel (?) herumritten, mein einer Hund heimlich den Handschuh einer der Damen geklaut und zerrissen hatte (ja, ich hatte darauf hingewiesen, dass sie ihre reich bepackten Taschen auf den Tisch stellen müssen). Mein Angebot, dies über die Haftpflicht zu ersetzen, lehnte sie ab und kam nie wieder.
Einige Jahre später schien wohl der Bezirk neu aufgeteilt worden zu sein. Ein junger adretter Mann klingelte. Diesen setzte ich von der Aussichtslosigkeit seines Unterfangens freundlich in Kenntnis, und wir haben trotzdem nett geplaudert. Er erschien dann wieder mit einem sehr gebildeten und angenehmen älteren Mann hier aus dem Ort, mit dem ich mich über Musik, Geschichte, historisch-kritische Methode u.ä. unterhalten habe.
Ich kann einfach nicht schroff gegenüber Menschen sein, die freundlich an mich herantreten und meinen Standpunkt respektieren...