Rikki hat gefragt, wie es mit dem Flügel weitergegangen ist, daher belebe ich diesen alten thread.
Ich habe den Flügel behalten (es war auch bald klar, dass mit dem Verkäufer weder zu verhandeln noch sonstwie etwas zu holen war).
Nach zwei Heizperioden (eine mit venta befeuchtung, die zweite mit enthalpie wärmetauscher in der Lüftungsanlage) läßt sich sagen, dass der Flügel die Stimmung gut hält, die sichtbaren Schäden am Stimmstock zum Glück (bis jetzt) keine klanglichen Auswirkungen haben.
Die Hammerköpfe waren niemals intoniert worden. Mein Stimmer meinte, er habe noch nie so harte Hammerköpfe gesehen. D.h. die erste Intonation hielt nicht lange vor und jetzt wäre es an der Zeit noch ein drittes Mal durchzuintonieren.
Ganz wesentlich für die Spielbarkeit war es, noch die Filze in den Tasten zu schleifen und zu schmieren. Vorher konnte man nur etwas abrupt von laut zu leise wechseln und ich hatte das Gefühl mit dem Flügel zu kämpfen.
Nun, wenn ich Geld investieren wollte, dann wäre Gewichtung möglich, aber vorher noch die kompletten Dämpfungsfilze ersetzen - einige um das c sind bereits erneuert (die mit zwei "Nasen")
Was mich allerdings davon abhält ist der Wermutstropfen, dass der Resonanzboden scheinbar nicht die rechte Spannung hat. Bisweilen kommt es vor, dass der Flügel scheppert, was sich beheben lässt, indem man mit einem Filzkeil von unten Druck auf den Resonanzboden ausübt. Dann wieder geht es wochenlang auch wieder ohne, dann ist es günstig an einer anderen Stelle den Druck auszuüben.
W&L haben bei einem Besuch vor 2 Jahren gemeint, die 3000,- wären aber sehr günstig gewesen und der Flügel habe sicher nichts, wenn da etwas scheppert, dann liege wohl was auf dem Resonanzboden.
Es scheint aber mit dem hinteren Steg der tiefen Saiten zu tun zu haben (ist das deutlich ausgedrückt?), da dort auch ganz leichter mittiger Druck von oben gegen das Scheppern hilft.
Den Schellack habe ich mit Estalin behandelt, aber mehr Aufwand stecke ich nicht in die Optik ...