Mann o' Mann, dieser Kleinkrieg zwischen Klavierbauern, nervt manchmal wirklich. Warum kann man nicht auch mal einfach mal gut sein lassen....?
Wobei da trotz der manchmal etwas unschönen Stimmung immer wieder diverse durhaus brauchbare Infos abfallen.
Ich denke das dieser Flügel in "Heimarbeit", wenn man keine Werkstatt im Keller hat oder das Wohnzimmer zur Werkstatt umfungieren will, nur schwerlich wieder zu reparieren ist. Insofern hat 90JKB doch garnicht so unrecht. Und ich bin mir auch sicher, das er den Flügel nicht abholen würde, ohne mindestens darauf hinzuweisen, das es "nicht billig" werden wird.
Ich denke, eine Komplettüberholung ist nach wie vor eine Option. Aber, so wie sich die Sache mir jetzt darstellt eben nicht die einzige. Bei einer Komplettüberholung (Inklusive Saitenbezug, Resonanzboden, Poitur, ... ) würde ich aber -korrigiert mich, wenn ich falsch liege- mit Kosten rechnen, für die ich mir am Gebrauchtmarkt durchaus ein vergleichbares bereits überholtes Instrument kaufen könnte. Und die läuft mir ja auch nicht weg, wenn ich jetzt ein paar Filze und Leder wieder anklebe und evtl. ein paar Fänger richte.
Wenn ich den Flügel Hals über Kopf in den nie nächstbeste Werkstadt verbracht hätte, der Fachmann die Besaitung runtergerissen hätte um die Mechanik rausnehmen zu können, wäre das jetzt die einzige Option. Abgesehen davon den ruinierten Flügel, wenn ich Glück hätte, für die bereits entstandenen Kosten dem Händler zu überlassen.
Vielleicht in Kooperation mit einem der Profis hier. Unter Anleitung den Flügel zerlegen und wieder zum Leben erwecken. Dies dürfte dann am Ende, denke ich mit "überschaubaren" Kosten verbunden sein. Wobei überschaubar aber ganz sicher nicht "billig" heisst. Das ist kein Hexenwerk und wenn man handwerkliches Geschick hat, kann man viel selber machen. Nur Zeit sollten man sich lassen, damit es auch alles richtig gemacht wird. Schnell mal eben was ankleben, das wird nichts.
So oder so ähnlich dürfte der grobe Plan aussehen, wobei ich auch noch in Erwägung ziehe einen Klavierbauer aus der Nähe hier hinzuzuziehen. Ich hatte sowieso vor nach und nach das ein oder andere daran zu machen bzw. machen zu lassen. Die nächste Investition wären neue Hämmer gewesen, ich bin froh, dass die noch nicht drin waren. Vielleicht später irgendwann mal Verschönerung der Politur, eventuell irgendwann mal Satienbezug mit neuen Stimmnäglen, Rahmen lackieren, Resonanzboden überarbeiten, wenn sich das mal sinnvoll erscheint, aber das wären Dinge gewesen, die erst mal Zeit gehabt hätten.
Und auch so denke ich, dass die Besaitung trotz des angesetzten Rosts erstmal bleiben kann. Jetzt hat erstmal die Gängigkeit der Mechanik höchste Priorität.
Da kann ich Dir gerne ein paar meiner "Nielsen" Geschichten erzählen, was man da alles kaputtreparieren kann.
Ja, das interessiert mich. Kaputreparieren möchte ich natürlich vermeiden.
P.S. Ich schätze übrigens beide Klavierbauer "90JKB" und auch den Klaviermacher sehr.
Dem möchte ich mich anschließen. Was natürlich nicht heißt, Ratschläge ohne eigene Meinungsbildung einfach zu übernehmen.