Meine Hauptbeschäftigung sind zur Zeit op. 45, 25/1 und 48/1 von Chopin. Beim Prélude tue ich mich mit dem Spannungsverlauf noch sehr schwer, und es steckt doch so viel darin, was hervorgeholt werden möchte. Tut fast weh, das mit meinen Holzhänden zu spielen. Geschieht ihr recht. Die Etüde befindet sich mitten in der dritten Wandlung (kennen Profis nicht, nur Späteinsteiger: die, wo das Klappern jäh in geschmeidiges Wohlgefühl zerfließt und man nicht weiß, warum) und macht also Spaß. Die Nocturne, deren anfangs angeschmachtetes Thema und Struktur ich nach einigen Wochen gar nicht mehr so wunderbar finde, nutze ich, um große Handspannungen ins Lockere zu üben (im choralen Mittelteil), und für diese hinternäckige Melodieführung im rechten kleinen Finger, wenn das ganze Notenpapier schwarz ist, aber nur alle paar Takte ein flirrender Ton im Diskant zu hören sein soll. Smorz und so.
Vor einer Weile habe ich mir in einem Anfall von Ehrgeiz viel zu viel aufgehalst, im Hintergrund lungern deshalb noch: op. 28/1 zur Stärkung der Binnenspannung auf Empfehlung von mick, funktioniert auch prima; op. 59/1, das ich auch nach großem Aufwand nicht vollständig "in die Finger" bekomme, etwas Verrücktes ist drin in dieser Mazurka, das nicht von Menschen begriffen werden soll; op. 41/1 und 30/4, die beide deutlich zugänglicher sind und noch ein wenig Schliff benötigen; op. 10/3, wo ich die bravura-Stelle gerne zuverlässiger hinbekommen möchte; außerdem transponiere ich auf Raten meines Lehrers wild an den Bachschen Inventionen herum (klappt nicht) und beschäftige mich, wo ich schon da bin, mit den damals üblichen Verzierungen. Meine linke Hand wußte gar nicht, daß es die gibt!
Zu guter Letzt nehme ich gelegentlich Stückchen auf, was ich halt so bisher gespielt habe. Da kommt alles Mögliche zusammen, z.B. eine alte Klavierschule, oder Burgmüller, Notenbüchlein, und schaumermal.