Welches ist das schwierigste Instrument?

Welches Instrument ist am schwierigsten?


  • Umfrageteilnehmer
    315
ich habe für nichts abgestimmt!

ich finde, dass vor allem die tiefen Instrumente wie Cello, Kontrabass, Tuba usw. schwierig sind.

Aber natürlich auch das Klavier ist eines der schwierigsten Instrumente, da es einfach alles kann (wenn man`s kann) :)
 
Bah, gegenüber den letzten Meinungen von 2009 hat sich wohl der Ausschlag für das schwierigste Instrument sehr geändert - könnte es damit zusammenhängen, dass die Violine in Mode kam und sehr viel mehr Leute rein aus Interesse mal probiert haben sie zu spielen?

2009 hatte die Mehrheit laut den posts offensichtlich Klavier als schwierigstes Instrument angekreuzt und jetzt 2015 behaupten fast 90% der Teilnehmer an der Abstimmung, Streichinstrumente wären am schwierigsten.

Ich spiele ein Streichinstrument (mittelmäßig) und empfinde trotzdem Klavier als viel schwieriger, und ich glaub, selbst für den Supermeister gibt es immer noch neue Herausforderungen, weil eben dem Klavier keine Grenzen gesetzt sind.

Jetzt würde mich doch mal interessieren, ob es Leute gibt, die sehr gut ein Streichinstrument spielen und immer noch auf dem Standpunkt verbleiben, das Streichinstrument wäre schwieriger als Klavier.

Im Übrigen sollte aufgepasst werden, es wurde nicht gefragt, welches Instrument ist schwerer zu erlernen, sondern welches ist ganz allgemein schwieriger zu bewältigen - nicht nur zu Beginn.
 
@elli: Ich spiele nur Klavier und ein bisschen (autodidaktisch) Gitarre, aber keine Violine. Ich beobachte aber meine Tochter beim Erlernen des Geigespiels und hab kurz mit einer sehr guten Geigerin zusammengespielt. Ich sehe den Vergleich Streichinstrument - Klavier sehr differenziert.

Mein Eindruck:

Die Grundlagen sind bei der Violine schwieriger zu erlernen. Wenn wir als "Grundlagen" mal die Fertigkeiten betrachten, die es braucht, um instrumentengerecht und musikalisch "alle meine Entchen" zu spielen, so muss
  • der Geiger mindestens einen sauberen Bogenstrich hinzubekommen (Bogen gerade führen, auf der richtigen Saite bleiben, zwischen Steg und Griffbrett bleiben, richtiger Druck, dazu natürlich auch die richtige Handhaltung, weicher Anstrich, ...), und mit der linken Hand wenigstens in der ersten Lage die Töne auf Anhiebsauber zu greifen können (also die Finger einzeln hinstellen und wieder hochheben können und beim Hinstellen die richtige Stelle treffen). Außerdem muss man das Greifen und den Bogen synchronisieren, was auf Grund der unterschiedlichen Bewegungen beidere Arme/Hände ebenfalls nicht so einfach ist. Den Finger hinstellen geht eben schneller als den Bogen zu führen, es muss aber trotzdem zusammen passieren.
  • der angehende Pianist muss "nur" die Finger einzeln bewegen können, also eine Taste anschlagen, ohne dass die anderen Finger mit rumhampeln. Natürlich soll er dabei einen schönen Ton erzeugen, also den Anschlag auch kontrollieren. Vielleicht soll er auch einigermaßen Legato spielen können, letztlich heißt das, die Finger müssen "krabbeln" können. Da "alle meine Entchen" schon den Fünftonraum verlässt, muss man auch schon möglichst ruckfrei untersetzen können. Weil es "schön" und "instrumentengerecht" sein sollte, müsste man auch links schon den Grundton der jeweiligen Harmonie spielen können. Das Synchronisieren beider Hände ist bei "Alle meine Entchen" nicht so schwer, es müssen einfach beide Hände zur gleichen Zeit das gleiche tun.
Mein Mäxchen-Müller-Gefühl ist aber, dass das Erarbeiten von Stücken an der Geige viel einfacher ist. Ein erfahrener Geiger kann quasi alles auf seinem Level vom Blatt schon recht solide spielen. Der Pianist muss jedes einzelne Stück erst einüben.
  • Der Geiger muss nur eine Stimme erfassen. Das Auge muss nur einer Zeile folgen, und das Hirn nur eine Note zu einem Zeitpunkt verarbeiten und in die richtige Bewegung umsetzen. Das Einstudieren, so wie ich es beobachte, betrifft technisch vor allem die richtige Bogeneinteilung, Fingersätze (sofern es überhaupt mehrere Möglichkeiten gibt), und die musikalische Gestaltung. Natürlich müssen Figuren geübt werden, aber meist geht das vom Blatt schon ganz gut. "Meine" fortgeschrittene Geige kam jedenfalls weitgehend unvorbereitet zur Probe, und das hat trotzdem ganz gut funktioniert.
  • Der Pianist muss zwei Notensysteme mit bis zu zehn Stimmen verarbeiten. Man muss aus dem Notentext erst mal die Stimmen überhaupt erkennen, jede Stimme hat einen anderen Rhythmus. Die Stimmführung ist einfach sehr komplex und das vom-Blatt-Spiel dadurch schon mal anspruchsvoller, selbst wenn die erforderlichen Bewegungsmuster bereits gekonnt werden. Auch die musikalische Ausgestaltung ist anspruchsvoller, weil eben mehr Stimmen da sind.
So weit meine Eindrücke. Ich hoffe, niemandem auf den Schlips getreten zu sein und freue mich auf eine angeregte Diskussion meiner Thesen :-)

Ciao
- Karsten
 
Ich finde Blechblasinstrumente am schwersten, und zwar im buchstäblichen Sinne. Es ist unglaublich anstrengend, überhaupt einen Ton zu produzieren.
 
Das schwierigste Instrument ist unabhängig von der Gattung das, auf dem man gerade versucht makellos bzw. den eigenen Ansprüchen genügend zu musizieren !

LG

TJ

Da ist was dran. Geht mir je nach Stück mal mit der Orgel so, mal mit dem Akkordeon, mal mit der Blockflöte, mal mit dem Horn... Ich hatte mal eine Kollegin, die Harfe spielte - ich finde das Instrument faszinierend, stelle mir das Spielen aber eher schwierig vor. Bis sie mir dann eröffnete, wie neidisch sie auf mich sei, dass ich Akkordeon spiele, weil sie das Akkordeon für ein schwer zu spielendes Instrument hielt. Es kommt also auch sehr auf die eigene Wahrnehmung an.
 
Moin!

Das schwerste Instrument ist Triangel. Versucht mal, ein einstündiges Programm 'Triangel Solo' aufzuführen. Mit dem Klavier gut machbar, mit der Violine auch. Aber mit Triangel ... :-)

Für technohpobe: Synthesizer, so richtig mit vielen Knöppen. Steigerung: modularer Synthesizer, Strippenziehen inklusive:
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Für Leute, die mit Abstraktion Probleme haben: Audioprogrammiersprache wie SuperCollider oder ChucK. Grundsätzlich muss man da erstmal üben, bevor etwas musikalisch interessantes herauskommt. Bonuspunkte: wenn man sich auch noch mit Audiotreibern herumärgern muss.

Für Autisten: alle Instrumente, die man mit anderen zusammenspielen muss. (Ich habe mir in meiner Jugend Spiele gewünscht, die man alleine spielen kann, damit ich mich nicht mit anderen treffen muss. Erst mit 34 habe ich angefangen, regelmäßig mit anderen Menschen Musik zu machen. Singen war OK, aber Instrumente ...)

Ansonsten ist die 'Glücksspirale' (Waldhorn) ja immer einen Listenplatz ganz weit oben wert.

Ich finde Pedal-Steel-Guitar schwer ... vor allem, weil man es nur in zwei Kontexten kennt: Country und Western. :-|

Grüße
Häretiker
 
Das kommt drauf an, von welcher Seite Du hinschaust.
 

@elli: Ich sehe den Vergleich Streichinstrument - Klavier sehr differenziert.

Mein Eindruck:

Die Grundlagen sind bei der Violine schwieriger zu erlernen. Wenn wir als "Grundlagen" mal die Fertigkeiten betrachten, die es braucht, um instrumentengerecht und musikalisch "alle meine Entchen" zu spielen, so muss
  • der Geiger mindestens einen sauberen Bogenstrich hinzubekommen (Bogen gerade führen, auf der richtigen Saite bleiben, zwischen Steg und Griffbrett bleiben, richtiger Druck, dazu natürlich auch die richtige Handhaltung, weicher Anstrich, ...), und mit der linken Hand wenigstens in der ersten Lage die Töne auf Anhiebsauber zu greifen können (also die Finger einzeln hinstellen und wieder hochheben können und beim Hinstellen die richtige Stelle treffen). Außerdem muss man das Greifen und den Bogen synchronisieren, was auf Grund der unterschiedlichen Bewegungen beidere Arme/Hände ebenfalls nicht so einfach ist. Den Finger hinstellen geht eben schneller als den Bogen zu führen, es muss aber trotzdem zusammen passieren.

Ciao
- Karsten

Ich schließe mich der Ansicht von Karsten an. Als Kinder gab es bei uns zu Hause oft Streit, was schwieriger sei, Geige oder Klavier. Mein Geige lernender großer Bruder hat alles aufgelistet, was Karsten oben geschriebent hat. Und zum Klaiver sagte er nur einen Satz: Du musst nur zum richtigen Zeitpunkt die richtige Taste drücken!
Auf Wunsch der Eltern habe Ich dann später (mit 13-15 Jahren) auch noch 2 Jahre Cello-Unterricht genommen. Da ich auf dem Klavier schon deutlich weiter war, habe ich das Cello aber vernachlässigt und dann aufgehört, aber nicht weil ich es als schwieriger empfunden habe. Dieses Gefühl habe ich auch heute noch, Klavier läßt sich in der Komplexität ungeheuer steigern und man kann auch die eigenen Grenzen immer weiter verschieben. Um ein anderes Wort zu verwenden, Insgesamt halte ich es für anspruchsvoller.

VG
Sadagio
 
Moin!

Ich finde Blechblasinstrumente am schwersten, und zwar im buchstäblichen Sinne. Es ist unglaublich anstrengend, überhaupt einen Ton zu produzieren.

Hm, Töne kriege ich da schon raus, so ca. 5 Naturtöne. Einmal beim Jagdhorn sogar den Pedalton. Aber ... schön ist was anderes. :-)

Ich nehme auch manchmal mein Sax, ohne Mundstück, und blase direkt mit Trompetenansatz in den S-Bogen, kommt auch ein Ton heraus. Geht übrigens auch mit Querflöte. ist ien eigenartiges Gefühl, wenn der Ton 'einrastet' ... das hat mich schon auf die Idee gebracht, Trompete mal aus Spaß zu spielen.

So eine in blau: http://www.ptrumpet.com/

(Trompete blau, nicht die Frau)

Auf einem Bläserforum würde jetzt wider eine Materialdiskussion starten.
Kontermöglichkeit ist immer
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...schlechter-als-moderne-violinen-a-963082.html
oder
https://iwk.mdw.ac.at/?page_id=97&sprache=1

Also ... Plastiksteinway? Oder ABS-Bösendorfer? :-)

Grüße
Häretiker
 
sehr schwer zuspielen ist die Blockflöte, da blasen alle rein und flüssig kommt es raus:-)
 
Diese Aida-Trompeten sind auch cool:



:-D
 
Ansonsten ist die 'Glücksspirale' (Waldhorn) ja immer einen Listenplatz ganz weit oben wert.
Welches ist die unsicherste Verhütungsmethode?
Die Glücksspirale!

Warum haben die Anhänger der "Grünen" die meisten Kinder?
Liegt ebenfalls an der Verhütungsmethode: Jute statt Plastik!
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Das schwierigste Musikinstrument? Keine Ahnung.
Kenne nur das älteste Musikinstrument der Welt:
Die Ziehharmonika - kein anderes Instrument hat so viele Falten!!!

LG von Rheinkultur
 
Im Übrigen sollte aufgepasst werden, es wurde nicht gefragt, welches Instrument ist schwerer zu erlernen, sondern welches ist ganz allgemein schwieriger zu bewältigen - nicht nur zu Beginn.
Damit niemand behaupten kann, Rheinkultur hätte außer Blödsinn nichts zum Thema beizusteuern, doch noch mal eine Rückmeldung meinerseits.

Wird im Verlaufe der musikalischen Ausbildung wirkliche "Meisterschaft" auf einem Instrument erlangt, ist vermutlich eine Unterscheidung unmöglich. Denn besonders anspruchsvolle solistische Literatur (Solokonzert mit Orchester) macht ausgiebig Gebrauch von technisch-musikalischen Stärken des jeweiligen Instruments - wie will man da unterscheiden, welche "Meisterschaft" die bessere ist? Spätestens seit dem fortgeschrittenen zwanzigsten Jahrhundert existiert Literatur für Solisten mit Orchester für praktisch jedes im Orchesterapparat vertretene Instrument und sogar darüber hinaus:









Unterscheidungsmöglichkeiten sind eher in früheren Stadien von Könnerschaft und Erfahrung gegeben - dort kann man Aufwand und Ergebnis noch in Beziehung setzen. Einige haben dies hier schon getan, indem sie den immensen Aufwand für die allerersten Schritte geschildert haben. Und da wären wir beim nächsten Unterscheidungsproblem angelangt: Welche Voraussetzungen bringt der einzelne mit, um die gestellten Anforderungen zu meistern? Fällt es leicht, komplexe Satzstrukturen zu verstehen und zu beherrschen? Dann ist eine Affinität zu Instrumenten sehr wahrscheinlich, die mehrstimmiges Musizieren mit großem Tonumfang realisierbar machen (Tasten- und Zupfinstrumente). Streich-, Holzblas-, Blechblasinstrumente, Pauken und Schlagwerk, die menschliche Stimme stellen jeweils individuell sehr unterschiedliche Anforderungen, die ebenso unterschiedlich vor dem Hintergrund individueller Begabungskomponenten gemeistert werden können.

Nachdem ich selbst als Klavierbegleiter vom Laienbereich über Musikhochschulen bis hin zum internationalen Wettbewerb oder Meisterkurs mit nahezu allen Instrumentengattungen und -typen zu tun hatte, sehe ich mich nicht in der Lage, wertbezogen zu unterscheiden. So gesehen könnte ich in dieser Umfrage alles oder gar nichts ankreuzen.

LG von Rheinkultur
 

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