Wie gut muss ein Klavier sein für einen Anfänger, um es richtig zu lernen?

Ganz am Anfang vll. noch nicht, aber nach 12-24 Monaten kommt das schon zum Tragen - zumindest war es bei mir so. Ein Ferrari erzieht zu einem feinfühligen Gasfuß ;-) und wenn man sich davon nicht frustrieren lässt, wird man an einem hochklassigen Instrument auf jden Fall zu einem sensibleren, feineren und genaueren Spiel gezwungen. Das Top-Instrument ist - und so wollte ich das verstanden wissen - für die Anfänger von Nachteil, die hohe Erwartungen mit geringer Frustrationstoleranz verbinden. Alle anderen aber profitieren davon (die müssen dann aber lernen, dass es „da draussen“ eben auch Klaviere gibt, die eine „härtere Hand“ brauchen)
 
Ich glaube, die meisten russischen Kinder haben auf elendigen Instrumenten Klavierspielen gelernt. Gab es da nicht mal eine Doku über diese russischen Wunderkinder?
Die hatten da auch keine Steinways in den kleinen Wohnungen stehen.
 
Ich glaube, die meisten russischen Kinder haben auf elendigen Instrumenten Klavierspielen gelernt. Gab es da nicht mal eine Doku über diese russischen Wunderkinder?
Die hatten da auch keine Steinways in den kleinen Wohnungen stehen.
Vermutlich hatten sie das nicht. Und? Würdest du die russischen Erziehungsmethoden gerne hier als Standard sehen?
Ich verweise auf #15.
 
Ganz am Anfang vll. noch nicht, aber nach 12-24 Monaten kommt das schon zum Tragen - zumindest war es bei mir so. Ein Ferrari erzieht zu einem feinfühligen Gasfuß ;-) und wenn man sich davon nicht frustrieren lässt, wird man an einem hochklassigen Instrument auf jden Fall zu einem sensibleren, feineren und genaueren Spiel gezwungen. Das Top-Instrument ist - und so wollte ich das verstanden wissen - für die Anfänger von Nachteil, die hohe Erwartungen mit geringer Frustrationstoleranz verbinden. Alle anderen aber profitieren davon (die müssen dann aber lernen, dass es „da draussen“ eben auch Klaviere gibt, die eine „härtere Hand“ brauchen)
Dein V125 und dein Flügel scheinen vom Charakter ja auch sehr gegensätzlich zu sein, so wie du sie mal beschrieben hast. Nicht jedes Spitzeninstrument ist eine Diva und dein Flügel ist doch bestimmt ebenfalls ein tolles Instrument zum Lernen, zumal er gegenüber dem Steinway die Vorteile eines Flügels hat.
 
Nein, das kann sich nicht jeder leisten. Aber sollen die, die es sich leisten können, aus Solidarität auf gute Instrumente verzichten?
Nein.
Sie sollen nur ihre Worte mit Bedacht wählen, wenn sie Leuten Ratschläge geben, die vielleicht arme Schlucker sind.


Wenn man es ernsthaft betreibt, ist das kein Luxus.
Bitte die Aussagen nicht sinnentstellend zerreißen.

Es ging mir um die Äußerung, dass die Anfänger-Kinder sich geweigert hätten, im Silent-Modus zu spielen.
Das ist einerseits aus der kindlichen Weltsicht und Logik heraus verständlich -- andererseits transportiert das eine Anspruchshaltung, die mich schon etwas sprachlos macht.

Als Jugendlicher habe ich NATÜRLICH in der Regel zu einer Zeit geübt, wo ich möglichst niemandem aus der Familie auf die Nerven gehe, und NATÜRLICH war abend um Acht Schluss, weil die Hausordnung das so verlangt. (Es gab auch nie Stress mit Nachbarn wegen meiner Überei.)


Jetzt stell' dir mal vor, du hättest das schon mit 15 oder noch früher bekommen!
Ja... die Frage, wie dann alles gekommen wäre, habe ich mir schon oft gestellt.

Ist aber eigentlich irrelevant.
Das Instrument ist ja nur EIN Faktor -- Gelegenheit und Wille zum Üben müssen auch da sein, gute Lehrerinnen gibt es nicht im Überfluss, und wenn ich letztlich zwar gut spielen kann, aber keinen Spaß mehr an der Sache habe, ist auch nichts erreicht.

Ich hadere nicht mit meinem Schicksal; ich habe musikalisch schon jetzt mehr erreicht, als ich je für möglich gehalten hätte.


Ich bin kein Freund der Einstellung "Alles, was besser ist als bei mir, ist unnötig/Luxus."
Das habe ich weder gesagt noch gemeint -- ich habe nirgendwo ANDEREN LEUTEN Vorschriften gemacht, was sie sich für ein Instrument kaufen sollen.

Ich habe nur meine eigene Erfahrung geschildert -- und die besagt halt, dass man mit "absolut inakzeptablem Billig-Kram" wie einem Korg D-1 glücklich werden kann...

Wenn ich auf einem Flügel spielen will, gehe ich in den Verein...
 
Dein V125 und dein Flügel scheinen vom Charakter ja auch sehr gegensätzlich zu sein, so wie du sie mal beschrieben hast. Nicht jedes Spitzeninstrument ist eine Diva und dein Flügel ist doch bestimmt ebenfalls ein tolles Instrument zum Lernen, zumal er gegenüber dem Steinway die Vorteile eines Flügels hat.
Extrem unterschiedlich. Deshalb schreibe ich das ja. Das Klavier ist äußerst fordernd***, aber klanglich ein Traum, wenn ein Könner darauf spielt. Ich gebe zu, dass ich deshalb fast nur noch am Flügel sitze - das ist so ein brummeliger, viel verzeihender Kumpel, der einfach sagt „Komm, lass uns Spaß haben“.

*** Wenn das z.B. jemand spielt, der seit vielen Jahren schon am Klavier musiziert, aber leider selbst nur Opas Hobel daheim hat, ist das Ergebnis nahe an der Schmerzgrenze. Umgekehrt bleiben bei jemandem, der auf so einem Klavier übt und der plötzlich auf einem Wirtshausklavier spielen muss, Töne weg und ähnliches. Das Gesagte gilt natürlich NICHT für sehr gute Amateure und Profis - die spielen auch auf der letzten Gurke den Normalo an die Wand.
Das Instrument ist ja nur EIN Faktor -- Gelegenheit und Wille zum Üben müssen auch da sein, gute Lehrerinnen gibt es nicht im Überfluss
Das ist vollkommen richtig, aaaaber: Wer nicht will oder nicht(s) kann, bei dem ist das Instrument zweitrangig, für alle anderen aber ist es DAS limitierende Element. Selbstverständlich wird bei der Instrumentendiskussion vorausgesetzt, dass Wille und vernünftiger Unterricht vorhanden sind, sonst wäre die Frage ja obsolet.
 
Sie sollen nur ihre Worte mit Bedacht wählen, wenn sie Leuten Ratschläge geben, die vielleicht arme Schlucker sind.
Was ist denn ohne Bedacht gewählt? Niemand wird heruntergemacht, weil er sich etwas nicht leisten kann. Die Defizite billiger Instrumente sollten aber trotzdem angesprochen werden. Das ist Teil einer guten Beratung.

Es ging mir um die Äußerung, dass die Anfänger-Kinder sich geweigert hätten, im Silent-Modus zu spielen.
Das ist einerseits aus der kindlichen Weltsicht und Logik heraus verständlich -- andererseits transportiert das eine Anspruchshaltung, die mich schon etwas sprachlos macht.
Mich nicht. Für mich zeugt das von gutem Geschmack und als Beleg dafür, wie wichtig ein gutes Instrument ist bzw. wie groß der Unterschied zum elektronischen System ist.

Auch wenn es nur ein Faktor von mehreren ist - so what? Man sollte bzgl. jeden einzelnen Faktors möglichst gut aufgestellt sein, damit es insgesamt ein Erfolg wird.

Wenn ich auf einem Flügel spielen will, gehe ich in den Verein...
Wenn dir das reicht, ist das für dich OK...

Ich habe nur meine eigene Erfahrung geschildert
Wirklich? Nein:
eine Anspruchshaltung, die mich schon etwas sprachlos macht.
Du urteilst über andere.
 
Und wer gar kein Instrument zum Üben hat, träumt bis ans Ende seiner Tage davon, wie es wäre, Klavier spielen zu können...
Ich habe mir ein Klavier gewünscht, seit ich 3 Jahre war. Es war nie möglich, kein Geld, zuviele Umzüge. Irgendwann haben meine Eltern eine Heimorgel angeschafft. Ich konnte Klang und Haptik überhaupt nicht leiden und habe nur ein halbes Jahr gespielt. Das hatte mit dem Instrument, das ich lernen wollte einfach nichts zu tun. Meine Eltern haben daraus fälschlicherweise geschlossen, daß ich es wohl nicht so ernst meine mit dem Klavierspielen.

Ich habe dann viel später als Erwachsene stattdessen klassische Gitarre gelernt, weil ich mir da ein ordentliches Instrument leisten konnte.

Das Klavier konnten wir uns tatsächlich erst 20 Jahre später leisten, nämlich vor 5 Jahren. Wir haben kein Auto, eine über 20 Jahre alte Einbauküche, immer noch fast alle meine Studentenmöbel irgendwo im Einsatz, dafür ein Klavier, das wir auch über einige Jahre abgezahlt haben. Ist eine Frage der Prioritäten.

Wenn ich mich im Umfeld meiner Kinder umsehe, sehe ich viele Eltern, die fahren ohne mit der Wimper zu zucken für den Preis eines Klaviers zum Skifahren und in den jährlichen Familienurlaub, haben zwei Autos, oder einen Camper oder Gartenmöbel und Grillequipment im Wert eines mindestens halben Klaviers. Und die Kinder sollen aber auf einem Keyboard lernen, weil ein Klavier so teuer ist. und wenn sie dann die Lust verlieren, liegt das vielleicht nicht an den Kindern, sondern am Instrument.

Ich kenne auf der anderen Seite Musikerfamilien, die finanziell viel schlechter gestellt sind, aber ganz wunderbare Instrumente besitzen.

Ich finde es schade, dass in unserer Gesellschaft so vieles wichtiger ist, als ein gutes Instrument. Das kann man jetzt ein Luxusproblem nennen. Aber ganz ehrlich: Wer sich Klavierunterricht überhaupt leisten kann, kann sich ggf. mit Ratenzahlung auch ein Klavier leisten.

Das eigentlich dauerhaft teure ist ja eh der Unterricht....
 
oder einen Camper oder Gartenmöbel und Grillequipment im Wert eines mindestens halben Klaviers.
Ich glaube, Die Situation ist noch gravierender: Selbst der popeligste Camper kostet so viel wie ein Mittelklasseflügel aus Japan und die richtigen Verkehrshindernisse entdprechen leicht mindestens einem Steinway B aufwärts.

Ich sags mal ganz lapidar: Das ist eben eine Frage von Bildung und Kultur, bzw der Nachbarschaft: Die ist meistens mit vierrädrigen Statussymbolen leichter neiderregend zu beeindrucken. Wüßten alle, was so ein Flügel kostet UND könnte man den präsentieren, ohne dass man Leute einladen (und vorher aufräumen und „stylen“) muss, würde die Branche boomen :lol:
 

Ich habe mir ein Klavier gewünscht, seit ich 3 Jahre war. Es war nie möglich, kein Geld, zuviele Umzüge. Irgendwann haben meine Eltern eine Heimorgel angeschafft. Ich konnte Klang und Haptik überhaupt nicht leiden und habe nur ein halbes Jahr gespielt. Das hatte mit dem Instrument, das ich lernen wollte einfach nichts zu tun. Meine Eltern haben daraus fälschlicherweise geschlossen, daß ich es wohl nicht so ernst meine mit dem Klavierspielen.
Naja, das ist doppelt schlecht gelaufen: Erst statt des eigentlich gewünschten Instrumentes einen untauglichen Ersatz anschaffen, und dann das Kind für das Scheitern verantwortlich machen...


Ich habe dann viel später als Erwachsene stattdessen klassische Gitarre gelernt, weil ich mir da ein ordentliches Instrument leisten konnte.
Meine musikalische Biographie ist scheinbar ähnlich -- und doch im Kern ganz anders: Ich war mit fünf, sechs Jahren auch sehr vom Klavier fasziniert. Wenn bei Verwandten eins herumstand, konnte ich dort stundenlang darauf klimpern, ohne dass mir langweilig wurde. Auch wenn im Radio Klaviermusik kam, habe ich gern und lange zugehört...

Mit ungefähr neun Jahren wollte ich ein Instrument lernen; meine Mutter erklärte mir, dass Klavier schwierig sei wegen Platz und Lautstärke und Geld und Lehrer... ob ich es nicht mal mit der Blockflöte versuchen wolle?! Die Frage war klug und listig; im Verwandtenkreis wurde Klavier, Gitarre, E-Gitarre, Keyboard, Akkordeon, Geige, Bratsche, Klarinette und Blockflöte gespielt; bei meinen Mitschüler/innen sah es ähnlich aus. Ich fand es cool, überhaupt ein Instrument zu beherrschen -- ob das nun Krummhorn oder Diskantgambe ist, war mir erstmal wurscht. (Ich hatte ja sowieso von Tuten und Blasen noch keine Ahnung.) Ich willigte also ein und hatte die folgenden vier Jahre Unterricht auf der Blockflöte. Das hat auch Spaß gemacht; mir war zwar rätselhaft, was ich mit dieser Fähigkeit eigentlich anfangen soll -- aber das Lernen, Üben, Spielen war ziemlich cool, und wie es später weitergehen könnte, hat mich erstmal nicht besonders interessiert.

Als ein oder zwei Jahre nach Ende des Flötenunterrichts eine elektronische Orgel angeschaft wurde, war ich Feuer und Flamme. (Das hatte auch eine familäre Vorgeschichte; meine Mutter konnte sich daher meiner Begeisterung recht sicher sein.) Immerhin kam ich so meinem ersehnten Tasteninstrument einen weiteren Schritt näher: Notenlesen konnte ich ja Dank des Flötenunterrichtes ohnehin schon; einen gewissen Plan, wie man übt, hatte ich auch -- jetzt kam also ein Instrument mit Tasten, auf dem ich jederzeit spielen konnte. Ein großer Fortschritt!
Naja, den Rest der Geschichte habe ich ja anderswo schon beschrieben.

Ich frage mich immer wieder, was meine Mutter, die ja meine Begeisterung für das Klavier kannte, bewogen haben mag, mich zu fragen, ob ich ausgerechnet BLOCKFLÖTE lernen möchte. Ich weiss es nicht -- ich weiss nur, dass es genau die richtige Frage war. Blockflöte lernen war der Spatz in der Hand -- ein Klavier war die Taube auf dem Kirchendach im Nachbardorf. Das war mir damals auch irgendwie schon klar.

Ich bin mir eigentlich auch sehr sicher, dass ich nie zum Musikmachen gekommen wäre, wenn ich den Flötenunterricht nicht gehabt hätte. Meine Blockflötenlehrerin war gütig, streng -- und eine sehr gute Lehrerin, wie ich jetzt rückblickend weiss. Sie hat die Grundlage für alles gelegt, was ich als Hobbymusiker kann.


Wenn ich mich im Umfeld meiner Kinder umsehe, sehe ich viele Eltern, die fahren ohne mit der Wimper zu zucken für den Preis eines Klaviers zum Skifahren und in den jährlichen Familienurlaub, haben zwei Autos, oder einen Camper oder Gartenmöbel und Grillequipment im Wert eines mindestens halben Klaviers. Und die Kinder sollen aber auf einem Keyboard lernen, weil ein Klavier so teuer ist. und wenn sie dann die Lust verlieren, liegt das vielleicht nicht an den Kindern, sondern am Instrument.
Ich verstehe -- aber das sind verschiedene Dinge.

Ein Nicht-Musiker hat zur Welt der Musizierenden keinen Zutritt. Nicht-Musiker wissen also schlicht nicht, was dem Kind vorenthalten wird.

Das ist m.E. gar nicht vorrangig eine Frage des Geldes. Eine Sängerin aus meinem letzten Chor erzählte, dass sie schon als Kind singen wollte. Wie es der Zufall will, wurde sie in der Schule von einem Talentesucher entdeckt. Der fragte bei den Eltern an, ob die Tochter in Chor XY mitmachen dürfe. Reaktion des Vaters: "Was will die?! Singen? -- Singen kann 'se ooch in der Badewanne!"


Ich finde es schade, dass in unserer Gesellschaft so vieles wichtiger ist, als ein gutes Instrument. Das kann man jetzt ein Luxusproblem nennen.
Nein... das habe ich nicht gemeint.

Überspitzt: Ein GUTES Instrument ist per definition nur ein Konzertflügel einer altehrwürdigen deutschen Klavierbauerfirma. Alles andere sind schlechte Instrumente.

Ich halte mit meiner privaten Definition dagegen: Ein gutes Instrument ist eins, das meine Bedürfnisse erfüllt.


Aber ganz ehrlich: Wer sich Klavierunterricht überhaupt leisten kann, kann sich ggf. mit Ratenzahlung auch ein Klavier leisten.

Das eigentlich dauerhaft teure ist ja eh der Unterricht....
Das ist nicht falsch -- aber zu kurz gesprungen.

Ich wohne in der Stadt in einem Altneubau mit drei Etagen und ausgebautem Dach; sieben Parteien je Treppenhaus. In meinem Zimmer ist Platz für mein Digitalpiano; wir können bei Bedarf auch zu zweit üben (E-Klavier und Flöte). Das war's.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich gezeigt, dass ich fast ausschließlich am gemeinsamen Musizieren interessiert bin: Chorsingen, Kammermusik, Instrumentalensemble. Nichts davon kann ich in der Wohnung machen. Ich kann wohl meinen eigenen Part ÜBEN (wir können auch zu zweit üben) -- aber wir können nicht vernünftig im Ensemble MUSIZIEREN. Das gibt der Platz einfach nicht her.

Im Musikverein gibt es zahlreiche Unterrichts- und Probenräume mit Digitalpianos, Klavieren und Flügeln; in den Räumen wird im Chor gesungen, Kammermusik gemacht, im großen Instrumentalensemble gespielt.

Warum -- zum Geier -- sollte ich mir einen Flügel in mein winziges Zimmerchen stellen wollen? Welchen Mehrwert hätte ich davon?
 
Vermutlich hatten sie das nicht. Und? Würdest du die russischen Erziehungsmethoden gerne hier als Standard sehen?
Ich verweise auf #15.
Nein, ich wollte damit nur sagen, dass es offenbar keine Voraussetzung ist, ein gutes Instrument zu haben, wenn man hervorragend Klavier spielen lernen möchte.
Was meinst du mit russischen Erziehungsmethoden? 🤔🤔🤔🤔🤔
Damit suggerierst du, es würde Kindern bewusst ein schlechtes Instrument gegeben. Wie kommst du denn auf so eine Idee? Es ist bei den meisten Familien schlicht nicht mehr Geld zur Verfügung.
 
Warum diese Spiegelfechtereien? Warum kann man sich nicht darauf einigen, daß auch für einen Anfänger ein „möglichst gutes Instrument“ von Vorteil ist, weil es motiviert und weil man genauer hören lernt und weil eine präzise Mechanik der Spielart förderlich ist. Was ein „möglichst gutes Instrument“ im Einzelfall bedeutet, diese Entscheidung wird für jeden anders ausfallen - je nach den finanziellen und räumlichen Möglichkeiten. Wer sich den Konzertflügel leisten kann, soll sich glücklich schätzen, wer mit einem ePiano vorlieb nehmen muß, dem bleibt halt nur die Hoffnung auf einen größeren Lottogewinn. C‘est la vie!

Viel interessanter ist doch die Frage: Wie finde ich ein „möglichst gutes Instrument“? Welche (objektiven) Kriterien sollte es erfüllen? Damit man sich nicht vom ominösen „Bauchgefühl“ („Dieses Instrument hat auf mich gewartet!“) leiten läßt. Wie entsteht nämlich dieses „Bauchgefühl“? Der Einfluß von Marketing, Ambiente und Verkäufergeschick sollte nicht unterschätzt werden.
 
Überspitzt: Ein GUTES Instrument ist per definition nur ein Konzertflügel einer altehrwürdigen deutschen Klavierbauerfirma. Alles andere sind schlechte Instrumente.
Bis zur Sinnlosigkeit überspitzt.

Ich halte mit meiner privaten Definition dagegen: Ein gutes Instrument ist eins, das meine Bedürfnisse erfüllt.
Adäquat und gut sind unterschiedliche Dinge.

Warum -- zum Geier -- sollte ich mir einen Flügel in mein winziges Zimmerchen stellen wollen? Welchen Mehrwert hätte ich davon?
Wenn dir das reicht, ist das für dich OK...
Grundsätzlich braucht das Instrument auch einen passenden Aufstellungsort. Der Mehrwert eines guten Flügels wurde bereits genannt: Mehr Freude beim Spielen/Üben und effizienteres Üben.

Damit suggerierst du, es würde Kindern bewusst ein schlechtes Instrument gegeben. Wie kommst du denn auf so eine Idee?
Auf die Idee bist DU gekommen, nicht ich. Ich hatte den Drill gemeint.

Allerdings habe ich tatsächlich schon von einer Klavierlehrerin, die durch die (ukrainisch-)russische Schule gegangen ist, gehört, man soll auf einem möglichst schwergängigen Instrument üben / sich zum Üben ein möglichst schwergängiges Instrument kaufen.
 
Ich habe ja nicht gesagt, dass ich ihr zustimme.

Sie hat auch Voltaren empfohlen, falls die Unterarme mal wieder schmerzen. So viel zu den 'russischen' Methoden...
 

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