- Dabei seit
- 1. Apr. 2012
- Beiträge
- 10.991
- Reaktionen
- 10.974
Der Klaviervortrag war ein Beitrag bei einer Schulabschlussfeier, wie dem Video zu entnehmen war. Geht der Fragesteller anschließend noch auf eine andere Schule oder beginnt er jetzt mit einer Berufsausbildung? Damit muss dann das Ziel, Klavier spielen zu lernen, organisatorisch in Übereinstimmung gebracht werden. Mit sechzehn Jahren Lebensalter gibt es in den Kreisen, in denen professionelles Musizieren im Blickfeld ist, längst keine Anfänger mehr - diese müssten langjährige Defizite aufarbeiten, die über das reine Spielen eines Musikinstruments weit hinausgehen.Unterricht kostet Geld, wenn Deine Mutter das nicht übernehmen kann oder will, bist Du alt genug, Dir Geld zu verdienen, auch neben der Schule, die Du wahrscheinlich noch besuchst. Dafür musst Du ganz sicher andere Aktivitäten zurückstellen. Das müsstest Du aber in jedem Fall, wenn Du eine professionelle Laufbahn als Musiker anstrebst, auch dann, wenn Dir sofort der bestmögliche Unterricht finanziert werden würde.
Als es in meinem Fall darum ging, elterliche Förderung für ambitioniertes Musizieren in Anspruch zu nehmen, hatte ich Musiklehrer mit gleichzeitigem Hochschullehrauftrag am Gymnasium und den ortsansässigen Bezirkskantor als Fürsprecher, die mir den Weg ebnen und meinen Eltern plausibel machen konnten, dass eine sehr hohe und absolut förderungswürdige Begabung erkennbar sei. Wenn die Mutter dazu wirtschaftlich in der Lage sein sollte, könnte eine solche Kontaktperson hilfreich sein. Aber auch dann ist meist eine Prioritätensetzung notwendig, indem man beispielsweise nicht mit Vollendung des 18. Lebensjahres pünktlich den Führerschein in der Tasche und ein dickes Auto draußen vor der Tür stehen hat. Und damit sind die knochenharten Aufbaujahre noch lange nicht zu Ende... .
Aber auch als ein eher verzagt und aus Verlegenheit begonnenes Hobby steht das Musizieren unter keinem guten Stern. Klingt alles wenig ermutigend, ist aber die Realität.
LG von Rheinkultur