Welches Lehrbuch eignet sich am Besten?

Gregor Anton

Gregor Anton

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8. Okt. 2022
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Hallo zusammen,
ich wollte hinsichtlich meiner Frage im Clavio Forum einfach mal reinschauen und zunächst keinen neuen Beitrag reinstellen, aber ich komme da nun nicht drumrum: Es gibt so viele Lehrbücher und ich bin nun ganz wirr im Kopf, welches Lehrbuch für mich das richtige wäre, deshalb würde ich gerne Eure Meinung haben, was individuell zu mir am besten passt:
Somit kurz zu mir und meinem Klavierspiel und was ich mir für ein Lehrbuch vorstelle:
Ich spiele seit dem 14 Lebensjahr (zunächst Keyboard, dann Orgel, dann endlich ab 18 Jahren Klavier, bin nun 46 Jahre alt). In der Musikschule war ich zwei Jahre lang, beginnend ab meinem 14 Lebensjahr (zu der Zeit, als ich noch Keyboard gespielt habe) und habe dort u. A. Noten lesen gelernt, alle möglichen Zeichen und Anweisungen und eben alles was dazu gehört. Ein Lehrbuch habe ich noch nie im Besitz gehabt. Als ich mit 18 Jahren auf das Klavier umgestiegen bin, habe ich mir fortan aus Liebe zu diesem für mich wunderbaren Instrument alles selbst beigebracht, ganz ohne Lehrbücher und Klavierlehrer/in. Zunächst waren es einfache Stücke wie aus „die fabelhafte Welt der Amelie“ oder vereinfachte Stücke von den ganz großen Komponisten. Nach einigen Jahren wurde mein Klavierspiel besser und ich wagte mich an für mich schwierigere klassische Stücke. Nun habe ich seit Jahren immer ein kleines immer wieder leicht wechselndes Repertoire (die einfachen bis mittelschwierigen Walzer von Chopin, mittelschwierige Nocturnes von Chopin, Mazurkas von Chopin, wenige Stücke von Tchaikovsky (von den Jahreszeiten die Stücke April und Juni), von Schostakowitsch das Allegretto Nr. 2 der 24 Preluden Op. 24, einige lyrische Stücke von Grieg…), kleine Konzerte gibt es für Bekannte, Freunde und Familie.
Ein/e Klavierlehrer/in kommt nicht in Betracht, da ich mit 40 Stunden Job vollkommen ausgelastet bin und es macht mir Spass sog. Autodidakt zu sein. Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, will ich selbst spielen (neue Stücke und immer wieder was neues) ganz ohne Lehrer/in.
Ich habe noch nie ein Lehrbuch in den Händen gehabt, da ich immer gedacht habe, dass ja alles in den Noten steht. Nun habe ich aber von den zahlreichen Lehrbüchern hier und auch bei Amazon gelesen.
Welche Tipps und Hinweise kann mir ein Lehrbuch zur Verbesserung meines Spiels geben? Welches Lehrbuch eignet sich für jemanden, der seit Jahren Klavier spielt und eine Art von „Sammelwerk“ sucht mit allem, was man über das Klavierspielen wissen muss? Mit z. B. Hinweisen zu Trillern (oben oder unten anfangen?), mit einer Gesamtübersicht aller Abkürzungen und Ihrer Bedeutung (wie zb. Cresc usw)… Gerne praxisnahe Beispiele und auch gerne geschichtlich in Bezug auf Spielweise von zb Chopin… Gibt es so ein großes Nachschlagewerk??
Ich würde mich ja sehr über Eure Antworten freuen :-)
VG
Gregor
 
Da ein Lehrbuch dir weder zuhören noch deinem Spiel zusehen kann, wird der Nutzen ziemlich überschaubar sein.
 
Da ein Lehrbuch dir weder zuhören noch deinem Spiel zusehen kann, wird der Nutzen ziemlich überschaubar sein.
ich wollte eigentlich keine subjektive Einschätzung von irgendjemanden haben, ob der Nutzen dann mehr, garnicht oder ziemlich überschaubar sein wird (mein Anliegen siehe oben)… dennoch danke für die Mitteilung deines wohl dringenden Bedürfnisses, mir mitzuteilen, dass der Nutzen deiner Meinung nach ziemlich überschaubar sein wird :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Welches Lehrbuch eignet sich für jemanden, der seit Jahren Klavier spielt und eine Art von „Sammelwerk“ sucht mit allem, was man über das Klavierspielen wissen muss?
  • Ute Ringhandt, Musiktheorie praxisnah
  • Rudolf Kratzert, Technik des Klavierspiels oder Penelope Roskell, The Complete Pianist
  • Beide Bücher von Seymour Bernstein
  • Alle Bücher von Gerhard Mantel
 
Ein/e Klavierlehrer/in kommt nicht in Betracht, da ich mit 40 Stunden Job vollkommen ausgelastet bin und es macht mir Spass sog. Autodidakt zu sein. Wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme, will ich selbst spielen (neue Stücke und immer wieder was neues) ganz ohne Lehrer/in.
Ich habe noch nie ein Lehrbuch in den Händen gehabt, da ich immer gedacht habe, dass ja alles in den Noten steht. Nun habe ich aber von den zahlreichen Lehrbüchern hier und auch bei Amazon gelesen.
  • Ute Ringhandt, Musiktheorie praxisnah
  • Rudolf Kratzert, Technik des Klavierspiels oder Penelope Roskell, The Complete Pianist
  • Beide Bücher von Seymour Bernstein
  • Alle Bücher von Gerhard Mantel
Wenn man deinen Beitrag (v.a. das von mir fett Markierte) den Literaturvorschlägen gegenüberstellt, erkenne ich einen gewissen Widerspruch. Dein Wunsch ist es, selbst zu spielen und deshalb auf einen Lehrer zu verzichten. Die sehr empfehlenswerten genannten Bücher werden dich deinem Wunsch aber ganz sicher keinen Schritt weiterbringen, denn du wirst sie lesen und vermutlich höchstens 20 % verstehen und vielleicht auch ansatzweise umsetzen können. Über die restlichen 80 % wirst du grübeln und grübeln, es wird sich dir trotzdem nicht erschließen. Du wirst irgendwann frustriert sein, das Klavierspiel wird vielleicht sogar mit negativen Emotionen verbunden sein.

Und das alles wird höchstwahrscheinlich eintreffen, weil dir die Basis fehlt, die nur durch Unterricht aufgebaut werden kann. Der viel einfachere Weg zu deinem Ziel ist Unterricht, nicht Bücher, die durchgeackert werden müssen. Dies ist nur Arbeit ohne entsprechende Erfolgserlebnisse. Unterricht ist Klavier-Spiel mit viel größerer Wahrscheinlichkeit, dass dein Wunsch Wirklichkeit wird.
 
Wenn man deinen Beitrag (v.a. das von mir fett Markierte) den Literaturvorschlägen gegenüberstellt, erkenne ich einen gewissen Widerspruch. Dein Wunsch ist es, selbst zu spielen und deshalb auf einen Lehrer zu verzichten. Die sehr empfehlenswerten genannten Bücher werden dich deinem Wunsch aber ganz sicher keinen Schritt weiterbringen, denn du wirst sie lesen und vermutlich höchstens 20 % verstehen und vielleicht auch ansatzweise umsetzen können. Über die restlichen 80 % wirst du grübeln und grübeln, es wird sich dir trotzdem nicht erschließen. Du wirst irgendwann frustriert sein, das Klavierspiel wird vielleicht sogar mit negativen Emotionen verbunden sein.

Und das alles wird höchstwahrscheinlich eintreffen, weil dir die Basis fehlt, die nur durch Unterricht aufgebaut werden kann. Der viel einfachere Weg zu deinem Ziel ist Unterricht, nicht Bücher, die durchgeackert werden müssen. Dies ist nur Arbeit ohne entsprechende Erfolgserlebnisse. Unterricht ist Klavier-Spiel mit viel größerer Wahrscheinlichkeit, dass dein Wunsch Wirklichkeit wird.
Vielen Dank auch für deine Ansicht - ich glaube aber dennoch nicht, dass ein Buch meine über 30 Jahre anhaltende Begeisterung für das Klavierspielen dermaßen beeinträchtigen wird…
 
Ich habe mir jetzt das Buch von R. Kratzert bestellt, das hat mich sehr angesprochen. Sollte aber jemand noch einen weiteren guten Tipp haben, dann gerne!
 
Ein/e Klavierlehrer/in kommt nicht in Betracht, da ich mit 40 Stunden Job vollkommen ausgelastet bin und es macht mir Spass sog. Autodidakt zu sein.
Ich hab auch einen 40h Job und ein Masterstudium dazu. Gerade der Unterricht verhindert dass ich sinnlos Zeit verplempere mit herummurksen. Nach der Arbeit ist man immer „autodidakt“, man muss es selbst üben, nimmt einem keiner ab. Aber gerade wenn du schon so langanhaltend Freude am Instrument hast, lohnt sich dann nicht das Klavier mal mit Unterricht auszuprobieren? Da gehts um einmal pro Woche Input.
 

Ich hab auch einen 40h Job und ein Masterstudium dazu. Gerade der Unterricht verhindert dass ich sinnlos Zeit verplempere mit herummurksen. Nach der Arbeit ist man immer „autodidakt“, man muss es selbst üben, nimmt einem keiner ab. Aber gerade wenn du schon so langanhaltend Freude am Instrument hast, lohnt sich dann nicht das Klavier mal mit Unterricht auszuprobieren? Da gehts um einmal pro Woche Input.
Hi Carnina, ja also nachdem ich heute die Zeit hatte, meinem längeren Wunsch nach einem Buch nachzukommen, melden sich hier mit dir vermehrt Profis (gehe ich von aus), die mir unerwartet einen Klavierlehrer empfehlen. Um es ganz deutlich zu sagen; ich habe null Ambitionen, einen Klavierlehrer zu haben. Ich bin mir davon absolut im Klaren, dass ein Klavierlehrer unersetzbar sein kann und zu einem noch besseren Klavierspiel beitragen kann. Aber ich bin glücklich mit meinem Hobby, so wie es ist; eben ganz allein für mich ohne Klavierlehrer und das seit gefühlter Ewigkeit. Ich wollte mir ein Buch kaufen, eben aus meinem großen Interesse heraus. Das wars.
Ist es denn wenig verständlich, dass jemand aus Liebe zu irgendeinem Instrument ein Instrument selbstständig lernt und dabei für sich selbst Spaß hat - ohne gleich Megaprofi werden zu wollen und zur Musikschule zu laufen?? Ich dachte es gibt viele von solchen Hobbypianisten wie mir…
 
Na klar. Es haben nur nicht nicht alle soviel Zeit wie du und können es sich leisten auf den Lehrer zu verzichten.
Ich habe ne gemütliche 50h Woche und Kinder. Ohne KL gab es keinen Fortschritt.
So viel Zeit hab ich mit meiner 40 Stunden Woche nicht… (nur heute bin ich zu Hause)..
… wahrscheinlich ist mein Talent fürs Klavierspielen überdimensional ;-) denn Fortschritte erlebe ich je länger ich spiele in regelmäßigen Abständen, deshalb werden die Stücke immer schwieriger… Aber zugegebener Maßen klappt es ärgerlicherweise nur ca jedes 5 Mal, dass ich ein Stück komplett fehlerfrei spiele…. Wie dem auch sei, ich bin damit ganz zufrieden…
 
Ich habe mir jetzt das Buch von R. Kratzert bestellt, das hat mich sehr angesprochen. Sollte aber jemand noch einen weiteren guten Tipp haben, dann gerne!
Du kannst ja mal in ein paar Wochen schreiben, ob Dir das Buch hilft. Ich habe es selber und habe einiges gelernt. Es wurde hier auch schon häufiger empfohlen. Es erfordert zum einem aktive Mitarbeit des Lesers und ein durchaus solides Grundwissen, um damit arbeiten zu können.
 
Viele hier haben wohl einfach die Erfahrung gemacht, dass das autodidaktische Lernen am Klavier für die meisten Menschen nur bedingt erfolgreich ist und sie irgendwann einfach aufhören. "Erfolgreich" in dem Sinne, dass du motiviert am Spielen bleibst und aus eigner Perspektive gesehen besser wirst. Du willst offenbar besser werden, mehr verstehen, da ist die natürlich Antwort der meisten in ähnlicher Situation einfach der Klavierlehrer.
Mich wundert eher, dass Klavierlehrer als restriktiv, einengend empfunden werden: Ich suche mir - zumindest als Erwachsener - doch meinen Lehrer aus, also wird er mich auch hoffentlich weiterbringen (sonst muss ich eben wechseln). Er soll mich ja gerade dahin bringen, das zu spielen, was ich gerne spielen will. Ich zumindest bin definitiv schon an Stücken alleine gescheitert. Oder er zeigt mir Stücke, auf die ich selbst nicht gekommen wäre. Nun gut, genug des Lobes der Klavierlehrer...
Aussagen von Amateuren (ich bin auch einer) wie "ohne gleich Megaprofi werden zu wollen" triggern hier wahrscheinlich auch den einen oder andern, denn das ist in der Regel ohnehin völlig ausgeschlossen.
Aber es hält dich ja keiner davon ab, so weiterzumachen wie bisher. Ich fand übrigens das Buch "Einfach üben: 185 unübliche Rezepte für Instrumentalisten" von Gerhard Mantel ganz gut, aber ich weiß nicht, ob du so etwas suchst.
 
Ich dachte es gibt viele von solchen Hobbypianisten wie mir…
Ich bin auch so ein Hobbypianist. Ich habe nur den selben Schluss gezogen wie @Demian nämlich herauszulesen dass du
- 30 Jahre Begeisterung hast
- besser werden willst
- Ambitionen schwerer Stücke zu spiele hast
-Job hast der dir nur begrenzt Zeit lässt zu üben

Daraufhin habe ich dir nur gesagt dass das alles zusammen möglich ist, aber der effektivste Weg ein Lehrer ist, das zu bekommen was du in einem Buch suchst. Und nur gesagt ob du es auf Basis dieser Wünsche oben, nicht nochmal versuchen willst.
 
Viele hier haben wohl einfach die Erfahrung gemacht, dass das autodidaktische Lernen am Klavier für die meisten Menschen nur bedingt erfolgreich ist und sie irgendwann einfach aufhören. "Erfolgreich" in dem Sinne, dass du motiviert am Spielen bleibst und aus eigner Perspektive gesehen besser wirst. Du willst offenbar besser werden, mehr verstehen, da ist die natürlich Antwort der meisten in ähnlicher Situation einfach der Klavierlehrer.
Mich wundert eher, dass Klavierlehrer als restriktiv, einengend empfunden werden: Ich suche mir - zumindest als Erwachsener - doch meinen Lehrer aus, also wird er mich auch hoffentlich weiterbringen (sonst muss ich eben wechseln). Er soll mich ja gerade dahin bringen, das zu spielen, was ich gerne spielen will. Ich zumindest bin definitiv schon an Stücken alleine gescheitert. Oder er zeigt mir Stücke, auf die ich selbst nicht gekommen wäre. Nun gut, genug des Lobes der Klavierlehrer...
Aussagen von Amateuren (ich bin auch einer) wie "ohne gleich Megaprofi werden zu wollen" triggern hier wahrscheinlich auch den einen oder andern, denn das ist in der Regel ohnehin völlig ausgeschlossen.
Aber es hält dich ja keiner davon ab, so weiterzumachen wie bisher. Ich fand übrigens das Buch "Einfach üben: 185 unübliche Rezepte für Instrumentalisten" von Gerhard Mantel ganz gut, aber ich weiß nicht, ob du so etwas suchst.
Danke für die Buchempfehlung… ich hab übrigens nichts gegen Lehrer und finde diese auch nicht einengend, ich hatte vor 2 Jahren eine Gesangslehrerin (klassischen Gesang wollte ich schon immer ausprobieren, aber ich hatte null Erfahrung, deshalb habe ich mir eine gegönnt - war auch überdurchschnittlich zufrieden)… wenn ich irgendwann an den Punkt komme, dass ich das Gefühl habe, nicht weiterzukommen oder dass es mir kein Spaß macht oder oder oder, dann kann ich immer noch überlegen, ob ich einen Klavierlehrer haben will… aber jetzt ist es wie es ist; das Interesse ist nicht da ;-)
 
Um es ganz deutlich zu sagen; ich habe null Ambitionen, einen Klavierlehrer zu haben. […] Aber ich bin glücklich mit meinem Hobby, so wie es ist; eben ganz allein für mich ohne Klavierlehrer und das seit gefühlter Ewigkeit.
Kinder, auch wenn es schwer fällt, Gregor Antons Entscheidung zu akzeptieren - man kann niemanden zu seinem Glück zwingen - und ob KlavierlehrerInnen immer glücklich machen, sei mal dahingestellt …
 
Dein Wunsch ist es, selbst zu spielen und deshalb auf einen Lehrer zu verzichten. Die sehr empfehlenswerten genannten Bücher werden dich deinem Wunsch aber ganz sicher keinen Schritt weiterbringen, denn du wirst sie lesen und vermutlich höchstens 20 % verstehen und vielleicht auch ansatzweise umsetzen können. Über die restlichen 80 % wirst du grübeln und grübeln, es wird sich dir trotzdem nicht erschließen.
Meiner Meinung nach ist es schön, dass der Wunsch entstanden ist, mehr zu erfahren und etwas zu lesen. Beim Lesen stellt sich heraus, was man schon weiß, was noch nicht und was man anwenden kann und was nicht. Daraus werden sich wie von selbst die nächsten Schritte ergeben. Ich bin da optimistisch!
 

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